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Veröffentlicht am 16.06.2019

Wieder einmal eine wundervolle und spritzige Geschichte von Petra Hülsmann!

Meistens kommt es anders, wenn man denkt
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In der Hamburger PR-Agentur will Nele voll durchstarten, immerhin ist sie die Neue dort und muss sich noch profilieren und genau das will sie mit der nächsten Kampagne machen. Leider ist das leichter gesagt ...

In der Hamburger PR-Agentur will Nele voll durchstarten, immerhin ist sie die Neue dort und muss sich noch profilieren und genau das will sie mit der nächsten Kampagne machen. Leider ist das leichter gesagt als getan, denn der Kunde, ein ortsansässiger Politiker, sieht es gar nicht ein, sein Image zu verbessern, immerhin ist das doch gut genug. Doch nicht nur der Politiker, auch ihr neuer Chef Claas raubt ihr die Nerven und dessen Hund ihr Herz. Und dann gibt es auch noch Neles Familie, die mit ihrem Bruder Lenny, der das Down-Syndrom hat, ebenfalls viele Abenteuer und lustige Momente erlebt. Das Chaos scheint perfekt zu sein.

Nele ist neu in der Hamburger PR-Agentur. Sie hat einiges auf den Kasten und will es auch zeigen, doch so ganz kommt sie aus der „die Neue“-Rolle nicht raus, bis sie sich eines Tages gegen die Kollegen mit einer fabelhaften und durchdachten Präsentation durchsetzen kann und die Imagekampagne des ortsansässigen Politikers durchführen soll. Kein Problem für Nele, doch der Politiker ist nicht so leicht zu händeln.

Das merken auch wir Leser ziemlich schnell … vor allem ich habe den Politiker direkt „gefressen“, er ist mir so unsympathisch! Allein sein Auftritt und diese Anmaßung, dass er überhaupt keine Hilfe bräuchte und schon gar keine Imagekampagne, untermauern meine Meinung, aber auch die von Nele. Doch Nele hat es eindeutig besser drauf als ich, denn sie schafft es, das Team um den Politiker von sich und ihrer Kampagne zu überzeugen. Nur kommt harte Arbeit auf sie zu.

Unterstützung bekommt Nele von ihrem neuen Chef Claas, der immer von seiner Hündin begleitet wird und seit dem ersten Tag ein Stein im Brett von Nele hat – was aber auf Gegenseitigkeit beruht. Diese Szenen haben mir besonders gefallen und ich hätte genau so reagiert wie Nele! Claas ist ein etwas undurchsichtiger Typ, eigentlich ganz locker, aber trotzdem noch Chef und das weiß er auch durchzusetzen. Trotz allem war er mir von Anfang an sympathisch und natürlich habe ich innerlich Nele und Claas immer angefeuert!

Die wundervollsten und nachdenklichsten Momente, aber auch die glücklichsten erleben wir allerdings immer, wenn Lenny auf den Plan tritt. Lenny, der an Down-Syndrom erkrankte Bruder von Nele ist ihr ein und alles. Im Kindesalter hatte sie noch Angst, ihre Stellung als Einzelkind zu verlieren und hatte Angst, als man sie nach der Geburt nicht direkt zu ihrem Bruder gelassen hat, doch als sie ihn das erste mal gesehen hat und die Tränen in den Augen ihrer Eltern, da sie mit all dem nicht gerechnet hätten, war für sie klar: sie ist immer für Lenny da und wird ihn immer lieben und beschützen.

Und genau das merkt man auch! Nele ist voll und ganz für Lenny da, verzeiht ihm kleine Schnitzer und möchte ihm auch helfen, eine eigene Wohnung zu finden, denn Lenny hat eine Freundin und möchte endlich auf eigenen Füßen stehen. Natürlich ist das ein großer Schritt für Lenny, aber auch für seine Familie und ausgerechnet Nele, die sich am meisten um ihn sorgt, soll ihm helfen, flügge zu werden.

Ihr seht also: auch in dieser Geschichte hat Petra Hülsmann es wieder einmal geschafft, Chaos im Beruf, der Familie, die Liebe und das Leben zu bringen und doch so wundervolle Charaktere zu schaffen, die man einfach gern haben muss (mit Ausnahme des Politikers). Ich liebe ihre Geschichten, ihren leichten und lockeren Schreibstil, bei dem man immer denkt, man sei mitten drin, statt nur dabei und selbst ein Teil der Geschichte. Ich liebe Hamburg und die Umgebung. Ich liebe es, wie sie es immer wieder aufs neue schafft, uns Leser nach Hamburg zu entführen und uns ein Teil des Lokalkolorit werden zu lassen.

