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Veröffentlicht am 23.10.2016

Kulinarische Reise durchs Mittelmeer

Staats‘ Geheimnisse – Mediterrane Rezepte und Storys von den Jachten der Superreichen
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Der Trend geht momentan zum Kochbuch mit Statement - und so ist auch dieses ein recht gewichtiges und unhandliches Exemplar. Wenn auch mit einer schönen Aufmachung. Zudem ist Stephan Staats' Name einfach ...

Der Trend geht momentan zum Kochbuch mit Statement - und so ist auch dieses ein recht gewichtiges und unhandliches Exemplar. Wenn auch mit einer schönen Aufmachung. Zudem ist Stephan Staats' Name einfach prädestiniert für derlei Wortspiel "Staats' Geheimnisse".
Und so verrät der Profikoch einige Mittelmeer-Rezepte seines Repertoires, gespickt mit interessanten Anekdoten aus seiner Karriere als Küchenchef privater Luxusjachten und versehen mit wirklich appetitanregend schönen Bildern.
Die Reihenfolge ist hier mal nicht klassisch sortiert nach Vorspeise, Hauptgericht, Nachspeise, Getränke sondern verschiedenen Bereichen des Mittelmeers zugeordnet:
- Côte d'Azur: Frankreich, Monaco
- Spanien, Portugal, Balearen, Kanaren
- Italien, Korsika, Sardinien, Malta
- Albanien, Montenegro, Kroatien, Slowenien
- Griechenland, Türkei, Zypern
- Nordafrika: Ägypten, Lybien, Marokko, Algerien, Tunesien
- Israel, Gazastreifen, Syrien, Libanon
Beim Lesen des Buches wird schnell klar, dass auch die Reichsten unter den Reichen zwar gerne zu teurem Kaviar und exclusivem Wodka greifen, jedoch nicht nur. So sind die im Buch enthaltenen Rezepte eine Auswahl, deren Zutaten überall erhältlich sein sollten und keine Ausbildung zum Sternekoch benötigen. In dem Punkt hat der Auto sich wirklich Mühe gegeben, eine alltagstaugliche Rezeptesammlung zusammenzustellen.
Zu jedem Rezept gibt es die Angaben der Zubereitungs- und Gesamtzeit sowie einen Kommentar zum Gericht, in der Anleitung findet sich der ein oder andere Tipp. Auf der Homepage des Verlags wird zudem ein Online-Mengenrechner passend für jedes Rezept und Personenzahl angeboten ( www.bjvvlinks.de/8030 ).
Auch wenn das Buch wirklich wunderschön daherkommt, habe ich mich bei einigen Rezepten gefragt, ob diese wirklich ein "Geheimnis" darstellen (so z. B. bei Spaghetti aglio e olio oder beim Ansetzen von Couscous). Da hatte ich mir doch ein paar mehr kulinarische Enthüllungen erwartet für den Preis. Ebenso war ich verwundert, dass der angegebene Linsen-Pistazien-Dip nicht eine einzige Pistazie enthält. Dieser faux pas von jemandem, der jahrelang 120% geben musste? Diese Minuspunkte werden jedoch zum Glück mit anderen kulinarischen Köstlichkeiten und Staats' Eigeninterpretationen bekannter Gerichte wieder aufgewogen.

Veröffentlicht am 23.10.2016

Der Mythos lebt!

Carter & Lovecraft: Das Erbe
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Es begann mit dem Ende - und endet mit dem Anfang! Sein letzter Fall als Ermittler der Mordkommission geht einher mit dem Beginn einer Reihe mysteriöser Geschehnisse, Morde und Suizide, wodurch auch sein ...

