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Nilchen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.07.2019

Walko ist kreativ wie immer!

Doktor Miez - Das verschwundene Sumselschaf (Doktor Miez 1)
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Walko haben wir bereits durch die tollen Geschichten von „Hase und Holunderbär“ lieben gelernt, daher haben wir mit großer Freude zum Auftaktband von Doktor Mietz gegriffen „Das verschwundene Sumselschaf“. ...

Walko haben wir bereits durch die tollen Geschichten von „Hase und Holunderbär“ lieben gelernt, daher haben wir mit großer Freude zum Auftaktband von Doktor Mietz gegriffen „Das verschwundene Sumselschaf“.
Ein Buch für Leseanfänger, dass getragen wird von unzähligen detailliebenden Illustrationen! Da hat man fast das Gefühl ein „Bilderbuch“ anzuschauen und nebenbei eine Geschichte zu lesen. Ungemein nützlich, wenn ein ABC-Schütze echtes Interesse am Lesestoff hat und unbedingt erfahren will, was da steht zum Bild.
Die Geschichte ist spannend und lustig und wie soll es sein, steht Freundschaft im Vordergrund. Immer mehr Freunde schließen sich nach und nach der Suche nach dem Sumselschaf an und natürlich finden sie es am Ende auch und alles wird gut.
In der Tat eine sehr kreative Umgebung dieses Sumselau mit den verschiedensten Tieren und sogar einem Marsmännchen! Diese Freunde werden sicher immer wieder zu neuen Abenteuern, Herausforderungen und tollen Geschichten auf ihre Wege machen werden. Wir hoffen, dass es ein Auftakt einer Reihe mit vielen weiteren Geschichten wird.
Für alle die nach einem Buch für Lesestarter suchen, möchte ich aber mit auf den Weg geben, dass hier doch recht anstrengende Wörter zu lesen sind, oder positiv ausgedrückt, dass das Leseniveau fortgeschritten sein sollte. Es kommen lange Wörter vor wie „hinaufgeklettert“ oder „Abendspaziergang“ und „Grillenzirpen“ und auch Wörter die im Alltag nicht häufig zu hören sind wie „Gestrüpp“, „Ohrenstöpsel“ oder „Wirrwarr“. Und natürlich die Eigenkreation von den Sumlern, die auch in jeglicher Wortschöpfung vorkommen, wie „Sumselau“.
Ich kann es besonders empfehlen zum Vorlesen im Vorschulalter, denn es gibt tolle Bilder, eine etwas komplexere und längere Geschichte – was will man mehr!
Fazit: Taucht ab in die Sumselau und begleitet diesen witzigen Haufen Freunde auf der Suche nach ihrem verlorenen Schaf!

Veröffentlicht am 07.07.2019

Guter Einstieg in die Lesewelt!

Der magische Blumenladen für Erstleser, Band 1: Die verschwundenen Katzen
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Gina Mayer hat mit der erfolgreichen Kinderbuch-Reihe „Der magische Blumenladen“ schon viele Kindeherzen erobert. Die Reihe ist entweder zum Vorlesen geeignet (was ich mit meinen beiden gemacht habe) oder ...

Gina Mayer hat mit der erfolgreichen Kinderbuch-Reihe „Der magische Blumenladen“ schon viele Kindeherzen erobert. Die Reihe ist entweder zum Vorlesen geeignet (was ich mit meinen beiden gemacht habe) oder zum Selbstlesen, wenn man das Lesen schon gut beherrscht. Aber für die ersten eigenen Leseerfolge ungeeignet. Nun wird eine Lücke geschlossen in dem es den „magischen Blumenladen“ auch für Erstleser gibt mit dem Titel „Die verschwundenen Katzen“. Eine super Idee, denn wenn man die Geschichten vom Vorlesen bereits kennt, ist man dem Text gegenüber aufgeschlossener. Wenn man die Geschichte durch dieses Erstleserbuch kenne und lieben lernt, dann ist es ein besonderer Ansporn auch die „richtigen“ Blumenladen-Bücher danach lesen zu können. Daher finde ich diese Reihenerweiterung eine gelunge Sache.
Auch sprachlich, von der Reihe mal abgesehen, ist dieses Erstleserbuch empfehlenswert. Viele Illustrationen unterstreichen den Text, die Wörter sind einfach und kurz. Viele Wörter wiederholen sich angemessen um eine positive Wiedererkennung zu ermöglichen und in einen flüssigen Lesezustand zu gelangen. Beispielsweise steht auf der ersten Seite 4x das Wort „schön“. Literarisch bedenklich, aber für Erstleser klasse. Ab und an tauchen auch schwere Wörter auf. wie Lord ist alleine kaum zu bewältigen, aber wenn es einmal erkannt ist, kommt es immer wieder (Lord Nelson heißt hier der Kater um dessen Verschwinden es geht!).
Dieses Erstleserbuch ist voll auf die Bedürfnisse von ABC-Schützen ausgerichtet und noch dazu spannend! Daher auch ein Appell an alle, die ein Erstleser-Buch für Jungs suchen, dies ist zwar ein sehr mädchenhaft anmutendes Buch, aber spannend und toll auch für die Jungs!