Ich hoffe sehr, dass ich die liebe Petra einmal persönlich treffen und ihr all das erzählen kann, vielleicht sogar bei einer ihrer Lesungen dabei sein kann. Das wäre ein kleiner Traum von mir, denn eins kann ich ihr versichern: ich werde jede ihrer Geschichten lesen und lieben! Vielen Dank auch für diesen wundervollen Roman, der mich eine kurze Lesezeit wieder nach Hamburg und das Leben dort entführt hat.

  • Einzelne Kategorien
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  • Humor
  • Figuren
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 16.06.2019

Hygge-Glück für alle

Ein Laden voller Hygge-Glück
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Als Clara in das englische Dorf Yulethorpe kommt, erkennt sie ihren einstigen Lieblingsort nicht mehr wieder. Sämtliche Geschäfte sind geschlossen, darunter auch ihr Lieblingsspielzeuggeschäft. Für die ...

Als Clara in das englische Dorf Yulethorpe kommt, erkennt sie ihren einstigen Lieblingsort nicht mehr wieder. Sämtliche Geschäfte sind geschlossen, darunter auch ihr Lieblingsspielzeuggeschäft. Für die vormalige Eigentümerin hat es sich nicht mehr rentiert, sie ist weggezogen. Yulethorpe braucht Hilfe, denkt Clara, und genau diese Art von Hilfe möchte sie leisten: sie bringt etwas Hygge aus ihrer Heimat Dänemark in das englische Dorf und zeigt den Menschen dort, dass es im Leben auf mehr ankommt als auf Hektik und Geschäftigkeit.

Als Clara nach Yulethorpe zurückkehrt merkt sie, dass sich einiges geändert hat. Nicht nur die Geschäfte sind geschlossen, auch ihr Lieblingsspielzeuggeschäft gibt es nicht mehr. Aber auch sonst hat sich das Leben dort geändert, die Leute scheinen mehr mit dem Geschäft beschäftigt zu sein, als mit dem Glück in ihrem Leben. Clara möchte das ändern und übernimmt den Spielzeugladen. Sie möchte etwas Hygge und ganz viel Glück an diesen Ort zurück bringen. Und genau so kommt sie auch dem Leser rüber.

Clara scheint ihr Leben leicht zu nehmen und alles zu genießen. Sie liebt jeden Moment und erfreut sich auch an den kleinen Dingen im Leben. Sie hat den Dorfbewohnern einiges voraus: denn Clara lebt im Hier und Jetzt und weiß ihr Leben zu schätzen und zu lieben.

Doch auch in dieser Geschichte muss es einen Gegenpart zu der positiv eingestellten Protagonisten Clara geben. Dieser taucht in Form von Joe, der Sohn der Besitzerin des Spielzeugladens, auf. Er ist tatsächlich das absolute Gegenteil von Clara: seine Gedanken sind meist im Morgen oder im Gestern, er ist immer zwei bis drei Schritte weiter und denkt, er könne etwas verpassen, wenn er sich von der Technologie abstöpselt. Ruhe, Gelassenheit oder einfach mal ein bisschen Glück kennt er gar nicht.

Die Geschichte um Clara und Joe hat mir sehr gefallen. Nicht nur das Cover hat mir direkt das Gefühl von Hygge vermittelt, auch die Geschichte selbst hat dazu beigetragen, dass sich bei mir eine Art innere Ruhe und Glück eingestellt hat. Die positive Ausstrahlung von Clara und ihre Sichtweise auf das Leben und den Moment, haben auch auf mich abgefärbt.

Ein interessanter Aspekt ist, dass die Geschichte aus mehreren Sichtweisen erzählt wird. So kommen Clara, aber auch Joe und die vormalige Spielzeugladenbesitzerin zu Wort und schaffen es so, dem Leser nicht nur die Hektik von Joe, sondern auch die Gemütlichkeit und das Hygge-Gefühl von Clara zu vermitteln.

Ab und an kam mir die Geschichte etwas in die Länge gezogen vor, was aber wohl auch daran liegt, dass auch ich zu sehr im Morgen oder gar im Gestern gelebt habe und das Hier und Jetzt nicht geschätzt habe. Das ist jetzt anders. Und ich wünsche euch allen auch, dass ihr mehr Hygge in euer Leben bekommt! Von mir eine klare Leseempfehlung und ein großes Dankeschön an die Autorin für diese wundervolle Geschichte!

Veröffentlicht am 12.06.2019

Eine wunderbare Fortsetzung mit Spannung und viel Emotion!

