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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.07.2019

Skurril und witzig

Nimand ist perfeckt
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Joe lebt mit ihren 3 Brüdern und ihrer Oma auf einem Schrottplatz. Da sie immer chronisch Pleite sind, arbeitet Joe noch aushilfsweise in einem Kindergarten. Denn mit Kindern kann sie gut umgehen, bei ...

Joe lebt mit ihren 3 Brüdern und ihrer Oma auf einem Schrottplatz. Da sie immer chronisch Pleite sind, arbeitet Joe noch aushilfsweise in einem Kindergarten. Denn mit Kindern kann sie gut umgehen, bei Erwachsenen sieht sie aber schnell rot. Roman arbeitet als Polizist und wurde gerade erst von Frankfurt nach Düsseldorf versetzt. Nach seiner dortigen Undercover Tätigkeit musste er aus der Schusslinie. Wegen ihm sind einige ins Gefängnis gewandert. Nicht nur deswegen hat er einen falschen Nachnamen. Er müsste gar nicht arbeiten. Geld hat er genug. Er entstammt einer sehr reichen Grafenfamilie und ist deshalb das schwarze Schaf. Ausgerechnet an seinem ersten Arbeitstag schenkt ihm seine geliebte Oma Eni, zu der er als Einzige noch Kontakt hat, einen gelben Lamborghini. Und mit diesem nimmt das Schicksal seinen Lauf. Denn ausgerechnet an einer Ampel begegnet er Joe, die seiner Meinung nach nicht schnell genug losfährt. Er hupt entnervt. Das hätte er besser nicht gemacht.....

"Nimand ist perfeckt" ist der Auftakt einer Trilogie und ziemlich schräg. Alleine schon die beiden Hauptprotagonisten, die unterschiedlicher nicht sein könnten, sorgen für einige witzige Szenen. Ich bin kaum aus dem Lachen heraus gekommen. Einmal angefangen sorgt der flüssige und unterhaltende Schreibstil dafür, dass man kaum noch mit dem Lesen aufhören kann. Die Geschichte bietet einige geniale, wenn auch skurrile und schräge Einfälle. Ernst sollte man das Ganze deshalb nicht nehmen. Zumal auch noch ein Mystery Anteil enthalten ist. Es gibt aber auch ein paar Kritikpunkte. Oft wurde wiederholt, dass Roman in Frankfurt Undercover gearbeitet hat. In dieser Häufigkeit wäre das nicht unbedingt nötig gewesen. Man hat es auch so verstanden. Zwei Szenen fand ich komplett überdreht. Auch das hätte es meiner Meinung nach in dieser Form nicht gebraucht. Die Story an sich war schon abgedreht genug. Der Schluss war in vielerlei Hinsicht offen. Verständlich, wenn man weiß, dass dies Band 1 einer Trilogie ist. Leider gab es dazu am Anfang des Buches keinerlei Hinweis. Hätte ich dies nicht durch eine Leserunde, bei der ich teilgenommen habe, erfahren, wäre das ziemlich überraschend für mich gekommen. Auch wenn am Schluss der Hinweis "Fortsetzung folgt" nicht gefehlt hat.
Fazit: Eine sehr skurrile und unterhaltsame Geschichte. Mit 2 Hauptprotagonisten, die mir beide auf ihre Art sympathisch waren. Sehr zu empfehlen, wenn man diese Art von Humor mag. Ich habe mich bestens amüsiert.

Veröffentlicht am 04.07.2019

Deutsch-dänische Ermittlungen

Nordlicht - Die Tote am Strand
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Am Strand von Kollund an der deutsch-dänischen Grenze wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Da die Tote offenbar in Deutschland wohnte, wird von dort noch jemand angefordert. So kommt es, dass Vibeke ...

Am Strand von Kollund an der deutsch-dänischen Grenze wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Da die Tote offenbar in Deutschland wohnte, wird von dort noch jemand angefordert. So kommt es, dass Vibeke Boisen, die gerade erst als Leiterin der Flensburger Mordkommission angefangen hat, zusammen mit ihrem dänischen Kollegen Rasmus Nyborg die Ermittlungen aufnehmen. Diese erweisen sich als schwierig und brisant. Aber auch privat haben beide zu kämpfen......

