Profilbild von vielleser18

vielleser18

Lesejury Star
offline

vielleser18 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit vielleser18 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.11.2016

Vorhersehbar - aber wunderschön geschrieben

Winterblüte
0

1900, Heiligendamm. Christian Baabe, Sohn eines Gästehausbesitzers, findet am Strand eine junge Frau, in der Hand hält sie einen Ast. Sie ist nicht bei Bewußtsein, atmet aber noch. Er nimmt sie auf seinem ...

1900, Heiligendamm. Christian Baabe, Sohn eines Gästehausbesitzers, findet am Strand eine junge Frau, in der Hand hält sie einen Ast. Sie ist nicht bei Bewußtsein, atmet aber noch. Er nimmt sie auf seinem Pferd mit nach Hause. Der Arzt stellt keine schwerwiegenden Verletzungen fest, doch die junge Frau, hat, als sie wieder zu sich kommt, keine Erinnerungen mehr. Baabes nehmen sie in ihrem Haus auf, und die Tochter, Johanna, gibt ihr erst einmal den Namen Barbara, nach dem Ast, der nach altem Brauch Anfang Dezember abgeschnitten wird und ins Wasser gestellt darauf wartet an Weihnachten zu blühen und Wünsche zu erfüllen. So einen Barbarazweig hielt die Gestrandete nämlich in ihren Händen. Doch warum wird sie nicht vermisst ? Warum war sie im Wasser ?
Doch auch Johanna Baabe hat Probleme, denn ihre Mutter will sie veheiraten. Die Kandidaten, die sie ihr ausgesucht hat, möchte sie nicht heiraten und den einzigen, den sie heiraten will, den darf sie nicht ehelichen, mit dem darf sie noch nicht einmal sprechen, weil ein alter Familienstreit ihre Beziehung unmöglich macht.

Ein moderner Romeo&Julia-Roman, viel Liebe, viele Verwicklungen. Dazu ein historisches Ambiente, denn der Roman spielt Anfang des 20. Jahrhunderts. Er dreht sich um Liebe, Eifersucht, Geheimnisse und Zwietracht.
Die Personen, die die Autorin Corina Bomann hier zum Leben erweckt hat, sind sehr gut zum Leben erwacht. Sie haben Gefühle, sie entwickeln sich, sie überraschen aber auch. Am Ende ist zwar vieles vorhersehbar - aber das ist wohl eher ein typisches Genreproblem.
Gefallen hat mir der Schreibstil von Corina Bomann, der immer flüssig, immer sehr schöne Bilder im Kopf des Lesers zaubern kann.

Dennoch brauchte ich eine zeitlang um in den Roman hineinzufinden. Ob es am Beziehungsgeflecht oder am historischen Setting lag, kann ich nicht sagen. Aber nachdem ich mich hinein gefunden hatte, flogen die Seiten beim Lesen dahin und der Roman war schnell ausgelesen.

Hervorheben möchte ich noch das wunderschöne Cover, es bezaubert wirklich und die fühlbaren goldenen Verästelungen und der blühende Zweig machen es zu einem wahren Eyecatcher.

Fazit:
Wer gerne Liebesromane liest, die sich um Liebe, Eifersucht und Geheimnisse in einem historischen Setting drehen, dem kann ich den neuen Roman von Corina Bomann empfehlen.

Veröffentlicht am 25.11.2016

Spannender 2. Teil

Elias & Laia - Eine Fackel im Dunkel der Nacht
1

Es herrscht das Imperium. Es gibt mit Markus einen neuen Imperator, Helena ist sein Handlanger, der "Blutgreif" und die Kommandantin, Elias Mutter, ist weiterhin hinter Laias und Elias hinterher. Elias ...

Es herrscht das Imperium. Es gibt mit Markus einen neuen Imperator, Helena ist sein Handlanger, der "Blutgreif" und die Kommandantin, Elias Mutter, ist weiterhin hinter Laias und Elias hinterher. Elias ist eine ehemalige Maske, ausgebildet um zu töten u d zu gehorchen, Soldat und Diener des Imperiums, doch er hat es geschafft, die Maske abzustreifen und menschlich zu bleiben. Laia und er fliehen aus Schwarzkliff. Hier setzt die Fortsetzung an. Sie schließt sich damit nahtlos an den ersten Teil. Sie wollen Darin, Laias Bruder, aus dem berüchtigten Gefängnis Kauf befreien um die Kundigenrevolte voranzutreiben.

