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Veröffentlicht am 21.06.2019

Löwenzahnkind

Löwenzahnkind
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Inhalt: In dem kleinen verschlafenen Nest Gullspang in Westschweden, verschwindet die siebzehnjährige Annabelle nach einer Party spurlos. Um die örtliche Polizei bei der Suche zu unterstützen reisen die ...

Inhalt: In dem kleinen verschlafenen Nest Gullspang in Westschweden, verschwindet die siebzehnjährige Annabelle nach einer Party spurlos. Um die örtliche Polizei bei der Suche zu unterstützen reisen die Kommissarin Charlie Lager und ihr Kollege Anders an. Was niemand weiß, Charlie ist in Gullspang aufgewachsen und sie hat keine guten Erinnerungen an ihre Kindheit.

Meine Meinung:
Das Debüt der, laut ihrer Vita in Gullspang aufgewachsenen Autorin Lina Bengstdotter ist durchaus lesenswert, ich mag ihren Schreibstil, die Art wie sie die Protagonisten und die Orte beschreibt, hat einen ganz eigenen Reiz. Die Autorin erzählt in gemächlichem Tempo, von Anabelle dem rebellischen Teenager, die darunter leidet das ihre Mutter sie am liebsten in Watte packen würde, von zwei Mädchen, Rosa und Alice, die irgendwann in der Vergangenheit eine unerwünschte Freundschaft schlossen und natürlich von Charlie, deren Mutter Betty in ihrem Haus ausschweifende Party feierte. Vom Verfall des Ortes, der Abhängigkeit der Bevölkerung von der Holzfabrik, dem langweiligen Leben der Jugendlichen, die in einem verlassenen Laden Partys feiern, bei denen niemand nüchtern bleibt.
Dazu kommen noch die Probleme Charlies, sie trinkt, sie hat ihr Privatleben nicht wirklich im Griff und schreckt auch vor einer Affäre mit einem verheirateten Kollegen nicht zurück.
Das alles zeichnet ein düsteres Bild, das das verschwinden Annabelles fast in den Hintergrund rücken lässt, zumal die Ermittlungen auch nicht wirklich voran kommen, erst als Charlie vom Dienst suspendiert wird und sie für kurze Zeit in dem Haus ihrer verstorbenen Mutter unterkommt, stößt sie auf weitere Hinweise, die nicht unbedingt dazu führen Annabelle zu finden aber die Licht in die Vergangenheit bringen.
Mit ein paar Tagen Abstand zum Buch, komme ich mehr und mehr zu der Erkenntnis:
Annabelles Verschwinden, dieser Fall, dient nur dazu um Charlie und ihr Leben vorzustellen, und das ist auch wirklich gelungen, ich bin gespannt, welche Fälle Charlie noch erwarten.

Veröffentlicht am 09.04.2019

Todeslieder

Todeslieder
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Nach dem 3. Weltkrieg leben die Menschen in Städtebünden, streng aufgeteilt in verschiedenen Klassen, aus denen sie sich kaum befreien können. Durch Genveränderungen haben einige von ihnen die Fähigkeit ...

Nach dem 3. Weltkrieg leben die Menschen in Städtebünden, streng aufgeteilt in verschiedenen Klassen, aus denen sie sich kaum befreien können. Durch Genveränderungen haben einige von ihnen die Fähigkeit entwickelt mithilfe von Musik andere so sehr zu beeinflussen und zu manipulieren, dass sie sterben. Die sogenannten Todesweber werden gefürchtet und verfolgt.

Ivy führt mit ihrer Familie ein Leben im Überfluss, als Tochter des Präsidenten eines Städtebundes in den ehemaligen USA, wächst sie über behütet und geschützt durch einen Bodyguard auf. Am 11. Geburtstag ihrer über alles geliebten Schwester überschlagen sich die Ereignisse. Ihr Vater führt Verhandlungen mit Nicholas Chevalier einem europäischen Gesandten, statt den Tag mit der kleinen Tochter zu verbringen. Um dem Vater die Leviten zu lesen, besucht sie ihn seinem Büro und lernt nicht nur den Gesandten kennen, sondern kurz darauf auch den Feuerkünstler Jared, der eine verbotene Zirkusvorstellung in einem verrufenen Stadtteil ankündigt. Getrieben von Trotz gegenüber dem unverschämten Jared, der sie wegen ihrer höheren Stellung verachtet, besucht sie heimlich die Vorstellung und bringt sich damit das erste Mal in Gefahr.

Als sie die Nachricht erhält, das ihre kleine Schwester verschwunden ist, nimmt sie trotz aller Abneigung, Jareds Angebot an, ihr bei der Suche nach dem Kind zu helfen.

Ein Jugendbuch, im Bücherhaus, das kommt ja eher selten vor und auch dieses Mal war das nicht wirklich beabsichtigt, ich habe mich auf Anhieb in das Cover verliebt, der in Flammen stehende Notenschlüssel machte mich neugierig und der Gedanke, das Musik gefährlich, sogar tödlich sein kann, ist soweit von allem, was man allgemein über Musik hält entfernt, das ich unbedingt wissen musste, was es damit auf sich hat.