"Nordlicht" ist der Auftakt einer Reihe um die Flensburger Ermittlerin Vibeke Boisen und ihrem dänischen Kollegen Rasmus Nyborg. Der Fokus liegt auf den Ermittlungen. Obwohl sich das Buch schnell und flüssig lesen lässt, war es für mich anfangs sehr gewöhnungsbedürftig. Wie in Dänemark üblich, wird das Du in der wörtlichen Rede benutzt. Auch wenn Zeugen oder Verdächtige befragt werden. Den Schreibstil würde ich als nordisch kühl bezeichnen. Für mich hat da ein bisschen die Atmosphäre gefehlt. Dadurch konnte ich nicht so richtig mit den Protagonisten mitfiebern. Nichts desto trotz hat mich die Geschichte nach und nach in ihren Bann gezogen und ich konnte nicht mehr mit dem Lesen aufhören. Die Auflösung kam überraschend, war mir fast ein bisschen zu abrupt. Einiges konnte ich auch an Lokalkolorit mitnehmen. Man erfährt wissenswertes, ohne dass es sich zu lange gezogen hat. Über das Privatleben der Ermittler erfährt man nach und nach etwas, wenn auch nicht alle Details. Was mich neugierig auf die Fortsetzung macht.
Fazit: Ein gelungener Auftakt. Zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber wenn man sich auf den Schreibstil einlässt, schnell und flüssig zu lesen. Lediglich in Sachen Spannung ist noch etwas Luft nach oben.

Veröffentlicht am 16.06.2019

Abenteuer, Liebe, Zusammenhalt

Das Geheimnis der Night Sky
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Finja sucht nach einem Hinweis auf das nächste Geheimnis der Wasserfallwelt. Sie vermutet eine weitere Pforte in Italien. Genau dort wo sie vor Jahren ein geheimnisvolles Holzstück mit einer Gravur gefunden ...

Finja sucht nach einem Hinweis auf das nächste Geheimnis der Wasserfallwelt. Sie vermutet eine weitere Pforte in Italien. Genau dort wo sie vor Jahren ein geheimnisvolles Holzstück mit einer Gravur gefunden hat. Durch Nachforschungen stößt sie auf das dort im Jahr 1873 verschollene Forschungsschiff Night Sky. Also überredet sie ihre Eltern im Sommer wieder ihren Urlaub in Italien zu verbringen....

"Das Geheimnis der Night Sky" ist der 2. Band einer Trilogie für Jugendliche ab 12 Jahren und enthält einen geringen Fantasyanteil. Um die Charaktere besser verstehen zu können, ist es ratsam mit Band 1 "Hinter dem Wasserfall" zu beginnen. Aus Sicht von Finja wird in einem flüssigen Schreibstil das Leben der Geschwister mit ihren Freunden, Eltern und Verwandten erzählt. Dabei packt der Autor auch ein schwieriges Thema an. Das jedoch altersgerecht, ohne den Finger zu erheben. Bietet aber auch gleichzeitig eine Lösungsmöglichkeit an. Was ich in der Form sehr gelungen fand. Auch einige Aktivitäten, wie die Reitertage, lernt man kennen. Diese Passage hat mir nicht ganz so gut gefallen. Hier wurde sehr viel über Pferdepflege, Parcours etc. erklärt. Was mir persönlich etwas zu lang war und ich auch nicht wirklich verstanden habe, warum Finja alles erklärt, wenn dies doch ein Ferienprogramm auf einem Reiterhof mit Betreuung ist. Ein weiteres großes Thema in dem Band ist die erste große Liebe zwischen Finja und Toni und den ersten näheren intimen Kontakt der beiden. Dies wurde einfühlsam erzählt und ich konnte mich gut in die beiden hineinversetzen. Zum Schluss erleben Finja und ihr Bruder Aaron noch ein großes Abenteuer in Italien und es wurde noch einmal spannend.
Noch ein Wort zu den Eltern der Geschwister. Sie sind extrem verständnisvoll und tolerant. Solche kann sich nur jedes Kind wünschen. Wenn sie aber wüssten in welche Gefahr die beiden sich manchmal begeben......
Fazit: Ein gelungene Fortsetzung der Wasserfall Trilogie, in der der Fantasyanteil eher gering ist. Einige interessante und wichtige Themen für Jugendliche werden gefühlvoll und altersgerecht erzählt. Auch für Erwachsene lesenswert.

Veröffentlicht am 13.06.2019

Eine besondere Geschichte

Hinter dem Wasserfall
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Die 11-jährige Finja und ihr 9-jähriger Bruder Aaron sind schon ganz aufgeregt. Ihre Eltern sind am Abend auf eine Geburtstagsfeier eingeladen und sie beide dürfen zu Hause bleiben. Das wollen sie ausnutzen ...

