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Ritja

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2019

Mehr geht nicht

Lennart Malmkvist und der ziemlich seltsame Mops des Buri Bolmen
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Meine Erwartungen an Lennart Malmkvist und an den Mops waren hoch, denn der Autor hat mit „Rentierköttel“ schon eine kleine Marke gesetzt, die es nun zu toppen galt. Da ich Lars Simon schon nach Lappland ...

Meine Erwartungen an Lennart Malmkvist und an den Mops waren hoch, denn der Autor hat mit „Rentierköttel“ schon eine kleine Marke gesetzt, die es nun zu toppen galt. Da ich Lars Simon schon nach Lappland begleiten durfte, ahnte ich schon, dass es auch in Schweden nicht so ganz normal ablaufen wird. Und tatsächlich konnte auch der „normale“ Romanstart nicht darüber hinweg täuschen, dass die Geschichte wieder leicht skurril und verwirrend und herrlich komisch wurde. Lennart Malmkvist ist eigentlich ein ganz normaler karriereorientierter junger Mann, der nur seine Ziele erreichen will. Doch, wenn man das „Auserwählten-Gen“ in sich trägt, kann man so manches Ziel wieder von der Liste streichen. Karriere als Unternehmensberater zum Beispiel.

Die Geschichte startet harmlos normal und witzig. Es dauert diesmal etwas länger bis man im skurrilen Teil ankommt. Doch bis dahin wird man schon wunderbar unterhalten. Die Wortschöpfungen von Lars Simon finde ich einzigartig und schon darüber konnte ich herzlich lachen. Ein sprechender Mops gibt dieser Geschichte noch einen kleinen Extrakick. Ich konnte mir den leicht sabbernden und stark zerknautschten Hund gut vorstellen. Und ausgerechnet dieser Mops soll helfen des Rätsels Lösung zu finden. Für Lennart nur schwer begreifbar. So wie Bölthorn (der Mops) stark an den Fähigkeiten von Lennart zweifelt. Wie sich diese Beziehung entwickelt, ist unterhaltsam und man mag beide Charaktere schnell sehr gern. Am Ende der Geschichte bekommt man ganz unauffällig mitgeteilt, dass es wohl weitergehen wird, denn das Böse ist noch besiegt und Lennart und Bölthorn haben noch nicht alle Rästel gelöst.

Dietmar Wunder, der die Geschichte erzählt hat, konnte die Charaktere so gut vermitteln, dass man sich sehr schnell in mitten in der Geschichte befand. Die Figuren wurden durch seine Stimme lebendiger und besser vorstellbar.

Es ist eine sehr unterhaltsame und kurzweilige Krimi-Fantasy-Geschichte mit sympathischen und düsteren Charakteren, einem wunderbaren Mops und vielen herrlichen Wortschöpfungen.

Veröffentlicht am 13.06.2019

Eine schöne Geschichte, ein sehr guter Sprecher

Königskinder
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Eine gelungene unterhaltsame und schöne Liebesgeschichte, die von Ulrich Noethen unheimlich gut vorgelesen wurde.

Ulrich Noethen hat es geschafft, dass man sich die Charaktere so richtig gut vorstellen ...

Eine gelungene unterhaltsame und schöne Liebesgeschichte, die von Ulrich Noethen unheimlich gut vorgelesen wurde.

Ulrich Noethen hat es geschafft, dass man sich die Charaktere so richtig gut vorstellen konnte. Vor allem die von Tina und Max in ihrem zugeschneiten Auto auf dem Alpenpass. Die kleinen Diskussionen und Streitereien wegen Nichtigkeiten und das Recht-haben-wollen waren mit feinem Humor gespickt. Dank Ulrich Noethen konnte man sogar das Augenrollen hören. Herrlich. Genau so muss ein Hörbuch vorgelesen werden.

Die Liebesgeschichte zwischen Marie und Jakob war tatsächlich wie bei den Königskindern. Es gab kaum eine Chance zusammenzukommen bzw. zusammen zu bleiben. Der Vater von Marie war dagegen, der Krieg war dagegen und dann wurde Jakob auch noch nach Versailles abgezogen. Die Beschreibungen der Verhältnisse, in denen sie lebten, waren sehr direkt und klar. Gut, dass es kein Geruchs-Hörbuch gibt, denn dann wäre die Reise nach Versailles nicht nur für Jakob eine Tortur geworden. Es wurde dem Adel etwas an der schönen Maske gezupft und das Hässliche und Stinkende gezeigt. Doch immer wieder gab es schöne Wendungen (auch in der Liebesgeschichte) und liebenswerte Charaktere und Geschichte pur. Die Armut vom Volk und die immer größer werdende Wut auf den untätigen König, der in seinem Schloss sitzt und die Augen verschließt. So lange, bis sich das Volk erhebt und mittendrin Marie und Jakob.

Alex Capus lässt immer wieder seinen Humor durchblitzen und dieser lockert die Geschichte auf. Ich mochte beide Handlungsstränge (Jetzt-Zeit und Damals) sehr gern. Die Verknüpfung von beiden ist dem Autor gut gelungen und mit Ulrich Noethen hat man einfach mal den richtigen Sprecher ans Mikro gesetzt.

Veröffentlicht am 10.06.2019

Auf die Reise fertig los

Außergewöhnliche Hotels
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Höher, schneller, weiter...so geht das Reisen oder eben auch anders.

Höher? Ja, natürlich. Übernachten in luftiger Höhe, frei baumelnd und nur in einem Zelt im Saarland (nichts für Leute mit Höhenangst) ...

