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Veröffentlicht am 25.10.2016

Großer Titel - NICHTS dahinter!!!

Die Dirne und der Bischof
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Würzburg, 1430. Eine nackte junge Frau wird eines Nachts halbtot im Stadtgraben der Vorstadt Pleich aufgefunden und von zwei Männern ins Frauenhaus gebracht. Da die junge Frau ihr Gedächtnis verloren hat, ...

Würzburg, 1430. Eine nackte junge Frau wird eines Nachts halbtot im Stadtgraben der Vorstadt Pleich aufgefunden und von zwei Männern ins Frauenhaus gebracht. Da die junge Frau ihr Gedächtnis verloren hat, weiß sie natürlich weder Name noch Herkunft. Und mit der Zeit merkt auch sie, dass es sich beim Frauenhaus nicht wirklich um ein Haus handelt, in dem sie ohne jegliche Gegenleistung untergekommen ist. So wird sie hier also zur Dirne, einer Dirne allerdings, die sich sehr gewählt ausdrückt und sogar schreiben und lesen kann. Was verbirgt sich jedoch hinter dem versuchten Mord, wer hat sie hier wohl aus dem Weg schaffen wollen? Wieso verlangt der wollüstige Bischof nach der Dirne?

Nun denn, ich lese wirklich gerne historische Romane, diesen wollte ich vor allem auch wegen dem historischen Bezug zur Stadt Würzburg, bei der ich ja wohne, unbedingt lesen. Im Buchgeschäft hatte ich schon mal ein bißchen reingelesen, als ich es dann gekauft bekommen habe, hab ich auch immer lange im Buch gelesen. Ich wollte ja immer wissen, wie es denn so weiter geht.

Es ist schon spannend geschrieben, jedoch finde ich den Klappentext sehr übertrieben. Hier wird gleich davon geschrieben, wovon dieses Buch handelt, was jedoch erst ab 380 oder so eintrifft, das hat mich schon sehr enttäuscht! Die Geschichte zieht sich so dermaßen im Buch hin, das hat mich wirklich bald gelangweilt, aber da der Mensch ja neugierig ist, wollte ich immer weiter lesen…

Die Einteilung in Kapitel fand ich gut, auch die Größe der Kapitel, die Erklärungen hinten im Buch der wichtigen Menschen im Buch waren in Ordnung, aber nicht wirklich notwendig, finde ich. Da im Buch ja während der Geschichte selbst immer erklärt wird, dass Meister Thürner der Henker ist, finde ich es hinten irgendwie nicht so sinnvoll. Im Glossar hingegen sind altertümliche Begriffe erklärt, hier finde ich, könnten noch viel mehr Begriffe mit aufgenommen werden. Fast das spannendste am ganzen Buch fand ich (so ab der Hälfte leider schon…) den Teil Wahrheit & Dichtung, der auch ganz hinten im Buch zu finden ist. Da ich ja (fast) in Würzburg lebe, hier oft in der Stadt und im Dom bin, war es für mich spannend zu lesen, was hier wirklich wahr ist bzw. was erfunden ist. Von daher wäre es wirklich noch mal spannend, weiter in einem historischen Buch bzw. mal in einem Archiv weiterzuforschen…

Die Autorin empfiehlt außerdem noch ihrem Roman "Die Maske der Verräter", hier wird noch mehr wohl von den Intrigen von Johann von Grumbach (Bischof von Würzburg) erzählt.

Alles in allem hat mich das Buch wirklich sehr enttäuscht, ich habe bereits andere Romane von Ulrike Schweikert gelesen, die weit aus besser waren, hier habe ich mir nun von diesem Roman deutlich mehr erwartet, als nur die alltäglichen Geschichten vom Frauenhaus (ja, die waren freilich auch interessant, aber mit der Zeit…).

Ich kann deshalb nur 2 Sterne für das Buch vergeben, ich ziehe für den zu hohen Preis, das in die Länge gezogene und den sehr enttäuschenden Inhalt insgesamt drei Sterne ab. Eine Kaufempfehlung kann ich auf keinen Fall aussprechen.

Veröffentlicht am 25.10.2016

Bis(s) bald? Sicher nicht.

Biss zum Ende der Nacht (Bella und Edward 4)
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ACHTUNG, SPOILER!




