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Veröffentlicht am 25.06.2020

„Normal zu sein ist überbewertet“

Unverblümt im Sommerwind
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Farbenfrohe Sommerlektüre mit einer ordentlichen Portion Tiefgang und durch und durch sympathischen Hauptfiguren mit Ecken und Kanten – für alle, die „reif für die Insel sind“. Knapp 500 Buchseiten lang ...

Farbenfrohe Sommerlektüre mit einer ordentlichen Portion Tiefgang und durch und durch sympathischen Hauptfiguren mit Ecken und Kanten – für alle, die „reif für die Insel sind“. Knapp 500 Buchseiten lang Auszeit vom Alltag als Erholungspause für Herz und Verstand.

Schon wie er in der Hand liegt, der aktuelle Roman von Simone Veenstra, lässt das Herz hüpfen: der Schutzumschlag von „Unverblümt im Sommerwind“ ist haptisch für ein Taschenbuch durchaus anspruchsvoll gestaltet, denn die fröhlichen gelben Blumen auf dem Cover sind glatte Farbkleckse auf dem warmen, leicht rauen Karton, der beinahe ein Gefühl von Leineneinband vermittelt. Das ist sehr stimmig vor dem Hintergrund, dass der Inhalt sich intensiv mit der Wirkung von Farben und auch Formen auf die Sinne in der Malerei (und im Alltag) beschäftigt. Erst einmal ein dickes Lob, dass sich ein großer Verlag wie Heyne auf so eine ausgefeilte Gestaltung eingelassen hat – für mich hat es zum Lesevergnügen beigetragen, dieses sinnliche Papier Tag für Tag in Händen zu halten. Im Innenteil der Umschlagklappe finden sich dann vorne und hinten noch jeweils liebevoll gezeichnete Karten von Amrum und Föhr, anhand derer sich die Wege auf den gar nicht mal so riesigen Inseln für all jene nachvollziehen lassen, die noch nie dort waren.

Zum Inhalt: Das Buch hat den sehr passenden Untertitel (Buchrückseite) „Lügen für Anfänger“, denn die Hauptfigur, Kunsthistorikerin Judith, kann einfach nicht lügen. Dadurch eckt sie immer wieder an, beruflich wie in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen. Ständig und überall muss sie hinausposaunen, was sie wirklich denkt, statt Zuflucht in diplomatischen Floskeln oder gesellschaftlich akzeptablen Notlügen zu suchen. Das ist für ihr Umfeld nicht besonders leicht, was ihr bewusst ist, aber das Problem ist: sie kann einfach nicht anders. Auch wenn der Begriff im Buch nie fällt: Judith erinnert an einen Menschen mit einer leichten Form von Asperger.

Ich gestehe, dass ich mich seeeehr gut mit ihr identifizieren konnte, denn ich gehöre auch zu einem Menschenschlag, der einfach immer viel zu direkt ist und beim Aussprechen unangenehmer Wahrheiten oder aufgrund irgendwie als unpassend empfundener Bemerkungen schon des Öfteren angeeckt ist. Und ja, auch mich hat diese Neigung zur Direktheit wie sie schon den einen oder anderen Job gekostet (ganz ohne Asperger). Sooo true ... Das ist nicht schön, aber rückblickend denke ich persönlich: Well, wenn ich mich derart verbiegen muss, um diesem Kunden oder jener Chefin zu gefallen, dann pass ich da wirklich nicht rein, dann muss ich eben das Umfeld finden, in dem ich mit meiner Art willkommen bin. Klar kann man an sich arbeiten und man lernt ja auch stetig dazu – aber verbiegen, das schlägt auf die Dauer einfach auf den Magen. Und mal ganz ehrlich: wer will sich schon sein Leben lang verbiegen, wo soll das hinführen?