Dass es sich bei Todeslieder um ein Jugendbuch handelt, wurde mir dann aber schon auf den ersten Seiten klar. Aber da mich wie schon geschrieben, das Thema sehr interessierte las ich trotzdem weiter. Die Handlung des Buches hat mich dann auch sehr schnell gefesselt, Ivy ist ihrem Alter entsprechend Impulsiv und manchmal etwas kopflos, womit sie nicht nur sich, sondern auch andere in Gefahr bringt.

Neben Jared steht ihr auch der Gesandte Nicholas Chevalier zur Seite. Während der Suche nach Vicky lernt Ivy das wahre Leben kennen, sie trifft auf verfeindete Gruppierungen und gerät gemeinsam mit Nicolas in Gefangenschaft zwar können sie sich wieder befreien, werden aber genauso schnell wieder aufgespürt.

Die sich überschlagenden Ereignisse treiben den Leser durch das Buch, ich wollte unbedingt wissen, wer Freund ist und wer Feind und natürlich auch wie sich am Ende alles auflöst.

Ich habe allerdings auch einen Kritikpunkt, der Schreibstil der Autorin ist meiner Meinung nach noch nicht ganz ausgereift, ich stolperte zu oft über holprige Formulierungen, die den Lesefluss störten. Es war manchmal sehr anstrengend zwischen dem Drang unbedingt wissen zu wollen, wie es weitergeht und dem Gefühl eine Pause zu brauchen zu entscheiden.

Ich gebe für Todeslieder trotzdem eine Leseempfehlung, das Thema ist spannend, die Auflösung in sich schlüssig und für ein Debüt auch gut geschrieben, wenn auch ausbaufähig.

Ich bin trotzdem gespannt, was wir als Nächstes von Nina Rudt zu lesen bekommen.

Veröffentlicht am 03.03.2019

Die Tochter der Hexe

Die Tochter der Hexe
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Inhalt: Auf der Flucht vor ihren Verfolgern rettet sich die junge Hexe Bess mit einem Schritt ins Leere. Die Flucht vor den Hexenjägern ist ihr damit zwar gelungen, aber sie wird weiterhin verfolgt. Gideon ...

Inhalt: Auf der Flucht vor ihren Verfolgern rettet sich die junge Hexe Bess mit einem Schritt ins Leere. Die Flucht vor den Hexenjägern ist ihr damit zwar gelungen, aber sie wird weiterhin verfolgt. Gideon Masters, der erst ihrer Mutter die Macht verlieh ihre Tochter Bess von der Pest zu heilen, nachdem die Krankheit ihr den Mann und zwei weitere Kinder nahm, machte auch Bess zur Hexe und will sie nun an seine Seite holen.

Bess tut alles um ihm zu entkommen, doch auch wenn Jahrhunderte vergehen, kommt Bess nie zur Ruhe. Gideon könnte sie jederzeit aufspüren.



Meine Meinung:

Ich habe das Buch auf Empfehlung einer Freundin gelesen und ich wurde nicht enttäuscht.

Mit ihrem angenehmen Schreibstil führt die Autorin Paula Brackston ihre Leser durch die Zeit, beginnend im Jahr 1628 in Bathcomb, wo Bess mit ihrer Familie ein einfaches aber glückliches Leben führt. Bis die Pest und der Hass ihr Leben zerstört.

Dann begleiten wir Bess, ins 19.Jahrhundert, sie arbeitet als Krankenschwester und behandelt in einer kleiner Praxis in Whitechapel unentgeltlich Prostituierte. Aber auch hier ist sie vor Gideon Masters nicht sicher und bald stellt sich die Frage ob der Prostituiertenmörder Jack the Ripper und der Hexer ein und die selbe Person sind.

Nur knapp entkommt Bess seinem perfiden Plan.

ich könnte euch jetzt alle Stationen von Bess aufzählen, aber das könnt ihr genauso gut selber lesen.

Begeben wir uns also in die Gegenwart.

Elisabeth lebt abgeschieden in einem Häuschen am Waldrand, sie meidet die Nähe zu anderen und lebt vom Verkauf diverser Heilkräuter und Tinkturen.

Als sie Besuch von Tegan bekommt ist sie zunächst nicht begeistert, aber nach und nach öffnet sie sich dem Teenager und sieht eine Gabe in dem Mädchen die ihrer nicht unähnlich ist.

Sie beginnt Tegan auszubilden und ihr ihre Lebensgeschichte zu erzählen.

Tegan ist eine eifrige Schülerin bis sie auf einen jungen Mann trifft und wie das so ist im Leben, nichts ist wichtiger als die Liebe.

Ich verrate euch nicht mehr, das Buch ist gut geschrieben und dadurch das die Liebe nicht das Hauptelement ist auch für Romantikallergiker wie mich geeignet.

Bess ist eine starke und unabhängige Frau und kein schmachtender Teenager, sie steht mit ihrem optischen Alter von 50 Jahren, mitten im Leben.

