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Veröffentlicht am 18.10.2020

Viel zu derb, unlogisch und vorhersehbar, um mich zu überzeugen.

Death Bastards – Dunkle Liebe
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Disclaimer: Vorab muss ich dazusagen, dass das mein erster (und wohl ganz sicher auch letzter) Ausflug in die MC Romance war und meine Abneigung gegenüber dieser Geschichte sich deshalb wohl eher auf das ...

Disclaimer: Vorab muss ich dazusagen, dass das mein erster (und wohl ganz sicher auch letzter) Ausflug in die MC Romance war und meine Abneigung gegenüber dieser Geschichte sich deshalb wohl eher auf das ganze Genre und weniger auf dieses Buch speziell bezieht...

Handlung:
Ich habe mittlerweile schon das ein oder andere Dark Romance Buch gelesen und auch wenn keine der gelesenen Geschichten im entferntesten einem literarischen Meisterwerk gleichkamen, haben sie mich egal ob mit CEOs, Fantasyfiguren, Agenten, Drogenbosse oder Mafiosi bislang wenigstens gut unterhalten. Dieser Ausflug in die Welt der Motorclubs und Biker war aber in erster Linie: seeehr cringe. Nach spannenden Wendungen, Charakterentwicklung oder gezeichnetem Spannungsbogen sucht man auf den 262 Seiten vergeblich. Dafür gibt es jede Menge sexuelle Fantasien, Gewalt und übereilte Liebeserklärungen. Gegen Ende nimmt die Geschichte dann mehr Fahrt auf, bleibt aber recht vorhersehbar und viel zu unrealistisch und überzeichnet, als dass ich wirklich mitfiebern konnte. Ich meine eine MC Parallelwelt im praktisch rechtsfreien Raum mit Käfigkämpfen, Entführungen, Massaker, Zwangsprostitution, Menschenhandel und Drogendeals mitten in den USA... Ich weiß natürlich, dass Biker Gangs und deren Rivalitäten in Amerika eine Bedrohung für die öffentliche Sicherheit darstellen. Aber diese realitätsferne und absolut unproblematisierte Romantisierung der Biker-Kultur konnte mich einfach nicht abholen.

Schreibstil:
Auch der Schreibstil mit der sehr derben Sprache, den vielen sexualisierten Gedanken (vor allem des Protagonisten Cage, der neben Billie auch erzählt) und Ausdrücken konnte mich nicht überzeugen. Die Biker-Welt mit "Brüdern", "Old Ladys", "Messen", "Kutten", "Prospects" und "Clubschlampen" und diversen Ausschweifungen konnte ich irgendwie nicht ganz ernstnehmen. Versteht mich nicht falsch: die Story hatte auch ihre guten Momente, insgesamt hat mich aber hier vieles abgestoßen, statt anzuziehen, sodass ich beschlossen habe, von Biker-Romances in Zukunft generell eher Abstand zu nehmen.

Charaktere
: Ein kleiner Lichtblick waren hier einige Nebenprotagonisten wie Billies kleine Schwester Rose oder ihre neue Bekannte Tinker. Für die wirklich süße Nebenhandlung um das neue Leben der beiden Schwestern bleibt in diesem Dark Romance Buch aber nicht besonders viel Raum und statt die Protagonisten wirklich zu entwickeln geht es mit oberflächlichem Geplänkel weiter. Auch wenn beide Hauptfiguren grundsätzlich sympathisch sind, stört mich, dass sie so oberflächlich gezeichnet sind, dass ihr Charakter außerhalb ihrer gegenseitigen Anziehung eigentlich keine Rolle spielt. Gerade Cage ist der typischer starker Bad Boy mit zu stark ausgeprägtem Beschützerinstinkt, der bloß auf seine Stärke, sein Aussehen und seine Männlichkeit reduziert wurde. Auch seiner Vergangenheit als Cop und seine schmerzhaften Erfahrungen, die ihn in die MC getrieben haben konnten ihm nicht wirklich mehr Profil verleihen. Billie ist der wunderschöne, verletzliche, aber doch starke Gegenpart zu ihm, die sich nach kurzen Zweifeln nur zu gerne in die rettenden Arme ihres starken Helds wirft. Da ist definitiv noch Luft nach oben!



