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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2022

Bücher als Medikament verkaufen

Die kleine literarische Apotheke
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Blu erfüllt sich den Traum einer eigenen Buchhandlung, die jedoch nicht wirklich anläuft. Als Inhaberin beschäftigt sie sich mit vielen anderen Dingen, ehe eine zündende Idee den Erfolg ihres Geschäfts ...

Blu erfüllt sich den Traum einer eigenen Buchhandlung, die jedoch nicht wirklich anläuft. Als Inhaberin beschäftigt sie sich mit vielen anderen Dingen, ehe eine zündende Idee den Erfolg ihres Geschäfts in die Wege leitet. Leider gibt der Text sehr viele Einblicke in ihr Privatleben und das Drumherum, anstatt sich mit dem eigentlichen Buchthema zu befassen. Viele Informationen finde ich unwichtig und hätte auf diese Details verzichten können. Es dauert 160 Seiten bis das eigentliche Thema so richtig in Erscheinung tritt. Eigentlich handelt es sich mehr um einen nicht ausgereiften Liebesroman.

Die Grundidee finde ich sehr gut, leider ist die Umsetzung, das Projekt in Worte zu fassen, in meinen Augen nicht so ganz geglückt. Die Sprache ist sehr einfach gehalten, hier hatte ich wohl einfach etwas höhere Ansprüche und Erwartungen. Sie ist so leicht und schnell zu lesen, wird aber dem Thema nicht gerecht. Es könnte eventuell an der Übersetzung liegen, da bin ich mir aber nicht sicher, da ich das Original leider mangels sprachlicher Kenntnisse nicht lesen kann. Erwähnenswert finde ich noch, dass es einen derartigen Buchladen in Florenz wirklich gibt.

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Veröffentlicht am 10.03.2021

Potential nicht ausgeschöpft

Die Bücherfrauen
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Drei Frauen treffen in einem kleinen Ort in Kansas aufeinander, ihre Geschichten führen sie ins dortige Kulturzentrum, das um seinen Erhalt kämpft. Sie erzählen abwechselnd aus ihrem Leben, das an diesem ...

Drei Frauen treffen in einem kleinen Ort in Kansas aufeinander, ihre Geschichten führen sie ins dortige Kulturzentrum, das um seinen Erhalt kämpft. Sie erzählen abwechselnd aus ihrem Leben, das an diesem Ort ineinander fließt. Zugleich will eine der Protagonistinnen die Historie der Carnegie-Bibliotheken mit Hilfe der Tagebücher ihrer Großmutter aufarbeiten. Die zweite Hauptperson ist eine unorthodoxe, von Selbstzweifeln gebeutelte Künstlerin, die helfen soll, das Kulturzentrum zu retten. Und dann gibt es noch eine Überlebende aus dem Nachbarort, der von einem Tornado zerstört wurde. Diese Erzählstränge bieten viel Potential für ein interessantes Buch.

Leider verliert sich die Autorin zu oft in weiteren Erzählsträngen, die teilweise zu einem unübersichtlichen Durcheinander führen, weil die Autorin sich darin verzettelt und logische Auflösungen vermissen lässt. Die drei Protagonistinnen entwickeln sich nur schleppend und bleiben größtenteils sehr blass. Die Aufarbeitung der Historie der von Carnegie finanzierten Bibliotheken finde ich gelungen, leider nimmt sie nur einen geringen Teil des Buches ein. Die zwischenmenschlichen Entwicklungen konnte ich leider nicht immer nachvollziehen.

Das Erstlingswerk der Autorin zeigt gute Ansätze, deren Ausgestaltung leider nicht komplett überzeugen konnte. Vielleicht ist auch die Übersetzung aus dem Amerikanischen nicht gut gelungen. Dies habe ich nicht geprüft, würde es aber nicht ausschließen. Das Cover gefällt mir außerordentlich gut. Buchtitel und Klappentext haben hohe Erwartungen in mir geweckt, die das Buch letztendlich leider nicht erfüllen konnte.

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Veröffentlicht am 11.08.2020

Ein etwas anderer Eulenspiegel

Tyll
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Der Roman in Anlehnung an den Gaukler Till Eulenspiegel ist zwar ähnlich dem Original, aber keine bloße Nacherzählung. Die Verlegung der Figur in die Zeit des brutalen Dreißigjährigen Krieges fand ich ...

