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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.07.2019

Historischer Krimi

Die Frau aus Oslo
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„Die Frau aus Oslo“ ist ein historischer Krimi des norwegischen Schriftstellers Kjell Ola Dahl, der als bester Krimi Norwegens 2015 ausgezeichnet wurde.
Die Jüdin Ester kämpft im norwegischen Widerstand. ...

„Die Frau aus Oslo“ ist ein historischer Krimi des norwegischen Schriftstellers Kjell Ola Dahl, der als bester Krimi Norwegens 2015 ausgezeichnet wurde.
Die Jüdin Ester kämpft im norwegischen Widerstand.

Als sie verraten wird, gelingt es ihr nach Schweden zu fliehen, während ihre Familie deportiert und ermordet wird. Zur gleichen Zeit wird ihre Freundin Ase, die mit dem Widerstandskämpfer Gerhard Falkum eine gemeinsame Tochter – Turid – hat, auf brutale Weise ermordet. Gerhard wird des Mordes an Ase verdächtigt, flieht ebenfalls nach Schweden, später in die Vereinigten Staaten. Der Fall wird nicht näher verfolgt. 1967 kehrt Gerhard unter dem Vorwand seine Tochter Turid kennenlernen zu wollen zurück.

Der Krimi hat Handlungsstränge in drei verschiedenen Zeitebenen – 1942, 1967 und 2015 – und der Hauptteil der Ereignisse findet in den Jahren 1942 und 1967 statt. Durch den Wechsel zwischen den Zeitsträngen und aufgrund der zahlreichen Charaktere benötigt man beim Lesen ein wenig Konzentration. Bereits zu Beginn werden zahlreiche Fragen aufgeworfen, wodurch eine gewisse Spannung erzeugt wird.
Die Stimmung zur Zeit des Zweiten Weltkrieges ist sehr bedrückend und die Angst der Menschen ist spürbar. Keiner weiß wem er trauen kann und es hat mich immer wieder fassungslos gemacht wozu Menschen fähig sind. Aber auch 25 Jahre später schleichen die Protagonisten umeinander herum, keiner traut dem andern und es bleibt die Frage, was damals wirklich passiert ist. Dem Autor ist es sehr gut gelungen, die Angst und das vorherrschende Misstrauen zu transportieren.

Der Schreibstil ist flüssig, gut verständlich und angenehm zu lesen. Lediglich mit den vielen Straßennamen und Wegbeschreibungen in Norwegen konnte ich - wegen mangelnder Ortskenntnisse - nichts anfangen.

Insgesamt liest sich das Buch spannend und ich habe durchweg über die Zusammenhänge gerätselt. Das Ende gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen und war für mich rund und stimmig. Allerdings musste ich mit ein wenig Abstand feststellen, dass einige Fragen aufgeworfen werden, deren Antwort der Fantasie des Lesers überlassen bleibt. Trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen und mich gut unterhalten gefühlt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 30.06.2019

Vom Ghosting zum Stalking

Die Obsession - Wenn eine Begegnung zum Verhängnis wird
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„Die Obsession - Wenn eine Begegnung zum Verhängnis wird“ ist nach „Der Wille versetzt Berge“ das zweite Buch der in Hamburg lebenden Autorin Nuray Çeşme

Über eine Dating-Plattform lernt die 36-jährige ...

„Die Obsession - Wenn eine Begegnung zum Verhängnis wird“ ist nach „Der Wille versetzt Berge“ das zweite Buch der in Hamburg lebenden Autorin Nuray Çeşme

Über eine Dating-Plattform lernt die 36-jährige Italienerin Amelia den Frauenheld Marlon kennen. Dieser zeigt sich zunächst von seiner besten Seite. Aber nachdem er Amelia ins Bett bekommen hat, ist sein Ziel erreicht und er verschwindet, macht sich unerreichbar. Amelia ist am Boden zerstört, kann Marlon einfach nicht vergessen und beginnt Marlon zu stalken.