Die Zitate:

"Ich weiß nicht, wie ich mit dem umgehen soll, was gerade passiert ist. Mein Verstand schreit: Renn weg. Mein Körper schreit: Nimm dir mehr. Und das ist es, was ich wirklich will. Mehr."

"Ein MC hat mir die schlimmsten Dinge angetan. Nicht nur mir, sondern auch Rose. Meine Familie ist tot. Ich habe erlebt, wie Frauen, die ich geliebt habe, in die Sklaverei verkauft oder vergewaltigt wurden. Ich habe miterlebt, wie schnell aus einem Club wie den Bastards ein tiefes schwarzes Loch mitten in der Hölle werden kann, das dich verschlingt, bis nichts mehr von dir übrig bleibt. Aber ich habe auch erlebt, wie sich fremde Menschen in den letzten Tagen für mich eingesetzt und mir dabei geholfen haben, ein neues Leben für Rose und mich aufzubauen. Menschen, die mir nichts schulden. Diese Menschen waren auch Teil eines Clubs."


Das Urteil:

Dieser erste Ausflug in die Welt der Motorclubs und Biker war mir viel zu derb, unlogisch und vorhersehbar, um mich zu überzeugen. Ich konnte weder die Protagonisten noch die Biker Welt mit ihrer Gewalt und ihren Ausschweifungen wirklich ernstnehmen und werde mich deshalb in Zukunft von diesem Sub-Genre fernhalten.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.03.2020

Hier konnte mich leider gar nichts überzeugen.

Mein filmreifer Sommer
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Die Eindrücke:

Handlung: Nach einem spannenden Start lässt die Geschichte leider stark nach und die Handlung plätschert über den Großteil der 336 Seiten träge und scheinbar ziellos, wie es nur ein Sommer ...

Die Eindrücke:

Handlung:
Nach einem spannenden Start lässt die Geschichte leider stark nach und die Handlung plätschert über den Großteil der 336 Seiten träge und scheinbar ziellos, wie es nur ein Sommer als Schüler mit ausgedehnten Sommerferien, faulen Tagen und endlosen Möglichkeiten sein kann, vor sich hin. Viele Wiederholungen, drei Erzählperspektiven und wenig essentielle Szenen - hier kommt leider kaum Spannung auf.

Schreibstil:
Der Schreibstil ist zwar - wie man es von Jugendromanen gewohnt ist - locker und flüssig, leider merkt man der Geschichte die Übersetzung aus dem Portugiesischen aber ordentlich an. Durch die teilweise eigentümlichen Formulierungen und die ungewöhnliche Ausdrucksweise wirkt die Geschichte zeitweise verfremdet und etwas schräg.

Charaktere:
Auch die Protagonisten konnten mich nicht wirklich überzeugen da die Freundinnen mit wenig Profil und auch die Love Interest nur sehr oberflächlich gezeichnet wurden. Bezeichnend dafür ist, dass ich Filippo und Frederico ab und zu auch mal verwechselt habe. Am seltsamsten war jedoch die Dreiecksgeschichte, die sehr konstruiert wirkte und mit der ich absolut nicht warm wurde.

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Das Urteil:

Viele Wiederholungen, eine laue Erzählweise, schlecht profilierte Charaktere, ein eigentümlicher Schreibstil und eine nervige Dreiecksgeschichte. Hier konnte mich leider gar nichts überzeugen.

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  • Erzählstil
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.06.2019

Etliche Wiederholungen, vorhersehbare Wendungen und gegen null tendierende Spannung

Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht
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Geschafft! Das schoss mir durch den Kopf als ich dieses mittelmäßige Finale dieser durchschnittlichen Reihe endlich hinter mir hatte. Jetzt habe ich sie alle 5 gelesen und kann sie von meinem SuB streichen. ...

