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Veröffentlicht am 22.08.2019

Erwärmt das Herz

Die Bienenhüterin
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Das Buch „Die Bienenhüterin“ von Sue Monk Kidd erzählt die herzerwärmende Geschichte der jungen Lily.

Als ihre Mutter auf tragische Weise stirbt, ist Lily erst vie Jahre alt und verbleibt von nun an bei ...

Das Buch „Die Bienenhüterin“ von Sue Monk Kidd erzählt die herzerwärmende Geschichte der jungen Lily.

Als ihre Mutter auf tragische Weise stirbt, ist Lily erst vie Jahre alt und verbleibt von nun an bei ihrem Vater. Dieser kann ihr keine Liebe zeigen und beschäftigt sich den ganzen Tag mit seinem geliebten Hund und seiner Pfirsichfarm. Die dunkelhäutige Haushälterin Rosaleen steht Lily etwas zur Seite, kann aber nicht viel gegen die Tyrannei des Vaters unternehmen. Als in Amerika dann den schwarzen Mitbürgern die Möglichkeit eröffnet wird, sich ins Wählerverzeichnis eintragen zu lassen, fahren Rosaleen und Lily gemeinsam in die Stadt. Bei einem Zwischenfall mit drei weißen Männern kommt es zur Verhaftung Rosaleens und Lily wird von ihrem Vater nach Hause geholt. Noch in derselben Nacht beschließt Lily von zu Hause wegzulaufen, Rosaleen zu befreien und ihr Glück in der Stadt Tiburon zu suchen. Bei sich trägt sie nur etwas Kleidung und ein Bild, das Ihrer Mutter etwas bedeutet haben muss.

Nachdem die beiden Frauen sich zwei Tage auf der Straße herumgeschlagen haben, treffen sie auf das Haus von Augusta Boatwright und ihren Schwestern. Sie ist eine Bienenzüchterin, die den beiden vorübergehend ihr Gästehaus zur Verfügung stellt. Die Situation ist besonders, da Augusta und ihre Schwestern ebenfalls schwarz sind, Lily jedoch weiß. Schnell leben sich die beiden Frauen ein, Lily hilft Augusta mit den Bienen und Rosaleen wird im Haushalt beschäftigt. Nach einiger Zeit findet Lily heraus, dass Augusta nicht nur ihre Mutter kannte, sondern eine entscheidende Rolle in ihrem Leben spielte. Und der Auszubildende von Augusta wird Lily zunehmend sympathischer.

Der Roman erzählt die Geschichte von Lily, die von zu Hause wegläuft und in einer fremden Stadt ihr Glück findet. Die fremden Frauen nehmen Sie bei sich auf wie eine Tochter und lehren Sie neues Vertrauen in sich, das Leben und die Liebe zu fassen. Die so geknüpften Bande halten auch stand, als eines Tages Lilys Vater an der Tür klopft.

Sue Monk Kidd besitzt die Fähigkeit so interessant und sachlich zu schreiben, dass man sich nach kurzer Zeit in der Situation Lilys wiederfindet. Die Zeilen lassen sich schnell und flüssig lesen und die Art des Erzählens erwärmt das Herz. Ein toller Roman für warme Sommertage oder den Urlaub.

Fazit: Ein wunderbares Buch mit einer einzigartigen romantischen Geschichte, das ich nur empfehlen kann. Ich wollte es nicht mehr aus der Hand legen und habe es an einem Tag durchgelesen.

Veröffentlicht am 08.06.2019

Unfassbar gut geschrieben und gruselig realistisch

Der Kindersammler
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Anne und ihr Mann Harald erleben den Albtraum aller Eltern: Während eines Toscana-Urlaubs verschwindet ihr Kind beim Spielen spurlos. Die Suche der Polizei verläuft ergebnislos, und sie müssen ohne ihren ...

Anne und ihr Mann Harald erleben den Albtraum aller Eltern: Während eines Toscana-Urlaubs verschwindet ihr Kind beim Spielen spurlos. Die Suche der Polizei verläuft ergebnislos, und sie müssen ohne ihren Sohn nach Hause fahren. Zehn Jahre später kehrt Anne an den Ort des Geschehens zurück, um herauszufinden, was damals passiert ist. Sie ahnt nicht, wie nah sie dem Täter kommt – und er ihr.

