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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.01.2020

Fängt spannend an, wird dann aber immer langweiliger

Der Ursprung der Welt
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Durch den flüssig und angenehm zu lesenden Schreibstil kommt man zügig im Buch voran. Das Besondere ist die mysteriöse und undurchschaubare Stimmung gepaart mit einer gefahrvollen Komponente. Spannungsgeladen ...

Durch den flüssig und angenehm zu lesenden Schreibstil kommt man zügig im Buch voran. Das Besondere ist die mysteriöse und undurchschaubare Stimmung gepaart mit einer gefahrvollen Komponente. Spannungsgeladen erzählt der Autor Paul Goullets Aufenthalt in Frankreich. Perfekt sind Goullets Visionen, in denen er sich im Leben seines Doppelgängers befindet, in die gegenwärtige Handlung eingeflochten, sodass der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit fließend verläuft.
Das Personenverzeichnis am Ende des Buches ist nützlich, da ich oft wegen der ähnlich klingenden französischen Namen durcheinander kam.

Die Ungewissheit, die zunächst Spannung schafft, sorgt im weiteren Verlauf des Buches für Langeweile. Denn sehr sehr lange wird nicht klar, in welcher Zeit die Geschichte spielt, wieso ständig Gefahr droht und welche politischen und gesellschaftlichen Umstände herrschen. Bis Ende wird nicht deutlich, wieso der Mann auf dem Foto Paul Goullet so ähnlich sieht und was die Visionen für einen Sinn haben sollen. Stattdessen tauchen noch mehr Fragen auf.

Fazit

Leider wird die Geschichte mit der Zeit langweilig, beantwortet offene Fragen nicht oder nur unzureichend und hat kein zufriedenstellendes Ende.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.12.2019

Sehr vorhersehbar

Das Erbe
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Die ersten Seiten sind sehr spannnend als man Mona kennenlernt und sie von ihrem Erbe erfährt. Man taucht in das Buch ein, auch deshalb weil der Schreibstil schnell und flüssig zu lesen ist. Dann aber ...

Die ersten Seiten sind sehr spannnend als man Mona kennenlernt und sie von ihrem Erbe erfährt. Man taucht in das Buch ein, auch deshalb weil der Schreibstil schnell und flüssig zu lesen ist. Dann aber beginnt die Geschichte langsam vor sich hin zu plätschern. Ereignisse oder Erkenntnisse bezüglich des Erbes lassen auf sich warten. Kurz rutscht die Autorin in eine schnulzige Liebesgeschichte ab. Im zweiten Drittel der Geschichte ist der Schreibstil sehr trivial, plump und von Phrasen durchzogen. Auch die Handlung lässt zu wünschen übrig. Sie entwickelt sich sehr langsam und es passiert das, was man schon seit vielen Seiten zuvor erwartet.

Dabei hätte die Geschichte mit ihren drei Erzählsträngen durchaus Potenzial. Neben Mona, die 2018 das Schwanenhaus erbt, kann der Leser auch Klaras Leben zur Zeit des Zweiten Weltkrieges verfolgen und erfährt auf diese Weise mehr über die jüdische Familie Roth, denen das Schwanenhaus einst gehörte. Die dritte Perspektive erzählt das Leben der unsympathischen Sabine aus Hamburg. Zunächst wird nicht gesagt, wie sie in die Geschichte passt. Doch als Leser ist einem schnell klar, welche Rolle sie noch spielen wird. Einzig die Geschichte der Familie Roth insbesondere die der Tochter, Klaras Freundin Mirjam, war interessant und berührend. Da auch hier einiges vorhersehbar ist, ist kaum Spannung vorhanden.

Schade finde ich, dass Ellen Sandberg die Gefühle und Gedanken der Protagonistin Mona nicht ausreichend beschreibt, sodass die Beweggründe ihres Verhaltens nicht klar werden. Besonders schade, da die Autorin in der gegenwärtigen Perspektive um Mona genug Zeit hätte, sie tiefgründiger darzustellen. Dadurch und durch Monas teilweise naive Art und nerviges Verhalten geht der Lesespaß im gegenwärtigen Strang schnell verloren und findet sich bis zum Ende nicht mehr wieder.

Fazit

Insgesamt ist das Buch viel zu vorhersehbar und weil Sandberg langsam erzählt und die Erkenntnisse, die der Leser schon lange vermutet, erst spät eintreten lässt, auch langweilig. Die Charaktere sind fast alle unsympathisch und nur oberflächlich beleuchtet. Einzig Mirjams Geschichte ist interessant und ließ mich weiterlesen. Leider kommt diese viel zu kurz. Die Autorin hätte lieber ausschließlich darüber einen spannenden historischen Roman schreiben sollen. "Das Erbe" wirkt auf mich lieblos und schnell heruntergeschrieben. Dies war mein erstes und letztes Buch der Autorin.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.05.2019

Erst aufregend, dann anstrengend

Meine Zeit mit Eleanor
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„Meine Zeit mit Eleanor“ spielt auf verschiedenen Zeitebenen. Zum einen befinden wir uns im April 1945, kurz nachdem der Präsident der USA Franklin Roosevelt gestorben ist und sich seine Witwe Eleanor ...

