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Nelchen77

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.06.2019

Die Suche nach Antworten

Die Leben danach
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Für Jim Byrd ist es verständlicherweise ein einschneidendes Erlebnis, als er einen Herzstillstand erleidet und kurze Zeit klinisch tot ist. Vor allem verfolgt ihn der Gedanke, dass diese Zeit anders war, ...

Für Jim Byrd ist es verständlicherweise ein einschneidendes Erlebnis, als er einen Herzstillstand erleidet und kurze Zeit klinisch tot ist. Vor allem verfolgt ihn der Gedanke, dass diese Zeit anders war, als er gedacht und gehofft hatte. Zusammen mit seiner Jugendliebe Annie stellt er sich die wichtigen Fragen des Lebens.

Was kommt nach dem Tod? Was passiert mit den Seelen? Diese Fragen werden von allen Seiten beleuchtet. Das Buch befasst sich aber nicht nur mit dem Tod, sondern gleichzeitig sehr viel mit den Herausforderungen des Lebens und der Liebe.

Ich hatte zugegebenermaßen eine etwas andere Aufarbeitung des Themas erwartet. Trotzdem hat mir das Buch ganz gut gefallen, auch wenn es stellenweise nicht ganz rund und irgendwie etwas speziell erscheint. Mit Geistern, Hologrammen und den Zwischenebenen kann ich persönlich nicht ganz so viel anfangen. Es kann sicher zum Nachdenken anregen, restlos überzeugt hat es mich jedoch nicht.

Veröffentlicht am 10.10.2018

Hat mich nicht erreicht

Ich komme mit
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Vita und Lazy wohnen im gleichen Haus. Sie sind sich bereits vor vielen Jahren begegnet, entwickeln aber erst jetzt ein echtes Verhältnis zueinander. Lazys Leben hat sich durch eine Leukämie-Erkrankung ...

Vita und Lazy wohnen im gleichen Haus. Sie sind sich bereits vor vielen Jahren begegnet, entwickeln aber erst jetzt ein echtes Verhältnis zueinander. Lazys Leben hat sich durch eine Leukämie-Erkrankung innerhalb kürzester Zeit von einem unbeschwerten Studentenleben mit Schmetterlingen im Bauch in einen Kampf ums Überleben gewandelt. Bei Vita dagegen passiert kaum noch etwas und sie ist des Lebens überdrüssig.

Die Idee des Buches hat mir sehr gut gefallen. Alt und jung begegnen sich am Ende des Lebens. Mit der Umsetzung hatte ich jedoch massive Schwierigkeiten. Die Geschichte hat mich anfangs so wenig erreicht und blieb so wenig im Kopf hängen, dass ich nach jeder Leseunterbrechung zurückblättern musste, um mich zu erinnern, was zuvor geschehen ist. Durch den durchaus interessanten Schreibstil kam bei mir kein vernünftiger Lesefluss zustande und ich habe mich durch die nur 200 Seiten gemüht. In Lazy konnte ich mich hineinversetzen, Vita dagegen habe ich zwar deutlich vor mir gesehen, sie war mir aber in keiner Weise nahe oder sympathisch. Vielleicht ist dies so gewollt. Lazy tritt als Ich-Erzähler auf, Vitas Kapitel werden jedoch von außen neutral erzählt. Was ich gar nicht nachvollziehen konnte, war Vitas Wunsch zu sterben. Sie ist verwitwet, Anfang 70, mit den üblichen Altersbeschwerden. Ihr Sohn wohnt weit weg und kümmert sich nicht um sie. Das ist für mich aber einfach kein nachvollziehbarer Grund. In ihrem Alter könnte sie das Leben in die Hand nehmen und noch etwas Sinnvolles damit machen. Diese Kritikpunkte werden für mich auch durch die schönen, eingestreuten Gedanken nicht aufgewogen. Mich persönlich hat das Buch einfach nicht erreicht.

Veröffentlicht am 20.07.2018

Nicht überzeugend

Das Mädchen, das in der Metro las
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Juliette führt ein gleichförmiges Leben ohne besondere Höhen und Tiefen. In der Metro auf dem Weg zur Arbeit liest sie selbst oder beobachtet vielmehr die anderen Fahrgäste bei ihrer Lektüre. Eines Tages ...

Juliette führt ein gleichförmiges Leben ohne besondere Höhen und Tiefen. In der Metro auf dem Weg zur Arbeit liest sie selbst oder beobachtet vielmehr die anderen Fahrgäste bei ihrer Lektüre. Eines Tages bricht sie aus ihrer Routine aus und steigt zwei Stationen früher aus. Auf dem Weg zum Maklerbüro trifft sie auf den etwas seltsamen Soliman und seine Tochter Zaïde. Soliman hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Leben einzelner Menschen zu verändern, indem ihnen Boten das richtige Buch übergeben.

Die ersten Seiten des Buches haben mich fasziniert und so in ihren Bann gezogen, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Diese Begeisterung hielt sich leider nicht bis zum Schluss. Mir hat die Idee des Buches zunächst sehr gefallen - Bücher in den Mittelpunkt zu stellen und zu zeigen, wie sie den Leser beeinflussen können. Ich selbst lese selten nur zur Unterhaltung, sondern weil ich hoffe, dass ich etwas für mich aus dem Buch mitnehmen kann.

Die erste Hälfte des Buches wirkte auf mich jedoch schnell düster und bedrohlich. Die Stimmung niedergeschlagen und depressiv. Juliette empfindet die Bücher geradezu als Last. Manchmal fühlte ich mich an Carlos Ruiz Zafons Friedhof der vergessenen Bücher erinnert, wobei es an diese Bücher aus meiner Sicht nicht heranreicht. Was wie ein Märchen beginnt, nimmt eine ganz andere Wendung.

