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Veröffentlicht am 08.11.2016

Die perfekte Mischung aus Spannung, Action und Gefühl!

Luc - Fesseln der Vergangenheit
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Auf dem Rückweg von einem Afghanistan-Einsatz geraten US-Navy-SEAL Luc DeGrasse und sein Team in einen Hinterhalt. Luc wird dabei schwer verletzt und entführt. Er gerät in einen Machtkampf zwischen zwei ...

Auf dem Rückweg von einem Afghanistan-Einsatz geraten US-Navy-SEAL Luc DeGrasse und sein Team in einen Hinterhalt. Luc wird dabei schwer verletzt und entführt. Er gerät in einen Machtkampf zwischen zwei Talibanführern.
Während er noch darüber nachdenkt, seiner scheinbar ausweglosen Situation zu entfliehen, entwickelt er Gefühle für die amerikanische Ärztin Jasmin, die – selbst auf der Flucht vor der amerikanischen Regierung – die medizinische Versorgung eines abgelegenen Bergdorfes sicherstellt. Damit die beiden eine Chance haben können, gilt es, den Taliban erfolgreich zu entkommen und viele weitere Hindernisse zu überwinden...

Die Geschichte ist von Anfang an total spannend und bleibt dies auch bis zum Ende – an keiner Stelle wird das Buch langatmig. Im Gegenteil, aufgeworfene offene Fragen und viele dramatische Szenen zwingen einen geradezu, immer weiterzulesen.
Dabei gelingt es Stefanie Ross eindrucksvoll, ein sehr differenziertes Bild des Lebens in Afghanistan zu zeichnen. Taliban sind nicht prinzipiell die „Bösen“, wie sie gern dargestellt werden, sondern auch unter ihnen gibt es verschiedene Lager, die sehr unterschiedliche Interessen verfolgen. Wie vielfältig die Hintergründe von Anschlägen und Terrorakten sein können, zeigt sie durch das umfangreiche Netz aus Intrigen und Personen, die in „Luc – Fesseln der Vergangenheit“ entsponnen werden müssen.

Der Schreibstil ist sehr bildhaft und flüssig und sorgt dafür, dass die Geschichte wie ein Film im Kopf ablaufen kann. Dies gilt für die beeindruckenden Naturbeschreibungen, ebenso wie für die Charaktere, die sehr liebevoll und facettenreich dargestellt werden, sodass man sich gut in sie heineinversetzen, mitleiden oder auch mitlachen kann. Da die Geschichte immer wieder aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt wird, kann man das Geschehen an allen Orten verfolgen und bekommt abwechselnd tiefere Einblicke in das Leben und die Gedanken einzelner Personen - besonders von Luc und Jasmin.
Die Liebesgeschichte ist romantisch und leidenschaftlich, nimmt aber auf keinen Fall zu viel Raum ein. Die dramatischen Ereignisse um Jasmins Vergangenheit und die Machtkämpfe in Afghanistan stehen klar im Vordergrund.

Die Geschichte ist von Beginn an absolut fesselnd und lässt den Leser bis zum Schluss nicht mehr los. Besonders der sehr angenehme Schreibstil überzeugt und macht das Lesen zu einem Vergnügen. Das Thema ist aktuell, interessant aufgearbeitet und regt zum Nachdenken an.

Veröffentlicht am 08.11.2016

Erzählstil überzeugt komplett

Wer wird denn gleich von Liebe sprechen?!
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Heiß, heißer, Drew... so sieht er sich zumindest selbst. Der erfolgreiche Geschäftsmann zieht jedes Wochenende los, um Frauen aufzureißen. Ernsthafte Gefühle kennt er nicht, bis er eines abends eine Frau ...

Heiß, heißer, Drew... so sieht er sich zumindest selbst. Der erfolgreiche Geschäftsmann zieht jedes Wochenende los, um Frauen aufzureißen. Ernsthafte Gefühle kennt er nicht, bis er eines abends eine Frau trifft, die ihm nicht mehr aus dem Kopf geht. Da der Frauenheld mit seinen Gefühlen gar nicht umgehen kann, entsteht ziemliches Chaos.

