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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.08.2019

Leider sehr vorhersehbar

ATME!
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Nile hat nach langer Zeit ihre große Liebe gefunden, Ben. Doch plötzlich bricht ihre so perfekte Welt zusammen, da Ben von einen Moment auf den anderen verschwunden ist. Nile macht sich auf die verzweifelte ...

Nile hat nach langer Zeit ihre große Liebe gefunden, Ben. Doch plötzlich bricht ihre so perfekte Welt zusammen, da Ben von einen Moment auf den anderen verschwunden ist. Nile macht sich auf die verzweifelte Suche und erhält dabei so gut wie keine Unterstützung. Lediglich Bens Ex-Frau ist letztendlich bereit ihre Sorgen zu teilen und ihr bei der Suche zu Helden. Aber warum hilft ihr ausgerechnet Bens Ex-Frau? Kann sie ihr trauen, oder steckt sie vielleicht hinter Bens Verschwinden?

"Atme!" von Judith Merchant ist ein temperamentvoller Thriller. Geprägt ist das Buch von der sehr temporeichen Schreibweise der Autorin, die sich flüssig lesen lässt. Anstrengend hingegen kam mir die Hauptprotagonistin Nile vor. Sie wird als verzweifelte und ihren Lebensgefährten verfallene Person charakterisiert, die nichts un-versucht lässt, das geheimnisvolle Verschwinden Bens aufzuklären. Hierbei verfällt sie immer wieder in die Konfrontation mit sich selbst und den Protagonisten rund um Ben, die auch den Leser immer wieder zweifeln lassen, wem man nun noch glauben soll. Handelt es sich um eine Intrige, um einen Fluchtversuch aus der eisigen Um-klammerung einer besessenen Frau oder gar um ein kaltblütiges Verbrechen? Die Autorin gibt immer wieder Ansätze für neue Denkanstöße in diesen Fragen und konstruiert so eine Geschichte, die auf ein fulminantes Finale mit überraschenden Plot hinausläuft. Nur konnte mich leider das aus meiner Sicht recht vorhersehbare Finale nicht überzeugen, was dann auch meinen Gesamteindruck zum Thriller deutlich eintrübte.

Insgesamt ist "Atme!" für mich ein Thriller mit einer guten Grundidee, der aber sein Potential nicht voll ausschöpft. Die Erzählweise mit vielen kurzen Sätzen und Kapiteln haben das Tempo auf ein hohes Niveau gebracht, aber die Spannung blieb aufgrund der häufig überreagierenden Hauptprotagonistin im Hintergrund. Ich bewerte das Buch mit drei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 20.07.2019

Ein Thriller mit dem Hang zum Märchen

Siebenmord
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Ein kaltblütiger und psychopathischer Mörder versetzt das Remstal in Angst und Schrecken. Er tötet junge Frauen und hinterlässt die grausam zugerichteten Leichen am Remsufer. Der Lehrer Tobias Milner ist ...

Ein kaltblütiger und psychopathischer Mörder versetzt das Remstal in Angst und Schrecken. Er tötet junge Frauen und hinterlässt die grausam zugerichteten Leichen am Remsufer. Der Lehrer Tobias Milner ist von den Taten so schockiert, dass er sich selber auf die Suche nach dem Mörder macht. Schnell stellt er fest, dass der Täter die Opfer als Einhörner wahrnimmt und durch den Tod dieser Fabelwesen, einen alten Fluch besiegen will. Das Problem ist, dass es dafür mehrere getötete Einhörner braucht und der Täter noch lange nicht am Ende zu sein scheint. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...

Der Autor Timo Basler hat mit seinem neuen Buch "Siebenmord" eine interessante Mischung aus Thriller und Fantasy-Roman geschaffen. Er erzählt die Geschichte in einem gut und flüssig zu lesenden Schreibstil und bedient sich dabei vieler Stilelemente von Märchen. Diese sind zeitweise geschickt in die Geschichte eingewebt, manchmal wirken sie aber auch ein wenig plakativ. Der Spannungs-bogen wird mit dem Auffinden der ersten Frauenleiche klassisch aufgebaut und über die zu erwartenden weiteren Todesfälle auf-rechtgehalten. Die Protagonisten bleiben aus meiner Sicht leider ein wenig blass und die Handlung beruhte für mich auch zu oft auf den Kommissar Zufall, so dass mich das Buch nie so richtig packen konnte. Sicherlich erscheint die Kombination aus Thriller und Märchen sehr reizvoll, aber ich glaube hier wäre gerade für das Finale noch deutlich mehr drin gewesen.

