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Veröffentlicht am 27.05.2019

Rettet den Märchenwald

Im Luftschloss wohnt kein Märchenprinz
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Das Cover spielt zwar mehr auf einen Rummelplatz wie auf einen Märchenwald an, passt aber sehr gut zum Genre und lädt zum Träumen ein – und das passt auf jeden Fall zum Thema.


Der Klappentext: „Meeresbiologin ...

Das Cover spielt zwar mehr auf einen Rummelplatz wie auf einen Märchenwald an, passt aber sehr gut zum Genre und lädt zum Träumen ein – und das passt auf jeden Fall zum Thema.


Der Klappentext: „Meeresbiologin Anna liebt ihr ruhiges Leben an der Ostseeküste und vor allem ihren Beruf. Auf Männergeschichten hat sie gerade keine Lust, wenn überhaupt sucht sie die Liebe und kein Abenteuer. Doch plötzlich ändert sich alles, denn ihre Mutter verstirbt unerwartet, und Anna muss zurück in ihre Heimat bei Köln reisen. Wer kümmert sich jetzt um ihren Bruder und den kauzigen Vater? Anna merkt, dass weder das Familienleben noch der Märchenwald, den sie dort betreiben, wirklich rund laufen. Sie denkt sich: Wenn mein Leben Kopf steht, laufe ich eben auf Händen weiter. Zwischen Renovierung, chaotischen Helfern und Schneewittchens Geheimnis findet Anna zu sich selbst und vielleicht sogar einen Märchenprinzen…“

Zum Inhalt: Dr. Anna Herzig, 40, ledig, Meeresbiologin. Anna setzt sich u.a. für Seesterne ein und lehrt an einem Institut in Warnemünde, als sie plötzlich die Nachricht bekommt, dass ihre Mutter verstorben ist. Also reist sie zur Beerdigung nach Hause und muss erkennen: ihre Familie braucht sie. Statt sich also mit dem Seesternsterben zu beschäftigen, versucht sie nun einen maroden, in die Jahre gekommenen Märchenwald zu retten. Außerdem ihren Vater den Lebenswillen zurück zugeben, für ihren behinderten Bruder da zu sein und ihre zickige Tante im Schach zu halten und zusätzlich ihr eigenes Leben nicht ganz aus den Augen zu verlieren. Kurz sie hat wirklich alle Hände voll zu tun.

Zum Stil: Erzählt wird diese Geschichte aus der Sicht von Anna als Ich-Erzählerin. Sie und alle anderen Charaktere sind mindestens so unterschiedlich und vielseitig wie die Märchenfiguren im Märchenwald, von der bösen Hexe über die hilfreichen Zwerge bis hin zum Prinzen sind alle vertreten und wachsen einem beim Lesen ans Herzen. Die Geschichte entwickelt sich schnell und besteht aus der Aneinanderreihung verschiedener lustiger und skurriler Szenen, teilweise voll schwarzem Humor. Das ist leider auch gleich mein Kritikpunkt, ich persönlich fand den Schreibstil teilweise etwas holprig, die einzelnen Episoden sind wirklich gut, aber die Überleitungen fehlten mir leider.

Veröffentlicht am 04.05.2019

Eine düstere Zukunftsvision

Die Geschichte der schweigenden Frauen
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Der Klappentext: „…In der modernen Metropole Green City, der Hauptstadt von Südwest-Asien, ist das Verhältnis von Männern und Frauen aufgrund von vorgeburtlicher Geschlechtsauswahl, Krieg und Krankheit ...

Der Klappentext: „…In der modernen Metropole Green City, der Hauptstadt von Südwest-Asien, ist das Verhältnis von Männern und Frauen aufgrund von vorgeburtlicher Geschlechtsauswahl, Krieg und Krankheit extrem unausgewogen. Mithilfe von Gewalt und Technologie hält die Regierung die Bevölkerung unter Kontrolle, und Frauen sind verpflichtet, mehrere Ehemänner zu haben, um so viel Nachwuchs wie möglich mit diesen zu zeugen. Doch es gibt Frauen, die Widerstand leisten, Frauen, die sich im Untergrund zu einem Kollektiv zusammengeschlossen haben, Frauen, die sich weigern, Teil dieses Systems zu sein. In ihren nächtlichen Diensten bieten sie etwas an, das sich niemand erkaufen kann: Intimität ohne Sex …“

Zum Inhalt: In diesem dystopischen Roman „Die Geschichte der Schweigenden Frau“ beschäftigt sich Bina Shah mit dem Thema des totalen Überwachungsregimes, das die vollständige Kontrolle in allen Bereichen, auch den intimsten, menschlichsten Bedürfnisse übernimmt. Frauen sind zu reinen Gebährmaschinen degradiert und Rechtlos.

Zum Stil: Die Geschichte wird abwechselnd in Ich-Erzählform von verschiedenen Protagonisten, als Tonbandaufzeichnungen und in der Dritten Person erzählt, diese ständigen Wechsel in der Erzählperspektive erschwerte mir ein flüssiges Lesen. Ansonsten ist die Sprache modern und sehr bildhaft, die Atmosphären der einzelnen Situationen werden gut beschrieben und somit für mich als Leser nachvollziehbar. Eine gewisse Spannung über Schicksal der Hauptperson kommt auf jeden Fall auf und kann auch aufrecht gehalten werden.

