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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.07.2019

Spannend, witzig, sommerlich! Ein weiterer toller Fall mit den Nordseedetektiven!

Die Nordseedetektive. Die Entführung
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Seit Band 1 bin ich ein großer Fan der Nordseedetektive. Die Reihe ist einfach toll, bisher konnten mich alle Bände hellauf begeistern. Meine Freude daher groß, als ich hörte, dass dieses Jahr endlich ...

Seit Band 1 bin ich ein großer Fan der Nordseedetektive. Die Reihe ist einfach toll, bisher konnten mich alle Bände hellauf begeistern. Meine Freude daher groß, als ich hörte, dass dieses Jahr endlich ein neuer kniffliger Fall von den Nordseedetektive erscheinen wird.

Den Gangstern Lang und Finger ist es mal wieder gelungen aus dem Gefängnis auszubrechen. Klar, dass ihr neues krummes Ding nicht lange auf sich warten lassen wird. Sie versuchen in das stattliche Anwesen der Freitags einbrechen. Der Einbruch geht nur ziemlich schief und ehe es sich die beiden Langfinger versehen, werden sie beschuldigt, das Baby der Freitags entführt zu haben, die kleine Lena-Marie. Leider glaubt die Polizei ihnen nicht, dass sie mit der Entführung nichts zu tun haben. Tja, wer hätte gedacht, dass den beiden Ganoven ausgerechnet die Nordseedetektive helfen werden? Emma und Lukas nehmen den Fall an und werden versuchen herausfinden, wer die kleine Tochter der Freitags entführt hat. Ob ihnen das wohl gelingen wird?

Auch mit dem siebten Band ihrer tollen Detektiv-Reihe ist Klaus-Peter Wolf zusammen mit Bettina Göschl ein wundervoller Kinderkrimi gelungen. Ich persönlich finde sogar, dass „Die Entführung“ einer der besten Bände aus der Reihe ist. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen und hatte jede Menge Spaß dabei.

Ich empfehle bei Buchreihen ja in der Regel, die Bände chronologisch zu lesen. Bei den Nordseedetektiven halte ich es auch für sinnvoller, aber für das Verständnis ist es nicht notwendig. Die Fälle sind in sich abgeschlossen und können in meinen Augen gut unabhängig voneinander gelesen werden. Mein Tipp ist aber dennoch, von Band 1 an aufwärts zu lesen. Ich denke, dass der Lesespaß dann etwas höher ist, da die Bände schon ein bisschen aufeinander aufbauen.

Für mich, als eingefleischter Nordseedetektive-Fan hieß es hier, auf viele liebgewonnene Charaktere wiederzutreffen. Emma und Lukas habe ich seit ihrem ersten Fall ganz fest in mein Herz geschlossen. Sie sind zwei ganz liebe und super sympathische Kinder, man muss die beiden einfach gernhaben.
Die Eltern der beiden mag ich ebenfalls total gerne, allen voran den Vater, der auf mich immer einen leicht verpeilten Eindruck macht. Ihn finde ich richtig lustig. :D

Wer hier zu meiner großen Freude auch wieder seinen Auftritt haben wird, sogar schon gleich im ersten Kapitel, ist das Diebespaar Lang und Finger. Über die beiden Langfinger amüsiere ich mich jedes Mal köstlich, die zwei sind einfach so schön dämlich (sorry, ihr beiden). Emma und Lukas ist es nun auch schon öfters gelungen, die beiden zu überführen, sodass sie im Gefängnis gelandet sind. Und obwohl die beiden wirklich nicht die hellsten Kerzen auf der Torte sind, gelingt es ihnen immer wieder aus dem Knast auszubrechen. Ein bisschen Grips haben sie also irgendwie doch. ;)
Aber ob die beiden wirklich hinter der Entführung stecken? Nun, das werde ich hier natürlich nicht verraten, da müsst ihr das Buch schon selber lesen.

Emma und Lukas jedenfalls sind sehr schnell von der Unschuld der beiden Gangster überzeugt. Sie werden während ihres Urlaubs auf der ostfriesischen Insel Borkum Augen und Ohren aufhalten und versuchen, die arme kleine Lena-Marie zu finden.

Ich kann euch versichern, Langeweile kommt hier an keiner Stelle auf. Ich habe den neuen Fall der Nordseedetektive als richtig mitreißend und spannend empfunden.
Was dieser Band auch ist, ist sommerlich. Natürlich verströmen alle Bände dieser Reihe ein großartiges Nordsee-Flair, da sie an der ostfriesischen Küste spielen, aber hier habe ich es als besonders schön empfunden. Das Buch spielt größtenteils auf Borkum, sodass ein pures Urlaubs- und Inselfeeling aufkommt. Leider war ich noch die auf Borkum, aber dank der anschaulichen Beschreibungen konnte mir von allem ein ganz genaues Bild machen. Hach, das Setting wird einfach so toll beschrieben! Ich habe hier beim Lesen ein richtiges Fernweh bekommen und hätte am liebsten sofort meine Koffer gepackt, um selbst nach Borkum zu reisen. Für den Sommer kann den siebten Nordseedektetive-Band daher ganz besonders empfehlen. Er macht einfach total gute Sommer-Laune. :D

Für Mädchen und Jungen ab etwa 8 Jahren bietet sich auch dieser Band prima zum Selberlesen an. Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten, die Schrift ist schön groß und die Kapitel sind angenehm kurz. Da das Buch auch mit vielen zauberhaften Illustrationen versehen wurde, befinden sich auf vielen Seiten oft nur wenig Text. Für Lesemuffel eine feine Sache.
Zum Vorlesen kann ich die Nordseedetektive-Reihe übrigens auch wärmstens empfehlen.

