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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.06.2019

Der bisher beste Band der Reihe

Gravity: Verbotene Versuchung
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Eigentlich wollte Emilia nach ihrer letzten, wenig glücklichen Beziehung nichts Festes mehr. Doch einer lockeren, rein sexuellen Affäre ist sie dennoch nicht abgeneigt und wer ist besser dafür geeignet ...

Eigentlich wollte Emilia nach ihrer letzten, wenig glücklichen Beziehung nichts Festes mehr. Doch einer lockeren, rein sexuellen Affäre ist sie dennoch nicht abgeneigt und wer ist besser dafür geeignet als Liam, der von sich selbst behauptet, kein Mann für nur eine Frau zu sein und selbst für seine zahlreichen Sexgeschichten bekannt ist? Bald schon müssen Emilia und der Gravity Keyboarder jedoch feststellen, dass da mehr zwischen ihnen ist. Und außerdem ist da noch Logan, Emilias Cousin, der ausdrücklich klar gemacht hat, dass diese für seine Bandkollegen tabu ist.

Was soll ich sagen? Ich war wirklich positiv überrascht, denn dieser Band hat tatsächlich noch einmal eine Schippe drauf gelegt und zum ersten Mal tat es mir wirklich leid, dass ich das Buch nicht öfter zur Hand nehmen konnte, um die Geschichte weiterzulesen.

Zwar war der Schreibstil der Autorin schon immer gut und ließ sich leicht und flüssig lesen, aber die Sprache ist tatsächlich noch besser und pointierter geworden und fühlt sich vor allem nicht mehr so falsch an. Klar, sie ist noch immer recht derb, doch das passt einfach zu den Jungs von Gravity.

Die Geschichte beginnt auch hier, wie schon in Band eins, unmittelbar mit einer Sexszene, dennoch finde ich, dass es ganz anders und viel überlegter rüber kommt. Im Laufe der Handlung gibt es allerdings nicht mehr so viele und ausschweifende Szenen dieser Art und wenn doch, so sind sie doch sehr kreativ, außergewöhnlich und prickelnd beschrieben, was ein absoluter Pluspunkt an diesem Band ist. Außerdem fand ich die ganze Liebesgeschichte richtig toll. Ich mochte die Entwicklung der Beziehung zwischen Emilia und Liam, auch wenn die Probleme, die sich ergeben, manchmal ein bisschen zu konstruiert wirkten, und ich mochte, das man sie außerhalb der Sexszenen mehr gemeinsam in Aktion erlebt, als die Paare aus den ersten beiden Bänden. Dazu kommt das große Geheimnis ihrer wie auch immer gearteten Beziehung, was noch eine extra Portion Spannung brachte. Und auch die Leichtigkeit, die ich so an Rockstar Romanen liebe, kommt hier gut zum tragen.

Ebenso habe ich Emilia und Liam als Charaktere sehr gemocht. Endlich ließ sich bei Liam auch einmal ein Unterschied zu den anderen Bandmitgliedern feststellen. Und auch, wenn ich persönlich seine sexuellen Vorlieben etwas befremdlich finde, so ist er mir mit seiner lockeren und witzigen Art doch sehr ans Herz gewachsen. Genauso mochte ich Emilia, die gleich ganz anders ist als Amy und Elle, wirklich sehr. Ihr offene und leicht verspielte Art hat mir tatsächlich sehr gut gefallen. Überhaupt habe ich inzwischen alle der Charaktere inzwischen enorm ins Herz geschlossen und freue mich schon darauf, auch die folgenden Paare kennenzulernen.

Alles in allem ist auch dieser Roman noch immer nicht perfekt, aber dennoch richtig gut und für mich bisher der beste Band aus der Reihe. Ich glaube, wenn man einmal weiß, womit man es hiermit zu tun bekommt, können die Bücher rund um die Jungs von Gravity wirklich gut unterhalten.

Veröffentlicht am 05.06.2019

Noch immer zu viel Sex, aber besser als Band eins

Gravity: Verführerische Anziehung
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Elle bekommt die einzigartige Chance als Tourfotografin für die berühmte kanadische Rockband Gravity zu arbeiten. Allerdings hat sie eine gewisse Abneigung gegen Logan, den ziemlich eingebildeten und launischen ...

