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Veröffentlicht am 26.07.2019

Heimkehr der verlorenen Schwester

Profiling Murder – Fall 4
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Laurie hat ihre traumatischen Erlebnisse aus dem letzten Fall noch nicht verarbeiten können, da folgt bereits die nächste seelische Erschütterung. Lauries jüngere Schwester Sam, die vor 11 Jahren spurlos ...

Laurie hat ihre traumatischen Erlebnisse aus dem letzten Fall noch nicht verarbeiten können, da folgt bereits die nächste seelische Erschütterung. Lauries jüngere Schwester Sam, die vor 11 Jahren spurlos verschwunden ist, wird zusammen mit ihrem Entführer aufgegriffen. Sofort machen sich Laurie und Jake auf nach Minneapolis. Doch das Wiedersehen der Schwestern gestaltet sich anders als von Laurie erhofft. Sam erkennt Laurie nicht als Schwester wieder. Sie behauptet sogar, ihr Entführer David Lester wäre ihr Freund und sie sei freiwillig mit ihm zusammen. Laurie bleibt genau ein Wochenende, um die alte Sam zurückzuholen.
Diese Folge um Laurie und Jake befindet sich eindeutig in ruhigerem Fahrwasser. Laurie ist zwar emotional betroffen, gerät aber nicht in körperlicher Gefahr. In Rückblenden wird Sams Geschichte erzählt. Die ist zwar schrecklich und hält erneut unerwartete Wendungen bereit, aber ich habe es mehr als Bericht wahrgenommen und konnte mich besser distanzieren. Vermutlich lag es daran , dass Sam ja Laurie gegenüber saß. Ohne Zweifel ist die Geschichte wieder spannend und gibt Einblicke in eine kranke Seele. Ich wurde gut unterhalten und hatte Gelegenheit, etwas zu Atem zu kommen, bevor ich mich erneut mit Laurie und Jake auf Mördersuche begebe.

Veröffentlicht am 11.07.2019

Wer tötete Turids Mutter Ase im Oktober 42 in Oslo ?

Die Frau aus Oslo
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Im August 2015 entdeckt Turid in einer Osloer Zeitung, einen Artikel, der eine Versteigerung ankündigt. Das beigefügte Foto zeigt das Armband, das einmal Turids Mutter gehörte und Turid im November 67 ...

Im August 2015 entdeckt Turid in einer Osloer Zeitung, einen Artikel, der eine Versteigerung ankündigt. Das beigefügte Foto zeigt das Armband, das einmal Turids Mutter gehörte und Turid im November 67 gestohlen wurde. Turid möchte das Arnband unbedingt zurück haben. Nun wird in Rückblenden die Geschichte des Armbandes und den damit verbundenen Mord an Turids Mutter Ase erzählt. Alles begann im Oslo des Jahres 1942. Turids Vater Gerhard, ein aktiver Widerstandskämpfer, muss vor den Nazis nach Schweden fliehen. Auch die junge Jüdin Ester, die beste Freundin von Ase, entkommt nach Schweden, nachdem sie knapp der Verhaftung durch die Osloer Gestapo entkommt. Sie muss verraten worden sein. Zur selben Zeit wird Turids Mutter ermordet. Der Täter wird nie gefasst. Turid kommt zu Adoptiveltern. In Schweden treffen Ester und Gerhard erneut aufeinander. Ester soll Gerhard bei seiner weiteren Flucht nach England helfen. Die Wege der Protagonisten kreuzen sich erneut 1967.Ester wohnt mittlerweile wieder in Oslo.Gerhard, den alle für tot hielten, taucht unerwartet in Oslo auf. Er will seine Tochter wiedersehen . Und er stellt Fragen zu den Ereignissen 1942. Auch für Ester ist die Vergangenheit wieder präsent. Sie möchte wissen, wer sie damals verraten hat. Alle Fäden scheinen bei Sverre zusammen zulaufen. Sverre spielte 1942 eine wesentliche Rolle im norwegischen Widerstand und verhalf Gerhard zur Flucht. War er der Verräter ? Vielleicht sogar der Mörder von Turids Mutter ? Stück für Stück setzt Ester die Ereignisse von damals zusammen und enthüllt das Bild eines miesen und geldgieren Verräters.

Das Buch ist zu Beginn etwas schwierig zu lesen, da der Autor die Geschichte auf 3 verschiedenen Zeitebenen erzählt. Die Ereignisse von 1942 werden durch Rückblenden innerhalb der Geschehnissen von 1967 berichtet. Der Leser erfährt stückchenweise, was damals passiert ist. Jeder der Beteiligten hat einen anderen Blickwinkel und trägt unterschiedliche Informationen bei. Wie bei einem Puzzle war ich zu Beginn eher ratlos und wusste nicht, was ich mit den einzelnen Informationen anfangen sollte, bis sich dann eine Struktur ergibt. Das hat den Vorteil, dass es unglaublich spannend ist und man mit rätseln kann, wie alles zusammenhängt. Der Nachteil ist, dass am Anfang viele Fragen offen bleiben und man das Buch nicht allzu oberflächlich lesen sollte. Die Auflösung des Falles war bereits mit dem 1. Satz des Krimis angelegt. Jede Begebenheit, ja jedes Wort war mit Bedacht gewählt im Hinblick auf die Lösung des Falles. Das Ende kommt dann nicht völlig überraschend, hat mich aber überzeugt und mein Gerechtigkeitsgefühl zufrieden gestellt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 27.06.2019

Lachen auf den 2. Blick und ein bisschen Liebe

»Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten« und »Einladung zum Klassentreffen«
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Das Buch beinhaltet zwei sehr unterschiedliche Theaterstücke.
Im ersten Stück befasst sich ein Beamter ausgehend von der Suche nach seinem Radiergummi sprunghaft mit verschiedenen Themen.
Manches fand ...

