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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.06.2020

Gelungenes Debüt

Todeskäfig (Ein Sayer-Altair-Thriller 1)
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In Washington D.C. wird in einem Käfig die Tochter eines Senators gefunden. Der Täter hat die junge Frau verdursten lassen. Bei dem einen Opfer bleibt es aber nicht. Daher wird das FBI hinzugezogen und ...

In Washington D.C. wird in einem Käfig die Tochter eines Senators gefunden. Der Täter hat die junge Frau verdursten lassen. Bei dem einen Opfer bleibt es aber nicht. Daher wird das FBI hinzugezogen und Special Agent Sayer Altair, die nicht nur FBI- Agentin sondern auch Neurowissenschaftlerin mit Spezialisierung auf Hirnfoschung von Serientätern ist, ermittelt mit einem Team unter Hochdruck, denn der Mörder ist mit seinem Werk noch lange nicht fertig…..
Der Thriller „ Der Todeskäfig“ ist der Debütroman der Autorin Ellison Cooper.
Die Autorin arbeitete beim Washington D.C. Public Defender Service als Mordermittlerin und hatte so natürlich auch für ihr Buch einen perfekten Einblick in das System der Kriminaljustiz. Zudem ist es gewiss kein Zufall, dass die Hauptfigur des Buches Neurowissenschaftlerin ist. Spezialisierte sich die Autorin doch auf kulturelle Neurowissenschaften und Archäologie. Dies bekommt der Leser auch durch fundierte wissenschaftliche Erklärungen, eingebettet in die Handlung, zu spüren.
Ich fand das Buch einen gelungenen Auftakt einer Reihe um die FBI Agentin Sayer Altair. Es umfasst fast 500 Seiten und erschien im August 2018 im Ullstein Taschenbuch Verlag.
Mittlerweile gibt es schon den Folgeband von ihr mit dem Titel „ Knochengrab“, welcher ebenfalls bei Ullstein Taschenbuch Verlag im Dezember 2019 erschienen ist. Dieses Buch habe ich aber leider noch nicht gelesen. Dennoch sind die Fälle in sich abgeschlossen und somit gut getrennt zu lesen.
Special Agentin Sayer Altair ist eine Hauptprotagonistin, die einige Schicksalsschläge in ihrem Leben ertragen musste. Ihr Verlobter kam im Dienst ums Leben und Ihre Eltern sind beide tot. Zudem ist es einigen Kollegen ein Dorn im Auge, dass sie ihre beruflichen Karriere ziemlich steil erklommen hat – steiler als manch männlicher Kollege. Dementsprechend hat sie es nicht so leicht in ihrem Beruf. Ich fand die Hauptfigur des Buches durchweg sympathisch und gut von der Autorin dargestellt. Natürlich wurde das persönliche Schicksal von Sayer schon etwas überdramatisiert, aber mich hat das nicht wirklich gestört. Eher ist ihre Vergangenheit der Grund ihres heutigen Umgangs mit Kollegen und prägt ihre starke Persönlichkeit, die sich daraus entwickelt hat.
Auch die anderen Protagonisten fand ich authentisch und detailliert von der Autorin dargestellt, allen voran ihr Partner in dem Fall, Special Agent Vik Deveraux. Auch wenn diese nicht so stark polarisierten und charakteristisch nicht so tiefgründig ausgearbeitet waren wie die Hauptfigur, gab es im Buch keine Figur, mit der ich ein Problem hatte.
Der Thriller ist von der ersten Seite an absolut spannend geschrieben und ich hatte das Buch in nur wenigen Tagen gelesen, da ich es kaum aus der Hand legen konnte. Die einzelnen Kapitel sind relativ kurz, was ebenfalls für Geschwindigkeit im Lesefluss sorgte. Außerdem schaffte es die Autorin durch manch überraschte Wendung im Buch den Leser bei der Stange zu halten. Falsche Fährten bei der Suche nach dem Mörder, geschickt von Ellison Cooper gelegt, taten ihr übriges, um das Buch nicht zur Seite legen zu können.
Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm zu lesen, so dass einem die knapp 500 Seiten nicht wirklich als so viele vorkamen.
Als Fan von Thriller kann ich bei diesem Buch sagen, dass der Charakter des Genre Thriller von der Autorin im Buch voll und ganz erfüllt wurde.
Das Buch endet mit einem Cliffhanger. Der ist aber so gut konstruiert, dass man als Leser für diesen Fall nicht mit offenen Fragen zurück bleibt. Es ist eher das „amuse gueule“ für den Folgeband der Reihe, den man wahrscheinlich nach diesem Buch unbedingt auch lesen muss.
Für mich war das Buch ein Thriller, wie ich ihn gerne lese und der mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln konnte.