Veröffentlicht am 01.07.2019

Hart, aber herzlich!

Der Zopf meiner Großmutter
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Alina Bronsky muss man einfach lesen! Schnell getaktet, wortwitzig tischt sie uns wieder eine wahnwitzige Geschichte auf, die nur sie so grandios erzählt bekommt mit ihren russischen Wurzeln!
„Der Zopf ...

Alina Bronsky muss man einfach lesen! Schnell getaktet, wortwitzig tischt sie uns wieder eine wahnwitzige Geschichte auf, die nur sie so grandios erzählt bekommt mit ihren russischen Wurzeln!
„Der Zopf meiner Grossmutter“ wird aus der Perspektive eines (erst) kleinen Jungens erzählt. Er wird von seiner Großmutter aufgezogen, natürlich hat der Großvater nix zu melden. Die Geschichte startet mit der Aussiedlung der kleinen Familie nach Deutschland.
Zu Beginn steht der Schutzwahn der resoluten Großmutter im Fokus, da der kleine Junge anscheinend nicht bei guter Gesundheit ist und vor allerlei beschützt werden muss: Bakterien, anderen Ausländern und vielem mehr! Der Phantasie der Großmutter ist unbegrenzt.
Stück für Stück erfahren wir was hinter dem Schutzwall der Großmutter steht, wer Mäxchens Eltern sind und die Neugierde des Jungen wächst was es mit ihm auf sich hat. Beigemengt wird nach und nach ein weiterer Strang mit neuen Personen, die in ihrer aller Leben treten.

Schlagfertig, bissig ist der Schreibstil von Alina Bronsky. Die schnelle Taktung kombiniert mit komödiantischen Situationen machen die Geschichte aus.
Zwischen den Zeilen steht noch mal genauso viel wie der Text uns sagt. Aus meiner Sicht eine sehr unterhaltsames Buch, dass sich lohnt diesen Sommer gelesen zu werden!

Fazit: Dafür gibt es Literatur! Das Leben zu reflektieren und uns durch Beimengung von unglaublichen Ereignissen des Leben die Essenzen vor Augen zu führen. Herrlich erfrischend.

Veröffentlicht am 24.06.2019

Leni feiert ihren Geburtstag – natürlich mit Trubel!

Das kleine Stallgespenst - Ein verspukter Geburtstag (Das kleine Stallgespenst 3)
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Wir haben das kleine Gespenst Hatschihu, das auf einem Reiterhof lebt mit dem Band 4 („„Trubel im Reitstall“) kennen und vor allem lieben gelernt. Daher folgte – mit großer Begeisterung der beiden Lauschermäuse ...

Wir haben das kleine Gespenst Hatschihu, das auf einem Reiterhof lebt mit dem Band 4 („„Trubel im Reitstall“) kennen und vor allem lieben gelernt. Daher folgte – mit großer Begeisterung der beiden Lauschermäuse - sogleich Band 3 mit „Ein verspukter Geburtstag“.
Auch dieser Band ist von Meike Haas wieder einfach, aber sehr nett formuliert um den Erstlesern ein wunderbares Leseerlebnis mit Erfolg zu bescheren. Die Kapitel sind kurz, der Text pro Seite sehr limitiert und die Schrift ist groß. Die Wortwahl ist auch sehr angenehm, nicht zu komplizierte und auch mit wiederkehrenden Wörtern.
Wer das kleine Gespenst Hatschihu noch nicht kennt, sollte wissen, dass es eine beste Freundin hat: Leni. Diesmal hat Leni Geburtstag und es wird, wie nicht anders zu erwarten auf dem Reiterhof gefeiert. Hatschihu ist natürlich eingeladen und sorgt hier natürlich wieder für den nötigen Wirbel!
Was mir bei dieser Reihe wichtig ist, es geht hier zwar um eine Pferdewelt mit einer weiblichen Protagonistin, aber auch mein Sohn fand es spannend und gut! Es spricht eher Mädchen an, aber ich würde dies Reihe auch Jungs empfehlen, weil es spannend ist und auch Jungs Pferdefreunde sein können! Seid offen für die nächste Generation!
Klar, möchte ich auch die tollen Illustrationen auf jeder Seite von Eleni Livanios lobend erwähnen. Vor allem geben diese reichlich vorhandenen Bilder super Impulse um weiterlesen zu wollen, denn sie ergänzen die Geschichte ganz wunderbar.
Fazit: Pferde, Gespenster, Freundschaft und noch spannend oben drauf – genau die richtige Mischung für Leseanfänger und die, die es noch werden wollen!
PS: Gut zu wissen, wenn man die Reihe noch nicht kennt und gerne in der richtigen Reihenfolge lesen mag:

1 Der nächtliche Ausritt,

2 Wirbel in der Reitstunde,

3 Ein verspukter Geburtstag und

4 Trubel im Reitstall (Stand Juni 2019).

Veröffentlicht am 24.06.2019

Anarchischen Charakter mit Durchsetzungsfähigkeit

Das Ende der Lügen
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„Die Gesellschaft von Leuten, die ich irgendwie kannte, aber keinesfalls näher kennenlernen wollte, hätte mich noch einsamer gemacht als das Alleinsein.“ (S. 58)

Bei weitem ist „Das Ende der Lügen“ kein ...

„Die Gesellschaft von Leuten, die ich irgendwie kannte, aber keinesfalls näher kennenlernen wollte, hätte mich noch einsamer gemacht als das Alleinsein.“ (S. 58)

Bei weitem ist „Das Ende der Lügen“ kein klassischer Kriminalroman, wie auch die Vorgängerbücher um die Privatdetektivin Claire DeWitt. Auch wenn es das Label auf dem Cover trägt.
Es gibt sogar nicht nur einen Fall den man mit Claire DeWitt verfolgt, aber löst sich am Ende auch nicht alles auf. Und das mag einen durchschnittlichen Krimileser enttäuschen. Wer allerdings eher zum Lesen guter Literatur neigt und ab und an einen Krimi einschiebt, der wird mit dieser Claire-DeWitt-Reihe und ganz besonders mit diesem Krimi seine Freude haben.
Es hat etwas dunkles, eine poetische Erzählweise, die einen in ein schwarzes Loch zieht in dem es nach kaltem Rauch stinkt und mehr Nacht als Tag herrscht. Großartig wie die Autorin Sara Gran ihrem eigensinnigen Stil treu bleibt und damit die bekannten Roman-Schubladen sprengt.

In diesem Claire DeWitt-Roman folgt man drei Zeitsträngen in denen wir mit Claire in ihrer eigenen Vergangenheit abtauchen. Wir durchleben Jahre ihrer Jugend in Brooklyn, anfängliche Jahre in Kalifornien in den 90er Jahren und der Startstrang um 2011. Wie sollte es anders sein – alles hängt zusammen!

Ach und ein Buch das sich lohn in die Hände zu nehmen, denn die Haptik ist grandios. Erst denkt man es lag im Zucker oder Salz, dann merkt man es ist Teil des Covers. Abgefahren gut – wie das Buch selbst.

Schwierig finde ich nur die Marke „Heyne Hardcore“, die mich oft abschreckt, aber in diesem Fall ignorierte. Denn Sara Gran war mir bereits ein Begriff. Hardcore klingt gleich nach Gemetzel und Splatter. Ja, es ist kein klassischer Krimi und eine Abgrenzung ist sinnvoll, aber Hardcore trifft es nicht. Assoziativ fallen mir eher Begriffe ein wie „Speziell“, „Unusal“, „Herausfordernd“…aber ist halt kein griffiges Brandlabel. Nun gut, weil es das einzige ist was stört, sehe gerne darüber hinweg.

„Wir alle sind befleckt und verseuchen einander. […] Es gibt kein Entkommen vor dem Schmerz, den die anderen uns zufügen. Sie machen uns kaputt, und wir sie.“
(S. 204)

Fazit: Gerne folge ich diesem anarchischen Charakter, der mich in seinen Bann zieht und mich aus meiner doch sehr geordneten Welt entführt.

Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.