Die Handlung wird im Wechsel aus der Perspektive von Amelia, Marlon und Lukas – Marlons besten Freund – beschrieben. Dieser Wechsel sorgt für Spannung und verschafft dem Leser einen interessanten Einblick in die Gedankenwelt der verschiedenen Persönlichkeiten, der für mich gerne noch ein wenig tiefgreifender hätte sein dürfen. Neben der Gegenwartshandlung erfährt man auch einiges aus der Vergangenheit und der Familiengeschichte Charaktere, wodurch das Verhalten dieser geprägt ist und nachvollziehbar wird. Die Emotionen und auch das krankhafte Verhalten von Amelia werden authentisch beschrieben.

Der Schreibstil der Autorin ist einfach und angenehm zu lesen. Lediglich ein paar Wortwiederholungen habe ich als ein wenig unnötig empfunden.

Mit den Themen Online-Dating, Gosthing und Stalking hat die Autorin aktuelle Themen aufgegriffen und diese in einer Handlung gelungen zusammengebracht.

Trotz der bereits genannten Unstimmigkeiten hat mich das Buch gefesselt, da es flüssig geschrieben ist, Spannung aufbaut und die Protagonisten interessant sind.

Veröffentlicht am 29.06.2019

Zwischen Fantasie, Realität und Magie

Der Geist von Cavinello d'Alba
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„Der Geist von Cavinello d'Alba“ ist ein wundervolles Märchen für Erwachsene von der Autorin Caroline Sesta, das zum Träumen einlädt.

Cornelia lebt im Ruhrgebiet und bekommt von ihrem Freund Frank einen ...

„Der Geist von Cavinello d'Alba“ ist ein wundervolles Märchen für Erwachsene von der Autorin Caroline Sesta, das zum Träumen einlädt.

Cornelia lebt im Ruhrgebiet und bekommt von ihrem Freund Frank einen Heiratsantrag. Deswegen benötigt sie ihre Abstammungsurkunde. Dadurch erfährt sie, dass ihre Eltern gar nicht ihre Eltern sind und ihre Wurzeln im Piemont liegen, wo sie mit dem Namen Donatella di Cavinello d'Alba auf die Welt kam und dass sie die letzte Nachfahrin eines alten piemontesischen Adelsgeschlechts ist. Damit kommen ganz neue Aufgaben auf sie zu, da das Kastell ihrer Familie zu verfallen droht. Sie reist nach Italien, begegnet dem Geist eines Adligen und verliebt sich in diesen.

Das Buch wird mit einer Erklärung über den Begriff „Il Castello“ eingeleitet und im Anschluss folgt eine kurze Auflistung und Beschreibung der wichtigsten Charaktere. Mit diesem Einstieg ist man bestens auf die kommenden Ereignisse zwischen Deutschland und Italien und Fiktion und Realität vorbereitet.
Der Schreibstil der Autorin ist ungewöhnlich, passt aber gut zu den Ereignissen des Romans und fesselt. Ihre Liebe zu Italien wird mehr als deutlich und sie versteht es durch ihre bildhafte Sprache wundervolle Bilder in den Köpfen ihrer Leser zu malen.

Die Mischung aus Fantasie, Realität und Magie lädt zum Träumen ein und hat mich gut unterhalten. Allerdings hätte ich mir an einigen Stellen ein paar Details mehr gewünscht. Dennoch ist es eine wundervolle Liebesgeschichte, ein modernes Märchen, das mir einen schönen Lesenachmittag verschafft hat.

Veröffentlicht am 23.06.2019

Spannend, fesselnd & emotional

Hearts on Fire
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„Hearts on Fire – Erik“ ist der zweite Band der Montlake Romance-Reihe, bei der jedes Buch von einem anderen Autoren geschrieben wurde. Dieses ist von Frieda Lamberti und lässt sich ohne Vorkenntnisse ...