Aber bleiben wir mal bei Judith: Bei ihr war es zuletzt der Job in einem Bekleidungsgeschäft: weil sie einfach nicht anders konnte als der Kundin zu sagen, dass ihr die Hose, mit der diese liebäugelte, wirklich nicht besonders gut stand. Oder die Assistent:innenstelle an der Uni, die ihr ihr besserwisserischer Exfreund Paul vor der Nase weggeschnappt hatte. War allerdings auch ein ziemlich blöder Move von seiner Seite. Und zu allem Überfluss ist sie auch noch aus ihrer WG geflogen, weil sie ohne Job die Miete nicht mehr zahlen konnte, so dass sie jetzt einfach nicht mehr weiter weiß und schon gar nicht, wohin. So sucht sie Unterschlupf bei ihrem Onkel Olaf auf der Insel Amrum, der sich einen alten Leuchtturm zu einer gemütlichen Wohnung ausgebaut hat. Dort läuft ihr gleich ein recht verfilzter, frauchenloser Hund zu, den sie erst einmal „Hund“ nennt. Das erscheint mir mehr als logisch, denn die Persönlichkeit eines Tiers zeigt sich ja nicht beim ersten Zusammentreffen, sondern erst nach und nach. (Ich bekenne, dass im Impfausweis meiner Katze Diva als Name „Katze“ steht, weil ich exakt vor diesem Problem auch stand. Meine Mitbewohner:innen zum Zeitpunkt des Zulaufens hatten sie derweil „Psychokatze“ getauft, weil sie bei unserer Begegnung so ausgehungert war, dass sie sehr aggressiv wurde, wenn man ihr ihr zustehende – so ihre Auffassung – Leberwurstbrote vorenthielt, das ist jetzt aber wieder eine andere Geschichte ...)

Ungefähr zeitgleich trifft Judith durch Zufall auf eine Gruppe von Leuten, die sich im Lauf der Erzählung als wahre Freunde entpuppen – und darauf pfeifen, ob die unverblümten Wahrheiten, die ihr immer wieder herausrutschen, schmeichelhaft sind oder nicht. Denn in solchen Wahrheiten liegen immer wieder auch Hinweise zur Selbsterkenntnis für Menschen, die offen dafür sind. Und das sind die Bewohnerinnen der „Villa Pippilotta“, einer kunterbunt angestrichenen alten Villa in Strandnähe, die von der experimentierfreudigen Köchin Maren betrieben wird.

Da ist Ben, ursprünglich Kriegsberichterstatter, nach einer schweren Beinverletzung erst einmal auf den Rollstuhl angewiesen und darüber ziemlich verbittert, dann gibt es den Teenager Lydia, deren Gesicht nach einem Unfall zum Teil durch schwere Brandnarben entstellt ist, einen älteren Herrn namens Josef, der vor Kurzem seine Frau verloren hat und sich mit ihr unterhält, als wäre sie noch da, und Rita, die von ihrer Zwillingsschwester getrennt wurde und nur schwer mit dieser Trennung klarkommt, weil die Schwestern eine geradezu symbiotische Beziehung miteinander hatten und stets wie eine Person gefühlt und gehandelt haben.

Maren, Hausmutter und guter Geist der Villa Pippilotta, betreibt das Haus als Rückzugsort für Menschen, die nach verschiedenen Schicksalsschlägen das Inselrefugium (genau wie Judith) nutzen, um wieder zu sich selbst zu finden. Das Haus hat Maren von ihrer Mutter geerbt, ihre Großmutter Teda war als Künstlerin tätig und hat die Villa als Ort für Gestalt- bzw. Kunsttherapien auf Amrum etabliert. Das interessiert Judith als Kunsthistorikerin natürlich brennend. Als sie das Atelier der Großmutter auf dem Dachboden in Augenschein nimmt, fällt ihr Tedas Tagebuch in die Hände.