Sommerträume auf Cape Cod
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Andrew Hunter kehrt – trotz der Erinnerungen an Sunset Cove – nach Cape Cod zurück und sucht in dem verlassenen Familiendomizil Ruhe, aber auch klare Gedanken. Seiner Arbeit hat er nach einem Vorfall den ...

Andrew Hunter kehrt – trotz der Erinnerungen an Sunset Cove – nach Cape Cod zurück und sucht in dem verlassenen Familiendomizil Ruhe, aber auch klare Gedanken. Seiner Arbeit hat er nach einem Vorfall den Rücken gekehrt. Ihm bleibt nichts mehr als ein paar guter Momente, die mit einem Mal zerstört wurden. Doch auch auf Cape Cod holt ihn seine Erinnerung wieder ein in Form seiner Jugendliebe Holly Clarkson. Holly ist eine wunderschöne junge Frau geworden, die mitten im Leben steht und für sich und ihren jüngeren Bruder sorgt. Sie leitet das hiesige Restaurant und hat es weit gebracht, doch auch sie mag von der Vergangenheit nicht eingeholt werden. Doch was, wenn Beide wieder aufeinandertreffen? Kann das gut gehen?

Die Geschichte um Sunset Cove geht in die zweite Runde. Dieses Mal beleuchten wir Andrew Hunter genauer. Andrew, der Sohn, der Medizin studiert hat und es als Arzt in der Notaufnahme weit gebracht hat, wird trotz allem von seinem Vater wegen der Wahl seines Berufs belächelt und nicht ernst genommen. Und doch schlägt sich Andrew durch und ist immer für ihn da, wenn etwas ist. So auch in diesem einen Moment, als ihn der Hilferuf der heimlichen Geliebten seines Vaters auf dem Handy ereilt, der ihn nach Sunset Cove zurück bringt. Für Andrew ist das eine willkommene Abwechslung, nicht nur um seinen Bruder Nicolas wieder zu sehen, der sich auf Cape Cod mit seiner Freundin niedergelassen hat, sondern auch um seinen Alltag und den Problemen dort zu entfliehen.

Dann treffen wir auch eine weitere Bekannte aus Band 1 wieder: Holly Clarkson. Die Eigentümerin des Restaurants der Insel und auch beste Freundin von Marie. Holly lebt mit ihrem Bruder alleine auf der Insel, ihr Vater ist mit seiner neuen Frau unterwegs und lebt sein eigenes Leben, ohne am Leben seiner beiden Kinder teilzuhaben. Doch das ist kein großer Verlust, denn Holly managed alles wunderbar und kann so zeigen, dass sie nicht nur attraktiv ist, sondern auch Köpfchen und einen sehr guten Geschäftssinn hat.

Leider sind Andrew und Holly sich nicht in guter Erinnerung geblieben, denn beide verbindet eine Jugendliebe, die jäh endete und auf vielen Missverständnissen und Unwahrheiten aufgebaut ist. Im Verlauf der Geschichte lernen wir Leser also nicht nur den weiteren Hunter Sohn, Andrew, kennen, sondern tauchen auch mehr und mehr in die Vergangenheit von Andrew und Holly ein. Mögen die beiden Charaktere zu Beginn der Geschichte noch so unergründlich sein, offenbaren sie sich mit jedem Kapitel immer mehr und laden den Leser dazu ein, ein Teil ihrer gemeinsamen Geschichte zu werden.

Ich bin ein totaler Fan des ersten Bandes, obwohl er ab und an kleine Schwächen aufwies, doch dieser Band hat mich auch wieder absolut in seinen Bann gezogen! Die Hunter Familie ist eine Familie, die so unterschiedliche Charaktere aufweist, dass man gar nicht mehr weiß, wie man sie alle greifen soll! In Band 1 habe ich sehr mit den Eltern gehadert. Die Mutter, die versucht hat, sich das Leben zu nehmen, der Vater, der mir eher als Magnat und Tyrann begegnet ist und dem alles egal war, außer er selbst und sein Unternehmen. Und doch sind solch wunderbare Söhne entstanden, die niemals aufgehört haben zu träumen und schon immer gemerkt haben, dass sie nicht so sind, wie ihre Eltern und ihr ganz eigenes Leben aufbauen können!

Andrew und Holly haben mich sehr begeistert. Die Geschichte war nicht nur spannend und tiefgründig, sondern auch sehr dynamisch und bewegend. Ich habe das Buch einfach nicht zur Seite legen können und war bereits ab den ersten paar Seiten wieder in der wundervollen und doch geheimnisvollen Welt von Cape Cod gefangen.