„Hearts on Fire – Erik“ ist der zweite Band der Montlake Romance-Reihe, bei der jedes Buch von einem anderen Autoren geschrieben wurde. Dieses ist von Frieda Lamberti und lässt sich ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Band lesen.

Der Brandoberinspektor Erik ist glücklich mit Mila verheiratet und hofft auf eine Beförderung. Noch wohnt er direkt neben seinen Schwiegereltern, die keine Gelegenheit auslassen an ihm herumzukritisieren. Auch Milas Tochter Zoey macht das Zusammenleben nicht unbedingt einfach. Mit der beruflichen Veränderung in Aussicht plant Erik ein Eigenheim, um ein wenig Abstand von Milas Eltern zu gewinnen und zumindest diesem Stress zu entgehen. Nachdem Erik bei einem Einsatz Luisa aus einem brennenden Haus rettet, ahnt er nicht, dass diese Rettungsaktion schwerwiegende Folgen mit sich bringt….

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, lebendig und lässt sich angenehm lesen. Ihre Charaktere beschreibt sie authentisch. Sie haben ihre Macken und Fehler, so dass sie mir nicht alle auf Anhieb sympathisch waren und einfach sehr menschlich wirken.

Die Handlung ist spannend und die vielen kurzen Kapitel sorgen dafür, dass man immer schnell noch eines lesen möchte, da zudem die treffend gewählten Überschriften immer neugierig machen, was als nächstes kommt. Durch den stetigen Wechsel der Perspektive der Protagonisten erhält man ein umfassendes Bild der Situation. Neben dem Stalkings durch Luisa gibt es zahlreiche weitere Alltagsprobleme, denen Erik und Mila ausgesetzt sind.

Mich hat das Buch gefesselt. Neben Spannung,
Emotionen und alltäglichen Problemen gab es auch Momente zum Schmunzeln. Insgesamt eine tolle Mischung, die für beste Unterhaltung sorgt. Ich bin in jedem Fall neugierig auf weitere Bände der Reihe geworden

Veröffentlicht am 08.06.2019

Interessante Protagonisten

Wilder Winter
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„Wilder Winter“ ist der erste von acht Bänden einer Krimireihe mit den beiden ungleichen Freunden Hap Collins und Leonard Pine des Autors Joe E. Landsdale. Dabei handelt es sich um eine Neuauflage der ...

„Wilder Winter“ ist der erste von acht Bänden einer Krimireihe mit den beiden ungleichen Freunden Hap Collins und Leonard Pine des Autors Joe E. Landsdale. Dabei handelt es sich um eine Neuauflage der bereits 1990 veröffentlichten Bücher.

Hap und Leonard sind zwei sehr unterschiedliche Protagonisten. Hap ist weiß, hetero und Kriegsdienstverweigerer, Leonard ist schwarz, schwul und war in Vietnam im Krieg. Beide leben gerade von Gelegenheitsjobs. Als Haps Ex-Frau Trudy auftaucht und seine Hilfe bei der Suche nach dem Geld aus einem Bankraub möchte, ergreifen er und Leonard die Chance. Das Geld soll im Sabine River liegen und dort ist Hap groß geworden. Aber die Umstände haben sich geändert und schnell ziehen Chaos und Ärger auf.

Der Schreibstil von Joe E. Landsdale lässt sich leicht lesen, ist teilweise amüsant aber auch ein wenig derb. Die Kapitel sind kurz – 30 auf 236 Seiten – wodurch beim Lesen ein Sog erzeugt wird, was allerdings weniger an der Handlung liegt, sondern mehr an den Charakteren. Neben Hap und Leonard, die durch ihre Gegensätzlichkeit faszinieren, sind es Trudy, die unheilbringende Ex, ihr neuer Freund Howard, der gezeichnete Paco und einige andere, die der Story ihre ganz besondere Note verleihen.

Insgesamt ist es ein spannendes, unterhaltsames Buch mit einem turbulenten Ende, das ich wegen seiner Protagonisten gerne gelesen habe.