So erklärt sich auch der zweite Handlungsstrang des Romans, der in der Zeit vor und nach dem ersten Weltkrieg bis in die 1920er-Jahre hinein spielt. In diesem wird die Geschichte von Teda erzählt, Marens Großmutter. Teda stammte von Föhr, der Nachbarinsel von Amrum, und studierte in den „wilden 20ern“ als Mann verkleidet (!) unter der Identität ihres im Krieg gefallenen Bruders in Berlin Kunst. Denn zu diesem Zeitpunkt waren Frauen noch nicht offiziell zum Kunststudium zugelassen. Die historische Parallelhandlung entfaltet sich nach und nach, während Judith Tedas Tagebuch liest. Der kurze Ausschnitt aus Tedas Leben, der über die Tagebucheinträge transportiert wird, bietet über die Perspektive Tedas einen höchst intensiven Einblick in eine Zeit voller Umbrüche: zum einen in die politischen Veränderungen, das Erstarken der nationalsozialistischen Kräfte, aber auch den Widerstand gegen das nationalistische Geschwätz und gegen unintelligente Würstchen, die sich in der Gruppe stark fühlen.

Es vermittelt aber auch das Gefühl für eine Aufbruchsstimmung unter Frauen, die sich mit der Emanzipationsbewegung rund um die Einführung des Frauenwahlrechts 1919 trauten, in vielen Bereichen mehr Verantwortung und Macht einzufordern. Teda gehört noch zu der Generation, die sich ihren Wunsch nach einer qualifizierten künstlerischen Ausbildung nicht als Frau gleichberechtigt erfüllen kann, also geht sie einen anderen, nicht ganz legalen Weg. Es ist verblüffend, wie leichtfüßig es Autorin Simone Veenstra gelingt, derart mächtige Themen wie nebenbei in die Handlung einfließen zu lassen, ohne dass auch nur der Ansatz eines erhobenen Zeigefingers durchscheint. Im Gegenteil: die Handlung um Teda, die sich ihr Studium durch allabendliches LIve-Porträtzeichnen in einem Kabarett finanziert, hat mich geradezu eingesogen, so dass ich mir mehrfach gewünscht habe, trotz des nicht gerade schmalen Umfangs von „Unverblümt im Sommerwind“, ich könnte noch mehr über Tedas ziemlich schillerndes Leben erfahren. Es wird derart spannend geschildert, dass die Autorin ein eigenes Buch (wenn nicht gar ein mehrteiliges historisches Werk) daraus hätte bauen können, ohne dass es auch nur eine Sekunde gelangweilt hätte.

Neben den Einblicken in Tedas schillernde Kabarettwelt der Weimarer Zeit, die Künstlerinnen und Künstler, Schwule und Lesben, aufstrebende Filmsternchen, engagierte Kämpferinnen gegen Armut und Hunger und prügelsüchtige Nazis mit leichter Hand skizziert, alles in der Halbwelt der Amüsierviertel von Berlin angesiedelt, die aus Romanen der Zeit und Geschichtsbüchern so verlockend von den Seiten winkt, gibt es natürlich auch die eine oder andere Liebesgeschichte. Tedas Enkeltochter Maren muss ja irgendwie in die Welt gelangen. Und auch zwischen Judith und Ben scheint es zu funken – ob da was geht zwischen diesen beiden schwierigen und vom Leben verletzten Charakteren? Findet es selbst heraus!

Mein Fazit: der Roman hat mich zu Tränen gerührt zurückgelassen, begeistert über die wunderbare Figurenzeichnung, die spannende Handlung, die ganz ohne Thrillerelemente trotzdem den Charakter eines Pageturners entfaltet, und absolut süchtig nach mehr – nach mehr Geschichten von Hund, Teda und Judith! 500 Seiten finde ich lange nicht genug. Das schafft „Unverblümt im Sommerwind“ übrigens – trotz des etwas kitschigen Titels – ganz ohne in Kitsch oder Schmalz abzudriften. Für mich schon jetzt die Sommerlektüre des Jahres 2020.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.06.2019

Starke Mädchen – starke Handlung

EXIT® - Das Buch: Der Jahrmarkt der Angst
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Mein Neffe hatte mir vom ersten Exit-Band erzählt, weil der ihm so besonders gut gefallen hatte, „wirklich gut gemacht“, meinte er, „nicht so ein Schrott, wie der Rest am Markt. Sogar mit funktionierender ...