Die Illustrationen, in deren Genuss wir hier kommen, haben mir wieder unheimlich gut gefallen. Ich liebe die Bilder von Franziska Harvey, sie kann so wunderschön zeichnen. Ob die farbigen oder schwarz-weiß Zeichnungen, die kleinen süßen Bildchen, die größeren oder ganzseitigen Illustrationen – ich bin in alle total verliebt. Sie geben das Geschehen im Text perfekt wieder und verstärken zudem dieses wunderbare Urlaubs- und Sommerfeeling.

Was ich zu guter Letzt noch unbedingt erwähnen möchte, ist ein kleiner Gag, den die Autoren hier eingebaut haben und der mir total gut gefallen hat. Diesen Witz werden allerdings nur erwachsene Leser verstehen und da auch nur diejenigen, die die Ann Kathrin Klaasen-Reihe von Klaus-Peter Wolf kennen. Zu viel möchte ich ja nicht verraten, aber so viel: Eine bestimmte Person wird in diesem Nordseedetektive-Band einen kleinen Gastauftritt haben. :)

Fazit: Ein weiterer spannender Fall mit den Nordseedetektiven! Mir hat auch der siebte Band dieser tollen Kinderkrimi-Reihe richtig gut gefallen! Das Buch ist mitreißend, witzig, wunderbar sommerlich und zauberhaft illustriert. Die Geschichte lädt von den ersten Seiten an zum Mitfiebern ein und ist für Detektivfans ab 8 Jahren in meinen Augen ein großes Muss! Ich kann auch den siebten Fall von Emma und Lukas wärmstens empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 02.07.2019

Ein großartiges und märchenhaft schönes Buch!

Das Labyrinth des Fauns
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Cornelia Funke zählt seit meiner Kindheit zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen. Viele ihrer Bücher sind ein wichtiger Bestandteil meiner Kind - und Jugendzeit. Als ich nun hörte, dass dieses Jahr ein ...

Cornelia Funke zählt seit meiner Kindheit zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen. Viele ihrer Bücher sind ein wichtiger Bestandteil meiner Kind - und Jugendzeit. Als ich nun hörte, dass dieses Jahr ein neues Buch von ihr erscheinen wird, war meine Freude riesengroß. Ich war schon so gespannt, was mich in „Das Labyrinth des Fauns“ wohl erwarten wird.

Spanien, 1944: Die 13-jährige Ofelia zieht mit ihrer hochschwangeren Mutter Carmen zu ihrem neuen Stiefvater, Hauptmann Vidal. Dieser ist mit seiner Truppe in den Bergen Nordspaniens stationiert und hat sein Hauptquartier in einer alten Mühle.
Um der brutalen Realität zu entfliehen, flüchtet sich Ofelia in eine Traumwelt, in welcher sie auf eine Fee treffen wird. Die Fee führt das Mädchen zu einem alten Labyrinth, welches das Tor zu einer magischen Welt ist. Im Labyrinth wartet ein Faun auf Ofelia, der sie für die Wiedergeburt der Prinzessin Moanna hält. Um zu beweisen, dass sie es tatsächlich ist, stellt der Faun Ofelia drei Aufgaben, die sie bis zur nächsten Vollmondnacht erfüllt haben muss.

Vorweg: Ich kenne den Film „Pans Labyrinth“ leider nicht. Ja, ich weiß, Schande über mich. Ich wollte ihn mir eigentlich schon längst mal anschauen, bin nur irgendwie einfach noch nicht dazu gekommen. Ich habe „Das Labyrinth des Fauns“ also ohne die Filmbilder im Kopf gelesen. Sehr wahrscheinlich werden diejenigen, die den Film gesehen haben, das Buch ganz anders empfunden als ich es getan habe. Ich jedenfalls, als nicht Film-Kenner, kann nur sagen: Cornelia Funke ist mit ihrem neuen Buch ein wahres Meisterwerk gelungen! Mich hat das, was ich hier zu lesen bekommen habe, zutiefst beeindruckt und sehr bewegt. Wie gesagt, ich kann in meiner Rezension keine Vergleiche zum Film ziehen, aber worin ich mir trotzdem sehr sicher bin: Niemand hätte „Pans Labyrinth“ so großartig als Buch umsetzen können wie es Cornelia Funke getan hat. Bei mir lief hier beim Lesen ein absolutes Kopfkino.