Höher, schneller, weiter...so geht das Reisen oder eben auch anders.

Höher? Ja, natürlich. Übernachten in luftiger Höhe, frei baumelnd und nur in einem Zelt im Saarland (nichts für Leute mit Höhenangst) oder im Baumhaus in Baden-Württemberg oder in Österreich.

Schneller? Sehr gern...für Bahnfans einfach mal das Zughotel in Sachsen nutzen und die Landschaft im Stehen genießen .

Wer Angst vor zu viel Frischluft hat, kann auch in einem Bunker oder einem Bergwerk übernachten oder einfach mal die schwedischen Gardinen in Rheinland-Pfalz von innen betrachten.

Es gibt viele fantastische und skurrile Unterkünfte, die Lust auf Urlaub im eigenen Land oder in den Nachbarländern Österreich und Schweiz machen. Hausboote, Leuchttürme, super-moderne Cityhotels oder eine Nacht im Zoo - alles ist dabei. Es gibt von ganz schön günstig bis ganz schön teuer alles und mit nichts oder allen Extras.

Wer gern neues entdeckt, aber nicht so weit reisen will, kann in diesem Buch vielleicht fündig werden. Es überrascht mit vielen schönen Bildern, die direkt zum Koffer packen animieren und das "Ach, das wollte ich auch schon immer mal machen" wird auch wieder geweckt. Nur, dass man diesmal weiß, wo es so etwas gibt und da alle Kontaktdaten mit angegeben sind, kann man direkt suchen und buchen.

Ein schönes Buch mit speziellen Hotels für das besondere Wochenende oder einen kleinen Auszeiturlaub.

Veröffentlicht am 30.05.2019

Wieder ein spannender Fall

Sterntaler
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Nachdem ich von dem zweiten Band etwas enttäuscht war, hat mich diesmal Kristina Ohlsson wieder eingefangen. Der dritte Band ist aus meiner Sicht ihr bisher bestes Buch. Die Geschichte hat alles, was ein ...

Nachdem ich von dem zweiten Band etwas enttäuscht war, hat mich diesmal Kristina Ohlsson wieder eingefangen. Der dritte Band ist aus meiner Sicht ihr bisher bestes Buch. Die Geschichte hat alles, was ein Leser sich von einem Thriller wünscht. Viele zwielichtige Charaktere, die nach außen hin, die Wirtschaft und die Bildung darstellen, aber im Inneren Geheimnisse haben, die schwarz wie die Nacht sind. Es gibt viele persönliche Krisen und traurige Momente für die Ermittlergruppe sowie Ermittlungen, die sehr emotional und nicht immer regelkonform durchgeführt werden. Es gibt Morde, die ganz frisch sind und Morde, die Jahrzehnte zurückliegen. Und dazwischen sitzt eine Frau und schweigt.

Spannend bis zum Schluß, immer wieder werden Wendungen und Sackgassen, die den Frust der Ermittler hochhalten, neue Informationen, die schockieren und die Objektivität verlieren lassen, eingebaut. Die Charaktere dürfen sich weiterentwickeln und noch mehr von sich zeigen.

Das Buch endet wieder mit einigen offenen Fragen (das kann die Autorin gut), so dass man direkt den nächsten Band starten möchte, um zu erfahren, was als nächstes geschieht.

Veröffentlicht am 29.05.2019

Gelungen

Die Kunst vegan zu backen
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Ich koche und backe sehr gern und bin auch offen gegenüber der veganen Küche. Das Buch ist mit vielen schönen Bildern und sehr guten Anleitungen ausgestattet und es macht Spaß, die ganzen Informationen ...

Ich koche und backe sehr gern und bin auch offen gegenüber der veganen Küche. Das Buch ist mit vielen schönen Bildern und sehr guten Anleitungen ausgestattet und es macht Spaß, die ganzen Informationen zwischen den Rezepten zu lesen. Ich fand es gut, dass man hier keinen "Du-musst"-Ton hatte, sondern eher eine Einladung zum Ausprobieren und Testen.

Ich habe mich direkt an die Brötchen herangewagt und war mit dem Ergebnis auch schon ganz zu frieden. Noch sehen sie zwar nicht so aus, wie auf den Bildern, ich übe ja noch . Ich habe bei dem Brot den Anteil des Viollkornmehl etwas verringert und dafür etwas mehr "einfaches" Mehl genommen, aber auch diese Variante schmeckt sehr gut.

Auch die Alternativen, die bei fast jedem Rezept dabei stehen, fand ich gut, da man hier schon die Abwechslung geliefert bekommt bzw. man erfährt, wie man etwas ersetzt, was einem vielleicht nicht schmeckt.

Die Spinat- und Paprikatörtchen waren der Renner auf einer Feier und keiner hat es herausgeschmeckt, dass hier vegan gebacken wurde. Aber das Highlight war für mich (bis jetzt) der Käsekuchen mit Mohn. Beides esse ich gern Käsekuchen und Mohn und nun kombiniert in einem veganen Kuchen...perfekt. Sehr lecker und saftig. Die Zutatenliste ist vielleicht etwas schwieriger einzukaufen, aber in einem gut sortierten Biomarkt sollte man fündig werden.

Insgesamt gefällt mir dieses Buch sehr gut. Die vielen tollen Rezepte und Erläuterungen zeigen, dass vegan nicht langweilig im Geschmack und schwierig in der Zubereitung sein muss. Im Gegenteil, ich habe hier viele neue Anregungen und Rezepte gefunden, die ich jetzt mit in meine Ernährung einbauen werde.