Geschafft! Das schoss mir durch den Kopf als ich dieses mittelmäßige Finale dieser durchschnittlichen Reihe endlich hinter mir hatte. Jetzt habe ich sie alle 5 gelesen und kann sie von meinem SuB streichen. Mehr als diese Genugtuung und ein bisschen Amüsement hat mir diese Reihe aber leider nicht beschert und so werde ich sie bestimmt nicht mehr zur Hand nehmen und ihr keine Träne nachweinen. Zeit also, ein letztes Mal mit dieser Reihe abzurechnen!


Erster Satz: "Kylie Galen sah von dem Peperoni-Salami-Pizzastück auf dem feinen Porzellanteller vor sich auf."


Dabei fing es am Anfang gar nicht übel an. Auch wenn wir nicht wie versprochen mit Kylie bei den Chamäleons leben dürfen, sondern gleich mit ihrer Rückkehr ins Camp einsteigen, gelingt diese Rückkehr durch eine Flucht und einen Kampf mit Mario als rasanter Einstieg. Schade ist, dass wir nach dem hohen Spannungslevel zu Beginn keine genaueren Informationen über die Gemeinschaft der Chamäleons erhalten sondern schnell wieder in den langweiligen Camp-Alltag einsteigen. Statt diesen Teil wie ein wahrer Finalband ein wenig flotter aufzuziehen, erwartet uns hier mal wieder die alte Leier und wir ziehen in einem ätzenden Mittelteil unsere gewohnten Kreise um Kylies´ Andersartigkeit (gesteigert durch ein heiliges Schwert, das sie neuerdings verfolgt), einen neuen, gruseligen Geist mit zulösendem Problem und natürlich die Frage aller Fragen: wen nimmt sie nun - Lucas oder Derek (kotz). So warten also bloß die ersten 100 und die letzten 20 Seiten mit wirklicher Handlung und Neuigkeiten auf und dazwischen erwartet uns Teenie-Gefühlschaos 5.0 - viel zu lang, mit etlichen Wiederholungen und zum Einschlafen erzählt. Spannung und Action treten hier wieder zugunsten von liebeskranken Teenies zurück. C.C. Hunter hat hier also wieder ihre Prioritäten anderes gesteckt, als ich es für passend empfunden hätte.


"Das Einzige, was zählte, war, dass sie ihre Mom rettete. In dem Moment wusste sie, was Mario gemeint hatte, als er von ihrer Schwäche gesprochen hatte. Liebe. Schwäche hin oder her, Liebe war das Einzige, wofür es sich lohnte zu sterben."


Einige Punkte, die mir gut gefallen haben, wurden dabei immer wieder von nervtötenden Wiederholungen und schierer Ideenlosigkeit überschattet, sodass ich bis zum Ende leider eine ziemliche Anti-Haltung gegen das Buch entwickelt habe. Gut gefallen hat mir zum Beispiel, dass hier die Bedeutung der Familie, die Wichtigkeit von Vertrauen und das Thema Vergebung in den Mittelpunkt rücken. Kylies tiefe Freundschaft zu Miranda, Della, Holiday und Burnett war zusammen mit der Beziehung zu ihrer Mutter, ihrem Stiefvater und zu Daniel ein Lichtblick und konnten mich über die 592 Seiten retten. Kylies Hin-und-Her zwischen Lucas und Derek konnte ich aber wirklich nicht mehr ertragen. Es war doch wirklich von Anfang an klar, wen sie am Ende nimmt und als dann die Entscheidung auf Lucas fiel hielt sich die Überraschung bei mir in Grenzen. Das war aber noch nicht das Schlimmste an dem Ganzen. Ganz übel waren seine dick aufgetragenen Liebesbekundungen, seine permanente Leidensmiene und liebeskranke Reue sowie Kylies Hinhaltetaktik, mit der sie ihm - ja was eigentlich? - helfen wollte(?). Dass ich ihre Versöhnung und den Grund dafür irgendwie überlesen habe, spricht ja Bände dafür, dass ihr Liebesdrama am Ende nur noch unnötig und konstruiert war.