Als ich dieses Buch in den Händen hielt, konnte ich es nicht mehr ablegen und habe es daher sehr schnell durchgelesen. Die Autorin hält den Erzählstil sehr hoch und beginnt mit der Geschichte von dem kleinen Benjamin, der mit seinen Eltern in Berlin lebt. Als ihm am helllichten Tag das Schlimmste zustößt, was sich Eltern ausmalen können, beginnt die Verzahnung von mehreren Geschichten. Eine fleißige Kommissarin übernimmt Benjamins Fall, ohne den Täter finden zu können. Gleichzeitig tauchen wir in die Welt von Alfred ein, der kein einfaches und sehr geheimes Leben führt.

Gerade, wenn man das Gefühl hat, sich gut in der Geschichte zurechtzufinden und eine Ahnung für die Richtung entwickelt, entführt einen die Autorin in die wunderschöne Welt der Toscana und eine Zusammenführung der Geschichten um Benjamin, Anne, Alfred und der Kommissarin beginnt.

Dieses Buch ist so realistisch, was das Geschehene noch unfassbarer macht. Vor allem, wenn man selbst Kinder hat, hinterfragt man schnell, was man sie im Alltag alles selbst machen lässt und ob man überhaupt gute Eltern sein kann, die immer da sind.
Perfekt recherchiert und wunderbar angenehm geschrieben, unterhält uns dieses Buch und zeigt uns die Abgründe des menschlichen Seins in seiner gruseligen Alltäglichkeit.

Absolute Leseempfehlung, sehr gut geeignet für sommerliche Tage oder den Urlaub. Das Buch regt zum Nachdenken an.

Veröffentlicht am 01.06.2019

Absolute Pflicht für Thriller Fans

Die Blutlinie
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Im ersten Roman der Reihe um Agentin Smoky Barrett hält der Autor bereits nichts zurück. Noch nicht ganz erholt von einem schlimmen Schicksalsschlag beginnt für sie ein Fall, der es in Sachen Ekel, Blut ...

Im ersten Roman der Reihe um Agentin Smoky Barrett hält der Autor bereits nichts zurück. Noch nicht ganz erholt von einem schlimmen Schicksalsschlag beginnt für sie ein Fall, der es in Sachen Ekel, Blut und Schande so richtig in sich hat. Der Mörder berührt dabei nicht nur die privaten Bereiche der Hauptpersonen, sondern schreckt auch vor keiner Handlung zurück. Er hält sich für einen Nachfahren von Jack the Ripper und versetzt seine Umgebung in Angst und Schrecken. Von Anfang an scheint der gesuchte Täter näher zu sein, als man denkt und eine wilde und spannende Jagd beginnt.

Dieses Buch hat mich ab der ersten Seite komplett gefesselt und es war sehr schwierig, es überhaupt aus der Hand zu legen. Leider ist genau dies an der ein oder anderen Stelle nötig, weil Cody McFadyen die Morde in einer detailreichen Schande beschreibt, dass einem die Luft wegbleibt. Der lebendige Schreibstil reißt den Leser völlig mit und versetzt ihn in die Lage, die Angst der Protagonisten selbst zu spüren und den Tatort nicht nur zu sehen sondern auch zu riechen. Der Autor macht vor nichts Halt und so müssen sogar junge Kinder bei skrupellos geplanten Morden zusehen. Das Leben der Agentin Barrett scheint ohne Sinn, als ihre Familie getötet und sie selbst in ihrem eigenen Haus vergewaltigt wird. Nach einer intensiven therapeutischen Behandlung ist direkt der erste Fall nach ihrer Rückkehr der, der ihr unter die Haut geht und ihr weiteres Leben komplett auf den Kopf stellt. Unglaublich scharfsinnig und intelligent ermittelt sie mit Ihrem brillanten Team in einer Geschwindigkeit, die zum lebendigen Schreibstil passt. Die Figuren sind sehr klar und detailliert gezeichnet und man kann sich sehr gut mit ihnen identifizieren. Die Spannung ist von Anfang bis Ende sehr hoch gehalten und an manchen Stellen fast unerträglich. Man möchte das Buch direkt am Stück lesen, obwohl man nachts vielleicht nicht schlafen kann. Der Autor taucht mit dem Leser in einen menschlichen Abgrund, der in unserer Gesellschaft wohl häufiger zu finden ist, als uns lieb ist.

Ich gebe für dieses Buch eine ganz klare Leseempfehlung und bin der Meinung, dass die Reihe um Smoky Barrett sehr vielversprechend ist. Wer sich im Genre der Thriller und Krimiromane wohlfühlt und keinen allzu schwachen Magen hat, sollte sich dieses Buch vornehmen.