Wenn ihr also auf der Suche nach einem Sommerroman seid, der euch auf eine Insel führt, aber dennoch Spannung und Abwechslung braucht, dann seid ihr hier genau richtig! Von Liebe bis hin zum Verrat und zur Lüge ist einfach alles mit dabei! Ich freue mich schon sehr auf den dritten und letzten Band dieser Trilogie!

Veröffentlicht am 27.05.2019

Bei meinem nächsten Trip zur Nordsee werde ich auf der Hut sein!

Blauortsand
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Zum Inhalt:

Nach Jahren kehrt Marissa wieder in ihre Heimat auf die Hallig zurück. Aber wird sie sie auch wieder lebend verlassen?

Eine Landschaft, in der Wasser und Land verschwimmen, rätselhafte Nebelformationen ...

Zum Inhalt:

Nach Jahren kehrt Marissa wieder in ihre Heimat auf die Hallig zurück. Aber wird sie sie auch wieder lebend verlassen?

Eine Landschaft, in der Wasser und Land verschwimmen, rätselhafte Nebelformationen – Marissa hat dem Leben auf der Hallig den Rücken gekehrt und ist nach Italien ausgewandert. Als sie erfährt, dass ihr Vater nur noch wenige Monate zu leben hat, kehrt sie nach dreißig Jahren in die Heimat zurück, um Abschied zu nehmen. Aber dann verschwindet ihre 12-jährige Halbschwester Mia und Marissa stößt auf eine Mauer des Schweigens. Ihr wird klar, dass sie sich ihrem größten Trauma stellen muss: Einst haben ihre Freunde sie bei einem Initiationsritus an der Bake Blauortsand festgebunden, um eine Nacht allein bei Flut auf dem Hochsand zu überstehen. Holt ihre Vergangenheit sie wieder ein? Sie begreift, dass die Gefahr auch für sie längst nicht gebannt ist.



Marissa kehrt nach Jahren wieder auf ihre Heimatinsel, jedoch nicht ganz freiwillig: ihr Vater lebt mit seiner neuen Familie dort und es steht gesundheitlich nicht gut um ihn. Obwohl die beiden jahrelang keinen Kontakt mehr hatten, möchte Marissa, dass zumindest gegen Ende seines Lebens alles bereinigt ist. Doch auch nach Jahren fernab von der alten Heimat kann sie nicht vergessen, was ihr im jugendlichen Alter geschehen ist: unter dem Banner eines Initiationsritus wurde Marissa eine Nacht lang an einer Bake festgebunden. Diese eine Nacht hat ihr Leben total auf den Kopf gestellt. Wie wird man ihr in der alten Heimat begegnen? Werden ihre Freunde noch ihre Freunde sein?

Marissa erhält einen Brief von ihrem Vater, was eigentlich nicht verwunderlich wäre, doch die beiden haben eine zerrüttete Beziehung und schon seit Jahren nicht mehr miteinander gesprochen – seit dem Tag, an dem Marissa wortlos gegangen ist. Als sie dann in ihrer Heimat ankommt wird dieses mulmige Gefühl, das man als Leser direkt auf den ersten Seiten hat, bestärkt: alles ist neblig, die Ortschaft ist abgeschnitten, noch nicht einmal der Taxifahrer will sie zum angestammten Ziel fahren und lässt sie durch den Matsch zur Hallig laufen. Bereits jetzt können wir schon ahnen, dass hinter Marissas damaliger Flucht mehr als nur ein Familienstreit stand.

Und unser Gefühl trügt uns definitiv nicht, zumindest hat mich mein Gefühl nicht getrogen – auch Zuhause wird sie mit Eiseskälte von ihrem Vater empfangen, obwohl ihr Elternhaus, das einst eher ungemütlich war, jetzt tatsächlich die Atmosphäre eines Familienhauses ausstrahlt und sie dort das erste Mal auf ihre Halbschwester Mia trifft. Mia ist ein süßes und aufgewecktes kleines Mädchen, das schnell alles durchschaut und ihre Halbschwester gerne aufnimmt; anders ihr Vater. Auch beim gemeinsamen Essen ist schnell klar, dass sich an der Beziehung der Beiden so schnell nichts ändern wird. Aber was genau ist vorgefallen?