Kylie nervt also mit ständigen Heulattacken, müsste eigentlich schon verhungert sein, so oft wie erwähnt wird, dass sie keinen Appetit hat und ihr Essen stehen lässt und führt etliche Gespräche über Verhütung und Schwangerschaftstests. Lucas hechelt ihr wie ein liebeskranker Hund hinterher. Derek findet die neue Liebe seines Lebens (schwupp, ganz plötzlich aufgetaucht - ist das nicht praktisch?) und der Rest lebt so vor sich hin. UND WO BLEIBT HIER DIE HANDLUNG? Mir wird seit Band 1 ein spannender Endkampf mit Mario und seinen Schergen versprochen, die … ja was wollen die eigentlich? Während ich auf den spannenden Showdown wartete (der übrigens nicht kam), wurde mir bewusst, wie lächerlich und oberflächlich unsere Antagonisten eigentlich sind und in mir keimte der Verdacht, dass die "Bedrohung" durch Mario einfach nur benutzt wurde, um ab und zu ein paar Actionszenen in den Liebesmorast einpflanzen zu können, richtig mit diesem Handlungsstrang beschäftigt, haben wir uns leider nie.


"Du wirst zu mir kommen, Kylie Galen, bereit zu leiden und zu sterben durch meine Hand, nur zu meinem Vergnügen. Du wirst mir nicht entkommen. Deine Schwäche wird dir zum Verhängnis werden!"


Und dann, nachdem mir auf hundert Seiten erzählt wurde, dass Kylie Mario auf keinen Fall besiegen kann weil er so viel stärker ist als sie, dass sie leiden und sterben wird, dass es aussichtslos ist blablabla, dann war ich irgendwann auf Seite 530 angelangt und ein spannender Endkampf war noch lange nicht in Sicht. Dafür, dass das Finale ja "soo aussichtslos und gefährlich" werden sollte, wurde ich angesichts der schrumpfenden Restseitenzahl immer skeptischer - zu recht. Denn als es dann endlich losgeht (total unspektakulär, aus dem Nichts), bekommen wir eine Wendung vorgesetzt, die es eigentlich nicht verdient, so genannt zu werden (ich habe es schon seit Band 2 gewusst) und starten in einen Kampf, der in zwei Seiten abgeschlossen wird. Da fehlten einfach der Knalleffekt, der eindeutige Bezug zum größeren Handlungsrahmen und die zündende Idee dahinter. Auf der Buchrückseite wird die Geschichte als "packendes Finale", "actionreich" und "romantisch" angepriesen. Ich kann alles in allem leider keiner dieser drei Attribute zustimmen.

Damit endet die Reihe genau so wie sie begonnen hat: absolut mittelmäßig, wenn nicht sogar etwas unterdurchschnittlich. In der Idee mit dem Camp, den Geistern, den Konflikten mit der FRU, gewaltbereiten Gangs und den verschiedenen, spannenden Protagonisten wäre so viel Potential gewesen, doch leider verrennt sich die Autorin in einer grottigen Dreiecksbeziehung und einem übersteigerten Identitätskonflikt und behandelt durch das unregelmäßige Miteinbinden elementarer Ereignisse oder richtungsweisender Elemente, die Spannung stiefmütterlich. Mir fehlten hier die Tiefgründigkeit der dargestellten Welt, interessante Intrigen zum Mitdenken und eine prickelnde, mystische Atmosphäre. Stattdessen werden wir mit vorhersehbaren Wendungen abgespeist und von Wiederholungen überhäuft. Mein Endfazit für die Reihe lautet also: wirklich nur für anspruchslose Leser weiterzuempfehlen!



Fazit:


Ein rasanter Einstieg, ein lächerlich kurzer und unspektakulärer Endkampf und dazwischen: 400 Seiten Teenie-Gefühlschaos 5.0 mit etlichen Wiederholungen, vorhersehbaren Wendungen und gegen null tendierender Spannung. Für das "große Finale" einer fünfbändigen Reihe echt mies!

Veröffentlicht am 07.06.2019

Etliche WIederholungen, vorhersehbare Wendungen und gegen null tendierende Spannung.

Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht
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Geschafft! Das schoss mir durch den Kopf als ich dieses mittelmäßige Finale dieser durchschnittlichen Reihe endlich hinter mir hatte. Jetzt habe ich sie alle 5 gelesen und kann sie von meinem SuB streichen. ...