Inspiriert durch Guillermo del Toros oscarprämierten Film hat Cornelia Funke hier eine fantastische Welt voller magischer Orte und einzigartiger Geschöpfe erschaffen. Das Buch erzählt eine Art Märchen, welches eine grandiose Vermischung aus Realität und Fantasie enthält. Allerdings, das muss ganz klar gesagt sein: „Das Labyrinth des Fauns“ erzählt definitiv kein Märchen für Kinder. Jüngeren Lesern sollten man dieses Buch nicht zu lesen geben, da es stellenweise sehr brutal und verstörend ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Film noch um einiges grausamer ist, aber auch das Buch ist nicht ohne. Ich hatte hier beim Lesen ständig Gänsehaut und habe mich öfters dabei ertappt, dass ich an einigen Stellen richtig das Gesicht verzogen habe, da mir diese so unter die Haut gegangen sind. Also an alle, die etwas zarter besaitet sind, warne ich lieber vor: Es gibt viele erschütternde und gewalttätige Szenen, es sterben Menschen und es fließt viel Blut.

Mich persönlich haben diese Szenen tatsächlich nicht so sehr mitgenommen, wie ich erwartet hätte. Auch überrascht hat mich, dass es mich gar nicht gestört hat, dass das Buch zu Kriegszeiten spielt. Normalerweise lasse ich von solchen Büchern immer lieber die Finger. Ich weiß auch nicht, Bücher, die Kriegsthemen behandeln, lese ich einfach nur sehr ungern, obwohl sie natürlich unheimlich wichtig sind.

Mich konnte diese düstere und schaurige Atmosphäre, die hier durchweg herrscht, von den ersten Seiten an in ihren Bann ziehen und komplett verzaubern. Wie nicht anders von Cornelia Funke zu erwarten war, hat sie mit ihren Worten etwas Außergewöhnliches vollbracht. Ihr Schreibstil ist einfach grandios, er ist bildgewaltig, atmosphärisch, poetisch und wunderschön!

Die Geschichte besteht aus verschiedenen Erzählsträngen. Da wären zum einen die Kapitel, die Ofelia gewidmet sind, unserer Hauptprotagonistin. Mir persönlich waren diese Kapitel am liebsten. Die kleine Ofelia habe ich von den ersten Seiten an in mein Herz geschlossen. Sie ist ein ganz besonderes Mädchen, sie ist aufgeweckt, liebenswert und mutig. Wofür ich sie zutiefst bewundert habe, ist ihre enorme Fantasie. Gleich zu Beginn der Geschichte wird Ofelia auf eine Fee treffen. Ob es diese wirklich gibt oder ob sie nur allein dank Ofelias großer Vorstellungskraft da ist, bleibt irgendwie unklar. Insgesamt lässt sich bis zum Schluss nicht sagen, ob diese Märchenwelt mit all ihren magischen Wesen und Orten wirklich vorhanden ist oder nur im Kopf des verträumten Mädchens existiert. Ofelia jedenfalls stellt die Existenz von dieser Welt nicht infrage. Sie glaubt an Märchen, Fabelwesen und das Phantastische.

Ein weiterer erzählender Charakter ist Hauptmann Vidal, Ofelias neue Stiefvater. Ofelia bezeichnet ihn stets nur als den „Wolf“. In ihren Augen ist er gemein, widerwärtig und kaltherzig, was er auch definitiv ist. Mir tat Ofelia so unendlich leid, dass ihre Mutter sie zu diesem furchtbaren Mann geschleppt hat. Vidal ist grausam, skrupellos und machtbesessen. Einfach nur schlimm, was für schreckliche Menschen es doch gibt. Die Vidal-Kapitel habe ich als besonders bedrückend empfunden, da in diesen nur zu deutlich wird, was für ein Monster Ofelia zum Stiefvater hat.
Ganz anders sah es bei mir zum Glück bei Mercedes aus. Sie ist eine Hausangestellte von Vidal und ebenfalls eine sehr wichtige Figur in dieser Geschichte. Mercedes steht auf der Seite der Partisanen und versucht diese zu unterstützen. Für mich war Mercedes eine richtige Heldin; vor ihrem Mut und ihrer Stärke kann man wirklich nur den Hut ziehen.

Einen weiteren Handlungsstrang bilden kleine Zwischenkapitel, die etwas Märchenhaftes an sich haben. Sofern ich das beim Recherchieren richtig verstanden habe, gibt es diese Zwischenspiele im Film nicht. Sie wurden von Cornelia Funke hinzugefügt. Mir haben diese kleinen Geschichten, die man fast schon als Sagen oder Legenden bezeichnen kann, unheimlich gut gefallen. Sie fügen sich perfekt zur Geschichte ein und verstärken diese zauberhafte Atmosphäre nur noch.

Wovon ich ebenfalls hellauf begeistert bin, sind die schwarz-weiß Illustrationen im Buch. Also von denen könnte ich euch jetzt ohne Ende etwas vorschwärmen, ich bin total verliebt in die Zeichnungen. Sie haben etwas Düsteres an sich und erzeugen eine großartige Stimmung. Das tolle Cover liefert ja bereits einen wundervollen Vorgeschmack auf das, was einem im Innenteil erwartet. Ich persönlich liebe das Cover über alles, genauso wie den traumhaft schönen Einband, der sich unter dem Schutzumschlag verbirgt. „Das Labyrinth des Fauns“ ist einfach in allem rundum perfekt! Die Gestaltung ist ein Traum und die bewegende Geschichte, die zwischen diesen wunderhübschen Buchdeckeln schlummert, beschert uns Lesern ein unvergessliches Leseerlebnis.