Es begann mit dem Ende - und endet mit dem Anfang! Sein letzter Fall als Ermittler der Mordkommission geht einher mit dem Beginn einer Reihe mysteriöser Geschehnisse, Morde und Suizide, wodurch auch sein Teampartner sein Leben verlor. Mittlerweile als Privatschnüffler tätig, erbt Daniel Carter von einem Fremden eine Buchhandlung in Providence, Neuengland, samt der Angestellten Emily Lovecraft, letzte direkte Nachfahrin des Autors H. P. Lovecraft, dem Erfinder des Cthulhu-Mythos. Einem Mythos über die Großen Alten, gottähnliche Kreaturen aus einer Welt fernab des menschlichen Verstandes. Und kurz darauf müssen beide mit Erschrecken feststellen, dass H. P. Lovecrafts Erzählungen mehr Wahrheit beinhalten, als ihnen lieb ist... Der Mythos kehrt zurück!
Der Autor hat ein auf H. P. Lovecraft basierendes, eigenständiges Werk geschaffen, deren Protagonisten als Nachfahren der einstigen Kämpfer gegen die Großen Alten nun ihr Erbe antreten und unvorbereitet einen Kampf aufnehmen, dessen Niederlage verheerende Folgen haben könnte. Die Personen sind gut und realistisch getroffen, ebenso wartet J. L. Howard mit einigen gelungenen Ideen auf. Wer den Cthulhu-Mythos bereits kennt, ist vom Verständnis her beim Lesen etwas im Vorteil, da der Horrormythos sich grad erst wieder zu entfalten scheint. Jedoch bleiben am Ende viele, zum Spekulieren offene Fragen übrig, welche nur durch mindestens einen Folgeroman geklärt werden können.
Ein kurzer Blick durch den Briefkastenschlitz in die Welt des übernatürlichen Horrors, bevor der Autor - vielleicht? - die Tür und somit die Büchse der Pandora öffnet.

Veröffentlicht am 21.01.2024

Clan-Klüngelei in Düsseldorf

Pirlo - Gefährlicher Freispruch
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Der dritte Band bietet einen neuen großen Fall für die Betreiber der Kanzlei Recht.Schaffen, Strafverteidigerin Sophie Mahler und Dr. Anton Pirlo: Ein Corona-Testzentrum ist abgebrannt und mit diesem darin ...

Der dritte Band bietet einen neuen großen Fall für die Betreiber der Kanzlei Recht.Schaffen, Strafverteidigerin Sophie Mahler und Dr. Anton Pirlo: Ein Corona-Testzentrum ist abgebrannt und mit diesem darin gelagerte Schutzmasken eines neuen Startup-Unternehmens. Der vermeintliche Täter ist schnell ausgemacht, doch dieser behauptet, nichts mit dem Brand zu tun zu haben. Von Pirlo erwartet der Beschuldigte Emre Ben Hamid, Sohn einer Clan-Familie, nichts anderes als einen Freispruch, schlagkräftige Argumente werden schnell präsentiert. Und mal wieder hängen Pirlos Brüder mit drin.
Der dritte Band schließt nicht nur an die Coronakrise mit Testzentren und Gesundheitsmasken an, sondern auch an Pirlos Liebesdesaster im zweiten Band. Entsprechend hängt Pirlo diesmal ziemlich in den Seilen, während Sophie ihre eigene Datingphase austestet. Beruflich ist diesmal viel Clan-Klüngelei dabei, in welche primär Pirlo involviert ist, während Sophie sich den Stars-und-Sternchen-Part des Falls vornimmt. Mir persönlich fehlte diesmal der Biss des ersten Bandes, grad die Clanklüngelei nahm mir die Spannung etwas raus und versperrte unnötig die Sicht auf den eigentlichen Fall. Geärgert hat mich vor allem, dass der Fall deutlich schneller geklärt worden wäre, hätte eine bestimmte Person mal eben rechtzeitig die Wahrheit gesagt. So blieb es mir zu verwinkelt, die Spannung kam über Längen nicht recht in Schwung, auch wenn der Stil selbst gewohnten Biss zeigte. Aber ich bleib dran und hoffe, der nächste Fall wird wieder knackiger. Zumal Sophie und Pirlo am Schluss wieder deutlich mehr Schwung zeigten als zu Beginn des Falls.

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Veröffentlicht am 17.04.2023

Geheimnis um ein mysteriöses Haus, mit leichtem Gothic-Touch

Gallant
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Die 16-jährige Olivia Prior lebt in einem Waisenhaus, ist stumm und sieht eine Art Geister Verstorbener, welche sie selbst als Ghule bezeichnet. Die graue Eintönigkeit des Alltags versucht sie durch Zeichnungen ...