(man sollte vorher schon “Biss zum Morgengrauen”, “Biss zur Mittagsstunde” sowie “Biss zum Abendrot” gelesen haben…) Kurzer Rückblick auf “Biss zum Morgengrauen”, “Biss zur Mittagsstunde” ...

ACHTUNG, SPOILER!




(man sollte vorher schon “Biss zum Morgengrauen”, “Biss zur Mittagsstunde” sowie “Biss zum Abendrot” gelesen haben…) Kurzer Rückblick auf “Biss zum Morgengrauen”, “Biss zur Mittagsstunde” und “Biss zum Abendrot“… Bella wohnt in Forks, im Norden der USA, wo es meist nur regnet. Dort lernt sie an der Schule Edward kennen und ist fasziniert von ihm. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Liebesgeschichte mit einem kleinen Haken: Edward ist ein Vampir. Er hat sich jedoch auf das Jagen von Tieren spezialisiert wie seine gesamte Familie, jedoch gibt es immer noch andere Vampire, die Menschen töten. So ist auf einmal James, ein Mensch-Tötender Vampir hinter Bella her…, Edward kann sie in letzter Minute retten. Die Liebe zwischen Edward und Bella wird von der Familie Cullen akzeptiert, außer von Rosalie, Edwards Schwester. Sie sieht das Ganze leider sehr kritisch, da Bella eben ein Mensch ist, und sie so Schwierigkeiten bekommen könnten. Der Rest der Familie hat Bella liebevoll aufgenommen. So organisiert Alice (Edwards andere Schwester) für Bella einen wunderschönen Geburtstag im Haus der Cullens mit Torte, Geschenken, etc. Dabei passiert etwas schlimmes, Bella schneidet sich beim Auspacken eines Geschenks am Papier, Edwards “Bruder”, Jasper ist “gierig” auf Bella, die Familie kann ihn aber zurückhalten. Die Cullens ziehen aus Forks weg, Edward macht mit Bella ziemlich überraschend Schluß, was sie lange nicht verkraftet, sich aber nach einiger Zeit einen Ruck gibt und viel mit Jacob, ihrem Kumpel unternimmt. [Achtung hier lieber nicht weiterlesen, wenn ihr die Bücher selbst noch lesen wollt…] In “Biss zur Mittagsstunde” kommt Edward wieder ins Spiel, als er denkt (Alice sieht es - er kann die Gedanken lesen…), dass sich Bella umbringen will, will er auch sterben, reist nach Italien zur Volturi (ein bzw. “Das” Vampirgeschlecht schlechthin) um diese gegen sich aufzubringen, damit ihn diese töten. Es geht soweit aber alles gut, Alice und Bella retten ihn in letzter Minute, beide gehen wieder zusammen nach Forks. Soweit Biss zur Mittagsstunde… In “Biss zum Abendrot” wird die Geschichte nun fortgeführt, Bella und Edward sind soweit glücklich miteinander, der Abschluss der High School steht kurz bevor - und damit für Bella ihr Ziel, die Verwandlung in einen Vampir. Doch sie zweifelt, ob dies das richtige ist. Doch wie wird es sein, wenn sie ein Vampir ist, Jacob ihr bester Freund ist schließlich ein Werwolf - und Werwölfe und Vampire vertragen sich nicht… Als ob das nicht schon genug wäre, geschieht in Seattle, nahe Forks, unheimliches, Mord um Mord. Die Cullens bekommen heraus, dass es sich dabei um neugeborene Vampire handelt, die von Victoria angeführt werden. Victoria ist immer noch hinter Bella her, sie will sich für den Tod ihres Gefährten an ihr rächen. Die Cullens versuchen natürlich alles zu verhindern - werden sie es schaffen? Oder brauchen sie Hilfe? … Biss zum Ende der Nacht Bella und Edward verloben sich, trotz ihrem anfänglichen Widerstreben. Natürlich soll nun auch die Hochzeit stattfinden, die - wie könnte es anders sein - von Alice organisiert wird. Bella will baldmöglichst zum Vampir werden, wobei sie doch noch einige Zweifel hat. Mit der Hochzeit hatte sie dies verbunden… Nach der Hochzeit geht es für die beiden aber erst einmal in die Flitterwochen, die sie ausgiebig im Bett verbringen hüstel und bringen als Urlaubs”Souvenir” ein entsprechendes “Anhängsel” mit. Bella ist schwanger. Nun gilt es, die schwierige Schwangerschaft mit Renesme (so soll das Mädchen heißen) zu überstehen, denn die Kleine hat schon im Mutterleib enorme Kräfte, da sie ein zwischenmenschliches Wesen ist. Als Renesmee da ist, gilt es noch, gegen die Volturi zu kämpfen…