Dieses Buch hat mich überzeugt, weil es einfach anders ist, als andere Bücher dieses Genres, die ich bisher gelesen habe.
Drew ist der Ich-Erzähler der Geschichte. Es beginnt damit, dass er fürchterlich leidet. Er ist krank, wie er selbst sagt, richtig weinerlich und gar nicht er selbst. Nachdem seine Schwester bei ihm zuhause reinplatzt, erzählt er ihr seine Geschichte – aber nicht nur ihr, sondern auch dem Leser. Und genau das ist es, was dem Buch besonderen Charme verleiht. Drew spricht den Leser immer wieder an und gibt sein Insiderwissen, wie Männer wirklich ticken, an ihn weiter. Dabei wirkt er nicht immer sympathisch, was ihm allerdings auch bewusst ist – und das macht den selbstverliebten Typen dann schon wieder liebeswert.
Wäre der Beginn nicht – das Wissen, dass er anders sein wird, als er selbst sein früheres Ich darstellt – hätte ich mich aber wohl nur schwer mit ihm anfreunden können.

Die Erzählweise sorgt immer wieder für sehr lustige Momente, weil Drew einfach eine tolle Art hat, die Dinge aus seiner männlichen Sicht zu erklären.
Aber das Buch ist nicht nur witzig. Die Geschichte bietet allerlei verschiedene Emotionen. Dass Drew auch seine erotischen Abenteuer ausführlich schildert, ist wohl nicht weiter überraschend...

Die Handlung ist auf jeden Fall interessant, schon allein weil es spannend zu verfolgen ist, welcher Schachzug Drew als Nächstes einfällt. Was der Geschichte allerdings fehlt, sind große Überraschungen. Im Großen und Ganzen ist der Verlauf relativ vorhersehbar, daher vergebe ich trotz des großes Lesespaßes nur 5 Möhren und keine 5+.

Der Erzählstil ist erfrischend. Der Leser wird direkt angesprochen und Drew wirft in seine Lebensgeschichte immer wieder kleine Anekdoten über die Männerwelt ein, sodass der Schürzenjäger, der sich Frauen gegenüber nicht besonders fair verhält, trotzdem insgesamt sehr sympathisch wird. Die Handlung ist interessant, aber nicht überraschend, trotzdem macht es unglaublich Spaß, Drews mal sarkastische, mal witzige, mal traurige Erzählung zu verfolgen.

Veröffentlicht am 08.11.2016

sympathische, ruhige Protagonistin trifft Weiberheld - explosive, emotionale Mischung

Nicht auch noch der!
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Luca ist schockiert: Aufgrund einer Verwechslung ihres Namens soll die junge Frau in eine Männer WG ziehen, in der sich das einzige freie Zimmer des Studentenwohnheimes befindet. Aber was bleibt ihr anderes ...

Luca ist schockiert: Aufgrund einer Verwechslung ihres Namens soll die junge Frau in eine Männer WG ziehen, in der sich das einzige freie Zimmer des Studentenwohnheimes befindet. Aber was bleibt ihr anderes übrig – zu ihrem Ex-Freund, der sie betrogen hat, kann sie nicht zurück, und die Wohnung ihrer Freundin, bei der sie vorübergehend unterkommen konnte, ist zu klein für zwei. So fügt sie sich in ihr Schicksal. Und es wäre alles nur halb so schlimm, wenn nicht ausgerechnet der Frauenheld Ben, der jede Nacht ein anderes Mädchen mitbringt, einer ihrer Mitbewohner wäre. Doch mit der Zeit entdeckt Luca auch noch eine andere Seite von Ben...

Luca ist eine unglaublich sympathische Protagonistin. Sie ist die Ich-Erzählerin der Geschichte und führt mit ihrer mal lustigen, mal sarkastischen Art in einen jungen, frechen Stil durch die Handlung. Nach außen gibt sie sich selbstbewusst und kämpferisch, und versteckt damit die tiefe Verletzung, die sie in ihrer Vergangenheit erfahren hat. Die Perspektive erlaubt zwar intensive Einblicke in Lucas Gedanken und Gefühle, ihr Geheimnis behält sie aber lange für sich.

Ben ist ein Charakter, der sehr unterschiedliche Gefühle in mir hervorruft. Einerseits mag ich seine lockere Art und das Beschützerverhalten, das er an den Tag legt. Sein Umgang mit Frauen führt allerdings dazu, dass er alle soeben erhaltenen Sympathiepunkte sofort wieder verliert. Auch wenn er sich im Verlauf der Geschichte öffnet und zuletzt auch offenbart, warum er sich so verhält, kann ich mich nicht vollständig mit ihm anfreunden.
Auch Luca hat so ihre Probleme mit ihm. Immer wieder kommt es zu hitzigen Wortgefechten, die oft sehr spaßig zu lesen sind.