„Meine Zeit mit Eleanor“ spielt auf verschiedenen Zeitebenen. Zum einen befinden wir uns im April 1945, kurz nachdem der Präsident der USA Franklin Roosevelt gestorben ist und sich seine Witwe Eleanor Roosevelt mit ihrer Geliebten, der Reporterin Lorena Hickok, trifft. Durchbrochen wird die Schilderung dieses Zusammenseins von Zeitsprüngen in Lorenas Vergangenheit, als sie noch eine Heranwachsende war oder später als sie im Weißen Haus lebte und mit Eleanor eine Liebesbeziehung führte. Manchmal waren die Zeitsprünge verwirrend, weil nicht vermerkt ist, zu welchem Zeitpunkt die nachfolgenden Szenen spielen.

Es treten viele Personen und Namen auf. Die meisten Namen kannte ich nicht und der Großteil der Personen wird auch nicht tiefgehender beschrieben und spielt keine Rolle für die Beziehung zwischen Eleanor und Lorena. Darüber hinaus werden viele Nebensächlichkeiten erzählt.

Zu Beginn fand ich das geschilderte Leben von Lorena aufregend, z. B. als sie Teil einer Schaustellertruppe war, aber nach hinten wurden die verschiedenen Zeitpunkte der Vergangenheit immer mühseliger zu lesen. Und das, obwohl es sich um einen bildhaften Schreibstil handelt, der einfach und schnell zu lesen ist. Die Verbundenheit und Liebe von Eleanor und Lorena zueinander sind von Anfang spürbar und gefühlvoll dargestellt.

Fazit
Zu Beginn habe ich noch mit Begeisterung gelesen, mich dann aber in den vielen Personen und Ausschweifungen verloren. Die Gefühle der beiden Frauen zueinander hat die Autorin aber schön und spürbar beschrieben.

Veröffentlicht am 24.11.2018

Langatmig

Das Flimmern der Wahrheit über der Wüste
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Inhalt

Karl May ist schon zu Lebzeiten bekannt und hat viele begeisterte Anhänger, die alle glauben, er habe die Abenteuer, von denen er in seinen Büchern schreibt, selbst erlebt. Sie glauben sogar, ...

Inhalt

Karl May ist schon zu Lebzeiten bekannt und hat viele begeisterte Anhänger, die alle glauben, er habe die Abenteuer, von denen er in seinen Büchern schreibt, selbst erlebt. Sie glauben sogar, er selbst sei Old Shatterhand und spreche über 600 Sprachen. Mit 57 Jahren reist May in den Orient und begibt sich zum ersten Mal selbst auf Reise in Länder, in denen seine Bücher spielen. Zur gleichen Zeit werden in Deutschland Stimmen laut, er habe die Abenteuer nicht selbst erlebt und sie seien alle nur erfunden, genauso wie die Tatsache, dass er so viele Sprachen beherrsche.

Meine Meinung

Das Buch ist sehr schön aufgemacht. Auf dem vorderen Innenteil der Buchklappe ist eine Karte des Orients, womit man Karls Reiseroute nachvollziehen kann. In der hinteren Buchklappe befindet sich ein Foto von Karl mit seiner Frau Emma und dem befreundeten Ehepaar Klara und Richard Plöhn, die ihn am Ende seiner Reise besuchten.

In diesem Werk geht es um drei Aspekte aus Karl Mays Leben: seiner Orientreise, seiner Ehe mit Emma und um die Skeptiker, die die Echtheit seiner Behauptungen anzweifeln. Zunächst begleitet der Leser Karl auf seiner Reise, ab dem zweiten Teil des Buches befindet er sich zwei Jahre später wieder zu Hause in der Villa Shatterhand in Radebeul. Dies wird aber immer wieder von Schilderungen der Orientreise und Zeitsprüngen in die Vergangenheit z.B. zum Zeitpunkt des Kennenlernens von Karl und Emma unterbrochen. Durch das Hin- und Herspringen in der Zeit wird die Geschichte chaotisch. Ein chronologischer Ablauf hätte mir besser gefallen.