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Veröffentlicht am 24.05.2020

Absolute Leseempfehlung

Versuchung zum Aperitif
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Das Buch „Versuchung zum Aperitif“ ist der 5. Band der „Diesmal für immer „-Reihe von Catherine Bybee. Es erschien im Mai diesen Jahres im Montlake-Verlag und umfasst fast 400 Seiten.
Sasha Budanov ist ...

Das Buch „Versuchung zum Aperitif“ ist der 5. Band der „Diesmal für immer „-Reihe von Catherine Bybee. Es erschien im Mai diesen Jahres im Montlake-Verlag und umfasst fast 400 Seiten.
Sasha Budanov ist eine junge Frau, die als Bodyguard arbeitet. Als Jugendliche lebte sie in einem privaten Bildungsinstitut namens „Richter“, welches militärisch geprägt ist und die Schüler nicht nur in klassischen Fächern wie Mathematik oder Chemie unterrichtet, sondern ihnen auch Kampfsport beibringt und sie lehrt, potentielle Gegner auszuschalten. Bevorzugt werden im Institut schwer erziehbare Kinder reicher Eltern aufgenommen.
Nach 8 Jahren kehrt Sasha an das Institut zurück, um über ihre weitere Zukunft nachzudenken. Eine Familie hat Sasha nicht und auch Freunde, auf die sie sich blind verlassen kann, kann die junge Frau an einer Hand abzählen. In einer Bar lernt Sasha den verführerischen AJ Hofmann kennen. Dieser ist auf der Suche nach dem Mörder seiner Schwester, die ebenfalls Absolventin an dem Institut war. Mit Hilfe von Sasha versucht er, die Geheimnisse, die es im Institut schon viele Jahre gibt, aufzudecken und so den Mörder zu finden. Dass sie sich dabei auf gefährliches Terrain begeben und sich den Unmut einiger mächtigen Personen zuziehen, ahnen beide noch nicht……
Die Vorgängerbände diese Reihe kannte ich nicht und so war ich überrascht, was hier auf mich zukommt, zumal ich mich beim Lesen des Klappentextes und aufgrund des Covers auf einen Liebesroman eingestellt hatte. Doch ich sollte hier eines besseren belehrt werden. Gelesen habe ich dann ein Buch, was mich von Beginn an fesselte. Ein Buch, was mir spannende Stunden beschert hatte und mich, wie seit langem nicht mehr, nachts nicht hat schlafen lassen, weil ich das Buch einfach nicht aus der Hand legen konnte. Die fast 400 Seiten hatte ich dann in wenigen Tagen gelesen und hätte mir gern noch ein paar Hundert Seiten mehr von der Geschichte gewünscht.
Sasha Budanov ist die Hauptprotagonistin des Buches und war mir von Beginn an sehr sympathisch und authentisch. Geprägt von ihrer Vergangenheit traut sie erst mal grundsätzlich keiner Person über den Weg und lässt auch niemanden emotional an sich heran – von einer Beziehung ganz zu schweigen.
„Lass niemanden wissen, was du tust und erst recht nicht wissen, was du denkst“ ( Position 456 im Buch )
Sie kennt es nicht, anderen Menschen zu vertrauen und merkt selbst nicht, dass sie eigentlich Freunde hat, die für sie sterben würden. Dafür weiß sie genau, was sie kann und sie war während ihrer Ausbildung am Institut die Beste ihres Jahrgangs. Aber Intelligenz und Cleverness sind nicht alles im Leben einer Frau und Sasha muss sich gestehen, dass sie emotional nicht so unnahbar ist wie sie tut und sie sich tief in ihrem Inneren auch nach Liebe und Zärtlichkeit sehnt. One Night Stands sind zwar befriedigend, aber eben nur für eine Nacht und nicht für ein ganzes Leben.
Der Mann, der Sasha zeigt, was es heißt, zu vertrauen und zu lieben, ist AJ. Der junge Mann kommt aus reichem Haus, verdient aber mit dem Diebstahl von Autos nebenbei sein Leben. Zu seinen Eltern hat er kein gutes Verhältnis. Er möchte den Tod seiner Schwester aufklären und hofft, über Sasha an Informationen zu kommen. Was zuerst nur Mittel zum Zweck ist, wird schon bald eine prickelnde Beziehung zweier Menschen, die eigentlich nicht auf der Suche danach waren – am wenigsten Sasha. AJ konnte mich in der Geschichte ebenso überzeugen, auch er wurde authentisch von der Autorin dargestellt.
Die 34 Kapitel des Buches sind voller Spannung. Von Beginn an hat mich die Geschichte gefesselt, nie hatte ich das Gefühl, die Autorin zieht die Geschichte in die Länge mit nichtssagenden Passagen, um die Seiten zu füllen. Auch, wenn in den Vorgängerbänden Sasha schon eine Rolle spielt, hatte ich beim Lesen nicht das Gefühl, das mir etwas an Informationen fehlte oder ich mit unbeantworteten Fragen zurück gelassen wurde.
Der Schreibstil der Autorin ist locker und flüssig zu lesen und die Seiten fliegen einfach nur so dahin beim umblättern. Für mich war es eine willkommene Abwechslung und wenn ich es recht bedenke, mein bisheriges Lese-Highlite dieses Jahr. Das Buch bekommt von mir eine absolute Leseempehlung.


