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Veröffentlicht am 02.11.2016

Perfides Spiel mit den Gefühlen der Protagonisten und des Lesers

Wonderland
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Die 20-jährige Elizabeth befindet sich mit ihren beiden besten Freundinnen, von denen sie Liz genannt wird, im Urlaub in Thailand. In einem Hostel befreunden sie sich mit mehreren jungen Männern in ihrem ...

Die 20-jährige Elizabeth befindet sich mit ihren beiden besten Freundinnen, von denen sie Liz genannt wird, im Urlaub in Thailand. In einem Hostel befreunden sie sich mit mehreren jungen Männern in ihrem Alter. Jacob ist einer von ihnen. Er organisiert eine Strandparty auf dem Grundstück eines Verwandten. Liz hat dabei ein seltsames Gefühl im Bauch. Am nächsten Morgen finden sich alle sechs in einem Betonloch wieder, von Mauern umgeben unterbrochen von einem großen Metalltor mit Schiebeschubladen. Schon bald wird ihnen klar, dass sie sich in einem Reality Game befinden. Ihre Herausforderung: Sie sollen selbst entscheiden, wen sie als Nächstes dem Tod aussetzen. Wer spielt da mit ihnen? Hat Jacob sie in diese Falle gelockt? Und wenn ja, warum? Sollte man ihn daher nicht als erstes als Opfer auswählen?

Im Buch „Wonderland“ von Christina Stein ändert sich rasch das wunderbare Leben in einer thailändischen Strandvilla zu einem Schrecken ohne Ende. Schon nach wenigen Seiten ist man mitten auf einem Schauplatz des Horrors. Das Buch ist sicher nicht das Erste, das mit den Ängsten von Personen in einem Reality Game spielt. Die Autorin nimmt sogar Bezug auf andere Szenarien in diversen Medien. Aber sie bringt den Leser schnell hinein ins Spiel und hat sich noch eine weitere Verschärfung ausgedacht, sowie einige unerwartete Wendungen.

Christina Stein lässt dem Leser und der Gruppe von Beginn an die Hoffnung, dass wenigstens einer überleben wird. Aber alles erscheint unwirklich und undurchsichtig. Die Spielorganisatoren halten sich nicht immer an ihre Versprechen. Auf kleinstem Raum dazu verdammt, einen zum Tode zu verurteilen, liegen bei den Freunden die Nerven blank. Das Denken der Einzelnen dreht sich natürlich um den bevorstehenden möglichen Tod, aber auch um verpasste Chancen in der Vergangenheit. Eine gerechte Lösung gibt es nicht und so versucht jeder auf seine Art mit der Situation umzugehen. Jede Aussage wird auf die Goldwaage gelegt und gewertet. Liz fühlt sich schließlich von ihren Freunden hintergangen.

Das Spiel als solches ist recht einfach, eigentlich warten die Freunde nur auf die Auswahl des nächsten Opfers. Dennoch reißt der Spannungsbogen nicht ab, weil das Spiel plötzlich andere Ausmaße als voraussehbar war annimmt. Die Autorin beschreibt die Geschehnisse überaus realistisch. Zum tieferen Verständnis beim Leser trägt sie bei, indem sie auch die Hintergründe und Motive der Spielleiter in die Geschichte einflechtet.

Der Thriller wird hauptsächlich im Wechsel von ein oder zwei Kapiteln aus der Sicht von Liz und Jacob erzählt. Bei einer Ich-Form der Schilderungen gehe ich immer davon aus, dass der Erzähler, egal was kommt, am Ende noch lebt. Ob das hier auch der Fall war, verrate ich nicht. Auf jeden Fall konnte ich auf diese Weise intensiv an der Gefühlswelt der beiden teilhaben und noch mehr in das Geschehen eintauchen. Die Protagonisten haben ihre Ecken und Kanten, doch Sowohl Liz als auch Jacob konnten auf ihre Art meine Sympathie gewinnen. Das Buch liest sich flüssig und überaus spannend. Aufgrund der dargestellten Greuel ist eine Altersempfehlung ab 16 Jahren angemessen.