Insgesamt ist "Siebenmord" sicherlich kein schlechter Thriller, aber der Leser sollte sich bei Beginn der Lektüre darüber im Klaren sein, dass er sicherlich einige Kompromisse machen muss, was die reale Nachvollziehbarkeit der Handlung anbetrifft. Mich konnte das Buch daher nicht voll und ganz überzeugen, so dass ich es mit drei von fünf Sternen bewerte.

Veröffentlicht am 05.07.2019

Im Liebeswahn

Die Obsession - Wenn eine Begegnung zum Verhängnis wird
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Amelia ist in ihrem Beruf erfolgreich und mit ihrem guten Aussehen hat sie keine Probleme immer wieder neue Männer-Bekanntschaften zu machen. Nur zu ihrem eigenen Unglück ist niemals der richtige dabei, ...

Amelia ist in ihrem Beruf erfolgreich und mit ihrem guten Aussehen hat sie keine Probleme immer wieder neue Männer-Bekanntschaften zu machen. Nur zu ihrem eigenen Unglück ist niemals der richtige dabei, bis sie eines Tages mehr zufällig auf Marlon trifft. Alles ist perfekt, es gibt romantische Dates und nach einer schönen und leidenschaftlichen Nacht verschwindet Marlon ohne ein Wort aus ihrem Leben. Amelia kann und will dies nicht akzeptieren, sie folgt Marlon auf Tritt und Schritt, um so ein Teil seines Lebens zu sein...

Nuray Cesme hat mit "Die Obsession - Wenn eine Begegnung zum Verhängnis wird" das spannende Thema Ghosting in den Fokus gestellt. Sie erzählt die Geschichte in einem einfachen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil. Die Hauptprotagonistin Amelia wird Opfer des Ghostings und kommt mit ihrer Situation nicht wirklich klar. Nachdem sie in ihrer Kindheit eine strenge Erziehung genossen hat, scheint sie mit den vorherrschenden Oberflächlichkeiten unserer heutigen Gesellschaft überfordert. Sie steigert sich in eine Obsession und verliert dabei völlig die Kontrolle über sich selbst und ihrer Situation. Die Autorin Nuray Cesme nimmt dieses spannende Thema auf und schöpft aber aus meiner Sicht leider nicht das ganze Potential aus. Sie arbeitet mit vielen Perspektivwechseln, was das Ganze für mich lebendig erscheinen lässt, dennoch blieben die Protagonisten für mich sehr blass. Zudem wurde das Buch als Psychothriller angekündigt, was es aus meiner Sicht nicht ist. Meine Erwartungshaltung an das Buch war daher eine andere, so dass ich doch ein wenig enttäuscht zurückblieb.

"Die Obsession - Wenn eine Begegnung zum Verhängnis wird" ist für mich eher ein Roman, der durchaus auch einen Spannungsbogen vorweisen kann, dann aber ein wenig überhastet beendet wird. Bei der Umsetzung des Themas bleibt so leider noch Luft nach oben, was mich das Buch mit drei von fünf Sternen bewerten lässt.

Veröffentlicht am 26.05.2019

Lug und Trug

So schöne Lügen
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Louise sucht ihr Glück als Schriftstellerin in New York, der Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten. Aber sie stellt schnell fest, dass die Bäume auch hier nicht nur in den Himmel wachsen. Sie schlägt ...


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Louise sucht ihr Glück als Schriftstellerin in New York, der Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten. Aber sie stellt schnell fest, dass die Bäume auch hier nicht nur in den Himmel wachsen. Sie schlägt sich mit einigen Jobs durch, um in der teuren Stadt ihr Leben zu finanzieren. Eines Tages trifft sie die junge Lavinia. Eine hippe junge Frau mit viel Geld und sozialen Kontakten. Die beiden freunden sich an und Louise erhält Eintritt in eine elitere Welt der Schönen und Reichen. Wie kann sie sich ihre lieb gewonnene Stellung erhalten, ohne sich in die völlige Abhängigkeit zu ihrer Freundin Lavinia zu begeben?

