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Veröffentlicht am 02.06.2019

Zauber von Somerset

Der Zauber von Somerset
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Der Zauber von Somerset

Autor: Pippa Watson


Im schönsten Teil Südenglands will Amber über den Sommer die zurückliegende schwere Zeit vergessen und neue Kraft schöpfen. Doch schon am ersten Morgen steht ...

Der Zauber von Somerset


Autor: Pippa Watson




Im schönsten Teil Südenglands will Amber über den Sommer die zurückliegende schwere Zeit vergessen und neue Kraft schöpfen. Doch schon am ersten Morgen steht der Schriftsteller Finian in der Tür des Cottages: Das Ferienhaus wurde doppelt vermietet! Amber hat Mitleid mit dem zerzaust wirkenden Mann, und so wird eine Wohngemeinschaft auf Probe beschlossen. Zunächst scheuen die beiden Einzelgänger den Kontakt. Aber durch die Pflege des alten Pferdes am Hof kommen sie sich langsam näher. Als eine ängstliche Hündin ihrem fiesen Besitzer entkommt und bei ihnen Schutz sucht, müssen die beiden zusammenhalten und entdecken, dass der Zauber Somersets auf viele Weisen wirkt ...




„Der Zauber von Somerset“ hat mich von der ersten Seite an verzaubert. Der Schreibstil ist so wundervoll angenehm zu lesen, dass die Seiten nur so fliegen. Auch die bildgewaltige Wiedergabe von Wort und Schrift erzeugen ein wunderbares Kopfkino.




Finian und Amber sind zwei tolle Protagonisten, ich habe sie sofort in mein Herz geschlossen. Sie kommen in Somerset an, im Gepäck einen großen Sack voll Kummer und Sorgen. Beide wollen eigentlich ihre Ruhe haben, die Einsamkeit genießen und ihre Vergangenheit verarbeiten. Aus Einsamkeit wird Zweisamkeit, denn der Vermieter hat dummerweise das Cottage beiden gleichzeitig vermietet. Das Cottage ist groß genug, um sich aus dem Weg zu gehen. Das schaffen beide auch ganz gut, aber merken schon recht bald, dass z. B. die Pflege der Tiere zusammen doppelt Spaß macht. Ein wesentlicher Bestandteil im Handlungsverlauf sind hier auch die Tiere. Das hat mir richtig gut gefallen. Pippa Watson lässt das wunderbar einfließen und man fiebert am Ende mit allen Zwei- und Vierbeinern mit.




„Der Zauber von Somerset ist eine hinreißende, gefühlvolle und zarte Liebesgeschichte vor der prächtigen landschaftlichen Kulisse Südenglands. Ein richtig toller Wohlfühlroman. Dafür gibt es eine klare Leseempfehlung inkl. fünf Sterne.

Veröffentlicht am 01.06.2019

Inselküsse

Inselküsse
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Inselküsse

Autor: Evelyn Kühne


Die 43-jährige Marie ist alleinerziehende Mutter von drei Kindern, leidenschaftliche Töpferin und schlägt sich mehr schlecht als recht durchs Leben. Mit ihren Töpferarbeiten ...

Inselküsse


Autor: Evelyn Kühne




Die 43-jährige Marie ist alleinerziehende Mutter von drei Kindern, leidenschaftliche Töpferin und schlägt sich mehr schlecht als recht durchs Leben. Mit ihren Töpferarbeiten und einem Nebenjob schafft sie es kaum, die Miete für ihre kleine Wohnung zu verdienen. Trotzdem findet sie die Zeit, sich um ihre kranke Nachbarin Ruth zu kümmern. Doch als ihr Wohnhaus plötzlich verkauft wird, drohen Sanierungen und eine saftige Mieterhöhung. Zum Glück hat Ruth eine Idee: Sie besitzt ein Haus auf Rügen und lädt Marie ein, zusammen mit ihr und den Kindern dort einzuziehen. Als Marie jedoch sieht, in welch schlechtem Zustand das Haus ist, will sie am liebsten wieder umkehren. Wäre da nicht der sympathische Tischler Christian, der ihr hilft, das Haus zu renovieren. Auch Maries Leben könnte einen neuen Anstrich gebrauchen. Doch sie ist sich nicht sicher, ob sie dieser Aufgabe schon gewachsen ist …