Geschafft! Das schoss mir durch den Kopf als ich dieses mittelmäßige Finale dieser durchschnittlichen Reihe endlich hinter mir hatte. Jetzt habe ich sie alle 5 gelesen und kann sie von meinem SuB streichen. Mehr als diese Genugtuung und ein bisschen Amüsement hat mir diese Reihe aber leider nicht beschert und so werde ich sie bestimmt nicht mehr zur Hand nehmen und ihr keine Träne nachweinen. Zeit also, ein letztes Mal mit dieser Reihe abzurechnen!


Erster Satz: "Kylie Galen sah von dem Peperoni-Salami-Pizzastück auf dem feinen Porzellanteller vor sich auf."


Dabei fing es am Anfang gar nicht übel an. Auch wenn wir nicht wie versprochen mit Kylie bei den Chamäleons leben dürfen, sondern gleich mit ihrer Rückkehr ins Camp einsteigen, gelingt diese Rückkehr durch eine Flucht und einen Kampf mit Mario als rasanter Einstieg. Schade ist, dass wir nach dem hohen Spannungslevel zu Beginn keine genaueren Informationen über die Gemeinschaft der Chamäleons erhalten sondern schnell wieder in den langweiligen Camp-Alltag einsteigen. Statt diesen Teil wie ein wahrer Finalband ein wenig flotter aufzuziehen, erwartet uns hier mal wieder die alte Leier und wir ziehen in einem ätzenden Mittelteil unsere gewohnten Kreise um Kylies´ Andersartigkeit (gesteigert durch ein heiliges Schwert, das sie neuerdings verfolgt), einen neuen, gruseligen Geist mit zulösendem Problem und natürlich die Frage aller Fragen: wen nimmt sie nun - Lucas oder Derek (kotz). So warten also bloß die ersten 100 und die letzten 20 Seiten mit wirklicher Handlung und Neuigkeiten auf und dazwischen erwartet uns Teenie-Gefühlschaos 5.0 - viel zu lang, mit etlichen Wiederholungen und zum Einschlafen erzählt. Spannung und Action treten hier wieder zugunsten von liebeskranken Teenies zurück. C.C. Hunter hat hier also wieder ihre Prioritäten anderes gesteckt, als ich es für passend empfunden hätte.


"Das Einzige, was zählte, war, dass sie ihre Mom rettete. In dem Moment wusste sie, was Mario gemeint hatte, als er von ihrer Schwäche gesprochen hatte. Liebe. Schwäche hin oder her, Liebe war das Einzige, wofür es sich lohnte zu sterben."


Einige Punkte, die mir gut gefallen haben, wurden dabei immer wieder von nervtötenden Wiederholungen und schierer Ideenlosigkeit überschattet, sodass ich bis zum Ende leider eine ziemliche Anti-Haltung gegen das Buch entwickelt habe. Gut gefallen hat mir zum Beispiel, dass hier die Bedeutung der Familie, die Wichtigkeit von Vertrauen und das Thema Vergebung in den Mittelpunkt rücken. Kylies tiefe Freundschaft zu Miranda, Della, Holiday und Burnett war zusammen mit der Beziehung zu ihrer Mutter, ihrem Stiefvater und zu Daniel ein Lichtblick und konnten mich über die 592 Seiten retten. Kylies Hin-und-Her zwischen Lucas und Derek konnte ich aber wirklich nicht mehr ertragen. Es war doch wirklich von Anfang an klar, wen sie am Ende nimmt und als dann die Entscheidung auf Lucas fiel hielt sich die Überraschung bei mir in Grenzen. Das war aber noch nicht das Schlimmste an dem Ganzen. Ganz übel waren seine dick aufgetragenen Liebesbekundungen, seine permanente Leidensmiene und liebeskranke Reue sowie Kylies Hinhaltetaktik, mit der sie ihm - ja was eigentlich? - helfen wollte(?). Dass ich ihre Versöhnung und den Grund dafür irgendwie überlesen habe, spricht ja Bände dafür, dass ihr Liebesdrama am Ende nur noch unnötig und konstruiert war.