Das Ende des Buches hat mich, muss ich gestehen, sehr geschockt. Es ist schön und schrecklich zugleich. Da es bestimmt so einige gibt, die, wie ich, den Film noch nicht gesehen haben, werde ich hier nun natürlich nicht näher ins Detail gehen. Ich kann nur sagen, dass mich das Ende des Buches sehr überrascht und etwas sprachlos zurückgelassen hat.

Fazit: Ein großartiges Buch voller Schönheit, Traurigkeit, Schmerz, Emotionen und Fantasie! Cornelia Funke ist mit „Das Labyrinth des Fauns“ in meinen Augen ein wahres Meisterwerk gelungen. Basierend auf den Film „Pans Labyrinth“ hat Cornelia Funke eine wundervolle, märchenhaft schöne Geschichte geschrieben, welche mich komplett verzaubert hat. Ich habe mich nur zu gerne mit der kleinen Ofelia in ihre magische Fantasiewelt begeben und mich gemeinsam mit ihr ihren schlimmsten Ängsten und Träumen gestellt. Mitgefühl, Schock, Trauer, Wut, Freude und Hoffnung – all das hat die Geschichte in mir hervorgerufen. Für mich ist „Das Labyrinth des Fauns“ ein absolutes Highlight! Ich kann das Buch wärmstens empfehlen und vergebe volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 01.07.2019

Willkommen zum Spiel! Bist du bereit für unvergessliche Lesestunden?

Secret Game. Brichst du die Regeln, brech ich dein Herz (Romantic Suspense meets Dark Academia)
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Als mir „Secret Game“ von Stefanie Hasse auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt wurde, wusste ich sofort: Das Buch muss ich unbedingt lesen! Es klang einfach so gut! Auch das Cover sprach mich auf Anhieb ...

Als mir „Secret Game“ von Stefanie Hasse auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt wurde, wusste ich sofort: Das Buch muss ich unbedingt lesen! Es klang einfach so gut! Auch das Cover sprach mich auf Anhieb an, obwohl ich es normalerweise eigentlich nicht so gerne mag, wenn man Gesichter auf Covern sieht. Hier aber finde ich es sehr gelungen, ich finde die gesamte Aufmachung mega cool. Auf „Secret Game“ war ich wirklich schon sehr gespannt, das Buch musste ich einfach bei mir einziehen.

Ivory, genannt Ivy, ist mit ihren Eltern von einem kleinen Ort in Süddeutschland in die Metropole New York gezogen. Hier wird sie den charmanten Health kennenlernen, in den sie sich auf den ersten Blick unsterblich verliebt und er zum Glück auch in sie. Die schöne gemeinsame Zeit soll aber sehr schnell vorbei sein, als das neue Schuljahr an der noblen St-Mitchell-School anfängt, die Ivy dank eines Stipendiums besuchen kann. Bisher hat sie nur wenige Bekanntschaften geschlossen, zu ihrem Freundeskreis zählen bis auf Health nur die Instagram-Influencerin Kelly und Iljana, die mit ihren wilden roten Locken das Aussehen einer Merida hat. Da mit dem neuen Highschooljahr aber auch das berüchtigte SPIEL an der New Yorker Eliteschule beginnt, bei dem niemand weiß, wer dahinter steckt, soll sich für Ivy noch so einiges ändern. Sie erhält plötzlich anonyme Handynachrichten, in denen sie dazu aufgefordert wird bestimmte Aufgaben zu erfüllen. Wenn sie dies nicht tut, würde man Dinge an die Öffentlichkeit bringen, von denen Ivy unbedingt möchte, dass sie geheim bleiben. Als wären diesen Nachrichten nicht schon verwirrend und nervenaufreibend genug, beginnt Health sie auf einmal zu ignorieren und die angesagtesten Girls der Schule wollen plötzlich Zeit mit ihr verbringen. Ehe es sich Ivy versieht steckt sie mittendrin in einem gefährlichen Netz aus Lügen, Intrigen und Geheimnissen...

Bücher, die von Geheimnissen, Intrigen und Lügen handeln, lese ich immer unheimlich gerne. Auf mich üben solche Storys immer so eine richtige Sogwirkung aus, sodass sie mir angenehm prickelnde Lesestunden bescheren. Von „Secret Game“ habe ich mir genau so ein Gänsehauterlebnis erhofft. Und wisst ihr was? Ich habe es bekommen, oh ja, das habe ich! Ich habe das Buch förmlich verschlungen, hier besteht definitiv Suchtgefahr!