Elle bekommt die einzigartige Chance als Tourfotografin für die berühmte kanadische Rockband Gravity zu arbeiten. Allerdings hat sie eine gewisse Abneigung gegen Logan, den ziemlich eingebildeten und launischen Frontmann und Gitarristen der Band. Dieser ist noch immer von seiner letzten festen Beziehung gebrandmarkt und hat sich geschworen, keine Frau mehr nah an sich heran zu lassen. Dennoch sprühen schon sehr schnell die Funken zwischen den beiden.

Im Gegensatz zum ersten Roman aus dieser Reihe, kann ich sagen, dass mir dieser hier schon ein ganzen Stück besser gefallen hat. Dennoch hat er hier und da noch einige Macken und ich habe doch ein bisschen gebraucht, um durch die Geschichte hindurch zu kommen.

Wie auch schon im ersten Band ist auch hier der Schreibstil wieder recht einfach und gut lesbar. Aufgefallen ist mir nur, dass die Charaktere sehr oft entweder „frotzelten“ oder „blafften“. Andererseits fand ich aber auch, dass die Sprache, mal abgesehen, dass sie recht derbe ist, was aber gut zur Geschichte passt, nicht mehr so sexistisch ist.

Genauso hat mir schon der Einstieg in die Handlung viel besser gefallen, weil es bereits am Ende von Band eins Anspielungen auf das Verhältnis zwischen Elle und Logan gibt und damit eine bessere Entwicklung der Liebesgeschichte stattfindet. Auch insgesamt fand ich, dass sich die Geschichte hier viel besser und nachvollziehbarer entwickelt und auch das Rockstarfeeling hat sich endlich bei mir eingestellt. Dazu gibt es einige echt witzige Szenen und obwohl das flapsige Verhalten der Bandmitglieder manchmal schon sehr kindisch ist, hat es der Geschichte ein bisschen Leichtigkeit gegeben, die mir im ersten Band eben noch gefehlt hat. Ansonsten gibt es aber auch wieder sehr viele und vor allem ausführliche Sexszenen, die mir persönlich einfach zu viel waren und wahrscheinlich auch daran Schuld sind, dass ich nicht besonders schnell durch die gerade mal knapp dreihundert Seiten hindurch gekommen bin.

Was die Charaktere angeht, so kann ich sagen, dass sie mir dieses Mal auch viel besser gefallen haben. Zwar habe ich bei Logan keinen großen charakterlichen Unterschied zu seinem Bruder entdeckt, dennoch mochte ich ihn ganz gern. Elle hingegen ist ein richtig toller Charakter mit Ecken und Kanten und trotzdem total liebenswürdig. Dabei wirkt sie sehr realistisch und menschlich. Außerdem mochte ich total, dass auch Amy aus Band eins wieder eine Nebenrolle spielt und sich endlich weiterentwickelt hat.

Meiner Meinung nach ist Band zwei rund um die Gravityjungs, auch wenn er noch nicht perfekt ist, ein wirklich guter und unterhaltsamer Roman, dem allerdings ein wenig kürzere Sexszenen gut getan hätten, um mich vollends packen zu können. Jetzt freue ich mich aber erst einmal auf Band drei und bin gespannt auf die Liebesgeschichte zwischen Emilia und Keyboarder Liam.

Veröffentlicht am 18.05.2019

guter, fesselnder Thriller

Und nachts die Angst
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Sechs Jahre ist es her, dass die junge Reeve ihrem Entführer entkommen konnte, als erneut eins von drei entführten Mädchen aus den Fängen ihres Peinigers gerettet wird. Da sie selbst am besten weiß, wie ...

Sechs Jahre ist es her, dass die junge Reeve ihrem Entführer entkommen konnte, als erneut eins von drei entführten Mädchen aus den Fängen ihres Peinigers gerettet wird. Da sie selbst am besten weiß, wie es einem Entführungsopfer geht, wird sie von ihrem Therapeuten mit herangezogen, um Tilly zu helfen. Diese ist jedoch noch immer zutiefst verängstigt. Was weiß sie, was sonst keiner weiß? Als Reeve das herausfindet, macht sie sich selbst auf, um noch mehr zu erfahren.