Es gibt noch viele weitere, sehr unterschiedliche Figuren, sodass eine interessante, konfliktgeladene Mischung entsteht.

Der Ausgang der Geschichte ist in diesem Genre vorhersehbar. Der Weg dahin ist aber sehr interessant gestaltet. Es gibt immer wieder witzige Szenen, einige kleine Dramen und eine Menge unerwartete Ereignisse. Sowohl Luca als auch Ben kämpfen mit ihren Geheimnissen, die sie lange verbergen. Doch besonders Luca wird früh von ihrer Vergangenheit eingeholt, was für sehr spannende, temporeiche Passagen sorgt.
Die Aufdeckung, was beide Figuren beschäftigt, kam für mich überraschend, fügt sich aber gut in die Geschichte und erklärt einige Verhaltensweisen.

Fazit: Eine Geschichte voller Emotionen und spaßiger Passagen. Dramatisch Momente und verborgene Geheimnisse sorgen für Spannung. Und obwohl man sich sicher ist, den Ausgang zu kennen, gibt es auf dem Weg dahin einige Überraschungen. Es hat Spaß gemacht, die Geschichte zu lesen und dank der flüssigen Erzählweise kann man sich auch leicht in Luca hineinführen. Einzig mit Ben hadere ich noch immer... ziehe dafür letztlich aber keinen Punkt ab, dafür hat mir das Buch dann doch zu gut gefallen:

Veröffentlicht am 02.11.2016

ein bewegendes Buch, das Spuren hinterlässt

Die Tage, die ich dir verspreche
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Gwen ist 19 Jahre alt und hat gerade eine Herztransplantation hinter sich. Als sie nach der Rhea nach Hause kommt, ist sie überfordert und fühlt sich von den Erwartungen ihrer Familie erdrückt. Zudem quälen ...

Gwen ist 19 Jahre alt und hat gerade eine Herztransplantation hinter sich. Als sie nach der Rhea nach Hause kommt, ist sie überfordert und fühlt sich von den Erwartungen ihrer Familie erdrückt. Zudem quälen sie Schuldgefühle über den Tod des Spenders. Gwen will es nicht mehr, dieses verdammte Herz voll Leben.
Sie sucht im Internet nach jemanden, dem sie ihr Herz schenken kann. Dabei stößt sie auf Noah, der Gwen zunächst nicht ernst nimmt. Bis diese plötzlich vor seiner Tür steht: mit der festen Absicht, ihm ihr Herz zu spenden, damit er leben und sie sterben kann...

Nach dem Lesen, muss man das Buch erst mal sacken lassen.
Es ist ein Buch, das man nicht einfach inhalieren kann. Viel zu sehr regt es zum Denken an. Und doch ist es genauso schwer, lange Pausen zu machen, weil man wissen möchte, was noch kommt. Ob alles gut ausgeht.
Es ist ebenso ein Buch, dass man auch nach dem Lesen nicht so schnell vergessen wird. Und es ist auch ein Buch, dass uns am Ende eine Entscheidung abverlangt – zumindest eine Auseinandersetzung mit dem Thema Organspende.

Ich würde gern behaupten, dass ich verstehen kann, wie Gwen sich fühlt. Aber das kann ich nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es ist, diese Krankheitsdiagnose zu bekommen. Wie es ist, auf die rettende Nachricht zu warten, zwischen ständiger Hoffnung und Enttäuschung. Den Tod schon im Nacken. Und noch weniger kann ich mir vorstellen, wie es sich anfühlt, ein „fremdes“ Organ in mir zu tragen. Mit dem Wissen, dass ein Mensch sterben musste, damit man selbst leben kann.
Und doch sorgt das Buch dafür, dass man sich all dies eben doch vorstellen kann.
Die Beschreibungen sind sehr eindringlich und wirken absolut authentisch. Gwen teilt all ihre Gedanken und Gefühle mit dem Leser. Es ist leicht, mitzufühlen, was Gwen durchmacht, da sie ihre Emotionen in so passende Worte und Bilder packt. Wobei leicht vielleicht das falsche Wort ist, denn leichte Kost ist das Buch sicher nicht.
Und das zeigt sich auch an Noah, der in so vielen Situationen kaum mit Gwen und ihren zerrütteten Gefühlen umzugehen weiß.

