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Harakiri

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.07.2019

Very british

In Blut verbunden
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Drogen, Einbrüche, Verschwundene und ein totes Kind – Logan McRae ist schwer beschäftigt in dem kleinen schottischen Ort Banff. Strafversetzt nach einer misslungenen Ermittlung soll er nun dort zeigen, ...

Drogen, Einbrüche, Verschwundene und ein totes Kind – Logan McRae ist schwer beschäftigt in dem kleinen schottischen Ort Banff. Strafversetzt nach einer misslungenen Ermittlung soll er nun dort zeigen, was er kann. Mit seinen unorthodoxen Ermittlungsmethoden eckt er allenthalben an, aber der Erfolg gibt ihm Recht.


Auf der Suche nach einigen verschwundenen Männern in dem Küstenstädtchen legt er ganz nebenbei ein paar Drogendealern das Handwerk und löst den Fall um die Geldschrankdiebe. Doch großes Lob bekommt er dafür nicht, erst als er den Mord an der jungen Polizistin aufklärt. Und auf einmal findet er auch eine Spur, die zum Mörder des Mädchens führt.


Ich liebe ja Laz McRae! Von allen unverstanden zieht er doch sein Ding durch und hat meist Erfolg damit.

Anfangs fand ich es, wie immer, etwas schwer in die Handlung zu finden. Denn die Schreibweise ist – typisch britisch – ein bisschen anders. Aber schnell liest man sich ein und dann mag man das Buch auch nicht mehr zur Seite legen. Spannung baut sich schnell auf, vor allem als das kleine Mädchen gefunden wird. Allerdings gerät dieser Strang leider ein wenig ins Hintertreffen, weil die Polizisten mit kleineren Vergehen so schwer beschäftigt sind.


Logan darf in diesem Band einmal wieder zarte Liebesgefühle empfinden, was mir sehr gut gefallen hat, es rundet die Handlung einfach ab und man gönnt ihm diese Liebelei von Herzen. Helen tut ihm gut – und wer weiß? Vielleicht dürfen wir noch mehr von ihr und Laz lesen.

Veröffentlicht am 12.07.2019

Wie konnte das passieren?

Totenkalt
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Wie konnte das passieren?


Seargent Logan McRae in den Fängen des organisierten Verbrechens. Als Gangsterboss Mowat stirbt, soll McRae für dessen Nachfolger Verbindungsmann zur Polizei werden. Logan ...

Wie konnte das passieren?


Seargent Logan McRae in den Fängen des organisierten Verbrechens. Als Gangsterboss Mowat stirbt, soll McRae für dessen Nachfolger Verbindungsmann zur Polizei werden. Logan hat nur eine Chance: Reuben töten. Aber kann er das?

Da machen sich die beruflichen Probleme geradezu nichtig aus. Ein Mann verschwindet spurlos, ein anderer wird ermordet aufgefunden. Der Zusammenhang schnell gefunden, die Täter allerdings bleiben verborgen. Die Ermittlungen treten auf der Stelle. Außerdem soll Logan auch noch intern gegen seine Ex-Chefin ermitteln – und dann ist da ja auch noch die Sache mit Samantha.


Jede Menge Aufgaben und Probleme also für unseren beliebten Seargent. Aber wer, wenn nicht er, wäre am ehesten geeignet, diesen Sumpf trocken zu legen? McRae ist schon ein sehr eigener, eigenwilliger Charakter. Aber irgendwie habe ich ihn dennoch in mein Herz geschlossen und fiebere jedem seiner neuen Fälle entgegen. Dieses Buch ist schon Band 10 und immer noch schafft es der Autor, mich mit Wendungen zu überraschen.


Sehr gelungen finde ich die Handlung wieder einmal. Vor allem weil sie McRae so zerreißt. Was kann er tun? Handelt er nicht, bringt er seine ganze Familie in Gefahr, handelt er, verstößt er gegen sämtliche seiner Prinzipien. Der Mord gerät über die ganzen Wirrungen fast in den Hintergrund und der wahre Täter überrascht.


Ein kleiner Kritikpunkt aber bleibt: Die Stelle als Logan Samantha gehen lassen muss fand ich sehr steril, fast lieblos. Aber klar, MacBride ist ein harter Hund. Hier geht es nicht um Gefühle. Hier zählen eher Hauen und Stechen.



Sprachlich ist auch wieder nichts auszusetzen, man sollte aber wissen, dass MacBrides Thriller keine einfach zu lesenden Bücher sind.

Veröffentlicht am 11.07.2019

Morgen muss ich zu meinem Dad zum Sonntagsessen

All die verdammt perfekten Tage
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Ein ungewöhnlicher Ort, sich kennenzulernen und zu verlieben: Finch und Violet treffen sich auf dem Sims eines hohen Turmes und retten sich gegenseitig das Leben. Beide tragen sich mit Selbstmordgedanken, ...

Ein ungewöhnlicher Ort, sich kennenzulernen und zu verlieben: Finch und Violet treffen sich auf dem Sims eines hohen Turmes und retten sich gegenseitig das Leben. Beide tragen sich mit Selbstmordgedanken, beide wollten wissen, wie das so ist, wenn man dem Tod ins Auge sieht. Doch ihr Kennenlernen gibt beiden wieder Mut und zusammen gehen sie das Weiterleben an. Allerdings ist das nicht so einfach. Denn Finch ist krank – und die Liebe zu Violet womöglich nicht groß genug….



„Morgen muss ich zu meinem Dad zum Sonntagsessen, aber heute bin ich hier.“ Ein Satz, der mich zum Nachdenken gebracht hat. Zwingen wir unseren Kindern zu viel auf? Schieben wir sie hin und her wie wir sie brauchen? Und was macht das mit unseren Kindern?

