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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.06.2019

Hamish ermittelt wieder

Hamish Macbeth ist reif für die Insel
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Am Anfang war es für mich etwas komisch, dass das Buch auf Deutsch war, weil ich bisher nur die englischen Originale von M.C. Beaton gelesen habe. Aber ich habe mich schnell eingefunden. Auch wenn es sich ...

Am Anfang war es für mich etwas komisch, dass das Buch auf Deutsch war, weil ich bisher nur die englischen Originale von M.C. Beaton gelesen habe. Aber ich habe mich schnell eingefunden. Auch wenn es sich hier um eine Buchreihe handelt, kann man jederzeit einsteigen, denn die Fälle des Polizisten Hamish Macbeth sind alle in sich abgeschlossen.


Gut gefallen hat mir der Protagonist: Der schottische Ermittler ist eiserner Junggeselle und ein notorischer Sparer. Aber wenn es um Kriminalfälle und vor allem Morde geht, hat er ein feines Gespür, ist hartnäckig und lässt sich durch nichts aufhalten.


Diesmal wird der Leser auf die Insel Eileencraig entführt, dort besucht Hamish ein Wellnesshotel - aber nicht um sich zu erholen, sondern weil sich die Besitzerin bedroht wird. Die Autorin hat es hier sehr gut geschafft, die schrulligen Inselbewohner vorzustellen und auch die Hotelgäste haben ihre Eigenheiten. Das fand ich witzig und hat mich öfter zum Schmunzeln gebracht.


Im ersten Teil ist die Spannung allerdings nicht so hoch. Hier steht die Unterhaltung des Lesers im Vordergrund. So wirklich in Fahrt kommt Hamish nämlich erst, als ein Mord passiert. Hier darf man dann auch miträtseln. Die Autorin legt einige falsche Spuren, aber geübte Krimileser werden nicht auf alle hereinfallen. Trotzdem konnte mich das Ende überraschen, denn es war dann doch nicht alles so, wie es anfangs schien.


Wer einen gemütlichen Cosy-Krimi lesen möchte, der macht hier nichts falsch. Trotzdem hätte es für mich noch ein bisschen spannender sein dürfen. Von mir gibt es 4 Sterne!

Veröffentlicht am 13.06.2019

Spannend!

Die Siedlung – Sicher bist du nie
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Was für ein Setting! Eine Siedlung mit intelligenten Häusern, Putzrobotern, Einkäufen, die sich selbst nach Hause liefern und einer künstlichen Intelligenz, die alles steuert. Absolute Sicherheit für die ...

Was für ein Setting! Eine Siedlung mit intelligenten Häusern, Putzrobotern, Einkäufen, die sich selbst nach Hause liefern und einer künstlichen Intelligenz, die alles steuert. Absolute Sicherheit für die Bewohner und auch die jeweiligen Bedürfnisse werden individuell erfüllt.
Für mich klang das schon wie eine Art Paradies - aber natürlich gibt es einen Haken.
Was mir sehr gut gefallen hat, war das sehr durchdachte Setting. Denn es passt alles zusammen, es wirkt authentisch und das ein oder andere Gadget wünscht man sich für sein eigenes Zuhause. Außerdem ist alles so toll beschrieben, dass man es direkt vor Augen hat.
Im Mittelpunkt des Geschehens stehen einige Charaktere, was dafür sorgt, dass man schon mal durcheinander kommen kann. Wichtig ist auf jeden Fall der "Vater" der Siedlung, der sich sehr für innovative Forschung interessiert und dabei auch gern moralische Grenzen überschreitet. Dieses Thema steht auch im Mittelpunkt des Buches, aber um die Spannung nicht zu nehmen, werde ich nicht spoilern.
Dann haben wir zwei Ermittler, die allerdings nicht zur Polizei gehören, sondern vom Investor der Siedlung geschickt werden. Sie sollen undercover untersuchen, ob alles mir rechten Dingen zugeht.
Und hier wird es wirklich spannend. Denn was auf den ersten Blick wie ein Traum aussieht, hat auch Schattenseiten. Der Leser wird lange im Dunkeln gelassen, es gibt immer nur Informationshäppchen und man kann sich etwas zusammenreimen, aber so wirklich aufgeklärt wird alles erst am Ende. Deswegen kann man das Buch auch nicht aus der Hand legen.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Teilweise war er sehr nüchtern, was aber gut zum Thema passt, denn Emotionen darf man hier nicht zeigen. Auch wenn viele technische Dinge erklärt werden, bleibt es verständlich und wird nicht langatmig.
Trotzdem war ich vom Ende etwas enttäuscht. Es klärt sich alles und keine Fragen bleiben offen, dann gibt es allerdings ein letztes Kapitel, das alles auf den Kopf stellt. Ich wusste es nicht wirklich einzuordnen und hätte es auch nicht unbedingt gebraucht. Lieber hätte ich noch eine Fortsetzung gelesen.

Veröffentlicht am 13.06.2019

Es geht weiter!

Pheromon 2: Sie sehen dich
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Der zweite Teil der Pheromon-Reihe schließt direkt an den Vorgänger an. Diesen sollte man auch unbedingt gelesen haben, denn sonst versteht man nicht alles.
Wie schon im ersten Teil wird die Geschichte ...