Mit mehreren Rückblenden erfahren wir, was Marissa vor einigen Jahren auf der Hallig erlebt hat. Detailgenau beschreibt sie uns Lesern, was ihr widerfahren ist und wie allein gelassen sie sich gefühlt hat, obwohl dieses Gefühl noch nicht ansatzweise das beschreibt, was im Moment des Lesens in mir vorgegangen ist. Leonie Haubrich liebe ich für ihren wunderbaren Schreibstil. Bei ihr ist es mit jeder Geschichte so, dass ich selbst ein Teil der Handlung bin und teilweise sogar nicht mehr in der Lage bin zu unterscheiden, ob es die Protagonistin oder ich bin, die das alles durchmacht. So auch hier.

Ich habe an der Bake gestanden, habe gesehen, wie meine Freunde mich alle im Stich gelassen haben, habe meine beste Freundin gesehen, die mit den anderen fortgegangen ist und die Eiseskälte gespürt, die sich durch meine Kleidung bis zu meiner Haut vorgekämpft hat. Ja, bei dieser Szene ist es mir regelrecht eiskalt den Rücken runter gelaufen, allein auch aus dem Grund, da ich mich an der Nordsee auskenne und eigentlich meinte, die Menschen dort zu kennen. Doch ich wurde mit diesem Brauch überrascht.

Viel möchte ich euch nicht mehr über die Geschichte verraten nur so viel: ihr werdet definitiv nicht mehr in der Lage sein, das Buch auch nur ein einziges Mal aus der Hand zu legen und müsst es bis zum Ende lesen! Das verspreche ich euch! Mir ging es so und ich bereue es nicht.

Tatsächlich habe ich auch Kontakt mit der Autorin aufgenommen und mich nicht nur wegen der wundervollen und spannenden Geschichte bei ihr bedankt, sondern auch genauer nach diesem Ritus gefragt, den sie im Buch aufgegriffen hat. Und tatsächlich: es gibt ihn, den „Dikjendülmann“ und die Bräuche … ich werde nun besser aufpassen, wenn ich mich an der Nordsee befinde und selbst auch mal etwas recherchieren. Allen Thriller-Fans, Nordsee-Fans und natürlich allen Leonie Haubrich Fans kann ich dieses Buch einfach nur ans Herz legen! Das ist ein MUSS im Bücherregal!

Veröffentlicht am 04.05.2019

Ein wunderschönes Büchlein, mit emotionalen Texten der Autorin!

Irgendwann verlor ich meine Flügel
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Ich kenne die Autorin Nadine Kapp aus ihrer gemeinschaftlichen Arbeit mit Freya Miles bei der „Law Enforcement“-Reihe. Diese Bücher sind jedoch kein Vergleich zu diesem Büchlein hier, denn Nadine Kapp ...

Ich kenne die Autorin Nadine Kapp aus ihrer gemeinschaftlichen Arbeit mit Freya Miles bei der „Law Enforcement“-Reihe. Diese Bücher sind jedoch kein Vergleich zu diesem Büchlein hier, denn Nadine Kapp hat hier nicht nur alleine die Zeilen verfasst, sondern auch fernab vom Roman einen kleinen, aber feinen Gedichtband geschaffen, der sehr persönliche Zeilen enthält.

Die Autorin hat nicht nur mit wundervollen Gedichten und Zitaten, die einem ans Herz gehen, sondern auch mit liebevollen Illustrationen ein Buch zum Nachdenken, Träumen, Verlieben und auch Verschenken geschaffen.

Wenn ihr mich jetzt fragt, welches Gedicht mir in diesem Büchlein am besten gefallen hat, kann ich euch eigentlich gar keine Antwort darauf geben, denn alle Zeilen beinhalten sehr viel Gefühl, Emotion und Tiefgang und haben alle bei mir einen nachhaltigen und bleibenden Eindruck hinterlassen. Dabei sind ihre Gedichte noch nicht einmal in chronologischer Reihenfolge verfasst und können daher einfach frei gelesen werden.

Nadine Kapp hat uns mit diesem kleinen Projekt einen Einblick in ihr Leben geschenkt – hat uns gezeigt, wie es ist zu lieben und geliebt zu werden, aber auch, dass mit der Liebe auch unter Umständen viel Leid einhergehen kann. Denn nur derjenige, den wir lieben, kann uns am meisten verletzen. Ich habe über ihre Gedichte viel nachgedacht und habe mich sogar in einigen Passagen wiederfinden können.

Dieses kleine Büchlein ist keine Gute-Nacht-Lektüre, kein Sommerroman, kein Krimi, der euch vor lauter Spannung nicht schlafen lässt – nein, mit diesem Büchlein haltet ihr ein Stück Prosa in den Händen, die euch zum Nachdenken und fühlen anregt.