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Veröffentlicht am 19.05.2019

Gelungene Fortsetzung

Die Fotografin - Die Zeit der Entscheidung
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Es geht weiter auf der Alm im Weberdorf Laichingen. Petra Durst Benning schafft es auch im Folgeband der Fotografinnen Saga „ Die Fotografin- Zeit der Entscheidung“ den Leser mit der Geschichte um Mimi ...

Es geht weiter auf der Alm im Weberdorf Laichingen. Petra Durst Benning schafft es auch im Folgeband der Fotografinnen Saga „ Die Fotografin- Zeit der Entscheidung“ den Leser mit der Geschichte um Mimi Reventlow zu fesseln.

Ein halbes Jahr mussten sich die Fans der Erfolgsautorin gedulden, um zu erfahren, wie das Leben im Dorf Laichingen weitergeht. Band 1“Die Fotografin- Am Anfang des Weges“ erschien im September 2018 im Blanvalet Verlag und seit April 2019 gibt es nun den Nachfolgeband. Weitere Bände sind laut Autorin in Planung und das ist auch gut so. Schließlich ist die Geschichte um die Fotografin Mimi Reventlow noch lange nicht zu Ende.

Im zweiten Band kümmert sich Mimi auch weiterhin um ihren schwerkranken Onkel Josef und verdient neben der Pflege ihres Onkels im Fotoatelier Geld, um das Leben für sich und ihn finanzieren zu können.
Doch es geht in diesem Buch nicht nur um die Geschichte von Mimi, der jungen Fotografin, sondern auch um die einiger Laichinger Dorfbewohner, die man auch schon im ersten Band intensiver miterleben durfte. Mimi hat mit ihrem Auftauchen im Weberdorf für einigen Trubel und Umdenken gesorgt, vor allem bei der Jugend im Dorf. So ermöglicht sie mit ihren Kontakten, dass sich so manch junger Laichinger seinen Traum vom Leben erfüllen kann und eben nicht traditionell in der Weberei eine Ausbildung beginnt – sehr zum Missfallen des Webereibesitzers Gehringer. Der versucht nun auf seine Weise, Mimi in ihrem Tun und Handeln zu kontrollieren, was ihm aber nur bedingt gelingt.

Auch Johann, der am Ende des ersten Bandes ins Dorf zurück gekehrt ist, arbeitet nun für Gehringer in der Weberei. Aber ist er wirklich wegen Mimi nach Hause zurück gekehrt oder gab es da noch andere Gründe?

Beim Lesen des Buches bekommt man erneut einen guten Einblick, wie hart das Leben der Weber zu damaliger Zeit war. Die Männer schuften bis zu 12 Stunden in der Weberei. Arbeitsschutz und Arbeitszeitgesetze gab es damals noch nicht und so waren die Bedingungen, unter denen die Arbeiter in der Weberei an den Webstühlen saßen, eigentlich unzumutbar. Die Frauen der Weber hatten sich von früh bis spät um den Haushalt, die Kinder und die Felder zu kümmern und abends saßen sie noch an Näharbeiten für die Weberei und bestickten Kissen und Decken. Zum Leben reichte das Geld jedoch trotzdem kaum. Mimi ist da mit ihrem Beruf als Fotografin sehr privilegiert und bekommt, als sie Eveline einmal bei der Feldarbeit begleitet, einen bleibenden Eindruck, was die Weberfrauen tagtäglich leisten müssen.

Petra Durst Benning ist es auch mit diesem Band wieder gelungen, den Leser in eine berührende Geschichte eintauchen zu lassen und auch hier fiel es mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen.
Von der ersten bis zur letzten Seite schafft es die Autorin, Spannungselemente in die Geschichte einzubauen und so dafür zu sorgen, dass man das Buch einfach nur immer weiter lesen möchte.