Der Leser erlebt eine ähnliche Achterbahnfahrt wie die beiden Protagonisten.
Sie kann doch nicht....? Er wird doch nicht...?
Dank der wechselnden Ich-Perspektive von Gwen und Noah bekommt man einen intensiven Eindruck, was beide Figuren – nicht zuletzt miteinander – erleben.
Das Buch ist aufregend und dramatisch. Mitreißend und berührend. Es ist eine bewegende Geschichte, auf die man sich einlassen muss, um Gwen auf dieser emotionalen Reise zu begleiten.
Es ist schwer zu beschreiben – ihr müsst es einfach selbst lesen.

Sympathische Figuren und ein realistisches Setting mit vielen (verständlich formulierten) medizinischen Details nehmen den Leser mit auf eine emotionale Reise.
Ein bewegendes Buch mit ernstem Thema, dass zum Nachdenken anregt und Spuren hinterlässt.

Veröffentlicht am 26.10.2016

spannend und emotional wie die Vorgänger

Fairy - Das Band der Magie 3
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Fairy ist der dritte Band von Liane Mars’ „Band der Magie“-Reihe. Obwohl die Geschichten um die einzelnen Hauptfiguren in sich abgeschlossen sind, ist Vorwissen auf jeden Fall notwendig. Denn letztlich ...



Fairy ist der dritte Band von Liane Mars’ „Band der Magie“-Reihe. Obwohl die Geschichten um die einzelnen Hauptfiguren in sich abgeschlossen sind, ist Vorwissen auf jeden Fall notwendig. Denn letztlich werden doch Handlungsstränge aus Liah aufgegriffen und hier weitergeführt. Außerdem gibt es nicht mehr allzu viele Erklärungen zu der fremden Welt mit ihren ungewöhnlichen Bewohnern.

Und so treffen bereits bekannte und liebgewonnene Figuren auf neue, facettenreiche Charaktere.

Fairy hatte bereits ein sehr einschneidendes Aufeinandertreffen mit dem Krieger Brahn. Dementsprechend skeptisch steht der Shadun ihr zunächst auch gegenüber. Doch letztlich freunden die zwei, die aus so verschiedenen Welten stammen, sich an. Alles könnte so schön sein, wenn nicht die Herrscherin der Pari Fairy einen grausamen Auftrag erteilt, der das aufgebaute Vertrauen zwischen Brahn und ihr auf eine harte Probe stellt.

Die Figur Fairy fand ich bereits im letzten Band sehr spannend. Allerdings muss ich zugeben, dass es mir nicht so richtig gelang, mir die junge Frau als Pari wirklich bildlich vorzustellen – sie ist einfach ein sehr außergewöhnliches Wesen. Sympathisch war sie mir dafür sofort.
Und auch Brahn, denn ich bereits zuvor in mein Herz geschlossen hatte, kann hier mit seiner geduldigen, verständnisvollen Art sofort wieder punkten.

Die Geschichte entwickelt sich zunächst relativ ruhig. Fairys Lebensweise entspricht gar nicht den üblichen Verhaltensweisen von Brahn und seiner Gemeinschaft. Berührungen gibt es bei den Pari nicht, private Gedanken werden kaum ausgesprochen. So sind die ersten Treffen zwischen den beiden zunächst etwas schwierig. Doch Fairy beginnt sich zu öffnen. Die Entwicklung, die sie dabei durchmacht, ist dank der Ich-Perspektive, die den Leser an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben lässt, schön nachzuvollziehen.

Nach dem ersten Drittel gab es einen Moment, wo ich dachte: „schön, nun mögen sie sich, lass sie zusammen sein und es gibt für alle ein Happy End“. Aber so einfach macht Autorin Liane Mars ihren Figuren natürlich nicht.
Es folgt eine temporeiche, dramatische Handlung voller gegensätzlicher Gefühle. Wut, Hass, Verzweiflung, Liebe – Fairy ist hin und her gerissen zwischen der Loyalität zu ihrem Volk und den Gefühlen für Brahn und steht plötzlich im Zentrum eines Krieges.
Was nun folgt, ist überraschend und kommt absolut unerwartet.
Die actionreichen Kampfszenen hätten teilweise etwas kürzer sein können, aber die Geschichte sprüht vor Spannung und Emotionen, sodass man letztlich immer weiter lesen muss.

Der Epilog bildet den perfekten Rahmen dieser vielseitigen und aufregenden Geschichte.

Ein neues Abenteuer in der einzigartigen Fantasywelt mit ihren liebevoll ausgearbeiteten, facettenreichen Bewohnern. Alte Bekannte und neue Figuren treffen aufeinander und sorgen in einer spannenden, temporeichen, dramatischen sowie emotionalen Geschichte für aufregende Lesestunden.