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Veröffentlicht am 12.07.2019

Absolut kein Thriller, aber ein einigermaßen interessanter historischer Roman

Die Magdalena-Verschwörung
3

„Le temps viendra“

Als junges Mädchen wird Anne Boleyn zu Margarete von Österreich geschickt, wo sie eine gute Ausbildung erhält, sowie erste Einblicke in die Mysterien der Maria Magdalena. Später wird ...

„Le temps viendra“

Als junges Mädchen wird Anne Boleyn zu Margarete von Österreich geschickt, wo sie eine gute Ausbildung erhält, sowie erste Einblicke in die Mysterien der Maria Magdalena. Später wird sie Hofdame Mary Tudors am französischen Hof, wo sie auch nach deren Rückkehr nach England bleibt und dort weiter mit Maria Magdalena vertraut gemacht wird.

In der Gegenwart gibt es mehrere Mordanschläge auf feministische Historikerinnen. Auch Maureen Paschal, die gerade Tagebücher Anne Boleyns entdeckt hat, scheint gefährdet.

Der Roman wird als Thriller beworben, doch das ist er, trotz der Morde, die auch im Klappentext angesprochen werden, nicht. Die Morde und ihre Aufklärung spielen nur eine sehr untergeordnete Rolle, ihre Auflösung kann ich außerdem kaum ernst nehmen. Überhaupt wirkt der Gegenwartspart wie eine eigene Geschichte, die Verbindung mit der Erzählung über Anne Boleyn ist gering. Wie man im Impressum lesen kann, wurde dieser Part der deutschen Ausgabe abweichend zum Original beigefügt. Mir scheint hier unbedingt eine Verbindung zur Magdalena-Trilogie gewollt zu sein, deren Protagonistin Maureen ist. Tatsächlich hätte ich gut auf diesen Part verzichten können, er hat für mich keinen Mehrwert und die Charaktere kommen mir allesamt nicht nahe.

Für mich ist der Roman ganz klar ein historischer, und ich fand die Geschichte um Anne Boleyn und die Magdalena-Mysterien interessant. Gerne hätte ich dazu ein Nachwort der Autorin gelesen, schon allein um etwas über ihre Recherchen zu erfahren, oder auch darüber, was Fiktion, was im Rahmen des Möglichen und was Fakten sind. Anne Boleyn und die anderen hier auftretenden Frauen sind alle interessante Persönlichkeiten, die Geschichte der Katharer, die Geschichte Maria Magdalenas – alles ebenfalls interessant, zum Teil aber auch wohl eher Legende als Historie.

Ein bisschen sollte man sich wohl mit den geschichtlichen Hintergründen auskennen, die Tudors etwas näher kennen, sich auch schon einmal Gedanken zu reformatorischen Strömungen gemacht haben. Was man nicht erwarten sollte, ist, wie bereits gesagt, ein Thriller. Der Roman ist nicht spannend zu nennen, die Autorin doziert des Öfteren, die Frage nach Fakten kam bei mir immer wieder auf, und dennoch, ich habe den historischen Part mit Interesse gelesen, mir gefällt auch der feministische Ansatz gut. Erst gegen Ende wird er mir etwas zu pathetisch und kitschig. Neben einem Nachwort hat mir im Übrigen auch ein Personenregister gefehlt.

Wer einen Thriller erwartet, wird sehr enttäuscht werden, wer sich auf den historischen Part freut, wird den Roman etwas zufriedener beenden. Der Roman ist interessant, aber nicht spannend, man muss sich darauf einlassen oder bringt sowieso ein Interesse für seine Themen mit. Der Gegenwartspart wirkt eher störend als bereichernd, am Ende ist er überflüssig und man könnte ihn auch gut überspringen. Ich vergebe, allein für den historischen Part, 3 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Figuren
  • Idee
Veröffentlicht am 11.07.2019

Für mich liegt der Fokus zu sehr auf den Liebesgeschichten

Nächstes Jahr in Havanna
0

Kuba 1958: Die reichen Familien leben ihr Leben abseits der Kubaner, denen es weniger gut geht, und die sich von Fidel Castros Revolution ein besseres Leben erhoffen. Die Familie Perez ist durch Zucker ...