Der Roman in Anlehnung an den Gaukler Till Eulenspiegel ist zwar ähnlich dem Original, aber keine bloße Nacherzählung. Die Verlegung der Figur in die Zeit des brutalen Dreißigjährigen Krieges fand ich zu Beginn nicht schlecht, konnte mich aber letztendlich nicht überzeugen. Es gibt sehr viele Protagonisten und extrem viele Schauplätze. Die einzelnen Episoden sind ohne Zusammenhang und nicht immer mit wirklicher Handlung gefüllt. Die gesellschaftskritischen Ansätze haben mir wiederum gefallen.

Aufgrund der vielen Zeitsprünge in unterschiedliche Richtungen machten es mir leider nicht immer leicht, dem Roman zu folgen. Den gewöhnungsbedürftigen Erzählstil fand ich eher ermüdend, es hat sich keine Lesevergnügen eingestellt. Ich kann die Lobreden über dieses Buch leider nicht bestätigen. Mir fehlen letztendlich Struktur und ein roter Faden.

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Veröffentlicht am 08.02.2020

Anders als erwartet – leider

Die Geliebte des Kaisers
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Die Magd von Otto III. erwartet sein Kind als der römisch-deutsche König und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches stirbt. Der Streit um die Nachfolge beginnt umgehend und Mina muss einen Weg finden, ihrem ...

Die Magd von Otto III. erwartet sein Kind als der römisch-deutsche König und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches stirbt. Der Streit um die Nachfolge beginnt umgehend und Mina muss einen Weg finden, ihrem Kind das Erbe zu sichern. So beginnt eine beschwerliche Reise von Italien über die Berge nach Augsburg.

Ich hatte aufgrund der Inhaltsangabe deutlich mehr zu Kaiser Otto erwartet, der leider nur kurz in Erscheinung getreten ist. Daher kommt für mich der historische Part klar zu kurz, denn es geht hauptsächlich um Menas Reise. Die andere Protagonisten haben auch nur am Rande mit den historischen Andeutungen im Klappentext zu tun.

Der flüssige Schreibstil liest sich angenehm, die Landschaftsbeschreibungen lassen ein lebhaftes Bild im Kopf entstehen. Die Einteilung der Kapitel ist nicht hilfreich für das Verständnis der Geschichte. Es gibt sehr viele Zufälle und die Handlungen sind sehr widersprüchlich und teilweise für mich auch unlogisch. Viele Ungereimtheiten und fehlende Entwicklungen von Erzählsträngen ergeben eine oberflächliche und langatmige Erzählung. Es fehlt echte Tiefe. Mena ist sehr naiv und entwickelt erst im letzten Moment Persönlichkeit.

Nach dem Lesen von Klappentext und Leseprobe hatte ich von diesem Roman viel mehr erwartet. Schade, dass das Potential des Themas nicht ausgeschöpft wurde.

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Veröffentlicht am 19.05.2019

Mobbing in der Familie

Über den Tellerrand
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Aufgrund des Klappentexts hatte ich ziemlich hohe Erwartungen an die Geschichte. Leider hat die Herangehensweise meinen Erwartungen nicht entsprochen.

Die Beschreibungen des Verhaltens von Eltern und ...

Aufgrund des Klappentexts hatte ich ziemlich hohe Erwartungen an die Geschichte. Leider hat die Herangehensweise meinen Erwartungen nicht entsprochen.

Die Beschreibungen des Verhaltens von Eltern und Oma, später auch vom Bruder, waren schockierend, sind aber wohl der Realität nahe. Tägliche Beleidigungen wie dumm, dick, hässlich werden detailliert beschrieben. Wenn man einen anderen Familienzusammenhalt kennen gelernt hat, ist dies schwer nachvollziehbar. Auch die Erniedrigungen von Klassenkameraden und Bekannten, die sie im Laufe ihres Lebens zu ertragen hat, sind traumatisierend. All dies ist insbesondere im Kindesalter nicht einfach zu verarbeiten.

In allen Kapiteln haben mich die ständigen Wiederholungen doch etwas gestört. Der Schreibstil ist nicht flüssig, so dass es zeitweise schwierig ist, den Gedankengängen der Autorin zu folgen.