„Wonderland“ ist ein perfides Spiel mit den Gefühlen der befreundeten Gruppe und ebenso mit denen des Lesers. Schon nach kurzer Zeit hat mich die Geschichte eingesogen und bis zum Schluss nicht losgelassen. Klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 27.10.2016

Rätselhafter Charaktar, Story atmosphärisch dicht

Mr Gwyn
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Der englische Schriftsteller Jasper Gwyn war in den letzten zwölf Jahren überaus erfolgreich mit seinen Büchern. Doch eines Tages empfindet er sein bisheriges Leben als unpassend. In einer Liste, die er ...

Der englische Schriftsteller Jasper Gwyn war in den letzten zwölf Jahren überaus erfolgreich mit seinen Büchern. Doch eines Tages empfindet er sein bisheriges Leben als unpassend. In einer Liste, die er seinem Verleger zuschickt, hält er in 52 Punkten die Dinge fest, die er zukünftig nicht mehr zu tun gedenkt. Darunter befindet sich auch der Vorsatz, keine Bücher mehr zu schreiben und zu veröffentlichen. So beginnt der Roman „Mr. Gwyn“ von Alessandro Baricco.

In der folgenden Zeit gönnt Mr. Gwyn sich zunächst einen Urlaub. Nach weiteren Wochen und Monaten, in denen er London erkundet, wobei ihn häufiger ein Unwohlsein begleitet, kommt ihm beim Betrachten von Gemälden eine Idee. Er beschließt fortan Menschen zu porträtieren, allerdings nicht malend sondern schreibend. Sein Ziel dabei ist es, den zu Porträtierenden „nach Hause zu bringen“. Er möchte dabei die Natürlichkeit des Menschen einfangen. Derjenige, der vor ihm posieren wird, soll sich nicht für irgendwen oder irgendwas in Szene setzen, sondern sich so unbefangen wie Daheim geben.

Um sein Vorhaben in die Tat umzusetzen, mietet er ein Atelier, das er auf besondere Art ausleuchtet Die Sessions gedenkt er mit eigens dafür komponierter Musik untermalen zu lassen. Für ein erstes Porträt sucht er ein Modell, das dem Durchschnittsbürger entspricht und findet es in Rebecca, der Sekretärin seines Verlegers. Rebecca entwickelt sich zu seiner treuen Stütze und rechten Hand. Mr. Gwyn widmet sich seiner neuen Tätigkeit, bis eines Tages ein Modell sich nicht an die Vorgaben von ihm hält.

Jasper Gwyn ist ein Mensch, der gern alleine lebt und darum auch seine Marotten nach eigenem Willen ausleben kann. Bereits nach wenigen Seiten des Romans hatte ich als Leser den Eindruck, dass da unter der Oberfläche noch einiges mehr sein muss. Aber der Autor ließ mich nur hier und da mal durch das Schlüsselloch, wie es sinnbildlich auf dem Cover abgebildet ist, einen Blick auf die tatsächliche Persönlichkeit von Mr. Gwyn werfen. Stellt er als in der Öffentlichkeit stehender Schriftsteller das Verfassen von Büchern ein, schien es mir so, dass er an einem anderen Ort problemlos eine Rolle annimmt, die nicht dem Schreibverbot unterliegt.

Neben dieser sehr einzigartigen und geheimnisvollen Person zeichnet Alessandro Baricco auch mit Rebecca einen besonderen Charakter. Auffällig ist sie durch ihren korpulenten Körper, wie der Autor mehrmals betont. Dadurch hat sie Wiedererkennungswert gegenüber den anderen Figuren im Roman trotz ihres ansonsten durchschnittlichen Aussehens. Die Anweisungen ihrer Arbeitgeber führt sie kompetent aus und erwirbt sich damit das Vertrauen und die Hochachtung von Mr. Gwyn. Sie ist ein logisch denkender Mensch, dem es im Laufe der Zeit durch ihre Fähigkeiten gelingt einen Weg zu Jasper Gwyn zu finden.