Mein Neffe hatte mir vom ersten Exit-Band erzählt, weil der ihm so besonders gut gefallen hatte, „wirklich gut gemacht“, meinte er, „nicht so ein Schrott, wie der Rest am Markt. Sogar mit funktionierender Story, was echt selten ist“. Er ist ein richtiger Fan von Escape-Games, sowohl live als auch in anderen medialen Formaten. Als ich gesehen habe, dass es einen zweiten Band gibt, hab ich also zugegriffen, um mal nachzuvollziehen, was er so daran findet!

Und ich muss sagen, ich bin tatsächlich sehr positiv überrascht. Ich bin gar nicht so ein besonderer Knobelfan, dafür bin ich vielleicht auch einfach zu ungeduldig (auch wenn ich länger als ein Jahr sogar als Rätselredakteurin gearbeitet habe, aber das ist was anderes). Den Großteil der Rätsel konnte ich jedoch gut lösen (mit Hilfe), nur bei zweien stand ich etwas doof da, bis ich nachvollziehen konnte, wo’s eigentlich langgeht.

Aber was mich eigentlich viel mehr interessiert hat, war, dass ich hier ein richtig gut gemachtes Jugendbuch in der Hand hatte! Die Erzählung von Anna Maybach amüsiert durch ihren hintergründigen Humor und ist tatsächlich sehr spannend aufgemacht. Das ganze Prinzip ist wahnsinnig clever durchdacht, also das Konzept geht in allen Punkten auf, denn offenbar gibt es ja auch Exit-Spiele etc. Es ist grafisch toll gestaltet, was schon dazu führt, dass es großen Spaß macht, es in Händen zu halten. Großes Lob an den Verlag, dass hier eine Reihe mit hoher Qualität verfolgt wird, was leider wirklich selten geworden ist. Der Markt ist voll mit 08/15-Stories, die austauschbar geworden sind und sich durch nichts Besonderes auszeichnen. Dabei können gerade Jugendliche sehr gut erkennen, was billig gemachter Mist ist.

Willkürlich herausgegriffen hier ein paar Aspekte, die mir besonders gut gefallen haben: Der Cliffhanger am Anfang. Man wird als Lesende mit vollem Karacho in die Handlung geworfen, indem einer der Spannungshöhepunkte vorweggenommen, aber nicht aufgelöst wird. Man ist natürlich neugierig und will wissen, wie Protagonistin Mina um Himmels Willen in die Lage gekommen ist, Oli mit einer Herzmassage das Leben retten zu müssen. Im Prinzip ist man also sofort hooked und muss weiterlesen.

Dann ist Mina eine großartige Protagonistin – endlich mal ein Mädchen mit Witz, das zupacken kann, nicht auf den Kopf gefallen ist und im Zweifel blöde Machosprüche auch schon mal als das entlarven kann, was sie sind: dumm und einfach nur daneben. Dabei ist sie keine supercoole Überfliegerin, sondern einfach ganz normal und auch ein bisschen verknallt in ihren Tutor.

Daneben hat sich Anna Maybach Mühe gegeben, die ProtagonistInnen relativ divers zu gestalten, eher als Abbild unserer Lebensrealität. Es sind eben nicht nur die kinderbuchtypischen Mädchen- und Jungs-von-Nebenan, sondern es gibt Punks und Nerds, Pärchen und Singles, durchgeknallte und normale Leute, türkische Namen und queere Charaktere. Ich finde das alles so beachtlich, weil es eben auf knapp 160 Seiten stattfindet, inklusive Spannungsaufbau, Weiterentwicklung der Charaktere, Rätselhandlung. Und die Geschichte funktioniert dabei von Anfang bis Ende!