Die zweite Hälfte gefiel mir wieder besser, konnte mich aber weiterhin nicht überzeugen. Juliette, Soliman, Zaïde, zwei der anderen Boten und Zaïdes Mutter sind interessante Personen mit viel Potential, das aber aus meiner Sicht nicht ausgeschöpft wurde. Auch die Möglichkeit, etwas über die beschenkten Leser oder die Bücher auszuführen, wurde nicht genutzt. Das hatte ich aufgrund des Klappentextes eigentlich erwartet.

Das Thema Mut zur Veränderung, was ist der Sinn des Lebens, wo ist mein Platz darin und wage es einfach, etwas anderes zu tun, fand ich gut, aber auch nicht umfassend umgesetzt. So bleibe ich etwas ratlos zurück. Die Idee des Buches gefällt mir, im Nachhinein hat es meine Erwartungen aber einfach nicht erfüllt und war kein besonders großer Lesegenuss.

Veröffentlicht am 19.08.2017

Eines seiner frühen Werke

Der Sandmaler
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Stefan und Elisabeth verbringen Anfang der 70er Jahre zwei Wochen Urlaub in Afrika. Er, arroganter Sohn reicher Eltern, schaut sehr auf die Einheimischen herab und fühlt sich eindeutig überlegen. Elisabeth ...

Stefan und Elisabeth verbringen Anfang der 70er Jahre zwei Wochen Urlaub in Afrika. Er, arroganter Sohn reicher Eltern, schaut sehr auf die Einheimischen herab und fühlt sich eindeutig überlegen. Elisabeth dagegen interessiert sich zunehmend für das Land, die Menschen und ihre Probleme.

Henning Mankell hat dieses Buch im Alter von 26 Jahren veröffentlicht. Dies ist das erste Werk, das ich von ihm lese. Ich würde ihm noch eine Chance geben, da ich davon ausgehe, dass er sich im Laufe seines Lebens weiterentwickelt hat. Dieses Buch von ihm hat mich allerdings nicht restlos überzeugt.

Auf der einen Seite hat es nach fast 50 Jahren kaum an Aktualität eingebüßt. Es gibt sicher immer noch verschiedene Arten von Reisenden, wobei der ignorante Pauschaltourist genauso zu finden ist, wie der an Kultur und Menschen interessierte echte „Reisende“. Die Warnungen, die er ausspricht, haben sich zum Teil in die Realität verwandelt und manches ist genau so gekommen. In gewisser Weise sind manche Touristen heute sogar noch schlimmer als damals.

An manchen Stellen wird dann doch wieder deutlich, wie alt das Buch ist. Das Rauchen im Flugzeug führte bei mir zu einem Schmunzeln, über Elisabeths Idee, von betenden Moslems ein Foto zu machen, konnte ich nur den Kopf schütteln. Ich weiß nicht, ob Menschen heute noch so naiv und unwissend sind. Aber auch hier übertreffen heute manche Gaffer und Sensationsgierige das Beschriebene sogar noch.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Vor allem die bildhafte Sprache, ohne unnötig ausschweifend zu werden. Ich habe mich zum Teil in meine eigenen ersten Reisen zurückversetzt gefühlt. Manchmal hat mir etwas Tiefe und Kontur bei den Figuren gefehlt. An anderer Stelle waren mir die Belehrungen und Botschaften dann wieder zu direkt und zu wenig in die Geschichte verpackt. Etwas mehr Handlung wäre wünschenswert gewesen, da die Beschreibung der doch recht ereignislosen Urlaubstage ab der Mitte etwas ermüdend war. Wobei das Buch nur 160 Seiten aufweist.

Mein Fazit: Das Buch entspricht dem damaligen Stand der Zeit, der Einstellungen und Ansichten. Es ist nicht schlecht, wenn man im Kopf behält, wie alt das Buch ist. Ich habe mir mehrfach die Frage gestellt, ob Mankell wohl mit einer Neu-Veröffentlichung in der vorliegenden Version einverstanden gewesen wäre.

Veröffentlicht am 18.07.2017

Harry Potter und dann doch nicht

Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow Roman
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Simon Snow ist der größte und mächtigste Zauberer und soll die Zaubererwelt retten. Leider ist er auf den ersten Blick alles andere als begabt und kann mit seinen Kräften nicht umgehen. Zusammen mit seinen ...

Simon Snow ist der größte und mächtigste Zauberer und soll die Zaubererwelt retten. Leider ist er auf den ersten Blick alles andere als begabt und kann mit seinen Kräften nicht umgehen. Zusammen mit seinen Freunden Penelope und Agatha sowie seinem Zimmergenossen Baz besucht er das Watford Internat für Zauberer.

Als Harry Potter Fan habe ich im ersten Moment an ein Plagiat gedacht. Da ich bisher nicht mit Fanfiction vertraut war, war ich gleichzeitig neugierig und wollte wissen, wie diese Geschichte weitergeht. Gut gegen Böse und ihre Freundschaft kann alles überwinden.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Die wechselnde Perspektive ist sicher Geschmackssache. Was mich wirklich gestört hat, waren die häufigen Verweise auf frühere Ereignisse, die mir als Leser jedoch nicht bekannt sind und auch nicht erklärt wurden.

Die Geschichte hat mir ebenfalls gut gefallen, ich konnte aber trotz anderer Namen und eigener Handlung die Bilder von Harry Potter, die dann mit diesem Buch ja doch nicht übereinstimmen, nie ganz aus dem Kopf bekommen.

Fazit: Ein eigentlich gutes Buch, das für mich als jemanden, der Harry Potter gut kennt, jedoch eher verwirrend war. Ich bleibe doch eher beim Original und habe ganz persönlich gelernt, dass Fanfiction nichts für mich ist.