Die 11-jährige Finja und ihr 9-jähriger Bruder Aaron sind schon ganz aufgeregt. Ihre Eltern sind am Abend auf eine Geburtstagsfeier eingeladen und sie beide dürfen zu Hause bleiben. Das wollen sie ausnutzen und zum Waldsee gehen, um es sich da in der Dämmerung gemütlich zu machen. Dabei entdecken sie eher durch Zufall eine zauberhafte Elfenwelt. Doch diese ist bedroht, denn der Traumwanderer ist verschwunden. So begeben sich Finja und Aaron auf die Suche und können dabei nur ihren Verstand und die eigenen Fähigkeiten nutzen......

"Hinter dem Wasserfall" ist ein Kinder-/Jugendroman aus dem Fantasy Bereich, der aber ganz anders ist. Hier geht es um den ganz normalen Alltag von Finja und Aaron. Sehr gut konnte ich mich in beide hineinversetzen und musste so manches Mal an meine eigene Kindheit denken. Ich als Erwachsene habe mir manchmal die Haare gerauft, in welche Gefahr die Kinder sich begeben. Für Finja und Aaron ist die Rettung der Elfenwelt jedoch ein großes Abenteuer. Dieses spielt sich hauptsächlich in der realen Welt ab und die Kinder müssen für jedes Problem eine Lösung finden. Was sie mit sehr viel Geschick, ganz ohne magische Fähigkeiten, machen.
Die Sprache des Buches ist dem Alter entsprechend einfach gehalten und authentisch. Man merkt hier deutlich den Umbruch von Kindheit zur Jugend. Auch einige Themen werden altersgerecht angesprochen. Selbstwertgefühl, Familie, erste Liebe um einige zu nennen.
Ursprünglich wurde die Geschichte vom Autor als Antwort auf einen Brief eines 11-jährigen Mädchens geschrieben. Das hatte jedoch soviel Potential, dass daraus ein ganzes Buch wurde. Erst im letzten Kapitel hat sich der Autor für eine Fortsetzung entschieden. Auf diese bin ich nun sehr gespannt.
Fazit: Ein lesenswertes Kinder-/Jugendbuch mit etwas Fantasy Anteil. Authentisch geschrieben. Auch für Erwachsene gut zu lesen.

Veröffentlicht am 10.06.2019

Solider Krimi mit einer ordentlichen Portion Lokalkolorit

Juli.Mord.
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Auf Sylt wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Hauptkommisar Michael Hinrichs verständigt seinen Freund Robert Benning, der auch als freier Journalist für die Sylter Zeitung arbeitet. Da der nächste ...

Auf Sylt wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Hauptkommisar Michael Hinrichs verständigt seinen Freund Robert Benning, der auch als freier Journalist für die Sylter Zeitung arbeitet. Da der nächste Gästewechsel ansteht soll er einen Artikel mit einem Zeugenaufruf schreiben, um eventuell noch wichtige Hinweise zu erhalten. Schon bald stößt die Polizei auf weitere Mordfälle aus der Vergangenheit, die dieselbe Handschrift tragen. Besteht ein Zusammenhang? Ist der Täter womöglich noch auf der Insel?

"Juli.Mord." ist ein solider Krimi mit einer ordentlichen Portion Lokalkolorit. Er beginnt mit einem starken Prolog, lässt sich anfangs aber eher gemächlich an. Hier werden die Protagonisten langsam eingeführt. Man erfährt einiges aus ihrem Privatleben und ihrer Vergangenheit. So konnte ich mich gut in sie hineinversetzen und mit ihnen mitfühlen. Nach etwa 100 Seiten zieht die Spannungkurve langsam aber stetig an. Der Großteil ist aus Sicht von Robert Benning in einem angenehm flüssigen Stil geschrieben. Die polizeilichen Ermittlungen fließen eher nebenbei in Gesprächen und Telefonaten zwischen Hinrichs und Benning ein. Jedoch beginnt auch Benning eigene Nachforschungen anzustellen. So kommen sie gemeinsam dem Täter auf die Spur. Sind sie noch rechtzeitig? Hat der Täter womöglich ein weiteres Opfer in der Gewalt? Der Schluss wird noch einmal richtig spannend und spätestens jetzt konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Ich hatte zwar eine Ahnung in welche Richtung das Ganze läuft, dennoch konnte mich der Autor überraschen.
Fazit: Ein solider Krimi mit einer ordentlichen Portion Lokalkolorit. Gut ausgearbeiteten Charakteren und einer ausgewogenen Mischung aus Ermittlungen und Privatleben. Mir hat er sehr gut gefallen, wenn ich mir auch anfangs die Einführung der Protagonisten etwas straffer gewünscht hätte. Eine klare Leseempfehlung von mir.