Und wieder einmal hat mir ein Buch bewiesen, dass ich öfter einmal eine SuB-Leiche aus meinem Regal lesen sollte, denn dieser Thriller hat mich absolut positiv überrascht. Das Thema ist zwar nichts Leichtes und ich weiß auch gar nicht, warum ich das Buch damals haben wollte, denn eigentlich lese ich so etwas nicht, dennoch konnte mich die Geschichte tatsächlich fesseln.

Gut, der Schreibstil hat mich mit seinen ausschweifenden Beschreibungen, die absolut nichts für die eigentliche Story getan hat, manchmal schon etwas genervt, andererseits ließ er sich aber trotzdem gut und einfach lesen. Außerdem mochte ich die distanzierte Erzählperspektive, weil es so erträglicher wurde, der doch krassen Handlung zu folgen.

Diese beginnt noch relativ ruhig. Man lernt erst einmal Reeve und ihren Therapeuten Dr. Lerner kennen und merkt sehr schnell, dass die beiden ein sehr gutes, vertrauensvolles Verhältnis zueinander haben, was natürlich für die weitere Geschichte wichtig ist. Auf der anderen Seite erfährt der Leser aber auch schon sehr früh, wer eigentlich hinter den ganzen jüngeren Entführungen steckt, was die ganze Geschichte, anders als man denken könnte, erst richtig aufregend und spannend macht, weil man sich die ganze Zeit wünscht, dass auch die anderen endlich herausfinden, dass es ihn überhaupt gibt und ihn schnappen. Währenddessen sterben jedoch noch einige Menschen und die beiden anderen Mädchen sind noch immer eingesperrt. Dabei fand ich aber auch gut, dass gerade sexuelle Handlungen und Folterungen nicht detailliert dargestellt wurden, sondern sich die Geschichte mehr um Reeves Arbeit mit Tilly, die Ermittlungen und die perverse Genialität des Entführers dreht. Das Ende, welches noch einmal mit einer Wendung kommt, die aber nicht so wirklich funktioniert, hätte meiner Meinung nach aber ruhig kürzer ausfallen können und ich werde den Folgeband zu diesem Buch, auch wenn mir dieses hier wirklich gut gefallen hat, nicht mehr lesen.

Richtig gut und teilweise auch erschreckend, fand ich die Charaktere geschrieben. Reeve ist eine tolle Protagonistin, die trotz allem, was sie durchgemacht hat, richtig stark und auf ihre Art selbstbewusst ist. Aber sie ist teilweise auch ein bisschen leichtsinnig. Dr. Lerne mochte ich ebenfalls richtig gern, ebenso Tilly und ihre Eltern. Aber dann gibt es da noch Personen, die wirklich nerven oder aber und das ist der Schlimmste, der Drahtzieher der Entführungen selbst. Dieser ist dermaßen abartig und psycho, aber auch genial, dass man ihn einfach verabscheuen muss.

Alles in Allem ist dieser Thriller wirklich gut und spannend, auch wenn er nicht ganz das ist, was ich normalerweise lese. Wer aber mit dem Thema keine Probleme hat und einen spannenden Thriller sucht, der kann durchaus hierzu greifen.

Veröffentlicht am 13.05.2019

Dramatisch

Please don't hate me
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Einst waren Vera und Charlie die besten Freunde. Vera hat Charlie vertraut und ihn geliebt, wie niemanden sonst auf der Welt. Jetzt aber ist alles anders. Vera verachtet Charlie, hasst ihn aus vollstem ...

Einst waren Vera und Charlie die besten Freunde. Vera hat Charlie vertraut und ihn geliebt, wie niemanden sonst auf der Welt. Jetzt aber ist alles anders. Vera verachtet Charlie, hasst ihn aus vollstem Herzen, denn er hat sie verraten und ihr weh getan, wie niemand je zuvor. Doch das Schlimmste ist, dass Charlie tot ist und Vera die Einzige, die weiß, was in dessen letzter Nacht wirklich geschehen ist.