Ich liebe Evelyn Kühne ihre Ostseeromane und dieser hier schließt sich nahtlos an. Der Schreibstil ist einfach wunderbar bildhaft, man spürt hier sofort ihre Leidenschaft für die Ostsee, der man sich kaum entziehen kann. Außerdem schreibt Evelyn Kühne so herrlich und vor allem authentisch aus dem Leben, bei vielen Szenen aus dem Alltag musste ich andauernd zustimmend den Kopf nicken.




Es sind ihr wieder wunderbare Charaktere gelungen. Marie ist Mutter aus Leidenschaft und hat es mit ihren drei Sprösslingen manchmal nicht leicht. Als viertes „bockiges Kind“ schlägt dann zeitweise ihr Exmann auf, dass man sich die Haare raufen könnte. Trotzdem findet sie immer noch Zeit, auf ihre Mitmenschen zu achten, hier die Nachbarin Ruth. Das hat mir wirklich gefallen.




Der Weg führt nun die ungewöhnliche Truppe nach Rügen, Ruths Haus ist plötzlich wie ein rettender Anker wegen der Wohnungsmisere in Berlin. Dort angekommen verfliegt allerdings schnell das Ostseeflair und Marie hat plötzlich das Gefühl, sie muss von diesem Haus gerettet werden.




Dann stolpert der attraktive Tischler Christian in ihr Leben und noch so einige andere Einwohner vom Dorf, die alle aufeinander aufpassen, manchmal auch zu sehr




Mit „Inselküsse“ ist Evelyn Kühne wieder eine wundervolle Geschichte gelungen. Es geht um Neuanfang, sich etwas zuzutrauen, Risiken einzugehen und nicht immer nur Rücksicht auf andere zu nehmen, sondern sich dabei auch wieder auf sich selbst zu besinnen. Es geht um Freundschaften, Geborgenheit und um das Altwerden.




„Inselküsse“ kann ich wärmstens empfehlen, ich habe das Buch nicht weglegen können und es in einem Rutsch gelesen. Dafür gibt es fünf sehr verdiente Sterne.

Veröffentlicht am 30.05.2019

Die Zarin und der Philosoph

Die Zarin und der Philosoph (Sankt-Petersburg-Roman 2)
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Die Zarin und der Philosoph

Autor: Martina Sahler


Es geht um Katharina die Große. Sie krönt sich nach einem Putsch selbst zur Zarin, sieht sich als Nachfolgerin von Peter dem Großen und will Russland ...

Die Zarin und der Philosoph


Autor: Martina Sahler




Es geht um Katharina die Große. Sie krönt sich nach einem Putsch selbst zur Zarin, sieht sich als Nachfolgerin von Peter dem Großen und will Russland nach Westen öffnen. Doch die Welt hält den Atem an, kann man der Deutschen auf dem Zarenthron trauen? Preußens König Friedrich II. schickt einen Philosophen nach Petersburg, um die Pläne der neuen Herrscherin auszuspähen. Stephan Mervier ist beeindruckt von Katharina, von ihrer Klugheit, ihrem Charisma, doch er sieht auch die Kehrseite der Medaille: Russlands Rückständigkeit und das Elend der Leibeigenen machen ihn wütend. Dabei gerät er fast ungewollt in einer Gruppe von Widerständlern und muss parallel den „Schein“ bei Katharina wahren bzw. konstruktive Kritik an ihren „Regierungsformen“ stellen. Doch auch im Winterpalast wächst der Widerstand längst heran. Eine enge Vertraute Katharinas kämpft auf Seiten der Unterdrückten. Stephan verliebt sich in die mutige Rebellin, die in großer Gefahr schwebt. Denn die Zarin fördert zwar Fortschritt, Bildung und die Wissenschaften, aber ihre Herrschaft ist absolut, und sie setzt ihre Macht mit äußerster Härte durch.