Das Buch liest sich nicht wie eine Biografie, sondern wie ein Roman. Allerdings ist der Schreibstil altertümlich und biografisch angehaucht, was den Lesefluss bremst und die Geschichte langweilig macht. Was das Lesen ebenfalls erschwert, ist, dass die wörtliche Rede nicht immer in Anführungszeichen gesetzt ist, sondern manchmal auch im Fließtext ohne Kennzeichnung vorkommt. Viel Spannung gibt es nicht. Sie steigt mal an, dann ist sie wieder im Keller, was oft passiert. Die Spannungskurve gleicht einer Achterbahnfahrt, bei der man nicht hoch hinauskommt. Ab dem zweiten Teil habe ich dann oft Absätze übersprungen, weil es so langweilig war. Wie ich gemerkt habe, ist das nicht weiter schlimm, weil man die Handlung auch so verstehen kann. Nach zwei Drittel habe ich dann nur noch die Kapitel aus dem Orient gelesen, weil klar war, wie der Handlungsstrang in seiner Heimat endet. Am spannendsten sind die aufregenden Situationen im Orient, die leider nicht so oft vorkommen.

Der Autor schreibt Karls Lebensabschnitt nicht nur als Roman, sondern bedient sich weiterer Erzählmittel. So spricht er den Leser manchmal direkt an, es sind ab und zu Zeitungsausschnitte zu lesen und zwischen der Schilderung der Handlung treten Karls Gedanken auf, als erlebte er die Situation als sein Buchheld Kara Ben Nemsi und schreibe dies in einem seiner Bücher auf. Im Nachwort wird deutlich, dass der Autor sehr gründlich recherchiert hat. Trotzdem gibt es während der Orientreise einige Male so kuriose Momente, dass mir der Gedanke kam, Schwenke hätte das getan, was Karl Mays Kritiker ihm vorwerfen: Das alles ist nicht wirklich passiert, sondern nur erfunden.

Fazit

Einerseits hat sich der Autor viel Mühe gegeben und es gibt auch einige spannende Momente, andererseits ist die Geschichte aufgrund des altertümlichen Schreibstils langweilig und viel zu ausführlich geschrieben.

Veröffentlicht am 25.09.2018

Ehedrama statt Psychothriller

Das andere Haus
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Inhalt

Caroline macht mit ihrem Mann Francis einen Haustausch mit. Doch dort findet sie nicht wie erwartet eine gemütliche und erholende Woche Urlaub. In dem spärlich eingerichteten Haus geschehen Dinge, ...

Inhalt

Caroline macht mit ihrem Mann Francis einen Haustausch mit. Doch dort findet sie nicht wie erwartet eine gemütliche und erholende Woche Urlaub. In dem spärlich eingerichteten Haus geschehen Dinge, die sie verstören. Es sind Kleinigkeiten, die sie aus der Ruhe bringen: Ein Strauß Blumen, ein Lied, ein Rasierwasser. All diese Dinge erinnern sie an jemanden, der seit Jahren vollkommen aus ihrem Leben verschwunden ist. Was geht hier vor?

Meine Meinung

Die Geschichte spielt auf verschiedenen Zeitebenen und aus verschiedenen Perspektiven. Hauptsächlich erfährt der Leser die Dinge aus Carolines Sicht. Mal sind wir in der Gegenwart, mal zwei Jahre in der Vergangenheit zurück, wobei die vergangenen Ereignisse überwiegen. Wenige Kapitel sind aus Francis Sichtweise zu lesen. Zwischendurch findet man Kapitel aus der Perspektive der Person, die mit den beiden das Haus getauscht hat und eine Absicht verfolgt. Diese Abschnitte sind interessant und geschickt in die Handlung eingebaut.

Erwartet habe ich einen Psychothriller, weil das Buch so ausgewiesen ist. Bekommen habe ich ein Drama über Eheprobleme und deren Folgen. Denn darum handelt es sich hauptsächlich in diesem Buch, sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit. Anfangs passieren die Dinge, die im Klappentext genannt werden, aber dann ist es langweilig. Einen Verdacht, wer hinter allem steckt, hat man auch sehr früh. Es zieht sich hin, ist anstrengend und taucht in die Schwierigkeiten der Ehe in der Vergangenheit ab, anstatt, dass das Ungewöhnliche des Haustausches und des Tauschpartners voran geht. Es geschieht nicht viel und kaum Nennenswertes. So dümpelt die Geschichte dahin. Man fragt sich, wieso Caroline den Tausch nicht einfach abbricht, wenn ihr dies zu unheimlich ist. Auf Seite 290 wird es dann zum ersten Mal spannend. Leider nur einen Satz lang.

Am Ende fügt sich alles gut zusammen. Es gibt zwar auch eine plötzliche Wendung, aber überraschend ist sie nicht. Immerhin lässt sich das Buch aufgrund des Schreibstils ganz gut lesen. Die Idee, die die Autorin hat, ist gut, aber schlecht umgesetzt.

Fazit

Leider ist das Buch sehr enttäuschend. Statt eines Psychothrillers bekommt der Leser ein Drama über Eheprobleme und deren Folgen präsentiert. Die Spannung fehlt, der Klappentext ist spannender als das Buch. Vielleicht gefällt es besser, wenn man nicht mit falschen Erwartungen an das Buch geht.