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Veröffentlicht am 05.06.2019

Spannender Krimi

Totensonntag
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Im Herbst 1992 kommt es bei einer All-you-can-drink-Party auf einer Berghütte in Bayern zu einer Geiselnahme durch einen älteren, verzweifelten Mann. Polizeikommissar Clemens Wallner und sein Kollege Leonhardt ...

Im Herbst 1992 kommt es bei einer All-you-can-drink-Party auf einer Berghütte in Bayern zu einer Geiselnahme durch einen älteren, verzweifelten Mann. Polizeikommissar Clemens Wallner und sein Kollege Leonhardt Kreuthner befinden sich auch unter den Gästen. Bevor der Geiselnehmer unter dramatischen Umständen ums Leben kommt, gibt er Kommissar Wallner noch einige letzte Worte mit auf den Weg: Im Keller von Sankt Veit soll der edelsteinbesetzte Sarg einer vor Jahren ermordeten Frau stehen.

In diesem Buch erzählt Andreas Föhr den ersten Fall des Ermittlerduos Wallner und Kreuthner. Clemens Wallner ist 23, frischgebackener Polizeikommissar bei der Kripo Miesabach und ziemlich korrekt. Sein junger Kollege Leonhardt Kreuthner nimmt es mit den Vorschriften nicht so genau, lässt fünf auch mal gerade sein und bringt sich deshalb des Öfteren in Schwierigkeiten.

Die Geschichte spielt zu verschiedenen Zeiten: 1939, kurz vor Beginn des zweiten Weltkriegs, 1945 zu Kriegsende und in der Gegenwart, 1992.

Der Schreibstil von Andreas Föhr gefällt mir. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und lässt sich leicht lesen. Besonders gefallen hat mir, dass der Autor den bayrischen Dialekt in die Dialoge einfließen lässt. So wirkt die Geschichte authentisch und man fühlt sich direkt nach Bayern versetzt.

Bei „Totensonntag“ handelt es sich um einen spannenden Krimi. Obwohl während des Handlungsverlaufs einige Verdächtige präsentiert werden, kristallisiert sich erst am Ende heraus, wer der wahre Täter ist. Ich kannte das Ermittlerduo Wallner und Kreuthner und deren bisherigen Fälle vor dem Lesen dieses Buches nicht, kann mir aber gut vorstellen auch die neueren Fälle der beiden zu lesen. Für Fans der Reihe ist dieses Buch, meiner Meinung nach, ein Muss, da einige interessante Details der Vergangenheit der Ermittler zu Tage treten.

Fazit: Toller Krimi, nicht nur für Fans der Reihe.

Veröffentlicht am 05.06.2019

Unterhaltsame Geschichte, tolle Umsetzung

Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
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Anlässlich Allan Karlssons 100ten Geburtstag hat das Altenheim, in dem er lebt, eine kleine Feier samt Besuch des Bürgermeisters organisiert. Allan hat darauf aber keine Lust. Da er geistig noch völlig ...

Anlässlich Allan Karlssons 100ten Geburtstag hat das Altenheim, in dem er lebt, eine kleine Feier samt Besuch des Bürgermeisters organisiert. Allan hat darauf aber keine Lust. Da er geistig noch völlig fit ist, fühlt er sich eh zu jung für ein Altersheim. Also beschließt er kurzerhand aus dem Fenster zu klettern und zu verschwinden. Mit seiner Flucht stellt er bald ganz Schweden auf den Kopf.

Die Geschichte um Allans Flucht ist haarsträubend, verrückt und sehr lustig. Neben den Geschehnissen der Gegenwart gibt es immer wieder Einschübe aus Allans irrwitziger Vergangenheit, in der er Franco, Stalin, Truman, de Gaulle, Mao und weitere historische Persönlichkeiten kennen lernt.

Die Umsetzung dieses Hörbuchs finde ich sehr gelungen. Neben toll ausgewählten Sprechern, gibt es immer wieder schöne musikalische Untermalungen durch die hr-Bigband. In die Rückblicke in Allans Vergangenheit fließen immer wieder passend ausgewählte Originalaufnahmen der im vorherigen genannten Personen, wie Franco, Stalin, Truman und de Gaulle, ein. Dadurch wird Allans früheres Leben sehr lebendig und anschaulich.

Alles in allem hat mir dieses Hörspiel sehr gut gefallen. Allan Karlssons Geschichte ist sehr unterhaltsam und lustig. Die Umsetzung ist sehr gelungen. Ein tolles Hörerlebnis.

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Veröffentlicht am 05.06.2019

Tolle, berührende und tiefsinnige Texte

Eines Tages, Baby
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Durch einen Beitrag im Fernsehen wurde ich auf den Poetry-Slam-Beitrag „One Day“ von Julia Engelmann aufmerksam. Ich war von dem Text begeistert. Das Buch „Eines Tages, Baby“ ist eine Sammlung ihrer schönsten ...