Ganz unvoreingenommen bin ich an diesen Roman heran gegangen, weil ich absolut nicht wusste, um was es darin geht. Das Einzige, was mir klar war ist, dass es sich um ein Jugendbuch handelt und der Tod wohl eine größere Rolle darin spielt. Umso überraschter war ich, wie tiefgründig und erschütternd dieser Roman tatsächlich ist.

Aufgeteilt ist dieses Buch in fünf Teile und mehrere recht kurze angenehm zu lesende Kapitel, die allesamt recht außergewöhnliche aber dennoch schlicht gehaltene Überschriften haben. Die Kapitel werden außerdem aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt, wobei auch Tote und Gegenständen zu Wort kommen. Das alles fand ich durchaus kreativ und hat den Verlauf der Handlung sogar noch unterstützt.

Was diese angeht, so beginnt sie mit der Beerdigung von Charlie und man erfährt erst nach und nach in Rückblenden, was zu seinem Tod geführt hat. Dabei geht es nicht nur um die Freundschaft zwischen Vera und Charlie, die sich langsam und schleichend in Liebe wandelt, nur um dann durch äußere und innere Einflüsse zu zerbrechen. Auch das kaputte Verhältnis von Vera zu ihrem Vater, Mobbing und die Probleme des Erwachsenwerdens bekommen ausreichend Spielraum. So kommt hier doch so einiges zusammen, was zu Charlies tragischem Ende führt, andererseits aber auch etwas aus Vera macht, was am Anfang noch nicht absehbar ist. Für mich war dieses Buch jedenfalls weniger ein Buch über Freundschaft, als über die Entwicklung eines Mädchens zu einer jungen Frau, die dabei so einiges Drama durchleben muss. So hat es diese Geschichte, obwohl sie eher ruhig erzählt wurde, geschafft, mich irgendwie zu packen und ich wollte wissen, was mit Charlie geschehen ist. Schade war dann nur, dass am Ende der richtige Knall irgendwie ausgeblieben ist und auch nicht alles aufgeklärt wurde.

Die Charaktere in diesem Buch sind alle sehr gut geschrieben, aber vor allem auch recht kontrovers, was mir echt super gefallen hat. Veras Gefühle gegenüber den Menschen, mit denen sie zu tun hat, sind so nachvollziehbar und dennoch ist sie sich jederzeit irgendwie treu geblieben. Andererseits sind da aber auch die anderen, als erstes Charlie, den ich gar nicht verstehen konnte, den man aber, so wie es auf mich gewirkt hat, auch gar nicht verstehen soll. Außerdem gibt es noch Veras Vater, der sein eigenes Päckchen zu tragen hat und dabei einige Male dabei scheitert, ein guter Vater zu sein, dennoch aber auch irgendwie ein guter Vater sein will. Ihn konnte ich anfangs so gar nicht leiden, später aber tat er mir einfach nur noch leid. Und dann sind da noch die, die von Vera „Dumpfbacken“ genannt werden und diesen Namen auch durchaus verdient haben, die man aber auch nicht unterschätzen sollte.

Alles in allem ist dieses Jugendbuch eines, was meiner Meinung nach bisher viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommen hat. Dementsprechend finde ich es schade, dass es scheinbar auch gar nicht mehr verlegt wird. Dennoch kann ich es nur weiterempfehlen, so ihr es noch irgendwie in die Hände bekommt.

Veröffentlicht am 10.05.2019

Geduld zahlt sich aus

Das Spiel des Engels
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Im Barcelona Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts verdient sich der junge Autor David sein Geld mit dem Schreiben einer Reihe Schauerromane. Doch dann bekommt er das Angebot ein ganz besonderes Buch zu ...

Im Barcelona Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts verdient sich der junge Autor David sein Geld mit dem Schreiben einer Reihe Schauerromane. Doch dann bekommt er das Angebot ein ganz besonderes Buch zu schreiben. Anfangs noch misstrauisch, erklärt sich David später dennoch bereit, für den mysteriösen Verleger Andreas Corelli zu arbeiten. Von diesem Augenblick an beginnen sich rund um David mysteriöse Vorfälle zu häufen, die scheinbar alle mit seiner neuen Arbeit zusammenzuhängen scheinen. Bald schon ist auch er selbst nicht mehr sicher.