Mich konnte die Handlung von den ersten Seiten an fesseln und einfach nicht mehr loslassen. Auch nachdem ich das Buch beendet hatte, ist mir die Story noch eine ganze Weile im Kopf herumgespukt. Alles ist hier einfach so gut durchdacht und so erschreckend realistisch. Die Geschichte ist fies, überraschend, emotional und so schön undurchschaubar. Ich spreche hier natürlich nur für mich, ich jedenfalls bin wirklich eine sehr lange Zeit im Dunklen getappt und wusste nie, wem man nun trauen kann und wem nicht. Irgendwie hat jeder hier so seine Geheimnisse, niemand scheint der zu sein, der er zu sein vorgibt. Denkt man in einem Moment, ha, jetzt weiß ich endlich, wer hinter allem steckt, denkt man schon im nächsten Moment, oh, Mist, nee, schon wieder reingefallen. Ihr mögt so was? Nun, dann ist „Secret Game“ ganz bestimmt genau das Richtige für euch!

Womit mich Stefanie Hasse ganz besonders begeistern konnte, sind die Charaktere. Allesamt wurden sie großartig ausgearbeitet. Ob die Sympathieträger oder die weniger sympathischen Figuren – alle sind sie wahnsinnig interessante und absolut authentische Charaktere.

Mein persönlicher Charakterliebling war unsere Protagonistin Ivy. Sie mochte ich vom ersten Moment an richtig gerne. Wir erfahren den größten Teil der Story aus ihrer Sicht in der Erzählerperspektive und versuchen mit ihr zusammen dahinter zu kommen, wer hinter dem berüchtigten SPIEL steckt.

Einige Kapitel werden aber auch aus der Sicht von Health erzählt. Auch wenn ich bei Health etwas länger gebraucht habe, ehe mit ihm warm geworden bin, hat mir dieser Erzählerwechsel total gut gefallen.
Neben den Ivy- und Health-Erzählsträngen gibt es zwischendurch auch immer wieder kleine Einschübe, die geheimnisvollen X-Kapitel, die das Leseerlebnis nur noch spannender und rätselhafter machen.

Ich habe am Ende dann auch mein geliebtes Aha-Erlebnis bekommen. Man muss hier schon verdammt gut im Kombinieren sein, um die Geheimnisse des SPIELS zu durchschauen.
Zum SPIEL an sich werde ich hier nicht groß was erzählen, ich möchte ja schließlich niemandem die Spannung nehmen. Nur so viel: Es ist fies, schockierend, beängstigend, gefährlich und der reinste Nervenkitzel. Hach, ich liebe so was!

Wofür ich ebenfalls eine große Leidenschaft hege, sind Textnachrichten in Büchern. Ich bin hier daher ganz auf meine Kosten gekommen, denn in „Secret Game“ befinden sich eine Menge Textnachrichten. Ich finde, dass sich solche Gespräche immer so wunderbar flüssig und leicht lesen lassen.
Über Handynachrichten wird Ivy hier auch die Anweisungen zum SPIEL erhalten. Das Handy spielt in diesem Buch eine große Rolle, so viel kann ich ja schon mal verraten.

Mega cool fand ich auch das Setting! Ich meine, New York? New York geht einfach immer. :D
Dank der anschaulichen Beschreibungen hatte ich hier beim Lesen das pure Kopfkino. Besonders klasse fand ich den Ausflug in die Hamptons. Da kam für mich irgendwie das totale Urlaubsfeeling auf.

Ich fand es wahnsinnig interessant, hier mehr über das Leben der Elite-Kids der New Yorker Upper East Side zu erfahren. Keine Ahnung, ob es wirklich so ist, aber so, wie es Stefanie Hasse hier beschreibt, stelle ich es mir jedenfalls immer vor. Partys, Drogen, Alkohol, ordentlich Geld ausgeben, stets stylisch gekleidet sein,...eben alles, was dazu gehört, viel Drama, Machtspielchen, Lügen und Geheimnisse. Ich kenne leider Gossip Girl nicht (noch nicht, möchte es definitiv noch ändern), aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Gossip Girl-Fans ganz begeistert von „Secret Game“ sein werden. Pretty Little Liars kenne ich aber (ich liebe diese Serie) und in meinen Augen ist auch für PLL-Fans das neue Buch von Stefanie Hasse ein ganz großes Muss!

Fazit: Ein großartiger Jugendroman, welcher einen von den ersten Seiten an fesselt und bis zum Schluss mitfiebern lässt! Mein Lesespaß war hier einfach nur perfekt! Ich war hier durchweg am herumrätseln, bin eine lange Zeit im Dunklen getappt und wollte das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen, weil es so spannend ist. Die Story ist undurchschaubar, sie ist fies, romantisch, emotional, atmosphärisch und so herrlich mitreißend und geheimnisvoll. Von mir erhält „Secret Game“ eine absolute Leseempfehlung sowie volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 30.06.2019

Spannend, lustig, magisch schön! Eine tolle Fortsetzung!

Die Magischen Sechs - Madame Esmeraldas Geheimnis
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Da mich der erste Band der Magischen Sechs letztes Jahr hellauf begeistern konnte, habe ich dem Erscheinen der Fortsetzung schon ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Nach über einem halben Jahr Wartezeit ...

Da mich der erste Band der Magischen Sechs letztes Jahr hellauf begeistern konnte, habe ich dem Erscheinen der Fortsetzung schon ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Nach über einem halben Jahr Wartezeit war es dann endlich so weit: Ich konnte mich endlich zusammen mit den sechs Kindern in ein neues aufregendes Abenteuer stürzen. Ich war schon so gespannt, was mich in „Madame Esmeraldas Geheimnis“ wohl erwarten wird.