Mein Fazit: Eine interessante Dystopie, die sich an ein sehr ernstes und düsteres Thema wagt. Da es für mich persönlich einige Schwächen gab, vergebe ich 3 von 5 Sternen.

Ich danke dem Golkonda Verlag und Vorablesen für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, meine freie Meinung wurde davon nicht beeinflusst.

Veröffentlicht am 06.04.2019

Wenn Hass zur Liebe wird

My Dearest Enemy
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Der Klappentext: „…Daisy hat es geschafft: Nach jahrelangem Pauken fürs Medizinstudium ist sie kurz davor, sich den Traum von ihrer eigenen Praxis zu erfüllen. Das denkt sie zumindest, als sie in ihre ...

Der Klappentext: „…Daisy hat es geschafft: Nach jahrelangem Pauken fürs Medizinstudium ist sie kurz davor, sich den Traum von ihrer eigenen Praxis zu erfüllen. Das denkt sie zumindest, als sie in ihre Heimatstadt Hamilton zurückkehrt, um dort die Praxis des alten Dr. McCormick zu übernehmen. Doch was sie nicht weiß: Außer ihr hat Dr. McCormick auch Lucas Thatcher als Arzt eingestellt.
Lucas, ihr jahrelanger Feind und Rivale, mit dem sie sich in der Schulzeit bis aufs bitterste bekämpft hat. Während sie sich schon eine Strategie zurechtlegt, um ihn in die Flucht zu schlagen, ahnt sie nicht, dass der Gegner sich verändert hat. Lucas sieht verboten gut aus und zögert nicht, mit unlauteren Mitteln zu spielen. Nie hätte Daisy gedacht, dass die Nähe zum Feind sich so gut anfühlen kann…“
Zum Inhalt: Nach elf Jahren kehrt Daisy nach Hause zurück um die Hausarztpraxis in Hamilton zu übernehmen. Doch es trifft sie fast der Schlag, als sie erfährt, dass ihr Vorgänger plant die Praxis in eine Gemeinschaftspraxis mit einem weiteren Arzt um zu wandeln. Und dieser Arzt ist ausgerechnet Lucas. Lucas und Daisy sind quasi gleich alt, als direkte Nachbarn aufgewachsen und eigentlich seit der Geburt Konkurrenten, man kann auch sagen sie hassen sich bis aufs Blut und sind immer bestrebt den anderen das Leben so schwer wie möglich zu machen. Und ausgerechnet diese beiden müssen jetzt zusammen arbeiten und gute Miene zum bösen Spiel machen. Doch wie heißt es so schön: Hass und Liebe liegen nahe bei einander.
Zum Stil: Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen und die Seiten fliegen bei dieser kurzweiligen, ereignisreichen Story nur so dahin. Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive von Daisy erzählt, dadurch werden ihre Gefühle und ihre Antipathien dem Leser besonders nahe gebracht. Der Leser leidet direkt mit ihr wenn sie mit Lucas konfrontiert wird und natürlich kommt es alleine durch den stetigen Konkurrenzkampf und den Versuchen den jeweils anderen zu übertrumpfen zu einigen durchaus lustigen Momenten. Auch Daisys Mutter sorgt für einige Lacher, wenn sie ihre Tochter unbeabsichtigt in peinliche Situationen bringt. Dennoch muss ich persönlich sagen, dass ich den Hass, der aus der frühesten Kindheit resultiert, zwischen zwei mittlerweile erwachsenen, gebildeten Menschen überzogen und kindisch finde, vor allem Daisy hat quasi Scheuklappen auf.
Mein Fazit: Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte, die beweist, dass Liebe und Hass starke Gefühle sind und enger beieinander liegen als so mancher glaubt.
Ich danke dem Forever / Ullstein Verlag und Vorablesen für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, meine freie Meinung wurde davon nicht beeinflusst.

Veröffentlicht am 31.03.2019

Eine Liebesgeschichte in New York

Weil es Liebe ist
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Weil es Liebe ist

Das Cover: Das hauptsächlich in Blautönen gehaltene Titelbild zeigt ein sich küssendes Paar vor der Silhouette von New York und den schwungvollen Titelschriftzug.

Der Klappentext: „…Holland ...

Weil es Liebe ist

Das Cover: Das hauptsächlich in Blautönen gehaltene Titelbild zeigt ein sich küssendes Paar vor der Silhouette von New York und den schwungvollen Titelschriftzug.