Das Buch beinhaltet zwei sehr unterschiedliche Theaterstücke.
Im ersten Stück befasst sich ein Beamter ausgehend von der Suche nach seinem Radiergummi sprunghaft mit verschiedenen Themen.
Manches fand ich witzig, anderes skurril oder sogar nervig. Erst beim Lesen des Schlusses fiel das entscheidende Puzzleteil und ich stellte fest, dass die Bemerkungen meist mit feinem Hintersinn gemacht waren. Oft stellt der Autor damit den Widersinn vermeintlich wissenschaftlicher Erkenntnisse ins Licht. So konnte ich im Nachhinein doch noch herzlich lachen. Eindeutig ein Stück, das sich zweimal zu lesen lohnt.
Das zweite Stück ist ganz anderer Art. Anlässlich der Einladung zu einem Klassentreffen nimmt Carsten zu seiner ehemaligen Mitschülerin Marina Kontakt auf. Zuerst tauschen sie Schulerinnerungen aus und langsam wird deutlich, dass die beiden wohl mal ein Paar waren. Das Gespräch nimmt dann eine unerwartete Wendung.
Dieses Stück hat mir gut gefallen. Zu Beginn ist es ein ganz alltägliches Telefonat zwischen alten Schulkameraden. Doch allmählich ändert sich der Grundton und bei mir stieg die Spannung, wo das wohl hinführen würde. Mehrere Möglichkeiten schienen wahrscheinlich. Das tatsächliche Ende fand ich dann sehr berührend.

Veröffentlicht am 25.06.2019

Gottes Mühlen mahlen langsam

Die Ehe der Barbara Körner
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Dem Papiermühlenbesitzer Körner geht es gut, bis sein Frau Lindel im Kindbett stirbt. Kurz darauf heiratet er die junge Witwe Hermine. Seine Tochter Barbara, bisher sein Augenstern, begehrt dagegen auf. ...

Dem Papiermühlenbesitzer Körner geht es gut, bis sein Frau Lindel im Kindbett stirbt. Kurz darauf heiratet er die junge Witwe Hermine. Seine Tochter Barbara, bisher sein Augenstern, begehrt dagegen auf. Um wieder Frieden ins Haus zu bringen, will Körner Barbara verheiraten. Als das Vorhaben scheitert schickt er seine Tochter zum Arbeiten in die Papiermühle und verheiratet sie mit dem Lumpensammler Velten, um ihren Stolz zu brechen. Da Velten sich Barbara gegenüber eher abweisend verhält, sucht Barbara nach dem Grund für seinen Heiratsantrag und entdeckt ein altes Familiengeheimnis.
Das Buch erzählt in ruhigen Bildern die Geschichte der Barbara Körner. dabei ist es nicht langweilig, sondern lehnt sich an alte Erzählweisen an. Ganz nebenbei erfährt der Leser etwas über Papierherstellung und die sozialen Verhältnisse um 1700. Was als Familiengeschichte beginnt, entwickelt sich immer mehr zu einem Kriminalfall und die Spannung steigt. Barbara war mir nicht unbedingt sympathisch, da ich sie als sehr eigensinnig empfunden habe. Dagegen ins herz geschlossen habe ich Velten, der einfach nur herzensgut ist. gegen Ende des Buches überschlagen sich die Ereignisse und machen Lust, den Folgeband zu lesen.

Veröffentlicht am 12.06.2019

Robin Hood - Es lebe die Freiheit !

Der Sohn des Löwen
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Robin Hood ist mit seinen über 60 Jahren eigentlich im Rentenalter. Doch die englischen Machtverhältnisse lassen das nicht zu. Mittlerweile sitzt Henry III, Sohn von König John, einst Robins ärgster Feind, ...

Robin Hood ist mit seinen über 60 Jahren eigentlich im Rentenalter. Doch die englischen Machtverhältnisse lassen das nicht zu. Mittlerweile sitzt Henry III, Sohn von König John, einst Robins ärgster Feind, auf dem Thron. Ähnlich wankelmütig in seinen Gunstbeweisen wie sein Vater hört er auf die Einflüsterungen seiner so genannten Ratgeber, die nur auf ihren Vorteil bedacht sind. Das führt dazu, dass Huntingdon Castle, der Wohnsitz von Robins Ziehsohn Fulke, in Gefahr gerät. Natürlich eilt Robin zu Hilfe. Sogar erneut ins Heilige Land führt Robins Weg. Schließlich stirb Robin mit über 80 Jahren in seinem geliebten England.
Erneut schildert der Autor englische Geschichte durch die Augen des freiheitsliebenden Robin. Dieses Mal lernen wir den wankelmütigen und auf dem Schlachtfeld wenig erfolgreichen König Henry III näher kennen. Wieder einmal wehrt sich Robin gegen Ungerechtigkeit und zeigt wenig Respekt vor weltlichen und kirchlichen Autoritäten. Unterstützt wird er von seinem Ziehsohn und illegitimen Sohn Richard Löwenherz Fulke. Das Buch war spannend zu lesen. Da man die Geschichte mit und durch Robin erlebt, bekommt man einen guten Einblick in die Geschehnisse aus dem Blickwinkel der Untertanen und erfährt was die Willkür der Mächtigen für diese bedeutet.