Atmosphärisch ist das Buch sehr dicht, die Düsterkeit des alten Freizeitparks, sein morbider Charme und auch die beginnende Vermischung der tatsächlichen Begebenheiten mit der Gruselstory, die die Partyveranstalter im Buch als Setting für ihr Rätselspiel etablieren, kommen sehr gut rüber. Daneben hat mich der leicht ironische Sprachwitz immer wieder zum Schmunzeln gebracht. Es gibt ein paar Einfälle, über die ich ständig kichern musste, z. B. das unzertrennliche Jungsduo (Marke eingebildeter Jura- oder BWL-Studentli mit Markenfetisch), das sich Mina gegenüber ziemlich ungehobelt und plump verhält, Max und Moritz zu nennen.

Was ich als Berlinerin besonders mochte: das Setting, die Stadt, den öffentlichen Nahverkehr und den verfallenen Rummel, hab ich trotz der Anonymisierung und der Absicht, die Stadt möglichst neutral zu halten, zwischen den Zeilen wiederkannt. Eher als Ahnung, als atmosphärisches Motiv. Das hat mir eine diebische Freude bereitet und ich habe große Lust, nachdem ich das Buch gelesen habe, mal eine Führung durch den verfallenden Freizeitpark im Plänterwald zu machen, dessen Riesenrad eben nach wie vor den Treptower Park so markant überschattet. Als ich in die Stadt gezogen bin, war der Freizeitpark noch aktiv und das verlassene Gelände übt heute (zumindest in der Fantasie) tatsächlich einen starken Reiz auf mich aus.

Tatsächlich hat ein Freund von mir (Produktdesigner, also auf sowas spezialisiert) einmal so eine Art Schnitzeljagd-Rätselspiel quer durch Berlin für eine Party entworfen, die er zusammen mit seinem besten Kumpel an einem See veranstaltet hat. Ich war in der Tat damals auch Studentin – nicht im ersten Semster wie die Protagonistinnen hier, aber doch noch ganz schön grün hinter den Ohren, zumindest, was die Stadt betraf. Hab übrigens vergessen, an welchem See das dann war, muss ihn mal fragen – irgendwo in Müggelseenähe, glaube ich. Ich weiß noch, dass ich einen der Hinweise bei einem vietnamesischen Imbiss, dessen Betreiber eingeweiht waren, im Prenzlauer Berg einsammeln musste, in der Gleimstraße, die (am Mauerpark gelegen) heute super hip und super gentrifiziert ist. Damals war das noch ne unbekannte runtergekommene Straße. Das war eine irre Tour und es ist ein Wunder, dass ich die Party gefunden habe!

Ich hatte also in Erinnerung an diese Aktion beim Lesen ein ganz, ganz fettes Grinsen im Gesicht, als Mina und die übrigen Partygänger
innen mit dieser rätselhaften Einladung in der Hand im Dunkeln durch die Stadt (Berlin) irren, um die Party im verlassenen Freizeitpark zu finden. Das war echt ein gelesenes Déja-vu-Erlebnis. Ich bin damals übrigens auch Bus gefahren, das gehörte dazu, eine bestimmte Linie zu finden und mit ihr ein bisschen Sightseeing durch die Stadt zu machen. Das ist also keineswegs weit hergeholt. Im Gegenteil, es war damals ein ganz besonderer Tag und ein ganz besonderer Spaß, dass dieser Freund sich eben die Mühe gemacht hat, genau so etwas zu entwickeln.

Alles in allem: „Der Jahrmarkt der Angst“ ist eine runde Sache. Ich werd’s gleich meiner kleinen Großcousine im richtigen Alter schenken und kann das Buch jedem und jeder als cooles Geschenk wirklich nur empfehlen. Oder selbst schenken lassen. Geht auch.

Veröffentlicht am 24.06.2019

Starke Mädchenfigur, spannender Plot

Herzblut: Du stirbst in meinem Herzen nicht
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Eigentlich wollte ich vor dem Schlafengehen nur kurz 10 Minuten reinlesen in Simone Veenstras aktuelle Neuerscheinung „Du stirbst in meinem Herzen nicht“. Blöderweise musste ich dann so lange weiterlesen, ...