Der Klappentext: „…Holland Bakker ist Mitte Zwanzig und jobbt eher erfolglos als T-Shirtverkäuferin. Ihr Highlight auf dem Weg zur Arbeit: der genauso attraktive wie talentierte Straßenmusiker Calvin, für den Holland täglich einen Umweg von "nur" drei Blocks macht. Dass sie aber bald eine Wohnung und ihr Leben mit Calvin teilen würde, hatte sich Holland selbst in ihren kühnsten Träumen nicht ausgemalt. Doch der Grund dafür ist eher unromantisch, zumindest am Anfang …“

Zum Inhalt: Holland träumt eigentlich davon Schriftstellerin zu werden, doch die teure Stadt New York kann sie sich nur durch die Hilfe ihrer beiden Onkel leisten, die nicht nur für ihre Wohnung zahlen, sondern ihr auch einen Job an einem Theater besorgt haben. Außerdem hat sie sich in einen Straßenmusiker verliebt, den sie eigentlich gar nicht kennt. Aber als am Theater eine Stelle frei wird, verschafft Holland Calvin die Chance auf einen Job.

Zum Stil: Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive von Holland erzählt, die sich Stellenweise sogar direkt an den Leser wendet, dadurch werden ihre Gefühle dem Leser natürlich besonders nahe gebracht. Der Schreibstil ist flüssig und an die junge Erzählerin angepasst, die mit ihren Beobachtungen, Problemen und Gedanken auch für einen gewissen Humor sorgt. Holland ist an sich etwas naiv, chaotisch und doch liebenswürdig, auch die anderen Charaktere werden vielschichtig und authentisch beschrieben. Der wichtigste Bestandteil der Story ist natürlich die Liebesgeschichte und deren Entwicklung zwischen Holland und Calvin, die doch den einen oder anderen Umweg nimmt.

Mein Fazit: Eine süße Lovestory, die zwar mit einigen Klischees aufwartet, aber auf jeden Fall für unterhaltsame Lesestunden sorgt.

Ich danke dem Forever / Ullstein Verlag und NetGalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares, meine freie Meinung wurde davon nicht beeinflusst.

Veröffentlicht am 04.03.2019

Todeslieder - eine neue Waffe

Todeslieder
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Das Cover: Auf fast schwarzem Grund mit einer nächtlichen Stadtsilouette hebt sich ein brennender Notenschlüssel dramatisch ab. Der weißgehaltene Titel wird von den Flammen scheinbar angeleuchtet und hebt ...

Das Cover: Auf fast schwarzem Grund mit einer nächtlichen Stadtsilouette hebt sich ein brennender Notenschlüssel dramatisch ab. Der weißgehaltene Titel wird von den Flammen scheinbar angeleuchtet und hebt sich klar vom Hintergrund ab.

Der Klappentext: „Der dritte Weltkrieg ist vorbei. Die meisten Großstädte sind vernichtet und unbewohnbar. Die Menschen sind in strenge Klassen unterteilt. Während Ivy ein Leben im Überfluss führt, muss sie zusehen, wie die unteren Klassen kaum überleben. Die Musik ist die modernste Waffe der Menschheit, nachdem die Totenweber sich als neue Ebene der Evolution herauskristallisiert haben. Durch ihre Fähigkeit, Todeslieder zu komponieren, sind sie mächtig - und gefürchtet. In den unteren Schichten versuchen sie der Verfolgung und dem sicheren Tod zu entgehen. Als Ivys kleine Schwester entführt wird, hinterlässt der Täter ein unmissverständliches Zeichen am Tatort: Ein Todeslied. Ivy begibt sich auf eine gefährliche Suche nach dem Kidnapper. Kann sie ihn finden und stoppen, bevor er seine tödliche Melodie zu Ende gewebt hat? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt......“

Zum Inhalt: Das Buch spielt in einer dystopische Welt, rund 300 Jahre nach dem III. Weltkrieg, in der die alte Ordnung keinen Bestand mehr hat, die Gesellschaft unterteilt sich in verschiedene Klassen und diese leben nach genauen Regeln. Zur höchsten Klasse gehören die Totenweber, diese können andere mit ihrer evolutionär weiterentwickelten Stimme andere Menschen manipulieren, sogar durch so genannte Todeslieder ihre Opfer so in den Bann ziehen, dass sie tatsächlich sterben. Ivy lebt wie eine Prinzessin im Überfluss doch die meisten Menschen müssen hart um ihr Überleben kämpfen. Durch die Entführung von Ivys Schwester Vicky und ihrer verzweifelten Suche nach ihr, kommt Ivy mit der Realität der anderen in Kontakt und muss ihre Lebensweise überdenken.

Zum Stil: Ivy fungiert als Ich-Erzählerin, dadurch kann der Leser die Geschichte aus ihrer Sicht erleben. Die Handlung ist sehr dicht, ein Ereignis jagt das nächste und so kommt ganz gewiss keine Langeweile beim Leser auf. Es gibt eigentlich keine überflüssigen Momente, das ist ein großer Vorteil der Geschichte. Die Charaktere der verschiedenen Personen werden liebevoll ausgearbeitet und machen teilweise eine interessante Wandlung durch. Allerdings hätte ich mir an der einen oder anderen Stelle etwas ausführlichere Beschreibungen oder die Vertiefung der Situation gewünscht.

Mein Fazit: Ein spannungsgeladener und schneller dystopischer Roman, der mit der Idee der Todeslieder eine ganz neue Variante bietet.

Ich danke dem Bookspot / Drachenstern Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar, meine Meinung wurde davon natürlich nicht beeinflusst.