Die 16-jährige Olivia Prior lebt in einem Waisenhaus, ist stumm und sieht eine Art Geister Verstorbener, welche sie selbst als Ghule bezeichnet. Die graue Eintönigkeit des Alltags versucht sie durch Zeichnungen angenehmer zu gestalten, Freundinnen hat sie im Waisenhaus keine. Dazu ist sie zu anders, auch wenn sie gelernt hat, sich gegen Gehässigkeit und Vorurteile zu behaupten. Als einzige Erinnerung an ihre Mutter besitzt sie deren altes Tagebuch, dessen Inhalt jedoch für Olivia äusserst rätselhaft ist. Nach Jahren erreicht ein Brief das Waisenhaus, in welchem ein Onkel Olivias sie auf dessen Herrenhaus Gallant einlädt. Für das Waisenhaus eine willkommene Gelegenheit, dieses merkwürdige Mädchen loszuwerden. Doch was wird Olivia auf Gallant erwarten?
Die Atmosphäre des Romans ist stets ein wenig düster und gruselig, ohne ein wirklicher Gruselroman zu sein, eher Richtung Gothic. Olivia ist intelligent und weiß sich trotz ihres Handicaps mitzuteilen. Dennoch wird ihr Leben für sie auf Gallant nicht besser, von einem herzlichen Willkommen keine Spur und zu den bisherigen Geheimnissen ihrer Familie kommen weitere hinzu. An dieser Stelle wurd es auf Dauer nervig, dass die wenigen Bewohner Gallants ihr eine vernünftige Kommunikation regelrecht verweigerten, zumal alle anderen Charaktere neben Olivia von der Autorin keinerlei Charaktertiefe verliehen bekamen. Ziemlich enttäuschend, stattdessen werden diverse Bilder aus dem Tagebuch der Mutter locker bis zu dreimal im Buch wiederholt abgebildet. Den Platz hätte die Autorin für mehr Komplexität und Tiefe der Handlung nutzen sollen, um das Leseerlebnis emotionaler zu gestalten. Besonders zum Schluss hin hätte mehr Tiefe in der Handlung für einen stärkeren emotionalen Effekt gewirkt, dieser blieb bei mir leider aus und ließ stattdessen unnötig viele, unbeantwortete Fragen zurück.
Auch wenn die Autorin hier wieder diverse düstere und morbide Seiten des Lebens mit eingebaut hat, empfand ich die Erzählung oberflächlicher als ihre vorherigen Werke und würd das Buch daher nur mit 3,5/5 Punkten bewerten.

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Veröffentlicht am 02.04.2023

Rasant, ausgefallen, hätte mit Jugendlichen besser gepasst

Die Geschichtenwandler − Magische Tinte
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Zufällig kann Enna beobachten, wie in der Londoner Buchhandlung ihrer Mutter ein Fremder in ein teures Buch kritzelt. Danach haben sich einige Details in der Stadt signifikant verändert, aber Enna scheint ...

Zufällig kann Enna beobachten, wie in der Londoner Buchhandlung ihrer Mutter ein Fremder in ein teures Buch kritzelt. Danach haben sich einige Details in der Stadt signifikant verändert, aber Enna scheint zunächst die Einzige, der bewusst ist, dass vor wenigen Momenten die Welt noch anders war. Über eine Karte, welche sie dem geheimnisvollen Fremden stibitzen konnte, wird sie auf die Geheimgesellschaft Emerald Ink aufmerksam. Eine Gesellschaft, die mit magischer Tinte Großes bewirken kann. Und die es Enna nicht einfach macht, hinter deren Geheimnis zu kommen. Doch Enna gibt so schnell nicht auf.
So rasant wie die Kinder auf dem Cover wirkt auch die Story selbst. Die Idee ist schon sehr aussergewöhnlich und bietet auch diverse unerwartete Wendungen. Insgesamt wär die Handlung meiner Meinung nach jedoch eher für Teenager ab einem Alter von vielleicht 16 Jahren passend. So jungen Protagonisten nehm ich nicht ab, dass sie bereits diverse Klassiker gelesen haben. Zudem sind die Kinder oftmals allein in der Großstadt London unterwegs, gehen auf eine Großveranstaltung mit VIP-Bereich, und das alles ohne Eltern? Das passt in dem Alter einfach nicht. Ebensowenig die spätere Action, die ist auch eher auf Jugendliche denn auf Kinder gemünzt.
Die Idee ist ausgefallen, die Story rasant, die Charaktere hätten mit ein paar Jahren älter m.E. deutlich besser zum Ganzen gepasst.

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