Nachdem ich vom dritten Buch ja schon ein wenig enttäuscht war, habe ich mir vom vierten (und vorerst letzten) Buch nicht mehr so wirklich viel erwartet. Und selbst das wurde schwer enttäuscht… Die Geschichte klingt am Anfang, im ersten Buch, noch wirklich glaubwürdig, von mir aus mag es Vampire geben, das finde ich nun auch nicht wirklich dermaßen unglaubwürdig. Aber mit jedem Buch wird es einfach unglaubwürdiger, unmöglicher, immer mehr Fantasy-Roman wird aus dem Buch, etwas, mit dem ich nicht viel anfangen kann…
Das vierte Buch schlägt nun die anderen noch - angefangen hat das ganze ja als Jugendroman (!) - dafür geht es aber im vierten Buch dann schon ganz schön zur Sache… Ich weiß nicht, ob das so unbedingt angebracht ist. Ebenso die Geschichte mit Renesmee finde ich mehr als unglaubwürdig, wobei diese noch ein “netter” Teil im Buch ist, den anschließenden Kampf (und vorherige Versammlungen mit Zeugen) finde ich dermaßen bescheuert, weil das ganze - für mich ! - einfach an den Haaren herbeigezogen ist. Da ist dir, liebe Stephenie Meyer, die Phantasie ganz schön durchgegangen. Deshalb vergebe ich 2 von 5 Sternen und spreche keine Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 25.10.2016

Möglicherweise ab 2 Promille lesenswert.

Trinken hilft
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Der männliche Erzähler des Buches, der scheinbar keinen Namen hat (mir ist keiner aufgefallen, ich hab auch nochmal gesucht eben!), kommt auf die Idee, Bücher übers Trinken zu schreiben. Ratgeber wie "Kuba ...

Der männliche Erzähler des Buches, der scheinbar keinen Namen hat (mir ist keiner aufgefallen, ich hab auch nochmal gesucht eben!), kommt auf die Idee, Bücher übers Trinken zu schreiben. Ratgeber wie "Kuba für Trinker", "Steuern sparen für Trinker" und "Sportversager - Flaschen für Flaschen" sollen fortan sein Einkommen sichern - und tun dies wohl auch. Anfangs ist er noch mit Lena zusammen, doch in seinem Schreibwahn merkt er erstmal gar nicht, dass sie irgendwann nicht mehr da ist. Schließlich beschließt er selbst Urlaub zu machen - eine Kreuzfahrtreise soll es sein. Dort hat so jeder der Passagiere verschiedene, morbide Geschichten zu erzählen... (Auf dem Klappentext übers Buch steht hinten nur das drauf: "Und Jesus hat Wasser nicht in Cola verwandelt, nein, meine Liebe, auch nicht in Espresso. Sondern inn Wein hat er es verwandelt, weil er wusste, dass der Rausch die Leute vereint. Da staunst du, was?" - man erfährt also nicht wirklich was, worum es im Buch geht... So!)

Ich weiß wirklich nicht, was mich geritten hat, als ich mir dieses Buch in der Bücherei mitgenommen habe. Denn gelohnt hat es sich so gar nicht, es war eine einzige Plagerei, dieses Buch endlich auszulesen. Anfangs habe ich echt noch überlegt, das Buch gleich wieder aus der Hand zu legen. Aber ich habe mir gedacht, es kann doch nicht ewig so weiter gehen, dass er von der Trink-Bücher-Schreiberei erzählt, da muss thematisch doch auch mal was "richtiges" kommen. Naja, kam dann ja, mit der Kreuzfahrt. Da wird es zwar etwas unterhaltsamer, manchmal schon ein wenig lustig, dennoch nicht wirklich überzeugend. Die Geschichten der verschiedenen Passagiere erinnern mich ein wenig an Ingrid Noll-Bücher - aber es ist so ein "gewollt und nicht gekonnt".