Ihrem Schreibstil blieb sie auch in diesem Band treu, das Buch ist flüssig zu lesen und die Seiten fliegen nur so dahin, was ich als sehr angenehm empfunden habe.

Die Protagonisten, die man ja schon aus Band 1 kannte, entwickelten sich fast alle weiter und waren authentisch dargestellt.

Mir hat der zweite Band wie schon der erste sehr gefallen und ich freue mich auf eine Fortsetzung der Geschichte von Mimi Reventlow.



Veröffentlicht am 24.07.2017

Spannend.....klare Leseempfehlung

Sag kein Wort
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Téo ist ein junger Mann, der seine Zeit lieber im Anatomiesaal verbringt als sich mit Freunden zu treffen. Letztere hat er nämlich nicht. Zuhause wartet seine behinderte Mutter auf ihn, die ihn ständig ...

Téo ist ein junger Mann, der seine Zeit lieber im Anatomiesaal verbringt als sich mit Freunden zu treffen. Letztere hat er nämlich nicht. Zuhause wartet seine behinderte Mutter auf ihn, die ihn ständig drängelt, endlich eine Freundin mit nach Hause zu bringen. Auf einer Party lernt er die junge, aufmüpfige Clarice kennen, die er von da an auf Schritt und Tritt verfolgt, bis er sie schließlich in seine Gewalt bringt. Er ist felsenfest davon überzeugt, in ihr die Frau fürs Leben gefunden zu haben und will sie um keinen Preis der Welt wieder gehen lassen. Eine Flucht über Tausende Kilometer beginnt und für Clarice scheint es kein Entkommen zu geben.

Raphael Montes ist mit dem Buch“ Sag kein Wort“ ein spannender Thriller gelungen, der einen nicht wirklich loslässt. In wenigen Tagen hatte ich die 320 Seiten gelesen. Schon nach einigen Kapiteln erkennt der Leser, das Téo ein schräger Vogel ist, bei dem wohl einiges schief gelaufen ist in der Kindheit. Jedenfalls hat er ein psychisches Problem und ist nicht wirklich zu normalen sozialen Kontakten fähig. Er agiert übertrieben maßlos und ihm ist jedes Mittel recht, um Clarice nicht zu verlieren. Hier hat der Autor einen Protagonisten erschaffen, der an einen Psychopathen erinnert und dem man weder tagsüber, noch nachts begegnen möchte, weil er einfach unberechenbar ist.

Doch auch Clarice ist eine Protagonistin, die man nicht unterschätzen sollte. Sie ist eigenwillig, extrovertiert und weiß genau, was sie will oder eben auch nicht. Das versucht sie auch Téo klar zu machen, denn als Freund kommt er überhaupt nicht in Frage für sie. Doch Téo ignoriert, dass Clarice kein Interesse an einer Beziehung hat. Clarice muss sich also etwas einfallen lassen, um Téo los zu werden, nur leider funktioniert das nicht wirklich und ehe sie sich versieht, befindet sie sich in seiner Gewalt.

Dem Leser wird im Buch eine unterschwellige gruselige Atmosphäre präsentiert, weil man nicht weiß, was als nächstes passiert und die unerwarteten Wendungen im Buch sorgen dann erst richtig für Gänsehautfeeling. Zart besaitet sollte man als Leser auch nicht unbedingt sein, der Autor spart nicht mit Gewalt bei einigen Szenen. Auch das Ende hat mich ehrlich gesagt überrascht, ich habe mit dem Ausgang des Buches nicht gerechnet, wenn man auch eine Ahnung hatte. Das Ende übertraf dann aber meine Vorstellungskraft und ich war mir anfangs nicht sicher, ob ich damit zufrieden bin oder nicht. Aber lest selbst.

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und es fällt schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Die Kapitel sind nicht zu lang, so dass man immer nur noch schnell eines lesen möchte, bevor man das Buch wieder zur Seite legen muss, weil das Real Life einen fordert.
Ein wenig Ähnlichkeit hat das Buch mit einem Werk von Stephen King, aber das hat mich beim Lesen überhaupt nicht gestört.

Das Cover finde ich auch sehr gelungen in seiner Aufmachung. Insgesamt ist Raphael Montes hier ein spannender Thriller gelungen, der den Leser in seinen Bann zieht und von mir eine Leseempfehlung bekommt.