Kylie nervt also mit ständigen Heulattacken, müsste eigentlich schon verhungert sein, so oft wie erwähnt wird, dass sie keinen Appetit hat und ihr Essen stehen lässt und führt etliche Gespräche über Verhütung und Schwangerschaftstests. Lucas hechelt ihr wie ein liebeskranker Hund hinterher. Derek findet die neue Liebe seines Lebens (schwupp, ganz plötzlich aufgetaucht - ist das nicht praktisch?) und der Rest lebt so vor sich hin. UND WO BLEIBT HIER DIE HANDLUNG? Mir wird seit Band 1 ein spannender Endkampf mit Mario und seinen Schergen versprochen, die … ja was wollen die eigentlich? Während ich auf den spannenden Showdown wartete (der übrigens nicht kam), wurde mir bewusst, wie lächerlich und oberflächlich unsere Antagonisten eigentlich sind und in mir keimte der Verdacht, dass die "Bedrohung" durch Mario einfach nur benutzt wurde, um ab und zu ein paar Actionszenen in den Liebesmorast einpflanzen zu können, richtig mit diesem Handlungsstrang beschäftigt, haben wir uns leider nie.


"Du wirst zu mir kommen, Kylie Galen, bereit zu leiden und zu sterben durch meine Hand, nur zu meinem Vergnügen. Du wirst mir nicht entkommen. Deine Schwäche wird dir zum Verhängnis werden!"


Und dann, nachdem mir auf hundert Seiten erzählt wurde, dass Kylie Mario auf keinen Fall besiegen kann weil er so viel stärker ist als sie, dass sie leiden und sterben wird, dass es aussichtslos ist blablabla, dann war ich irgendwann auf Seite 530 angelangt und ein spannender Endkampf war noch lange nicht in Sicht. Dafür, dass das Finale ja "soo aussichtslos und gefährlich" werden sollte, wurde ich angesichts der schrumpfenden Restseitenzahl immer skeptischer - zu recht. Denn als es dann endlich losgeht (total unspektakulär, aus dem Nichts), bekommen wir eine Wendung vorgesetzt, die es eigentlich nicht verdient, so genannt zu werden (ich habe es schon seit Band 2 gewusst) und starten in einen Kampf, der in zwei Seiten abgeschlossen wird. Da fehlten einfach der Knalleffekt, der eindeutige Bezug zum größeren Handlungsrahmen und die zündende Idee dahinter. Auf der Buchrückseite wird die Geschichte als "packendes Finale", "actionreich" und "romantisch" angepriesen. Ich kann alles in allem leider keiner dieser drei Attribute zustimmen.

Damit endet die Reihe genau so wie sie begonnen hat: absolut mittelmäßig, wenn nicht sogar etwas unterdurchschnittlich. In der Idee mit dem Camp, den Geistern, den Konflikten mit der FRU, gewaltbereiten Gangs und den verschiedenen, spannenden Protagonisten wäre so viel Potential gewesen, doch leider verrennt sich die Autorin in einer grottigen Dreiecksbeziehung und einem übersteigerten Identitätskonflikt und behandelt durch das unregelmäßige Miteinbinden elementarer Ereignisse oder richtungsweisender Elemente, die Spannung stiefmütterlich. Mir fehlten hier die Tiefgründigkeit der dargestellten Welt, interessante Intrigen zum Mitdenken und eine prickelnde, mystische Atmosphäre. Stattdessen werden wir mit vorhersehbaren Wendungen abgespeist und von Wiederholungen überhäuft. Mein Endfazit für die Reihe lautet also: wirklich nur für anspruchslose Leser weiterzuempfehlen!



Fazit:


Ein rasanter Einstieg, ein lächerlich kurzer und unspektakulärer Endkampf und dazwischen: 400 Seiten Teenie-Gefühlschaos 5.0 mit etlichen Wiederholungen, vorhersehbaren Wendungen und gegen null tendierender Spannung. Für das "große Finale" einer fünfbändigen Reihe echt mies!

Veröffentlicht am 07.06.2019

Etliche Wiederholungen, vorhersehbare Wendungen und gegen null tendierende Spannung

Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht
0

Geschafft! Das schoss mir durch den Kopf als ich dieses mittelmäßige Finale dieser durchschnittlichen Reihe endlich hinter mir hatte. Jetzt habe ich sie alle 5 gelesen und kann sie von meinem SuB streichen. ...