Die Autorin Tara Isabella Burton beschreibt in ihrem Roman "So schöne Lügen" die kaum für möglich zu haltende Oberflächlichkeit der heutigen "hippen" Gesellschaft. Sie erzählt die Geschichte in einem eigenwilligen und direkten Schreibstil, an den ich mich anfangs ein wenig gewöhnen musste. Auch wirken ihre gezeichneten Protagonisten so austauschbar und nichtssagend, dass beim Lesen mein Durchhaltevermögen zunächst arg strapaziert wurde. Im Nachgang bin ich froh, das Buch bis zum Ende gelesen zu haben, da ich immer besser in die Geschichte hineinfand und den Schreibstil später als sehr passend für das Thema empfand. Tara Isabella Burton verteilt in ihrem Buch deutliche Seitenhiebe in Richtung der heutigen Gesellschaft und den sozialen Netzwerken. Es ist schon ein wenig befremdlich, wenn man einen Charakter über die sozialen Medien aktiv am Leben teilhaben lassen kann, obwohl er bereits seit Monaten nicht mehr lebt. Ich denke, dass die Autorin die Charaktere auch bewusst überzeichnet hat, um dieser modernen Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten und aufzuzeigen, dass das von vielen so angestrebte freizügige und sorgenfreie Party-Leben oft nur aus Lug und Trug besteht.

Insgesamt wird "So schöne Lügen" nicht einen Platz unter meinen Lieblingsbüchern finden, aber es war für mich interessant, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen und einen erfrischend anderen Schreibstil erleben zu dürfen. Aufgrund der aus meiner Sicht anfäng-lichen Längen bewerte ich das Buch mit drei von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 23.03.2019

Aus einem WG-Leben

Goldschatz
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Trixis Mutter hat ein altes Haus geerbt. Ihre Tochter möchte dieses gerne erhalten und bittet ihre Mutter, dass sie dort mit vier anderen jungen Leuten eine WG gründen darf. Ihr Leitmotto soll der Konsum-verzicht ...

Trixis Mutter hat ein altes Haus geerbt. Ihre Tochter möchte dieses gerne erhalten und bittet ihre Mutter, dass sie dort mit vier anderen jungen Leuten eine WG gründen darf. Ihr Leitmotto soll der Konsum-verzicht sein und um einige notwendige Renovierungsarbeiten bezahlen zu können, stöbern die fünf im alten Hausrat, um diesen auf einem Flohmarkt zu Geld machen zu können. Auf ihrer Suche stoßen sie auf ein paar Goldmünzen und den kauzigen Nachbarn, der so einiges von der verstorbenen Tante zu berichten weiß...

"Goldschatz" ist das erste Buch, welches ich von der erfahrenen und erfolgreichen Autorin Ingrid Noll gelesen habe. Die vielen lobenden Worte bezüglich ihres bisherigen Schaffens haben mich mit hohen Erwartungen in das Buch starten lassen. Leider muss ich sagen, dass der Roman diese für mich nicht erfüllen konnte. Dabei hat mir der Schreibstil von Ingrid Noll zunächst sehr gut gefallen. Sie erzählt die Geschichte in einer bildreichen Sprache, die sich sehr flüssig lesen lässt. Die Charakter ihrer Protagonisten und die Handlung hingegen konnten mich leider nicht wirklich mitreißen. Es baut sich eine durchaus spannende und geheimnisvolle Geschichte auf, aber der Funke konnte bei mir nie so ganz überspringen und das Finale ließ mich dann auch noch ein wenig enttäuscht zurück. Gerade die Konflikte, die sich zwischen den Protagonisten aufgebaut hatten, wurden von der Autorin zum Ende hin im Schnellgang abgearbeitet, so dass aus meiner Sicht einiges Potential dieses Buches auf der Strecke blieb.

Da mir der Schreibstil der Autorin gut gefallen hat, vermute ich einfach mal, dass ich mit dem falschen Buch bei ihr begonnen habe und werde einen weiteren Versuch starten. Ich kann "Goldschatz" daher nicht wirklich weiterempfehlen und bewerte es mit drei von fünf Sternen.