Der Stil des Buches mag ausschmückend sein, mich kann er nicht überzeugen. Immerhin lässt es sich teilweise flüssig lesen, wobei ich finde, dass es manchmal stockt, man entsprechend das Buch gar nicht erst weiterlesen möchte. Der Ansatz ist vielleicht nicht schlecht - aber was soll das viele Bla-Bla? Wie steht es bei Wikipedia so schön: "Satirischer Roman" - das ist es, worum es sich hier handeln soll. So wirklich geglückt ist dies nicht. Denn Satire ist zwar bissig und dennoch amüsant, hier ist es aber nur nervig, es passt einfach nicht.

Was ich ja ganz amüsant finde: Ich habe jetzt erst bei Wikipedia bißel was über die Autorin gelesen - und entsprechend klar ist mir, WARUM dieses Buch unbedingt in der Würzburger Bücherei steht - die Autorin wohnt wohl in einem kleinen Ort bei Würzburg und ist wohl auch in der Stadtbücherei Würzburg tätig.

Nichtsdestotrotz kann ich hier maximal 2 von 5 Sternen vergeben und spreche keine Empfehlung aus.

Veröffentlicht am 25.10.2016

Gitschi-Gitschi-Ahja-Gaajaa.

Schorsch – Der Chef im Bus bin ich
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Georg, genannt Schorsch, ist Busfahrer und fährt eine Reisegruppe mit Teenagern und jungen Erwachsenen in den Urlaub nach Italien. Er ist ein wenig eigenwillig, hat einen durchaus speziellen Humor, so ...

Georg, genannt Schorsch, ist Busfahrer und fährt eine Reisegruppe mit Teenagern und jungen Erwachsenen in den Urlaub nach Italien. Er ist ein wenig eigenwillig, hat einen durchaus speziellen Humor, so dass es für die Reisegruppe und vor allem deren Betreuer nicht immer einfach ist… Das Buch spielt im Jahr 2001, was es zusätzlich ganz interessant macht, wenn man es nun liest.

Nun ja, die Beschreibung des Buches hat mich neugierig gemacht und so war ich wirklich gespannt, was mich da erwarten würde. Vom Schreibstil her hat mir das Buch ganz gut gefallen, es lässt sich gut lesen, locker-leicht geschrieben, keine großartig verschachtelten Sätze oder Fremdwörter, alles wirklich verständlich und nachvollziehbar. Aber für mich vom Schreibstil her leider nicht so packend, so dass das Buch für mich mehr oder weniger so dahin plätscherte, mich aber nicht so in seinen Bann ziehen konnte, wie das andere Bücher direkt tun.



Da das Buch ja im Jahr 2001 spielt sind die 90er Jahre noch sehr präsent, ebenso die damalige Mode und Musik, was ich alles sehr lustig fand. Schorsch ist ja schon Anfang 40, so dass manche Dinge, die die Jugend da erzählt oder Musik, die sie im Bus anhören will, (selbstverständlich mit CD, die man dem Busfahrer gibt) ihm nichts sagen. Er gibt immer wieder durchaus amüsante Aussagen von sich, leider geht es öfter auch eher derb zur Sache, man lernt sicher auf fünf verschiedene Arten zu sagen, dass man mal „länger auf die Toilette muss“. Das ist für ein Buch grundsätzlich lustig, aber irgendwann nervt dieses „auf Teufel komm raus lustig sein“.



Überhaupt hatte ich das Gefühl, dass es mehr ein gewollt als gekonnt ist bei diesem Buch. Ich hatte mir da einfach mehr von versprochen, denn durch verschiedene Busfahrten bzw. Erzählungen weiß ich, wie lustig und amüsant manche Busfahrer tatsächlich drauf sind – und da geht tatsächlich noch mehr… Immerhin wird immer wieder mal Jupp, ein ehemaliger Kollege zitiert, außerdem gibt Schorsch manchmal solche Sprüche wie „Gleich boomt es, aber kein Techno.“ (S. 234) zum Besten.



Es ist ein Buch, das mit einfach nicht wirklich überzeugt hat. Da gab es zwar durchaus mal witzige und unterhaltsame Stellen, gelegentlich wird Schorsch auch mal etwas sentimentaler und nachdenklich, aber alles in allem habe ich mir einfach mehr vom Buch erwartet. Von daher kann ich hier nur 2 von 5 Sternen vergeben und leider keine Empfehlung aussprechen.

Veröffentlicht am 25.10.2016

Eigentlich wollte der Autor einen Naturführer schreiben...