Geschafft! Das schoss mir durch den Kopf als ich dieses mittelmäßige Finale dieser durchschnittlichen Reihe endlich hinter mir hatte. Jetzt habe ich sie alle 5 gelesen und kann sie von meinem SuB streichen. Mehr als diese Genugtuung und ein bisschen Amüsement hat mir diese Reihe aber leider nicht beschert und so werde ich sie bestimmt nicht mehr zur Hand nehmen und ihr keine Träne nachweinen. Zeit also, ein letztes Mal mit dieser Reihe abzurechnen!


Erster Satz: "Kylie Galen sah von dem Peperoni-Salami-Pizzastück auf dem feinen Porzellanteller vor sich auf."


Dabei fing es am Anfang gar nicht übel an. Auch wenn wir nicht wie versprochen mit Kylie bei den Chamäleons leben dürfen, sondern gleich mit ihrer Rückkehr ins Camp einsteigen, gelingt diese Rückkehr durch eine Flucht und einen Kampf mit Mario als rasanter Einstieg. Schade ist, dass wir nach dem hohen Spannungslevel zu Beginn keine genaueren Informationen über die Gemeinschaft der Chamäleons erhalten sondern schnell wieder in den langweiligen Camp-Alltag einsteigen. Statt diesen Teil wie ein wahrer Finalband ein wenig flotter aufzuziehen, erwartet uns hier mal wieder die alte Leier und wir ziehen in einem ätzenden Mittelteil unsere gewohnten Kreise um Kylies´ Andersartigkeit (gesteigert durch ein heiliges Schwert, das sie neuerdings verfolgt), einen neuen, gruseligen Geist mit zulösendem Problem und natürlich die Frage aller Fragen: wen nimmt sie nun - Lucas oder Derek (kotz). So warten also bloß die ersten 100 und die letzten 20 Seiten mit wirklicher Handlung und Neuigkeiten auf und dazwischen erwartet uns Teenie-Gefühlschaos 5.0 - viel zu lang, mit etlichen Wiederholungen und zum Einschlafen erzählt. Spannung und Action treten hier wieder zugunsten von liebeskranken Teenies zurück. C.C. Hunter hat hier also wieder ihre Prioritäten anderes gesteckt, als ich es für passend empfunden hätte.


"Das Einzige, was zählte, war, dass sie ihre Mom rettete. In dem Moment wusste sie, was Mario gemeint hatte, als er von ihrer Schwäche gesprochen hatte. Liebe. Schwäche hin oder her, Liebe war das Einzige, wofür es sich lohnte zu sterben."


Einige Punkte, die mir gut gefallen haben, wurden dabei immer wieder von nervtötenden Wiederholungen und schierer Ideenlosigkeit überschattet, sodass ich bis zum Ende leider eine ziemliche Anti-Haltung gegen das Buch entwickelt habe. Gut gefallen hat mir zum Beispiel, dass hier die Bedeutung der Familie, die Wichtigkeit von Vertrauen und das Thema Vergebung in den Mittelpunkt rücken. Kylies tiefe Freundschaft zu Miranda, Della, Holiday und Burnett war zusammen mit der Beziehung zu ihrer Mutter, ihrem Stiefvater und zu Daniel ein Lichtblick und konnten mich über die 592 Seiten retten. Kylies Hin-und-Her zwischen Lucas und Derek konnte ich aber wirklich nicht mehr ertragen. Es war doch wirklich von Anfang an klar, wen sie am Ende nimmt und als dann die Entscheidung auf Lucas fiel hielt sich die Überraschung bei mir in Grenzen. Das war aber noch nicht das Schlimmste an dem Ganzen. Ganz übel waren seine dick aufgetragenen Liebesbekundungen, seine permanente Leidensmiene und liebeskranke Reue sowie Kylies Hinhaltetaktik, mit der sie ihm - ja was eigentlich? - helfen wollte(?). Dass ich ihre Versöhnung und den Grund dafür irgendwie überlesen habe, spricht ja Bände dafür, dass ihr Liebesdrama am Ende nur noch unnötig und konstruiert war.