Das Buch besteht aus zwei Teilen, dem eigentlichen Roman „Mr. Gwyn“ und der Kurzgeschichte „Dreimal im Morgengrauen“. Während ich im ersten Teil ständig darauf hoffte, einmal ein Porträt von Mr. Gwyn lesen zu dürfen, erfüllte mir der zweite Teil diesen Wunsch auf eine ganz eigene Weise. Dieses Buch bildete für mich eine perfekte Ergänzung zum ersten Teil und hob für mich ein wenig den Schleier um einen Blick auf die Vergangenheit von Mr. Gwyn zu werfen.

Wirkte die Idee, Porträts von Menschen zu schreiben und auch die Umsetzung zunächst kurios, so habe ich mich doch gespannt auf diesen Plan eingelassen. Kurze Kapitel und eine eindringliche Sprache zeigten mir schließlich, dass die Ausführung möglich ist. Atmosphärisch dicht mit ruhigen Beschreibungen und einem rätselhaften Charakter hat mir das Buch eine sehr schöne Geschichte mit Tiefgang geboten. Daher empfehle ich es gerne weiter.

Veröffentlicht am 24.10.2016

Maierhofen Teil 2 mit vielen bekannten Bewohnern und unerwarteten Ereignissen

Das Weihnachtsdorf
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Es ist Anfang Dezember und wenige Monate nach dem großen „Kräuter der Provinz“-Fest im Genießerdorf Maierhofen. Zwar ist es grundsätzlich ruhiger hier geworden, doch die Bewohner haben so viel Erfolg verzeichnet ...

Es ist Anfang Dezember und wenige Monate nach dem großen „Kräuter der Provinz“-Fest im Genießerdorf Maierhofen. Zwar ist es grundsätzlich ruhiger hier geworden, doch die Bewohner haben so viel Erfolg verzeichnet und Zuspruch erhalten, dass sie nun einen Weihnachtsmarkt im Ort planen. Im Roman „Das Weihnachtsdorf“ nimmt Petra Durst-Benning ihre Leser erneut mit in das Allgäu. Bereits nach zwei Seiten war ich wieder mitten im Geschehen an der Seite der Bürgermeisterin Therese, die gerade ihre weihnachtliche Deko auspackt.

Bereits das Buchcover mit seinen ruhigen, aufeinander abgestimmten Farben und der Leuchte, die ein sanftes Licht abzustrahlen scheint, vermittelte mir eine voradventliche Stimmung. Das erste Buch mit dem Haupthandlungsort „Kräuter der Provinz“ muss man nicht unbedingt kennen, denn die Autorin fasst die Ereignisse an ansprechenden Stellen kurz zusammen. Es wäre aber sehr schade, das Buch nicht gelesen zu haben, weil man dort all die liebenswerten Charaktere wie beispielsweise Christine, Rosi und Edy sowie Greta schon ins Herz schließen kann, denen man dann im vorliegenden Roman wieder begegnet.

Der Ort hat mit seinem Konzept, nur selbst hergestellte Produkte zu verkaufen zwar Erfolg, doch nun zeigen sich leider auch die Schattenseiten in Form von Stress und Neidern. Missverständnisse sorgen für unerwartete Geschehnisse und für einige Bewohner findet das Weihnachtsfest nicht so wie geplant statt. Auch diesmal hat Petra Durst-Benning mit locker beschwingten Schreibstil einen überzeugend realistischen Roman geschrieben. Im hinteren Teil finden sich viele Rezepte und Tipps passend zur Advents und Weihnachtszeit und Tipps.

Es war einfach schön, beim Lesen wieder in Maierhofen vor Ort sein zu dürfen. Der Roman ist ein Must-Read für alle Fans der Autorin und vom Buch „Kräuter der Provinz“. Mir hat es sehr gut gefallen und gerne werde ich die ein oder andere Rezeptempfehlung aufgreifen und ausprobieren. Ich würde mich freuen, wieder einmal in Maierhofen zu Gast sein zu dürfen.