Das Leben des Mädchens Leila war nicht immer einfach gewesen. Sie wuchs in einem Waisenhaus auf, an welches sie leider nicht die besten Erinnerungen hat. Zum Glück wurde sie eines Tages von den beiden herzensguten Mr Vernons adoptiert. Seit kurzem hat die Familie sogar Zuwachs bekommen: Carter. Leila und Carter und noch vier weitere Kinder bilden zusammen eine besondere Gruppe: Die Magischen Sechs. Zusammen haben sie schon ein fantastisches Abenteuer erlebt und das nächste wird nicht lange auf sich warten lassen. Als die berühmte Hellseherin Madame Esmeralda in Mineral Wells auftaucht, beginnen sich die Ereignisse zu überschlagen. Vor allem das Leben von Leila wird vollkommen auf den Kopf gestellt werden. Madame Esmeralda scheint tatsächlich zu wissen, wer Leilas leibliche Eltern sind. Aber kann das wirklich stimmen? Irgendetwas hat die Hellseherin zu verbergen, da sind sich die Magischen Sechs sicher. Dank ihrer bewundernswerten Freundschaft, ihren tollen Talenten und magischen Fähigkeiten werden sie ganz bestimmt hinter ihr Geheimnis kommen. Oder?

Neil Patrick Harris konnte mich auch mit dem zweiten Band seiner magischen Kinderbuchreihe von den ersten Seiten an verzaubern. In meinen Augen ist die Fortsetzung genauso klasse wie der Reihenauftakt. Ich war hier durchweg am Mitfiebern und habe das Buch quasi in einem Rutsch durchgelesen. Schade, dass der dritte Band erst Ende des Jahres auf Deutsch erscheinen wird. Die Abenteuer der Magischen Sechs machen einfach so große Lust auf mehr, da würde man nach dem Beenden eines Bands wirklich am liebsten sofort zum nächsten greifen.
Ich persönlich rate hier, die chronologische Reihenfolge einzuhalten, da der zweite Teil ziemlich direkt an den ersten anschließt. In meinen Augen ist der Lesespaß hier einfach deutlich höher, wenn man mit dem Wissen aus Band 1 in die Fortsetzung abtaucht.

Anders als im Auftakt, in welchem Carter die Hauptrolle eingenommen hat, liegt der Fokus hier auf Leila. Hat mir total gut gefallen, ich fand es richtig interessant, endlich mehr über Leila und ihre Vergangenheit zu erfahren. Aus dem Vorgängerband wissen wir, dass Leila aus einem Heim stammt und von den beiden herzlichen Mr Vernons adoptiert wurde. In diesem Band werden wir nun mit mehr Details versorgt. Es wird erzählt, wie aus Leila so eine professionelle Entfesslungskünstlerin wurde, wie sie von dem Waisenhaus zu ihren Adoptivpapas gelangt ist und dass sie die Besitzerin eines geheimnisvollen Schlüssels ist, der einzige Gegenstand, den ihre leiblichen Eltern ihr hinterlassen haben.
Mir war Leila bereits in „Mr Vernons Zauberladen“ richtig sympathisch und beim Durchschmökern von diesem Band habe ich sie nur noch lieber gewonnen.

Auch die anderen Charaktere wurden wieder wunderbar vom Autor ausgearbeitet. Egal ob gut oder böse, alle tragen sie mit ihren schrägen und liebenswerten (oder auch weniger liebenswerten) Eigenarten dazu dabei, dass das Leseerlebnis hier zu einem ganz besonderen wird.

Wer mich wieder bestens unterhalten hat, sind die Zwillinge Olly und Izzy. Die beiden sind so witzig! Ihre Witze sind, wenn ich ehrlich bin, ziemlich lahm (sorry, ihr beiden!), aber die lustige Art der beiden und deren Zusammenspiel ist einfach herrlich.
Die temperamentvolle Ridley mit ihren schlagfertigen Sprüchen, den lieben Theo und Carter selbstverständlich mag ich aber natürlich ebenfalls wahnsinnig gerne.

Die Magischen Sechs sind schon echt eine richtig tolle und ziemlich verrückte Truppe mit der man so viel Spaß haben und jede Menge spannender Abenteuer erleben kann. Ich kann euch versichern, auch dieser Band lässt an keiner Stelle Langeweile aufkommen. Hier folgt einer mitreißenden Szene der nächsten, sodass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen mag. Wenn dann noch der Schreibstil so schön lebendig und humorvoll ist und die Kapitel so angenehm kurz, na, dann lässt es sich doch wohl wirklich nicht vermeiden, dass man das Buch verschlingt, oder? :D

Richtig klasse fand ich auch wieder den Erzählerwechsel. Auch hier bringt sich der Autor immer wieder selbst mit ein und spricht uns Leser direkt an (und erinnert uns auch gerne daran, dass wir das Üben, Üben und nochmals Üben bloß nicht vergessen dürfen, grins).
Zum Üben bekommen wir hier auch wieder so einiges geliefert: Auch dieser Band enthält coole Anleitungen für Zaubertricks. Diese Idee hat mir bereits im Reihenauftakt mega gut gefallen. Versteckte Rätsel gibt es hier ebenfalls wieder welche zu entschlüsseln und sogar knifflige Morsecodes! Toll, oder? Also mich begeistert so etwas sogar als Erwachsene und Kinder werden bestimmt eine noch viel größere Freude daran haben.