Kylie nervt also mit ständigen Heulattacken, müsste eigentlich schon verhungert sein, so oft wie erwähnt wird, dass sie keinen Appetit hat und ihr Essen stehen lässt und führt etliche Gespräche über Verhütung und Schwangerschaftstests. Lucas hechelt ihr wie ein liebeskranker Hund hinterher. Derek findet die neue Liebe seines Lebens (schwupp, ganz plötzlich aufgetaucht - ist das nicht praktisch?) und der Rest lebt so vor sich hin. UND WO BLEIBT HIER DIE HANDLUNG? Mir wird seit Band 1 ein spannender Endkampf mit Mario und seinen Schergen versprochen, die … ja was wollen die eigentlich? Während ich auf den spannenden Showdown wartete (der übrigens nicht kam), wurde mir bewusst, wie lächerlich und oberflächlich unsere Antagonisten eigentlich sind und in mir keimte der Verdacht, dass die "Bedrohung" durch Mario einfach nur benutzt wurde, um ab und zu ein paar Actionszenen in den Liebesmorast einpflanzen zu können, richtig mit diesem Handlungsstrang beschäftigt, haben wir uns leider nie.


"Du wirst zu mir kommen, Kylie Galen, bereit zu leiden und zu sterben durch meine Hand, nur zu meinem Vergnügen. Du wirst mir nicht entkommen. Deine Schwäche wird dir zum Verhängnis werden!"


Und dann, nachdem mir auf hundert Seiten erzählt wurde, dass Kylie Mario auf keinen Fall besiegen kann weil er so viel stärker ist als sie, dass sie leiden und sterben wird, dass es aussichtslos ist blablabla, dann war ich irgendwann auf Seite 530 angelangt und ein spannender Endkampf war noch lange nicht in Sicht. Dafür, dass das Finale ja "soo aussichtslos und gefährlich" werden sollte, wurde ich angesichts der schrumpfenden Restseitenzahl immer skeptischer - zu recht. Denn als es dann endlich losgeht (total unspektakulär, aus dem Nichts), bekommen wir eine Wendung vorgesetzt, die es eigentlich nicht verdient, so genannt zu werden (ich habe es schon seit Band 2 gewusst) und starten in einen Kampf, der in zwei Seiten abgeschlossen wird. Da fehlten einfach der Knalleffekt, der eindeutige Bezug zum größeren Handlungsrahmen und die zündende Idee dahinter. Auf der Buchrückseite wird die Geschichte als "packendes Finale", "actionreich" und "romantisch" angepriesen. Ich kann alles in allem leider keiner dieser drei Attribute zustimmen.

Damit endet die Reihe genau so wie sie begonnen hat: absolut mittelmäßig, wenn nicht sogar etwas unterdurchschnittlich. In der Idee mit dem Camp, den Geistern, den Konflikten mit der FRU, gewaltbereiten Gangs und den verschiedenen, spannenden Protagonisten wäre so viel Potential gewesen, doch leider verrennt sich die Autorin in einer grottigen Dreiecksbeziehung und einem übersteigerten Identitätskonflikt und behandelt durch das unregelmäßige Miteinbinden elementarer Ereignisse oder richtungsweisender Elemente, die Spannung stiefmütterlich. Mir fehlten hier die Tiefgründigkeit der dargestellten Welt, interessante Intrigen zum Mitdenken und eine prickelnde, mystische Atmosphäre. Stattdessen werden wir mit vorhersehbaren Wendungen abgespeist und von Wiederholungen überhäuft. Mein Endfazit für die Reihe lautet also: wirklich nur für anspruchslose Leser weiterzuempfehlen!



Fazit:


Ein rasanter Einstieg, ein lächerlich kurzer und unspektakulärer Endkampf und dazwischen: 400 Seiten Teenie-Gefühlschaos 5.0 mit etlichen Wiederholungen, vorhersehbaren Wendungen und gegen null tendierender Spannung. Für das "große Finale" einer fünfbändigen Reihe echt mies!