Veröffentlicht am 16.10.2016

Eine Kreuzfahrt im wörtlichen wie auch übertragenen Sinn

Tage zwischen Ebbe und Flut
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Im Buch „Tage zwischen Ebbe und Flut“ nimmt Carin Müller den Leser mit auf eine Kreuzfahrt im wörtlichen wie übertragenen Sinne. Denn Felix, 70 Jahre alt, hat Alzheimer. Es gibt gute und weniger gute Tage. ...

Im Buch „Tage zwischen Ebbe und Flut“ nimmt Carin Müller den Leser mit auf eine Kreuzfahrt im wörtlichen wie übertragenen Sinne. Denn Felix, 70 Jahre alt, hat Alzheimer. Es gibt gute und weniger gute Tage. Seine Gedanken beschreibt er wie Wellen, die er nicht festhalten kann. So gibt es zusammenhängende und anhaltende Phasen in denen er klar denken kann und solche Tage, an denen er immer wieder Dinge vergisst. Er ist sich danach auch mehr oder weniger seines Zustands bewusst.

Doch nicht nur er hat Probleme mit der Krankheit, sondern vor allem seine Frau Ellen leidet unter seiner Vergesslichkeit. Sie ist es, die ihn immer wieder erinnern muss. Sie ist schon so lange mit Felix verheiratet, dass sie seine Bedürfnisse kennt und ihm auch mal vorgibt, was er zu tun und zu lassen hat, wenn es so aussieht, dass er gerade wieder mal verloren wirkt. Auf ihre Umwelt wirkt das manchmal befremdlich. Auch Judith, die Tochter von Felix und Ellen findet das Zusammenspiel ihrer Eltern manchmal seltsam. Dann hat sie die Idee zu einer Mittelmeerkreuzfahrt, zu der sie ihren Vater einlädt damit ihre Mutter einmal Zeit für sich findet. Doch Ellen weicht nicht von der Seite ihres Mannes und außerdem gesellt sich auch noch unerwartet Judiths Nichte Fabienne hinzu. Wird die Familie Erholung finden auf dem Schiff?

Carin Müller greift in ihrem Roman eine manchmal verharmloste, oft in der Öffentlichkeit vertuschte und doch so häufig auftretende Krankheit auf. Aus eigener Erfahrung schildert sie sehr einfühlsam und bewegt das Zusammenleben mit einem an Alzheimer Erkrankten. Auch ich kann auf diese Erfahrung zurückgreifen und fand die Beschreibungen sehr authentisch. Felix ist in seiner Art ein Sympathieträger, doch das Verhalten von Ellen wird man erst im Laufe der Geschichte begreifen können. Ich fand es gut, dass die Autorin ihre Figuren sich auf eine ehrliche Weise mit der Krankheit auseinandersetzen lässt, die Auswirkungen aufzeigt aber auch die Möglichkeiten im Umgang mit dem Erkrankten. Auf dem beschränkten Raum eines Kreuzfahrtschiffs hat Judiths Familie wenig Platz einer Auseinandersetzung untereinander zu entgehen. Zum Glück gibt es Freunde, die von außen auf das Miteinander schauen und helfend eingreifen können. So kommen Ellen, Judith und Fabienne im Laufe der Reise zu neuen Einsichten. Die Krankheit heilen kann keine von ihnen, aber sie können sich gegenseitig im Umgang mit Felix unterstützen.

Trotz des nachdenklich stimmenden Themas ist der Roman locker-leicht mit humorvollen Szenen geschrieben. So wie das Schiff übers Wasser dahingeglitten ist, so bin ich über die Seiten geflogen. Ganz nebenbei konnte ich mit den Passagieren noch an manchen Orten an Land gehen und habe einiges über die Tage an Bord erfahren. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich empfehle es gerne weiter.