Ich war sehr gespannt auf den neuen Roman von Martina Sahler, denn schon von „Die Stadt des Zaren“ war ich sehr begeistert. Hier erleben wir St. Petersburg unter Katharina der Großen. Wie im Nachwort der Autorin festgehalten, konzentriert sich der Roman vor allem …„auf Katharinas Rolle zur Zeit der Aufklärung“. Es Fließen jede Menge historische Fakten ein, die äußerst geschickt mit fiktiven Elementen verwoben sind.




Der Schreibstil ist beeindruckend, wunderbar bildhaft, äußerst lebendig und absolut flüssig zu lesen. Man wird in eine andere Zeit versetzt und findet sich als stiller Betrachter aller Szenen im Hintergrund. Martina Sahler lässt uns am russischen Flair in St. Petersburg teilhaben. Ich konnte alle Emotionen nachvollziehen: Freude, Angst, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und vieles mehr.




Die Protagonisten, vor allem die historischen Persönlichkeiten wie Katharina, Graf Grigori Orlow, Grigori Potemkin, J. I. Pugatschow, Voltaire, Diderot und Friedrich II. treten hier beeindruckend und authentisch auf die Lesebühne. Die Einflechtung der fiktiven Figuren ist Martina Sahler sehr gut gelungen. Ein entscheidende Rolle nehmen dabei der Philosoph Stephan und seine Frau Johanna und Katharinas Ziehtochter Sonja ein. Der Handlungsverlauf, die persönlichen Geschichten/Erlebnisse sind hier perfekt in die Historie verankert und dies hat mir wunderbar gefallen. Wenn ich exakt historische Gegebenheiten 1:1 haben möchte, greife ich zum Geschichtsbuch oder Lexikon, aber wenn drumherum noch eine äußerst spannende Handlung einfließt, geschichtliche Ereignisse hautnah präsentiert werden, dann ist dieser Roman geradezu perfekt, der Unterhaltungswert sehr hoch.




Das Buch selbst hat ein wunderschönes Cover, welches exzellent zur Geltung kommt und zum Kaufen anregt. Entsprechende Landkarten – hier vom damaligen St. Petersburg und Russland – sind vorn und hinten im Buch enthalten. Vor allem auf der Karte von St. Petersburg war ich sehr oft mit den Protagonisten unterwegs und konnte mir vieles bildhaft vorstellen. Ein Personenverzeichnis mit den historisch belegten und fiktiven Personen empfand ich ebenfalls sehr hilfreich. Und am Ende natürlich das sehr interessante Nachwort, vieles wird dadurch noch schlüssiger und von manchen Gegebenheiten war ich sehr überrascht (Stichwort Reiseroman).





Meine Erwartungen zu „Die Zarin und der Philosoph“ waren sehr hoch und ich würde definitiv nicht enttäuscht, im Gegenteil. Ich kann dieses Buch uneingeschränkt empfehlen und vergebe dafür auch volle Punktzahl.

Veröffentlicht am 18.05.2019

Klara Frost ihr dritter Fall

Der Seelenhirte
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Der Seelenhirte

Autor: Elias Haller

Er nennt sich der Seelenhirte und hat sich zur Aufgabe gemacht, die schlechten Schäfchen, die vom Weg abgekommen sind, zu bestrafen…

Auf dem Hof eines Schafzüchters ...

Der Seelenhirte


Autor: Elias Haller


Er nennt sich der Seelenhirte und hat sich zur Aufgabe gemacht, die schlechten Schäfchen, die vom Weg abgekommen sind, zu bestrafen…


Auf dem Hof eines Schafzüchters bietet sich ein grausames Bild: Die komplette Familie wurde ausgelöscht, ein Teil der Opfer mit einem Schwert enthauptet. Von der Brutalität am Tatort ist nicht nur die sonst so abgeklärte Kriminalhauptkommissarin Klara Frost erschüttert, sondern die gesamte Mordkommission.