Durch einen Beitrag im Fernsehen wurde ich auf den Poetry-Slam-Beitrag „One Day“ von Julia Engelmann aufmerksam. Ich war von dem Text begeistert. Das Buch „Eines Tages, Baby“ ist eine Sammlung ihrer schönsten Slam-Texte. Durch viele positive Rezensionen und meinem Gefallen an dem Text „One Day“ waren meine Erwartungen groß. Ich wurde nicht enttäuscht. Julia Engelmann ruft die Leser und Zuhörer ihrer Texte auf, ihr Leben in die Hand zu nehmen, es zu leben und ihr Glück zu suchen bevor es zu spät ist. Die einzelnen Texte sind berührend, tiefsinnig und ehrlich. Es steckt viel Wahrheit in ihnen. Ich denke, jeder findet in ihren Worten etwas von sich und seinem Verhalten wieder. Besonders schön sind auch die Illustrationen der Autorin. Diese geben dem Buch eine noch persönlichere Note.

Ich bin begeistert von diesem Buch und kann jedem nur empfehlen einmal in Julia Engelmanns Welt abzutauchen.

Veröffentlicht am 30.05.2019

Wundervoller, bewegender Roman über Freundschaft

Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki
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Tsukuru Tazaki ist 36 Jahre alt und lebt in Tokio. Er ist Ingenieur, plant Bahnhöfe und baut diese um. Beruflich ist er recht erfolgreich, privat ist er hingegen sehr einsam. Als er nach der Schule ein ...

Tsukuru Tazaki ist 36 Jahre alt und lebt in Tokio. Er ist Ingenieur, plant Bahnhöfe und baut diese um. Beruflich ist er recht erfolgreich, privat ist er hingegen sehr einsam. Als er nach der Schule ein Studium in Tokio beginnt, bleibt die Freundschaft zu seinen in der Heimat Nagoya verbleibenden Schulfreunden zunächst bestehen. Mit 20 Jahren, im zweiten Studienjahr, wird er jedoch ohne Angabe von Gründen von seiner Clique verstoßen. Dieses Erlebnis hat er nie verarbeitet. Nun, 16 Jahre später, begibt sich Tsukuru auf Anraten seiner neuen Partnerin Sara auf eine Reise in die Vergangenheit um das Geschehene zu verstehen und aufzuarbeiten.

Ich bin ohne große Erwartungen an das Buch heran gegangen, da mich weder der Titel noch der Klappentext wirklich angesprochen haben. Ich wurde jedoch positiv überrascht. Haruki Murakami hat einen eindrucksvollen Roman über einen zutiefst einsamen Menschen geschrieben, der sich selbst als farblos und langweilig beschreibt und sich nicht für liebenswert hält. Der Verstoß durch seine Freunde hat ihn stark geprägt. Er ist nicht in der Lage Bindungen einzugehen und tiefere Gefühle zuzulassen.

Mit „Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki“ hat Murakami einen wundervollen, bewegenden Roman über Liebe, Freundschaft, Verrat, Schmerz, Schuld, Einsamkeit und Sehnsucht geschaffen, der zum Nachdenken anregt. Ich kann jedem nur wärmstens empfehlen dieses Buch zu lesen.

Veröffentlicht am 24.09.2019

Schöne Liebesgeschichte der anderen Art

Weit weg und ganz nah
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Jess Mann Marty hat sich aus dem Staub gemacht. Da er seiner Familie keinerlei finanzielle Unterstützung zukommen lässt, schafft Jess es kaum sich, die gemeinsame Tochter Tanzie, Martys Sohn Nicky und ...

Jess Mann Marty hat sich aus dem Staub gemacht. Da er seiner Familie keinerlei finanzielle Unterstützung zukommen lässt, schafft Jess es kaum sich, die gemeinsame Tochter Tanzie, Martys Sohn Nicky und Hund Norman über Wasser zu halten. Tanzie ist mathematisch hochbegabt und erhält eine einmalige Chance. Leider droht diese Möglichkeit aus finanziellen Gründen zu scheitern. Bei einem verzweifelten Versuch Tanzies Traum doch Wirklichkeit werden zu lassen, strandet Jess samt Kindern und Hund nachts am Straßenrand. Ed Nicholls, einer von Jess Arbeitgebern, hält an und bietet an die Familie mitzunehmen. Während des verrückten Roadtrips verlieben sich Ed und Jess.

Jojo Moyes erzählt in diesem Buch eine Liebesgeschichte der anderen Art. Die einzelnen Kapitel werden abwechselnd aus der Sicht der Protagonisten Ed, Jess, Nicky und Tanzie erzählt, aber nicht in der Ich-Perspektive, sondern durch einen auktorialen Erzähler. Durch die Perspektivwechsel ergibt sich ein ganzheitliches Bild. Die Charaktere, die alle ihr eigenes Päckchen zu tragen haben, sind schön gezeichnet. Man kann sich in jeden einzelnen gut hinein versetzen und mit ihm fühlen. Die Entwicklungen, die die verschiedenen Charaktere während des Handlungsverlaufs vollziehen, haben mir besonders gefallen.

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr. Er ist flüssig und leicht zu lesen.

In „Weit weg und ganz nah“ nimmt Jojo Moyes den Leser mit auf eine außergewöhnliche Reise durch eine authentische, schöne Geschichte voller interessanter Persönlichkeiten. Inhaltlich war dieses Buch nicht so emotional und berührend wie „Ein ganzes halbes Jahr“, dennoch hat mir die Geschichte sehr gut gefallen und mich schnell in ihren Bann gezogen. Ich kann auch für „Weit weg und ganz nah“ eine absolute Leseempfehlung aussprechen und bin gespannt auf „Eine Handvoll Worte“ und weitere Bücher der Autorin.