Veröffentlicht am 11.10.2016

Nachdenklich stimmend, aber mit humorvollem Unterton und Augenzwinkern erzählt

Das Unglück anderer Leute
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„Das Unglück anderer Leute“ ist der Debütroman von Nele Pollatschek. Titelgebend ist die Grundaussage des Buchs, dass man selber bestimmen kann wie man auf ein Unglück reagiert, das anderen passiert. Wut, ...

„Das Unglück anderer Leute“ ist der Debütroman von Nele Pollatschek. Titelgebend ist die Grundaussage des Buchs, dass man selber bestimmen kann wie man auf ein Unglück reagiert, das anderen passiert. Wut, Trauer, Verzweiflung und Mitgefühl kann man sehr gut schauspielern, doch wenn man direkt betroffen ist, wird es schwer, seine wahren Gefühle zu verbergen.

Thene ist Mitte 20 und studiert in Oxford. Ihre Mutter Astrid ist jemand, der besonders all jene liebt, die ihrer Hilfe bedürfen und dafür darauf besteht, dass ihre Wohltat auch immer wieder thematisiert wird. Leider schafft ihr das nicht nur Freunde. Zur Verleihung ihres Mastertitels hat Thene ihre in Frankfurt lebende Mutter und ihren Vater sowie ihre Oma, die beide in Berlin wohnen, nach Oxford/England eingeladen. Typischerweise ordnet Astrid an, dass sie am Flughafenzubringer abgeholt werden will, Widerspruch zwecklos obwohl andere Möglichkeiten bestehen. Ihre Verwandtschaft steht in ihrer Schuld für alle vergangenen Dienste. Damit nimmt das Unglück seinen Lauf und breitet sich jenseits aller Wahrscheinlichkeiten in der Familie von Thene mütterlicher- wie auch väterlicherseits aus.

Auf den ersten Buchseiten plaudert Thene als Ich-Erzähler ein wenig über ihre Mutter, die seit langem von ihrem Vater geschieden ist, aber noch von zwei weiteren Männern noch jeweils ein Kind, beide jünger als Thene, bekommen hat. Sie thematisiert den Konflikt in dem sie steckt. Gerne würde sie selbstbestimmt leben, war aber bisher finanziell von ihrer Mutter abhängig und hatte sich deshalb immer wieder ihrem Willen zu beugen. Mit ihrem Masterabschluss in der Tasche sieht sie ein Ende in Sicht. Doch die Ablösung aus dieser immer wiederkehrenden Konfrontation und die Durchsetzung des eigenen Willens gehen nicht ohne Gewissensbisse vonstatten. Es ist nicht einfach, die eingefahrene Linie von jemandem zu durchbrechen, der auf seine Art und Weise stets erfolgreich war. Inzwischen hat Thene aber für sich eine Möglichkeit gefunden, dem Streit mit ihrer Mutter zu umgehen.

Nachdem ich in der ersten Hälfte der Geschichte schon mit einigen kuriosen Verwandten Bekanntschaft schließen durfte, lernte ich im Folgenden weitere sehr interessante und skurille Personen kennen, die mehr oder weniger zu Thenes Familie gehören. Obwohl Thene einiges zum Kotzen findet, kümmert sie sich trotz Wenn und Abers um diejenigen, die ihr am nächsten stehen.

Der Roman handelt von Liebe, Hass und Zusammenhalt in der Familie und ist trotz nachdenklich stimmendem Hintergrund stets mit einem humorvollen Unterton und einem Augenzwinkern erzählt. Die Geschichte trägt durchaus autobiographische Züge, weil die Protagonistin im gleichen Alter wie die Autorin ist und die Romanhandlungen an den Plätzen stattfinden, an denen auch Nele Pollatschek beheimatet ist. Allerdings führt sie die Geschichte mittels des Stilmittels der Hyperbel zu einem grandiosen, überwältigendem, unerwarteten Schluss. Mit einem lachendem und einem weinenden Auge habe ich das Buch zu Ende gelesen. Es hat mir sehr gut gefallen und ich empfehle das Buch gerne weiter.