Veröffentlicht am 02.02.2017

Super spannendes (Jugend ) Buch

Camp 21
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Mike und sein Bruder Ricky sind 2 Teenies, die sich mit Vaters Auto eine Spritztour erlauben und dabei prompt von der Polizei angehalten werden. Da Ricky auch noch Gras raucht dabei, landen beide Im Gefängnis ...

Mike und sein Bruder Ricky sind 2 Teenies, die sich mit Vaters Auto eine Spritztour erlauben und dabei prompt von der Polizei angehalten werden. Da Ricky auch noch Gras raucht dabei, landen beide Im Gefängnis und werden in einem Deal mit dem Staatsanwalt vom Vater in ein Erziehungscamp verfrachtet – für ganze 6 Monate. Auch Kayla, ein junges Mädchen landet in dem Erziehungscamp. Nach kurze Zeit werden Mike und Kayla aufgrund von Vorkommnissen in ein anderes Camp verlegt und beide sind nun im wahrsten Sinne des Wortes aneinander gekettet im Camp 21. Dieses Camp ist so ganz anders wie die üblichen Erziehungscamps. 2 Personen werden mittels einem elektronischen Armband verbunden. Entfernt sich eine Person zu weit von der mit ihm verbundenen Person, bekommt man einen Stromstoß. Die Wärter dort können sowohl zugelassene Entfernung als auch die Intensität der Stromstöße variieren. Da Mike und Kayla sich buchstäblich nicht riechen können, wird diese Art der Zusammengehörigkeit eine Herausforderung für beide. Allerdings kommt es in Camp 21 zu einigen Vorkommnissen und auch Kayla verändert sich in ihrem Wesen. Was hat es noch mit den elektronischen Armbändern auf sich? Welches Geheimnis wird im Camp 21 gehütet? Ehe Mike und Kayla das herausfinden können, ist Ihr Leben in Gefahr und beide fliehen – mit der Army im Nacken.

„Camp 21 – Grenzenlos gefangen“ ist das Werk von Rainer Wekwerth. Ich muss zugeben, dass ich den Autor vorher nicht gekannt habe und auch nicht wusste, dass es sich um ein Jugendbuch handelt. Deshalb war ich umso überraschter, wie sehr mich dieses Buch gefesselt hat. In nur 2 Tagen bin ich mit den circa 350 Seiten durch gewesen. Absolut leicht zu lesen und flüssig geschrieben, fesselt es den Leser von der ersten bis zur letzten Seite. Die Kapitel sind abwechselnd aus der Sicht der beiden Hauptprotagonisten Kayla und Mike geschrieben, was den Lesefluss meiner Meinung nach positiv beeinflusst hat.

Spannung wird von Beginn an aufgebaut und steigert sich im Laufe der Handlung bis diese in einem Showdown endet.

Mit den beiden Hauptprotagonisten bin ich zu Beginn nicht wirklich warm geworden. Mike war nur auf seine Wünsche und Ziele bedacht und nahm dabei auch das Risiko in Kauf, andere mit hineinzuziehen. Kayla ist eine Eigenbrötlerin möchte ich fast sagen. Nachdem beide mit den elektronischen Armbändern aneinandergefesselt waren, war der Hass, den vor allem Kayla auf Mike hatte, auf jeder Seite spürbar. Dieser schlägt allerdings mir nichts, dir nichts, in eine zarte Liebelei um. Das war für mich ehrlich gesagt, nur schwer nachzuvollziehen und passierte auch echt zu schnell für meine Begriffe. Aber da es sich ja um ein Jugendbuch handelt, sollte wohl die Liebe im Buch auch nicht zu kurz kommen.
Die anderen Protagonisten sind mir ein wenig zu oberflächlich entwickelt gewesen, hier hätte ich mir bei einigen mehr Tiefe im Charakter und der Entwicklung gewünscht.

Am Ende des Buches fehlte es mir ein wenig an Aufklärung was die Wirkungsweise der Armbänder betrifft. Allerdings muss ich trotzdem sagen, ist die Geschichte rund geschrieben und ich blieb auch nicht mit offenen Fragen, was zumindest die Handlung des Buches betrifft, zurück.

Obwohl ich einige kleine Mängel an dem Buch auszusetzen habe, gebe ich hier trotzdem volle 5 Sterne, weil ich mich erstens: sehr gut unterhalten gefühlt habe und zweitens: wenn mich ein Buch so fesselt, dass ich es in 24 Stunden durchlesen muss, ist es einfach ein gutes Buch und wird nicht das letzte dieses Autors sein. Trotz Altersempfehlung von 14-17 Jahren ist es auch eine Lesevergnügen für Erwachsene.