So richtig perfekt wird das Lesevergnügen allerdings erst dank der wundervollen Illustrationen von Lissy Marlin und Kyle Hilton. Da ist es natürlich immer Geschmackssache, nicht jeder steht auf solche comicartigen Zeichnungen. Ich jedenfalls mag die Illustrationen total gerne; sie harmonieren wunderbar mit dem Geschehen im Text und geben diese magische, abenteuerliche Atmosphäre, die hier durchweg herrscht, erstklassig wieder. Das Cover finde ich übrigens genial, in meinen Augen ist es ein absoluter Hingucker!

Zaubertricks ohne Ende, jede Menge Geheimnisse, lauter merkwürdige Gestalten, die etwas zu verbergen haben und nicht die zu sein scheinen, die sie vorgeben zu sein, eine aufregende Verbrecherjagd, ein komischer kleiner Affe, gute Freunde, auf die sie man sich immer verlassen kann – klingt das nicht unglaublich gut? Nun, das ist es auch! Ich kann die Magischen Sechs wirklich nur empfehlen, sowohl Mädchen und Jungen ab 10 Jahren als auch einer deutlich älteren Zielgruppe. Wer sich beim Lesen gerne verzaubern lässt und es liebt in fantastische Geschichten einzutauchen, die nicht nur sehr spannend, sondern auch richtig witzig und warmherzig sind, der wird hier garantiert ganz auf seine Kosten kommen.

Fazit: Eine großartige Fortsetzung, die große Lust auf mehr macht und einen durchweg mitfiebern lässt! Mit dem zweiten Band seiner zauberhaften Reihe ist Neil Patrick Harris erneut ein wundervolles Kinderbuch gelungen. Es erzählt eine tolle Geschichte über Freundschaft, Familie, Mut, Zusammenhalt, Ehrlichkeit, Abenteuer und Magie, welche nicht nur für Kinder absolut lesenswert ist. Die Reihe hat so etwas herrlich Zeitloses und besitzt neben den fantastischen Abenteuern auch richtig coole Illustrationen, Anleitungen für Zauberkunststücke, Rätsel und Codes. Ich habe wunderschöne Lesestunden mit dem Buch verbracht und vergebe sehr gerne volle 5 von 5 magischen Sternen!

Veröffentlicht am 28.06.2019

Ein wunderschönes, zutiefst berührendes und so wichtiges Buch!

Und mittendrin ich
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Als ich mir den Klappentext von „Und mittendrin ich“ das erste Mal durchlas, wusste ich einfach sofort, dass ich diesen Jugendroman unbedingt lesen muss. Das Cover, muss ich gestehen, ist nicht so mein ...

Als ich mir den Klappentext von „Und mittendrin ich“ das erste Mal durchlas, wusste ich einfach sofort, dass ich diesen Jugendroman unbedingt lesen muss. Das Cover, muss ich gestehen, ist nicht so mein Fall und obwohl ich das absolute Coveropfer bin, habe ich das Buch dennoch nur zu gerne bei mir einziehen lassen. Hier war ich mir sehr sicher, dass mich mein erstes Werk von Ami Polonsky hellauf begeistern wird!

Der 12-jährige Grayson hat sich schon als kleines Kind in Kleider und Röcken am wohlsten geführt. Er zeichnet gerne Prinzessinnen und würde seine langen blonden Haare am liebsten mit Spangen zurücknehmen. Vor seinem Onkel, seiner Tante und seinen beiden Cousins, bei denen er seit dem frühen Unfalltod seiner Eltern lebt, hält er diese Wünsche aber geheim, zu groß ist seine Sorge, dass sie ihn nicht verstehen würden. Grayson spürt, dass er anders ist. Er möchte viel lieber ein Mädchen sein. Immer stärker wird dieser Wunsch in ihm, immer mehr verliert er sich in seinen Träumen. Irgendwann lässt sich diese große Sehnsucht in ihm einfach nicht mehr geheim halten. Als er an seiner Schule endlich das erste Mal eine Freundin findet und merkt, wie einsam er die ganzen Jahre über war, beschließt er, etwas an seinem Leben zu ändern. Ob es Grayson wohl gelingen wird, endlich der Mensch zu sein, der sie wirklich sein möchte?