Die Autorin Sabaa Tahir hat die Geschichte aus wechselnden Perspektiven erzählt, so erfahren wir mehr über Elias, Laia, aber auch (neu in diesem Band) Helena, der einstigen Freundin von Elias im Ausbildungsinternat der Masken, Schwarzkliff. Die oft rasanten Szenen werden durch die Wechsel noch angefeuert, oftmals durch ein Cliffhanger am Ende eines Abschnittes. Außerdem fühlt man sich in die Gedankenwelt der Protagonisten mit ein. Warum sie wie und warum reagieren. Sich verändern. Was ihre Ziele sind.

Es ist manchmal nicht leicht in dieser fantastischen Welt, die Nachtbringer, Seelenfänger, die Zwischenwelt einzusortieren, doch auch ich, der aus diesem Genre nicht allzu oft Bücher liest, bin damit zurecht gekommen. Es ist eine harte, brutale Welt, in der nicht viel Rücksicht auf menschliches genommen wird, in dem die Herrschenden nur nach Macht streben und rücksichtslos alle Feinde in den eigenen Reihen umbringen. Kein Widerspruch geduldet wird, keine andere Meinung.

Das Buch ist keine leichte Kost, denn es gibt viele Opfer, die Altersempfehlung liegt bei 14 Jahren, was ich etwas zu niedrig angesetzt empfinde. Dabei reiht es sich allerdings in Bücher wie die Panem-Trilogie mit ein, die ich als ähnlich empfinde.

Den ersten Teil habe ich vor über einem Jahr gelesen, beim Lesen des zweiten Teils waren mir die meisten Handlungen aus dem ersten Teil wieder präsent, obwohl hier nicht viel Wert auf Wiederholung der Begebenheiten gelegt wird. Aber ich denke, das Wichtigste wird erklärt, so dass man auch (notfalls) ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes in die Handlung hinein findet.

Die Reihe ist noch nicht abgeschlossen, es sollen noch weitere Folgen. Dennoch bin ich mit dem Ende dieses Buches zufrieden, denn es schließt die Handlung ab und lässt aber noch viel Spielraum für eine Fortsetzung ohne dass es einen fiesen Cliffhanger am Ende gibt.

Fazit:
Spannender 2. Teil, der m.E. noch besser ist als der erste, zumindest was die Entwicklung und die Spannung angeht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Abenteuer
  • Fantasie
  • Spannung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.10.2016

Band 4 einer tollen Serie

Über dem Abgrund
0

Ein Kletterer stürzt ab. Unerfahrenheit ? Übermut ? Oder doch Mord ? Als festgestellt wird, dass in seiner Kreide eine Zutat beigemixt worden ist, der die Hände rutschig macht, ist klar - das war kein ...

Ein Kletterer stürzt ab. Unerfahrenheit ? Übermut ? Oder doch Mord ? Als festgestellt wird, dass in seiner Kreide eine Zutat beigemixt worden ist, der die Hände rutschig macht, ist klar - das war kein Unfall. Kayden McKenna und Jake Westin haben nicht nur das Opfer gefunden, sie machen sich auch auf die Suche nach dem Mörder. Doch anscheinend gibt es mehr als einen Verdächtigen. Doch wer hat das Hintergrundwissen dazu ? Die beiden stoßen bei ihren Recherchen auf viel Widerstand. Dazu kommt, dass beide in Gefahr schweben, denn Jake´s Vergangenheit holt ihn wieder ein und bringt vor allem Kayden in akute Lebensgefahr.

Eigentlich sind es diesmal zwei ganz verschiedene Fälle, die hier im vierten Band der Autorin Dani Pettrey eine Rolle spielen. Beide sind sehr spannend und die Auflösung des Hauptfalles hat so einige Überraschungen parat. Beim zweiten wird es exrem spannend und man fiebert beim Lesen mit.
Wieder einmal steht ein Familienmitglied des McKenna-Clans im Vordergrund, diesmal ist es Kayden. Wieder einmal geht es auch um die Liebe und die ist zwischen ihr und Jake vorhanden - dennoch gibt es gerade bei diesem Pärchen so einige selbstgemachte Hindernisse zu überwinden.