Der Nachtwanderer - Kriminalistischer Schelmenroman
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Thomas Graun wird nach einer Hochzeitsfeier, auf die seine Frau gegangen ist, plötzlich von ihr verlassen. Mit seinem heranwachsenden Sohn muss er nun sehen wie er klar kommt, ist zuerst jedoch von der ...

Thomas Graun wird nach einer Hochzeitsfeier, auf die seine Frau gegangen ist, plötzlich von ihr verlassen. Mit seinem heranwachsenden Sohn muss er nun sehen wie er klar kommt, ist zuerst jedoch von der Situation total überfordert. Mit der Zeit schmiedet der Natur- und Pilzkenner jedoch einen Racheplan, als er von einem neu entdeckten Pilz liest...

Ja, eigentlich klang die Geschichte des Buches wirklich interessant, einen Pilz finden, um sich dann zu rächen... nun ja... Wieso aber auf direktem Wege zu solch einer Geschichte im Buch kommen, wenn man vorher noch sämtliche andere Sachen ins Buch einbauen kann?

Als ich während ich das Buch gelesen habe auf der Rückseite den Text über den Autor mal gelesen habe, war mir klar, was hier los ist... der Autor ist selbst Pilzkenner, ein Naturfreund, beim Protagonisten im Buch hat er sich hinsichtlich seines Wissens quasi austoben können und so ein Abbild "erschaffen" können... Was ja sicher interessant und spannend sein mag, wenn es in einem gewissen Maß ist und bleibt. Im Buch aber wird soviel über die Natur und die verschiedenen Eigenschaften von Bäumen, Gräsern und Pilzen erzählt, dass man meinen könnte, es liegt ein Naturführer vor - und kein kriminalistischer Roman...

Dazu kommt, dass auch das Seelenleben des Krankenpflegers Thomas Graun immer wieder geschildert wird, wie er sich nun in seiner neuen Situation ohne Ehefrau fühlt, wie er wieder auf die Pirsch geht, nun ja. In gewisser Weise hat dies ja gepasst, aber mir hat es eben einfach nicht wirklich gut gefallen.

Interessanterweise findet sich auf Seite 204/205 ein Fehler wieder, hier ist die Rede von einer Leiche, einem Mann mit grauem Bart, "der nach dem Tod sicher weiter gewachsen war." - was so eben nicht stimmt, ein Irrglaube. Da die Haut bei einem Toten ja an Feuchtigkeit etc. abnimmt, kommt es einem so vor, als wäre der Bart länger geworden (weniger Haut, d.h. die Bartstoppeln sind dann auch wieder länger) - gewachsen ist er eben aber auf keinen Fall. (gleiches gilt für die Fingernägel...). (Ich hab dies jetzt so mit meinen Laien-Worten zu erklären, wenn irgendetwas daran nicht 100%ig gut formuliert ist, bitte ich um Nachsicht... aber ich hab inzwischen auch einiges an Rechtsmedizin-Literatur etc. gelesen, dass mir das eben bewusst war, dass es nicht so ist...).

Alles in allem bin ich bei diesem Buch wirklich sehr zwiegespalten, denn einerseits klang die Geschichte wirklich interessant, die Umsetzung hat mich dann aber nicht wirklich vom Hocker gehauen. Meiner Ansicht nach ist manches hinsichtlich der Natur sehr umfassend ausgeführt, was ich bei einem "kriminalistischen Roman" so nicht unbedingt lesen möchte, bei einem Naturführer hingegen möchte ich sowas lesen... Man merkt unheimlich wie der Autor ins Buch sämtliches Natur- und Pilzwissen einbringen will, was meiner Ansicht nach eben nicht so gut passt und entsprechend für mich nicht gelungen ist.

Generell hat sich das Buch gut lesen lassen, d.h. vom Lese- und Schreibstil her war es gut zu lesen, keine großartig verschachtelten Sätze oder gar Fremdwörter. (die Pflanzen werden z.B. oft mit lateinischem Namen erläutert etc.).

So wirklich gefesselt hat mich das Buch nicht, für einen kriminalistischen Roman hätte ich mir etwas mehr Spannung erwartet, da war mir das Buch dann einfach zu lasch. Die amüsanten Momente im Buch sind ganz klar in der Unterzahl, dafür eben viel Naturwissen etc.

Ich vergebe hier lediglich 2 von 5 Sternen und spreche keine Empfehlung aus.