Eigentlich wollte ich vor dem Schlafengehen nur kurz 10 Minuten reinlesen in Simone Veenstras aktuelle Neuerscheinung „Du stirbst in meinem Herzen nicht“. Blöderweise musste ich dann so lange weiterlesen, bis ich es durchhatte – der Plot hat mich derart gefesselt, dass ich es nicht aus der Hand legen konnte. Ich gehöre zwar nicht mehr zur jugendlichen Zielgruppe, aber Schwamm drüber. Das Buch richtet sich an Jugendliche, das heißt aber nicht, dass es Erwachsene nicht lesen dürfen...

Die 17-jährige Protagonistin, Mara, ist eine starke, selbstbewusste Mädchenfigur, eine wie ich sie mir in den Büchern meiner eigenen Kindheit vielleicht mehr gewünscht hätte. Sie hat ihren eigenen Kopf, befindet sich ständig im Clinch mit ihrer Mutter und ist in ihrer Klasse alles andere als populär. Typische Teenager-Probleme. Darüber hinaus kämpft sie aber auch mit einem Problem, das einfach eine Nummer zu groß für sie ist: ihr Vater, ihre stärkste Bezugsperson, ist tödlich verunglückt als sie 16 war. An dem vermeintlichen Unfall kommt Mara einiges faul vor. Angeblich soll er hinter dem Steuer des Linienbusses, den er gerade fuhr, einen Herzinfarkt erlitten haben. Maras Papa war super trainiert, ein Triatleth, der jeden Morgen seine Runde im Wald drehte, ohne irgendwelche ärztlich bekannten Herzbeschwerden. Schlimmer noch: im Unfall wurde eine Anzahl von Passagieren verletzt, auch das belastet Mara. Ihr Papa schuld am Leid so vieler Menschen? Das kann sie nicht glauben.

Und weil sie echt dickköpfig ist, fängt sie an zu graben. Besorgt sich Informationen, versucht 1 + 1 zusammenzuzählen. Mit dem gutaussehenden Jonah, der neu in ihre Klasse kommt, hat sie an ihrer Seite dann auch noch überraschende Unterstützung. Dadurch, dass sie ihm ihr Herz ausschüttet, kommt sie überhaupt erst auf die Idee, weitere Nachforschungen anzustellen. Langsam bahnt sich zwischen den beiden ein Flirt an – aber da ist auch noch Maras beste Freundin Sanna, die auch auf Jonah fliegt. Und viel besser aussieht als Mara. Das gibt natürlich einige Komplikationen – ich verrate mal lieber nicht zuviel....

Fazit: ein spannender Thriller für Jugendliche mit einer taffen Mädchenfigur, die Spaß macht!

Veröffentlicht am 24.06.2019

Rasant! Von der ersten bis zur letzten Seite

Boxenstopp
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Ein wunderbares Buch. Rasant geschrieben, spannend von der ersten bis zur letzten Seite und bei allem Filz und aller Korruption am Ende doch mit einem positiven Ausblick für die Protagonistin.

Ein wunderbares Buch. Rasant geschrieben, spannend von der ersten bis zur letzten Seite und bei allem Filz und aller Korruption am Ende doch mit einem positiven Ausblick für die Protagonistin.

Veröffentlicht am 24.06.2019

Fantastisch, eine echte Entdeckung!

Die Briefträgerin
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Das Buch hat eine leichtfüßige, poetische Sprache und führt eine tiefgründige und sinnliche Erzählung aus, spannend geschrieben. Ich konnte es einfach nicht aus der Hand legen. Andrea Karimé ist ein außergewöhnliches ...

Das Buch hat eine leichtfüßige, poetische Sprache und führt eine tiefgründige und sinnliche Erzählung aus, spannend geschrieben. Ich konnte es einfach nicht aus der Hand legen. Andrea Karimé ist ein außergewöhnliches Talent am deutschen Buchmarkt.