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Veröffentlicht am 13.08.2019

Eine Mordserie, die sich über sechs Jahrzehnte zieht

Im Wald der Wölfe (Jan-Römer-Krimi 4)
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"Im Wald der Wölfe" ist der vierte Band aus der Jan-Römer-Reihe von Linus Geschke. Der Journalist hat sich gerade für eine Auszeit in eine einsame Waldhütte in Thüringen eingemietet um sich von seinem ...

"Im Wald der Wölfe" ist der vierte Band aus der Jan-Römer-Reihe von Linus Geschke. Der Journalist hat sich gerade für eine Auszeit in eine einsame Waldhütte in Thüringen eingemietet um sich von seinem letzten Fall zu erholen. Doch diese endet abrupt, als eine junge am Kopf blutende Frau verängstigt an seine Tür klopft. Als er von dieser vom "Wald der Wölfe" erfährt, in dem immer wieder im Laufe der Jahre Mordopfer mit einem Wolfskopf als Brandzeichen gefunden wurden, ist sein Interesse geweckt. Er beginnt zu recherchieren und sticht dabei in ein Wespennest der Vergangenheit. Auch in seinem vierten Fall kann Jan Römer wieder auf die tatkräftige Hilfe seiner Mitstreiter Mütze und Arslan zählen, doch sie geraten selbst ins Visier der "Wölfe". Linus Geschke lässt seinen Protagonisten auch diesmal wieder weit in die Vergangenheit zurück ermitteln. Jahre des geteilten Deutschlands, ja sogar bis zum Kriegsende. Zeitlich getrennt laufen dabei die Handlungsstränge parallel, bis sie nach und nach für den Leser verschmelzen. Dabei baut sich auch kontinuierlich die Spannung auf, die sich dann in einem furiosen und überraschenden Finale entlädt. Linus Geschke beendet anscheinend mit diesem Band die Serie, was ich persönlich sehr schade empfinde. Ich hätte gern noch ein wenig mehr davon gelesen, aber ein Hintertürchen bleibt letztendlich offen. Ein packender Krimi und für mich ein weiterer gelungener Band dieser Reihe.

Veröffentlicht am 06.08.2019

Schatten der Vergangenheit

Schatten
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"Schatten" ist der vierte Band aus der Kaspary & Wenninger Reihe von Ursula Poznanski. Die Salzburger Kommissarin bekommt es innerhalb kurzer Zeit mit zwei Morden zu tun, erst ein für sein Umfeld unangenehmer ...

"Schatten" ist der vierte Band aus der Kaspary & Wenninger Reihe von Ursula Poznanski. Die Salzburger Kommissarin bekommt es innerhalb kurzer Zeit mit zwei Morden zu tun, erst ein für sein Umfeld unangenehmer Zeitgenosse und dann eine Hebamme. An beiden Tatorten entdeckt sie Beweismittel, die sie mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontieren. Ist das Zufall oder muss sie Jahre zurückgehen für ihre Ermittlungen. Als auch noch ihr Vorgesetzter ermordet wird und sie selbst entführt wird, wird alles für ihren Freund und Kollegen Wenninger zu einem Wettlauf gegen die Zeit. Ursula Poznanski konstruiert hier einen Kriminalfall, der die Ermittlerin zugleich Opfer werden lässt. Eine Konstellation die neugierig machte. Obwohl mich mein Bauchgefühl sehr früh bzgl. des Täters richtig leitete, war die Geschichte von Anfang bis Ende spannend. Sehr gut konnte ich als Leser die Gefühlswelten von Wenninger und Kaspary aufnehmen und mich in die jeweiligen Situationen hineinversetzen. Anspannung, Verzweiflung, Stille, Leere - all dies brachte die Autorin perfekt und glaubwürdig rüber. Das Psycho-Spiel "Vertrauen und Bestrafung" des Täters mit Kaspary trug dabei sehr zur Spannung bei, die bis auf die letzten Seiten erhalten bleibt. Dieser vierte Fall zählt für mich zu den besten aus dieser Serie und ich würde mich freuen, wenn Ursula Poznanski diese Reihe fortsetzt.

Veröffentlicht am 01.08.2019

Endstation Bayerischer Wald

Letzte Reise
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"Letzte Reise" ist der zweite Band aus der Kommissar-Hummel-Reihe von Harry Kämmerer. Nach einer durchzechten Nacht wird Kriminalkommissar Hummel in der Schlafkoje eines Laster rüde von einer Streife der ...

"Letzte Reise" ist der zweite Band aus der Kommissar-Hummel-Reihe von Harry Kämmerer. Nach einer durchzechten Nacht wird Kriminalkommissar Hummel in der Schlafkoje eines Laster rüde von einer Streife der Verkehrspolizei geweckt. Was anfangs in München in einem Café begann, endet in Niederbayern bei einer Polizeikontrolle. Und als dann noch im Kühlladeraum die Leichen von neun Frauen entdeckt werden, hat Hummel ein Problem. Gemeinsam mit seinen Kollegen versucht er das Geheimnis dieser Toten zu lüften. Als dann auch noch die Fahrer des Laster tot aufgefunden werden, führen die Spuren in den Bayerischen Wald. Harry Kämmerer hat hier ein sehr sympathisches Ermittlerteam am Start, verwebt sehr gut Kriminalfall und Privatleben der Personen. Die kurzen Kapitel lesen sich flüssig und für den Leser ergeben sich immer mehr Verstrickungen und Verkettungen der Ereignisse. Diese geben der Geschichte auch immer wieder neue Wendungen. Das erhält die Spannung. Heiterkeit und Traurigkeit begleitet das Ermittlerteam und als Leser erlebt man dies hautnah, ja zwischendrin leidet man sogar mit. Der Titel für diesen Krimi ist perfekt gewählt, denn so fühlt es sich auch an. Harry Kämmerer hat mich auf die "Letzte Reise" mitgenommen, wobei ich aber hoffe noch mehr von Kommissar Hummel lesen zu können.