Mir hat „Und mittendrin ich“ unglaublich gut gefallen, sogar besser, als von mir erwartet! Ich lag mit meiner Vermutung, dass das Buch ganz genau das Richtige für mich sein wird, also absolut richtig. Ami Polonsky ist mit ihrem Debüt in der Jugendliteratur ein so wundervolles Buch gelungen, welches auf eine zutiefst berührende, einfühlsame und herzerwärmend schöne Weise das wichtige Thema Transgender behandelt.
Wie Graysons Fühlen, Denken und Handeln beschrieben wird, ist einfach Wahnsinn! Ich konnte mich wunderbar in „ihn“ hineinversetzen und habe „ihn“ vom ersten Moment an unheimlich lieb gewonnen. Die Beschreibungen über Graysons Leben sind wunderschön und traurig zugleich. Ich musste hier beim Lesen öfters schwer schlucken und habe so mit Grayson mitgefühlt. Ihr könnt euch vermutlich denken, dass viele in Graysons Umfeld es nicht gut aufnehmen, dass „er“ lieber ein Mädchen sein möchte. Mich hat es stellenweise so wütend gemacht, wie manche „ihn“ behandeln. Gerade Kinder können so grausam sein. Gemeine Bemerkungen, Mobbingattacken – Grayson wird davon leider nicht verschont bleiben. Ami Polonsky beschreibt all das absolut authentisch und realistisch. Ich weiß jetzt schon, dass mir dieses Buch noch sehr lange sehr gut im Gedächtnis bleiben wird. Mich hat die Story einfach zutiefst beeindruckt und auf die reinste emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle mitgenommen.

Obwohl die Handlung sehr ruhig ist, konnte sie mich dennoch von den ersten Seiten an mitreißen und bis zum Schluss fesseln. Ich habe das Buch innerhalb eines Tages durchgelesen und war am Ende richtig traurig, dass ich mich so schnell wieder von Grayson verabschieden musste. Ich gehe hier schon davon aus, dass es sich um einen Einzelband handelt, obwohl das Buch recht offen endet. Über das Ende musste ich ehrlich gesagt auch erst ein bisschen nachdenken. Zuerst war ich irgendwie nicht so zufrieden damit, weil es so ein paar Fragen unbeantwortet lässt. Mittlerweile aber habe ich mich doch damit angefreundet. Ich finde dieses Buch einfach nur perfekt und hoffe so sehr, dass es die Aufmerksamkeit erhalten wird, die es verdient!

Erfahren tun wir hier alles aus Graysons Sicht in der Ich-Perspektive. Mit „ihm“ ist Ami Polonsky ein einzigartiger Charakter gelungen. Grayson hat eine enorme Fantasie, „er“ beobachtet seine Mitmenschen ganz genau und hat früh gelernt, sich unsichtbar zu machen. Grayson ist wirklich etwas ganz besonderes, man gar nicht anders, man muss „ihn“ einfach sofort ins Herz schließen.

Die anderen Charaktere wurden ebenfalls allesamt erstklassig ausgearbeitet. Sympathisch waren mir allerdings definitiv nicht alle; wie oben bereits erwähnt, gibt es in Graysons Leben leider so einige Menschen, die nicht damit klarkommen, dass „er“ so anders ist und „ihn“ deswegen übel hänseln. Wen ich zum Beispiel richtig doof und gemein fand, war Graysons Cousin Jack. Und auf einige „seiner“ Mitschüler habe ich beim Lesen auch eine richtige Wut entwickelt. Es ist einfach so schlimm und ungerecht, dass manche Menschen nicht so sein dürfen, wie sie sein wollen, ohne deswegen verurteilt zu werden.

Zum Glück wird Grayson aber auch Menschen an „seiner“ Seite haben, die „ihn“ verstehen und unterstützen. Mitschüler, Lehrer, sein Onkel – diese Momente, wenn Grayson Zuspruch erhält, haben mich so glücklich gemacht!

Womit ich hier gar nicht gerechnet habe, ist, dass das Thema Theater eine sehr große Rolle in der Geschichte spielen wird. Hat mir total gut gefallen, ich liebe Bücher, die vom Theaterspielen handeln. Grayson entschließt sich recht früh im Buch dazu, an der Theater AG teilzunehmen. Diese wird demnächst das Stück Die Sage der Persephone proben und Grayson wird eine der Hauptrollen spielen. Welche das ist, verrate ich hier allerdings nicht.

Ich kann nur sagen, lest dieses Buch! Es erzählt eine so tolle Geschichte über das Anderssein, über Familie, Freundschaft und Mut, über Selbstfindung, Vorurteile, Mobbing und Hoffnung. Wenn ihr gerne Bücher lest, die euch berühren und zum Nachdenken anregen, euch überraschen und mitfiebern lassen, euch traurig und glücklich zugleich machen, dann werdet ihr „Und mittendrin ich“ ganz bestimmt genauso sehr lieben wie ich.

Fazit: Was für ein wundervolles Buch! „Und mittendrin ich“ erzählt auf eine gefühlvolle, authentische, warmherzige und zutiefst berührende Weise eine ganz besondere Geschichte über viele wichtige Themen wie Freundschaft, Mut, Selbstfindung, Hoffnung und den Glauben an sich selbst. Mich hat Graysons Geschichte sehr bewegt und nachdenklich gestimmt. Sie hat mich Wut, Trauer und Freude empfinden lassen und mir die allerschönsten Lesestunden beschert. Ich kann das Buch jedem nur ans Herz legen. „Und mittendrin ich“ hat es so verdient, von ganz vielen Menschen gelesen und geliebt zu werden! Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!