Ich vergebe für die Tochter der Hexe eine Lesempfehlung.

Veröffentlicht am 28.08.2018

Das Morpheus Gen

Das Morpheus-Gen
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Inhalt: Schlafen ist ein Grundbedürfnis jeden Lebewesens, ohne Schlaf werden wir unruhig, unkonzentriert, unaufmerksam. Schlafmangel macht krank. Manchmal wünschen wir uns trotzdem, länger wach bleiben ...

Inhalt: Schlafen ist ein Grundbedürfnis jeden Lebewesens, ohne Schlaf werden wir unruhig, unkonzentriert, unaufmerksam. Schlafmangel macht krank. Manchmal wünschen wir uns trotzdem, länger wach bleiben zu können, weil eine wichtige Arbeit erledigt werden muss oder einfach um zu feiern. Der Anwalt David Berger sollte wach sein, sein Chef hat ihm einen wichtigen Auftrag erteilt und so nimmt er die Pillen die er von seinem besten Freund Alex bekommen hat Stay Tuned heißt das nicht zugelassene Medikament. Und sie wirken, besser als gewünscht.Als Alex und Davids Verlobte ermordet werden, gerät David unter Verdacht und muss fliehen.

Meine Meinung:
Geschickt verbindet der Autor Vergangenes mit der Gegenwart, ich liebe es wenn in Büchern von der Vergangenheit erzählt wird.
Der Autor wechselt immer wieder von einem Protagonisten zum nächsten, manchmal wenn es schon spät war und ich müde, konnte ich die Handlung zeitlich nicht auf Anhieb zuordnen. Ich wusste z.B. nicht auf Anhieb ob Alex und Lisa schon tot waren als David die Pillen nahm.
Das klärt sich allerdings alles im Laufe des Buches, das zu Beginn einen Haufen Fragen aufwirft.
Wer steckt wirklich hinter den Morden? Was wollen die Verfolger Davids? Wer ist Freund wer ist Feind? Und was hat Davids Vater mit all dem zu tun?
Diese Fragen werden gegen Ende des Buches alle geklärt, allerdings auf eine Art und Weise die mir nicht so ganz gefiel, aber das ist natürlich Geschmackssache.
Bis dahin allerdings hat mich das Morpheus Gen absolut überzeugt, ein rasanter Thriller, mit interessanten Charakteren, der mir die eine oder andere schlaflose Nacht bescherte.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Sturm

Sturm
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Inhalt: Weltweit spielt das Wetter verrückt. In Australien verschwindet ein kompletter See, in Russland taut innerhalb weniger Stunden der Permafrostboden auf und eine ganz Stadt wird zerstört, in Deutschland ...

Inhalt: Weltweit spielt das Wetter verrückt. In Australien verschwindet ein kompletter See, in Russland taut innerhalb weniger Stunden der Permafrostboden auf und eine ganz Stadt wird zerstört, in Deutschland zerstört ein Wirbelsturm das Olympiastadion und ein Wintereinbruch Ende September stürzt das Land ins Chaos.
Der Metereologe Daniel und die Sekretärin Laura finden heraus das diese Wetterphänomene keine Launen der Natur sind, sondern von Menschen gemacht und Laura hat von ihrem Chef den Schlüssel in die Hand bekommen, mit dem das ganze aufzuhalten ist. Ihr Chef hat Insiderwissen an eine Chinesische Firma verkauft und diese lässt einen Tornado ungeahnten Ausmaßes auf die USA zurasen, was die CIA auf den Plan ruft.Während Laura ins Visier der Chinesischen Firma gerät, die einen Auftragskiller auf sie ansetzt.

Meine Meinung: Das Buch beginnt mehr als spannend, ein Sturm aus heiterem Himmel, auftauende Permafrostböden, verschwundene Seen und damit verknüpft die Schicksale der Menschen, das bietet Stoff für atemlose Lesestunden und die hatte ich teilweise auch. Nur für meinen Geschmack hat der Autor zu viele Erklärungen eingefügt, ich hatte das Gefühl das er immer und immer wieder das selbe erklärte, wobei dem sicher nicht so wahr und ich dem Autor damit Unrecht tue, aber es gab Passagen bei denen ich mich gelangweilt habe. Das Thema ist brisant und beim Lesen fragte ich mich unweigerlich ob alle Wetterkapriolen natürlichen Ursprungs sind oder ob der Mensch in der Lage ist das Wetter so weit zu kontrollieren, dass es außer Kontrolle geraten könnte. Dieser Satz ist nur auf den ersten Blick unlogisch.
Es gibt Dinge von denen sollte man, trotz aller Möglichkeiten die Finger lassen, da die Folgen nicht abzusehen sind. Nur ist das Wunschdenken, denn sobald die technischen Möglichkeiten da sind, wird es Menschen und Nationen geben die sie um jeden Preis nutzen wollen.
Mein Fazit:
Für Leser die wissenschaftliche Erklärungen lieben, ist es zu 100% Empfehlenswert.