Bei ihren Ermittlungen erkennt Frost Parallelen zwischen der Handschrift des Mörders und dem fiktiven Werk eines Krimiautors. Während sie fieberhaft in dem Buch nachforscht, um dem Täter näher zu kommen, zieht sich eine blutige Spur durch Leipzig. Denn der Serienkiller arbeitet seine Liste gnadenlos ab. Schaf für Schaf ...


Bevor ich mit dem Seelenhirte anfing zu lesen, fragt man sich unweigerlich, ist der letzte Klara Frost Fall zu toppen? Ja, ist er! Und wie!


Es ist ein grausamer Fall, ich glaube, blutiger geht es kaum noch. Selbst Klara Frost kommt an ihre Grenzen und das will schon etwas heißen. Es umschließt eine düstere Geschichte, deren Ausmaße kaum zu erahnen sind.


Der Schreibstil ist unglaublich spannend. Die kurzen packenden Kapitel sorgen dafür, dass man einfach weiterlesen muss. Das Zusammenspiel perfekt ausgearbeiteter Figuren geben der Handlung den absoluten Kick. Elias Haller versteht es brillant, den Leser buchstäblich hinters Licht zu führen. Ich hatte alle fünf Minuten einen anderen Verdächtigen im Visier und am Ende „steht“ man kopfschüttelnd vor dem potenziellen Täter. Hervorragender und raffinierter Handlungsverlauf!


Darüberhinaus bin ich abermals beeindruckt von Klara Frost. Ich liebe es, in ihre Gedanken einzutauchen, ihre Vergangenheit zu erkunden und zuzuschauen, wie sie ihre Umwelt in den Wahnsinn treibt. Aber am Ende zählt das Ergebnis und das lässt sich sehen. Sie ist eine Mischung aus Wahnsinn und Genie.


„Der Seelenhirte“ hat mich definitiv überzeugt und ich empfehle ihn uneingeschränkt weiter. Ein MUSS für alle Thriller Fans.

Veröffentlicht am 14.05.2019

Juister Düfte

Juister Düfte. Ostfrieslandkrimi
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Juister Düfte

Autor: Sina Jorritsma

In einem exklusiven Ladengeschäft auf der ostfriesischen Insel Juist wird die Inhaberin Marieke Halsema tot aufgefunden. Wer hatte es auf die attraktive Geschäftsfrau ...

Juister Düfte


Autor: Sina Jorritsma


In einem exklusiven Ladengeschäft auf der ostfriesischen Insel Juist wird die Inhaberin Marieke Halsema tot aufgefunden. Wer hatte es auf die attraktive Geschäftsfrau abgesehen? Antje Fedder und Roland Witte beginnen zu ermitteln und bald steht fest, dass es sich um Mord handelt. Marieke selbst war kein Kind von Traurigkeit und plötzlich gibt es mehrere Verdächtige, die scheinbar alle etwas zu verbergen haben. Plötzlich stoßen sie auf ein Beweisstück, das einen 100 Jahre alten Kriminalfall betrifft, der ganz offensichtlich etwas mit dem Tod der jungen Frau zu tun hat. Wird das Ermittlerteam Fedder und Witte diesen verzwickten Fall lösen können?




Wie schon in „Juister Herzen“ ermitteln auch hier wieder Antje Fedder und Roland Witte in einem Mordfall auf der schönen Ostfrieseninsel Juist. Der Schreibstil hat mir super gefallen, das Buch lässt sich sehr fließend lesen, ein hoher Spannungsbogen lässt die Seiten nur so dahinfliegen.




Antje Fedder und ihr Teamkollege Roland Witte haben mir als Ermittlerteam richtig gut gefallen. Sie arbeiten super zusammen, einer ergänzt den anderen. Auch auf privater Ebene hört man es zwischen den beiden ordentlich knistern, nur dass es noch keiner von ihnen zugibt. Dahingehend könnte es für die nächsten Bände ziemlich interessant werden.




Der Kriminalfall selbst ist sehr gut durchdacht, nach den ersten Seiten wird man sofort mit einem Mord konfrontiert und Zug um Zug gibt es mit jeder Seite neue Verdächtige. Ich habe diesen spannenden und unterhaltsamen Krimi sehr gerne gelesen und gebe eine klare Kaufempfehlung.