Veröffentlicht am 28.06.2019

Ein neuer Ermittler betritt die Bühne ...

Die Maske der Gewalt
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"Die Maske der Gewalt" ist der erste Band aus der neuen Richard-Schwarz-Reihe von Jennifer B. Wind. Dabei bekommt es der neue Ermittler mit zwei Frauenleichen zu tun, die beide sehr ungewöhnliche Stichverletzungen ...

"Die Maske der Gewalt" ist der erste Band aus der neuen Richard-Schwarz-Reihe von Jennifer B. Wind. Dabei bekommt es der neue Ermittler mit zwei Frauenleichen zu tun, die beide sehr ungewöhnliche Stichverletzungen haben, fast wie ein Muster. Aber zeitgleich wird seine Schwester, die in München einen Zirkus leitet, entführt. Für Richard Schwarz eine Zerreißprobe und ein Kampf an zwei Fronten. Jennifer B. Wind lässt hier zum ersten Mal in ihren Büchern einen Serienermittler zum Zuge kommen und zugleich einen, der selbst vom Schicksal gezeichnet ist. Als kleiner Junge wurde er durch einen heißen Topf von der Herdplatte verbrüht und musste auch noch den Tod der Mutter miterleben. In kleinen Rückblenden wird einem als Leser dabei die Person Schwarz und dessen Charakter anschaulich dargestellt. Jetzt in der Gegenwart erlebt man ihn als sympathischen, aber auch konsequenten Ermittler. Die beiden Handlungsstränge in Wien und München ergänzen sich dabei sehr gut und es gefällt, dass Richard Schwarz nicht nur als Einzelgänger unterwegs ist. Im Gegenteil, durch die Zusammenarbeit mit Kollegen und den Zirkusleuten werden diese beiden Stränge realistisch dargestellt. Die Gerichtspsychiaterin Theres bekommt im Laufe der Geschichte eine immer wichtigere Rolle, die gar in einem geschickten Cliffhanger für den Folgeband mündet. Die Kombination der Themen "häusliche Gewalt, Drogen und Onlinespielsucht" sind der Autorin dabei sehr gut gelungen. Als Leser fliegt man nur so über die kurzen Kapitel, der Spannungsbogen baut sich stetig auf. Bis zum Schluss bleibt der Täter für den Leser im Verborgenen. Der Epilog rundet diesen ersten Band stimmig ab, man bekommt einen Einblick was einen im Folgeband erwarten könnte. Haben mir schon die ersten Thriller von Jennifer B. Wind in der Vergangenheit sehr gut gefallen, so konnte sie mich auch mit ihrer neuen Reihe überzeugen. Richard Schwarz, ein LKA-Ermittler von dem ich mehr lesen möchte.

Veröffentlicht am 11.06.2019

1944 - Vermisst, gefallen oder doch ermordet?

Unbarmherzig (Ein Gina-Angelucci-Krimi 2)
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"Unbarmherzig" ist der zweite Band aus der Gina-Angelucci-Reihe von Inge Löhnig. Die Spezialistin für Cold Cases kehrt frisch aus ihrer Elternzeit zurück zur Kripo. Als man in Altbruck in einem neu erschlossenen ...

"Unbarmherzig" ist der zweite Band aus der Gina-Angelucci-Reihe von Inge Löhnig. Die Spezialistin für Cold Cases kehrt frisch aus ihrer Elternzeit zurück zur Kripo. Als man in Altbruck in einem neu erschlossenen Gewerbegebiet auf die Knochen zweier Personen trifft, ist Gina gegen den Willen des Oberstaatsanwalts gleich Feuer und Flamme. Sie will deren Identität klären und den eventuellen Angehörigen damit die Ungewissheit nehmen. Als sich bei der Obduktion die Todesursache eindeutig als Mord erweist, beginnt sie mit ihren Recherchen, die sie zurückführen in das Jahr 1944, einer Heeresmunitionsfabrik und Zwangsarbeit. Und anscheinend haben die Bewohner von Altbruck auch so einige Altlasten, eine Mauer des Schweigens gilt es zu durchdringen. Inge Löhnig baut in diesem Krimi geschickt die schrittweise Annäherung an die Geschehnisse von damals auf. Gibt es anfangs noch viele Spuren denen man als Leser folgen kann, zieht sich nach und nach das Netz um den Täter zu. Dabei eingebaute Rückblenden erleichtern dann auch das Verständnis, was im Herbst 1944 tatsächlich passierte. Der Krimi lebt nicht von reißerischen Szenen, vielmehr überzeugt er durch seine atmosphärische Erzählung, den Verstrickungen der Familien in dem kleinen Ort und der hartnäckigen Ermittlerin, die nach und nach die Geschehnisse ans Licht bringt. Als Leser taucht man dabei wunderbar mit ein. Zusätzlich baut Inge Löhnig einen Handlungsstrang ein, der das Privatleben von Gina und ihrer Familie betrifft. Dieser ist meiner Ansicht nicht nötig, er läuft für mich ein wenig wie ein Fremdkörper nebenher. Der eigentlichen Hauptstory tut dies aber keinen Abbruch, denn "Unbarmherzig" ist zweifellos ein sehr gelungener Krimi und für mich auch eine klare Leseempfehlung für Fans von "Cold Cases".