Im Falle von Finch (ACHTUNG SPOILER) endet es tragisch. Sein gewalttätiger Vater und die lieblose Mutter können ihn nicht auffangen. Inwieweit ist deren Handeln für Finchs Krankheit verantwortlich?


Die Autorin will aufrütteln und zum Nachdenken anregen, so schreibt sie im Nachwort. Und das gelingt ihr auch. Das Buch beginnt eigentlich recht gemächlich, nachdem Finch und Violet wieder vom Turm unten sind. Finch versucht, Violet zu erobern und seine Art ist manchmal etwas grob, weswegen er mir anfangs auch etwas unsympathisch war. Doch er kann auch anders und so werden die beiden ein Paar. Violet als Charakter stand mir eher nahe und so habe ich mich dann doch für die beiden gefreut. Zusammen erleben sie wunderbare Tage, doch das Leben ist wie eine Fahrt auf der Achterbahn: mit Höhen und Tiefen!


Richtet sich das Buch hauptsächlich an Jugendliche, können doch auch Eltern ihre Lehre daraus ziehen und evtl. erste Warnzeichen bei ihren Kindern erkennen oder das Gespräch suchen.

Veröffentlicht am 10.07.2019

3 Frauen - ein Berufswunsch

Aufbruch in ein neues Leben
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Luise, Margot und Edith – 3 unterschiedliche Frauen, ein Berufswunsch: Hebamme.
Die Frauen leben in einer harten Zeit: mitten im 1. Weltkrieg machen sie eine Ausbildung zur Hebamme in Berlin. Sorgen und ...

Luise, Margot und Edith – 3 unterschiedliche Frauen, ein Berufswunsch: Hebamme.
Die Frauen leben in einer harten Zeit: mitten im 1. Weltkrieg machen sie eine Ausbildung zur Hebamme in Berlin. Sorgen und Nöte ihrer Patienten machen ihnen sehr zu schaffen, aber die drei halten fest zusammen, in jeder Situation und das hilft ihnen durch so manche Situation.
Die drei Frauen haben mich gleich in ihren Bann gezogen. Auch wenn sie aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten stammen, sie verstehen sich gut und helfen einander. Ich hatte mir von dem Buch allerdings mehr Hebammenalltag gewünscht, stellenweise war es doch sehr politisch geprägt und beinahe von jeder Frau ist der Mann im Krieg gestorben. Sicher – das ist realistisch, aber irgendwann wollte ich das dann auch nicht mehr lesen. Zudem entband fast jede Frau ein Mädchen, was ich auch ein wenig nervig fand.
Winterbergs Schreibstil war gewohnt lebendig und flüssig und ihre Charaktere durchwegs liebenswert, auch wenn manche erst ein wenig Unterstützung brauchten. Das Ende des Buches fand ich sehr traurig, das hätte ich mir anders gewünscht.
Fazit: ein Buch über Freundschaft, über das Leben und Sterben, das oftmals nahe beieinander liegt. Winterberg gelingt es, den Leser zu fesseln und ihn in eine schwere Zeit zurückzuversetzen.

Veröffentlicht am 10.07.2019

Sehr spannend, mit unrealistischem Ende

Das Netz
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Stockholm, Anfang Dezember. Alle freuen sich auf Weihnachten, doch dann zwingt ein längerer Stromausfall die Stadt in die Knie. Und das ist erst der Anfang!

Anfangs dreht sich alles um die Sandbergs: ...

Stockholm, Anfang Dezember. Alle freuen sich auf Weihnachten, doch dann zwingt ein längerer Stromausfall die Stadt in die Knie. Und das ist erst der Anfang!

Anfangs dreht sich alles um die Sandbergs: Mutter Christina, die Journalistin, die im Stromausfall eine gute Story wittert, Tochter Sara, die denkt, dass sie für den Blackout verantwortlich ist und Vater William, der IT-ler, der gerade seinen Job verloren hat. William wird verhört und gerät in Verdacht eine Verschwörung angezettelt zu haben. William kann fliehen und muss seine Unschuld beweisen. Eine wilde Jagd beginnt…

Stellenweise erinnert das Buch sogar ein wenig an Dr. Kimble. William ist auf der Flucht und gerät in schier ausweglose Situationen. Wie er sich immer wieder herauslaviert hat mir jedes Mal super gefallen. Wie soll jemand fliehen, wenn ihm das ganze Internet auf der Spur ist und immer schon weiß, wo er sich aufhält? Zum Glück findet er Hilfe. Die Handlung ist auf zwei Ebenen aufgeteilt, Christina ermittelt parallel und später laufen beide Fäden dann zusammen, was für einige Cliffhanger sorgt, die das Buch weiter spannend halten. Kurze Kapitel sorgen für schnellen Lesefluss.

Die Charaktere wirken durchaus glaubhaft und agieren logisch und waren mir sympathisch.

Einige Vorwegnahmen nehmen die Handlung allerdings zu sehr voraus, so dass ein wenig Spannung auf der Strecke bleibt. Abzug gibt es auch für das desaströse Ende, mit dem ich überhaupt nichts anfangen konnte und das mir fast noch das Buch im Nachhinein verdorben hat. Las ich das Buch doch sehr gerne und war gespannt auf die Auflösung. Aber DIE hat die Handlung nicht verdient!


Fazit: spannende Jagd durch Schweden und Polen, die einen in Atem hält. Allerdings ist das Ende etwas an den Haaren herbeigezogen.