Es ist Jahre her, dass ich „Der Schatten des Windes“ gelesen habe, ein Roman, der mich wahnsinnig gepackt hat. Nun war es an der Zeit, den zweiten Band der Reihe rund um den Friedhof der vergessenen Bücher zur Hand zu nehmen und ich wurde nicht enttäuscht, auch wenn dieser Roman nicht mehr so ganz an seinen Vorgänger heran reicht.

Ich bin mir sicher, dass der Schreibstil von Carlos Ruiz Zafón sicher nicht jedem zusagt, mir gefällt er allerdings wirklich gut, auch wenn ich wieder ein bisschen gebraucht habe, mich an ihn zu gewöhnen. Dieser ist nämlich sehr ausführlich und beschreibend, was die Geschichte andererseits auch sehr bildlich und lebendig macht. Dazu kommen sehr viele Fremdworte und spanische Orts- und Straßennamen, die im Deutschen einfach nicht gebräuchlich sind. Allerdings haben mir die oftmals wahnsinnig witzigen und sarkastischen Dialoge super gut gefallen und ich musste sehr oft lachen.

Mit der Handlung in diesem Buch hatte ich allerdings schon ein paar Probleme. Nicht nur, dass ich ziemlich lange gebraucht habe, um in die Geschichte hinein zu finden, war sie mir manchmal leider auch ein bisschen zu chaotisch und ich habe bis zum Ende nicht so ganz verstanden, auf was sie eigentlich hinaus wollte. Gut, auf den fantastischen Touch in diesem Roman muss man sich erst einmal einlassen können, aber das ist mir recht gut gelungen. Trotzdem bin ich mit dem ganzen religiösen oder eben nicht religiösen Kontext nicht so richtig zurecht gekommen. Und auch die Dialoge zwischen David und Corelli sind ziemlich verwirrend. Allerdings muss ich auch sagen, dass sich die Spannung ab circa Seite zweihundert extrem steigert und ich mich plötzlich in einem wahnsinnig rasanten Kriminalroman wiedergefunden habe, der mich mit einer leicht schaurigen Note komplett in seinen Bann gezogen hat. Ab da ist es mir kaum noch gelungen, diesen Roman zur Seite zu legen und ich musste einfach immer weiter lesen. Dazu haben mir die reichlichen kleinen Geschichten nebenbei sehr gut gefallen, ob es die süße aber tragische Liebesgeschichte ist, die mit eingebaut wurde, die Freundschaft von David zu seinem Mentor Vidal und zum Buchhändler Sempere, der übrigens der Großvater von Daniel aus dem ersten Band ist, oder aber auch die Lebensgeschichten der vielen verschiedenen Charaktere.

Wo wir auch schon bei eben diesen wären. Hier schafft es der Autor, einzigartige Persönlichkeiten zu schaffen, angefangen beim etwas kauzigen Protagonisten David Martin, der einerseits ein richtiger Miesepeter ist, andererseits aber auch ein gutes Herz hat. Das Gegenstück zu ihm ist die lebensfrohe, aufgeweckte Isabella, ein junges Mädchen, welches sich von seiner Art so gar nicht einschüchtern lässt. Außerdem gibt es noch besagten Vidal, Sempere und seinen Sohn und ganz viele verschiedene Nebencharaktere, die mir allesamt richtig gut gefallen haben. Nur Christina und Corelli haben mir nicht ganz so gut gefallen, was daran liegt, dass Christina nur eher oberflächlich geschrieben ist und Corelli zu undurchsichtig. Ich wusste zwar, dass er mit Vorsicht zu genießen ist, aber so richtig konnte ich ihn bis zum Ende des Buches nicht einschätzen.

Ich muss zugeben, dass ich diesem Roman anfangs nicht mehr als drei Sterne geben wollte, doch ich musste meine Meinung im Laufe der Geschichte ändern, weil sie mich einfach gepackt hat. Für mich ist sie nicht nur eine Hommage an die Bücher, sondern auch ein spannender Krimi mit einer schaurig schönen Atmosphäre in der durch die wunderbaren Dialoge auch der Humor nicht zu kurz kommt. Dennoch kann er, wie gesagt, nicht an den ersten Band heran reichen.