Der zweite Teil der Pheromon-Reihe schließt direkt an den Vorgänger an. Diesen sollte man auch unbedingt gelesen haben, denn sonst versteht man nicht alles.
Wie schon im ersten Teil wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen erzählt, einmal 2018 und dann 2118. Das fand ich auch hier wieder sehr gut, vor allem weil sich die Ebenen jetzt etwas vermischen und man noch mehr nachvollziehen kann, wie die Ereignisse zusammenhängen. Dadurch bekommt man als Leser immer mehr Einblicke und es kommt etwas Licht ins Dunkle, auch wenn immer noch viele Fragen offen sind.
Zu den bekannten Charakteren stoßen einige neue, auch Hunter, die ganz besondere Fähigkeiten haben. Hier wünsche ich mir im dritten Teil, sie noch besser kennenzulernen, denn die einzelnen Charaktereigenschaften kamen mir etwas zu kurz.
Der Schreibstil war sehr flüssig und gut zu lesen, die Dialoge teilweise jugendsprachlich angehaucht, was sie authentisch macht.
Da das Ende mal wieder ein Cliffhanger ist, bin ich froh, dass Teil 3 schon im Regal steht und freue mich auf das Lesen.

Veröffentlicht am 05.06.2019

Sie ist in deinem Kopf

THINK - Sie wissen, was du denkst! - Folge 1
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Die Grundidee des Buches finde ich so gruselig wie spannend: Straftäter erhalten die Möglichkeit, vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen zu werden. Sie müssen nur zustimmen, dass ihnen ein Chip ins Gehirn ...

Die Grundidee des Buches finde ich so gruselig wie spannend: Straftäter erhalten die Möglichkeit, vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen zu werden. Sie müssen nur zustimmen, dass ihnen ein Chip ins Gehirn implantiert wird, durch den Bewährungshelfer ihre Gedanken verfolgen können.

Eine dieser Personen ist die Psychotherapeutin Think, die Protagonistin des Buches und der ganzen Serie. Ich muss gestehen, dass sie mir nicht ganz so sympathisch war. Irgendwie hat sie selbst viele Probleme, von denen man immer ein bisschen mehr erfährt. Dadurch waren einige Handlungen nachvollziehbar, aber trotzdem blieb sie mir etwas fremd.

Zugegeben: Das Buch ist anders. Man muss sich darauf einlassen. Denn man springt in den Kapiteln zwischen Think und ihren Schützlingen hin und her. Man weiß immer, in welchem Kopf man ist, denn die Kapitel sind mit Namen überschrieben. Das braucht man aber nach einer Weile fast nicht mehr, weil man die Persönlichkeiten mit der Zeit näher kennenlernt und die Gedanken zuordnen kann. Im Mittelpunkt steht aber Clay, ihn lernt man direkt vor seiner Entlassung und OP kennen. Dadurch bekommt man diesen Prozess auch gut mit. Er selbst konnte mich mehr einnehmen als Think, er wirkte sehr authentisch und auch, wenn er ein Straftäter ist, kam er doch reumütig und glaubwürdig herüber.

Der Schreibstil ist anfangs wirklich etwas gewöhnungsbedürftig und es braucht eine Weile, bis man in das Buch hineinfindet. Denn es werden wirklich teilweise nur die Gedankenflüsse aufgeschrieben. So werden Sätze mitten drin abgebrochen, betonte Wörter oder gedankliche Schreie in Großbuchstaben dargestellt oder die Wörter ohne Leerzeichen geschrieben, um schnelle Gedanken zu veranschaulichen. Ich tat mir anfangs etwas schwer, aber mit der Zeit hat es mir gut gefallen, weil es den Inhalt des Buches sehr gut widergespiegelt hat und es mal etwas neues war.

Insgesamt fand ich das Buch von der Story an sich nicht so stark, aber aufgrund des sehr ungewöhnlichen Schreibstils und der Plotidee gebe ich 4 Sterne. Ob ich die Serie aber weiterverfolgen werde, weiß ich noch nicht. Das liegt aber wie gesagt daran, dass ich mit der Protagonistin nicht so warm wurde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Spannung
Veröffentlicht am 21.05.2019

Sehr erschreckend realistisch

Dry
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Es durfte mal wieder ein Jugendbuch sein und weil ich schon lange keine Dystopie mehr gelesen habe, viel die Wahl auf "Dry". Was mich sofort angesprochen hat, war die Aktualität. Denn gerade wenn Schüler ...

Es durfte mal wieder ein Jugendbuch sein und weil ich schon lange keine Dystopie mehr gelesen habe, viel die Wahl auf "Dry". Was mich sofort angesprochen hat, war die Aktualität. Denn gerade wenn Schüler gegen den Klimawandel protestieren und wir immer länge Perioden haben, in denen es nicht regnet, ist ein Szenario, in dem kein Wasser mehr aus dem Hahn kommt,
Der Einstieg in das Buch fiel sehr leicht, die Gegend, in der die Protagonisten ist sehr normal, dass man sich vorstellt, es wäre direkt um die Ecke.
Gut gemacht war auch die Steigerung: Am Anfang macht man sich noch keine Sorgen, bis dann langsam die Spannung steigt und die Menschen in Panik geraten. Hier kommt es dann auch zu der ein oder anderen brutalen Szene, für die jugendliche Leser gute Nerven haben sollten. Für die Spannung ist es natürlich gut.
Sehr schön fand ich auch, wie die unterschiedlichen Jugendlichen ihre anfänglichen Differenzen überwinden und dann immer mehr im Team zusammenarbeiten. Mein einziger Kritikpunkt: Ich konnte manchmal ihre Handlungen nicht nachvollziehen und denke, sie hätten die ein oder andere Situation besser meistern können, wenn sie mehr darüber nachgedacht hätten.
Grundsätzlich war es aber sehr spannend und ich wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Wer es beendet hat, wird sich auf jeden Fall ein paar Wasser- und Konservenvorräte anlegen.