Dieser Fall ist losgelöst von den drei bisherigen Bänden (Wilde Wasser, Dünnes Eis, Verschollen), dennoch ist es ratsam, die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da sich die Familienstrukturen in jedem Band verändern und man als Leser mehr davon hat, wenn man die jeweiligen Vorgeschichten kennt. Dennoch sind es voneinander unabhängige Geschichten.

"Über dem Abgrund" glänzt einerseitz mit den zwei voneinader losgelösten Fällen, dennoch hätten sie meiners Erachtens noch mehr miteinander verknüpft werden sollen. Die Lösung des Mordes am Kletterer war für mich nicht 100% überzeugend und hätte am Ende des Buches nocheinmal aufgegriffen werden sollen.

Dennoch ist es wieder einmal überaus spannend gewesen, die immer wieder mit verarbeiteten christlichen Gebete und Dankesworte haben mir sehr gefallen und haben auch gut gepasst. Zudem spielt auch in diesem Band die Liebe wieder eine Rolle.
Dani Pettrey hat einen tollen Schreibstil, der Spannung erzeugt.


Fazit:
Kommt nicht ganz an die Vorgängerbände heran, aber die Messlatte liegt dabei auch sehr hoch. Auch der vierten Band der Krimiserie aus Alaska hat mir gefallen.

Veröffentlicht am 29.10.2016

Krimi mit viel Action

Killer-Tschick
0

Penny Lanz ist einigen vielleichts schon vom Fernsehformat SoKo Donau - Soko Wien ein Begriff. Gerhard Loibelsberger hat die Figur nun einem rasanten, abwechslungsreichen und actionreichen Krimi die Hauptrolle ...

Penny Lanz ist einigen vielleichts schon vom Fernsehformat SoKo Donau - Soko Wien ein Begriff. Gerhard Loibelsberger hat die Figur nun einem rasanten, abwechslungsreichen und actionreichen Krimi die Hauptrolle spielen lassen.

In Wien tauchen immer mehr illegale Zigaretten auf. Aber das schlimme daran ist, dass sie mit Arsen und Rattengift verseucht sind und schon einigen älteren Menschen in Wien das Leben gekostet haben. So gibt es im Prolog schon gleich die erste Tote. Penny Lanz und ihre Kollegen begeben sich in Wien auf die Jagd nach den Zigaretten und finden einen immer größer werdenden Sumpf von illegalen und mafiosen Strukturen vor. Alles ist aber anfangs noch nicht zu durchblicken. Parallel erfährt der Leser vom Kleinkriminellen Bojko Schiwkow, dem ehemaligen bulgarischen Gewichtheber, der immer wieder überfallen wird. Wer jagt ihn und warum soll er sterben ? Bojko weiß sich aber seiner Haut zu wehren und setzt so manchen Angreifer für immer schachmatt, taucht immer wieder unter.

Der Krimi mit viel Wiener Dialekt (keine Angst, auch als Nicht-Wiener hatte ich keine Schwierigkeiten und für jedes Wienerische gibt es auch gleich als Fußnote eine Übersetzung) besticht durch viel Action, zwei parallelen Erzählsträngen, die erst am Schluß zusammengeführt werden. Die Protagonistin Penny Lanz wird dem Leser symphatisch, auch wenn sie ihren eigenen Kopf und auch so manches Laster hat.

Lange tappt man als Leser über die HIntergründe im Dunkeln und auch wenn man, wie ich, im letzten Drittel ahnt, was bzw. wer hinter allem steckt, bleibt es durch die dann einsetztenden sehr spannenden und sich überschlagenden Ereignisse interessant.

Manchmal gibt es zwar Szenen, die mir zu stakkatohaft oder nach einer Drehbuchmanier geschrieben worden sind, diese halten sich jedoch in Grenzen.

Fazit:

Auch wer Penny Lanz von der Soko Wien nicht aus dem Fernsehen kennt, wird mit Spannung diesen actionreichen Krimi lesen können.
Actionreich, rasant und mit viel Wiener Schmäh geschrieben.
Doch Vorsicht: wer illegale Zigaretten konsumiert, wird es sich wahrscheinlich danach zweimal überlegen, diese noch anzuzünden...

Veröffentlicht am 15.10.2016

Interessante Geschichte zweier Frauen am Ende des 19. Jahrhunderts

Das Geheimnis der Mittsommernacht
0

Clara, ihr Mann Olaf und der gemeinsame Sohn Paul sind schon fast auf dem Weg nach Samoa, als ein Brief aus der norwegischen Heimat Olafs sie erreicht. So reisen sie erst noch einmal nach Norwegen. Doch ...

Clara, ihr Mann Olaf und der gemeinsame Sohn Paul sind schon fast auf dem Weg nach Samoa, als ein Brief aus der norwegischen Heimat Olafs sie erreicht. So reisen sie erst noch einmal nach Norwegen. Doch dann geschieht ein Unglück und für Clara und Paul ändert sich alles. Sie bleiben erst einmal in der kleinen norwegischen Stadt Røros, doch warum werden sie angefeindet ? Insbesondere von den eigenen Schwiegereltern ?
Sofie Svartstein lebt in Røros, nachdem Tod der Mutter nur noch mit Vater und Schwester Silje. Ihr Vater ist Bergwergsbesitzer. Doch Sofie hat sich noch nie großartig an Etikette gehalten und interessiert sich für mehr als nur Mode und Kaffeekränzchen. Sie ist aber auch noch jung und sehr weltfremd, als sie daher den smarten deutschen Moritz kennenlernt, lässt sie sich schnell den Kopf verdrehen.


Es ist die Geschichte von zwei jungen Frauen Ende des 19. Jahrhunderts. Clara, die als Waisenkind aufwuchs, verheiratet und Mutter ist, und es gelernt hat, sich durchzusetzen um überleben zu können, die nun in eine ihr fremde Gesellschaft, mit neuer Sprache und vor allem ohne großen finanziellen Möglichkeiten überleben muss. Auf der anderen Seite die etwas jüngere Sofie, die behütet aufwuchs, mit Dienstboten, in einem großen Haus und ohne finanzielle Probleme. Dennoch, auch sie erleidet einen Verlust, sie wil aus dem behüteten, für sie als leer empfundenen Leben ausbrechen. Dazu kommt ein Geheimnis. Wer hat versucht das Sägewerk anzustekcen ? Warum ist Ivar Svartstein, Sofies Vater, so verbittert ? Was ist das Geheimnis der Hirtin Siru ?


In diesem Roman schafft es die Autorin Christine Kabus wieder einmal viele historische Begebenheiten mit einfliessen zu lassen. Das harte Leben, gerade der Arbeiter der damaligen Zeit. Eine Zeit, in der auch Kinder schon mit jungen Jahren mit hinab ins Bergwerk mussten. Eine Zeit, in der Arbeiterbewegungen entstanden.
Christine Kabus hat immer wieder verstreut fundiertes Wissen eingestreut. so dass man sich gut hinein versetzen konnte.

Die Geschichte der zwei Frauen ist interessant, allerdings stieg für mich die Spannung in diesem historischen Roman erst gegen Ende an. Lange ging es erst darum die auch alltäglichen Sorgen der Protagonistinnen darzustellen. Die Figuren wurden gut ausgearbeitet, so dass man sie sich gut vorstellen konnte. Ihre Entwicklung war vorhersehbar, dennoch gab es noch die eine oder andere Überraschung. Langweilig war es trotzdem nicht, da man sich durch die sprachlich sehr gut ausformulierte Geschichte gut in diese Zeit hinein versetzen konnte.
Die Nebenfiguren waren sehr interessant und haben die Geschichte mit Leben gefüllt.


Fazit:
Christine Kabus hat es wieder einmal geschafft, eine andere Epoche aufleben zu lassen. Es war für mich eine authentische Geschichte zweier Frauen am Ende des 19. Jahrhunderts, gespickt mit vielen historischen Informationen. Auch wenn die Spannung diesmal nicht so hoch wie in ihren vorherigen Romanen war, hat mir "Das Geheimnis der Mittsommernacht" gefallen.