Kuba 1958: Die reichen Familien leben ihr Leben abseits der Kubaner, denen es weniger gut geht, und die sich von Fidel Castros Revolution ein besseres Leben erhoffen. Die Familie Perez ist durch Zucker reich geworden, die vier Töchter leben ein Leben im goldenen Käfig, nicht arbeiten, reich heiraten ist die Devise. Dennoch gönnen sich die drei älteren hin und wieder kleine Fluchten, und so lernt Elisa den Revolutionär Pablo kennen und lieben. Doch als die Familie 1959 ins Exil nach Florida geht, verlässt auch Elisa Kuba.

60 Jahre später reist Elisas Enkelin Marisol nach Kuba, um dort die Asche ihrer Großmutter zu verstreuen, und endlich das Land kennen zu lernen, dem sie sich verbunden fühlt. Auch Marisol lernt einen Mann kennen, der eigentlich nicht zu ihr passt – die Liebesgeschichten ähneln sich sehr, außer in der persönlichen Situation der Protagonistinnen.

Mich hat an dem Roman besonders gereizt, etwas über Kuba und seine Bewohner zu erfahren, vor allem die Vergangenheitsstoryline schien dafür gut geeignet zu sein. Leider ist der Roman aber vor allem ein Liebesroman, und zwar in beiden Storylines. Ein Problem ist bereits, dass die Familie Perez reich ist, auch in den USA lebt sie bald wieder in entsprechenden Verhältnissen. Kuba kennt sie daher vor allem aus einem bestimmten Blickwinkel. Über das Leben der „kleineren“ Leute in Kuba erfährt man, da beide Protagonistinnen in Ich-Form erzählen nur das, was sie selbst wissen und erleben, und das ist gerade bei Elisa recht wenig. Aber auch Marisol, die während ihrer Zeit in Kuba bei Elisas Jugendfreundin Ana lebt, lernt wenig vom „wahren“ Kuba kennen. Anas Familie wurde zwar enteignet, ihrer Familie geht es aber noch verhältnismäßig gut.

Während Elisas Liebesgeschichte noch in das Geschehen passt, weil sie Unterschiede und vor allem Zwänge aufzeigt, hätte man auf Marisols gut verzichten können. Was hier erzählt wird, hätte keiner Liebesgeschichte bedurft, im Gegenteil, sie überlagert das für mich Wichtigere viel zu sehr. Noch dazu wird es hier sehr langatmig, oft oberflächlich und klischeehaft, vieles wird immer wieder wiederholt.

Leider hat mich der Roman weniger überzeugt als erhofft, ich wollte mehr über Kuba erfahren, die Geschichte aber war im wesentlichen Liebesgeschichte. Dagegen wäre womöglich nichts zu sagen, wenn die Erzählung interessanter gewesen wäre, mir war sie aber, vor allem in der Gegenwartsstory zu langatmig, zu oberflächlich und zu klischeehaft. Trotzdem, was ich über Kuba erfahren habe, hat mich zum googeln verführt, so dass ich am Ende doch schlauer war als am Anfang – jedoch hätte ich lieber mehr aus dem Roman selbst erfahren. Wer Liebesgeschichten mag, wird den Roman sicher gerne lesen. Ich vergebe knappe 3 Sterne.

Veröffentlicht am 21.06.2019

Zu viele Déjà-vu-Szenen

Der Sohn des Löwen
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Robin und Marian sind in die Jahre gekommen, aber mit der Ruhe klappt es noch nicht so ganz. Die Besitzungen in England sind bedroht, der König hat falsche Berater und dann geht es sogar wieder ins Heilige ...

Robin und Marian sind in die Jahre gekommen, aber mit der Ruhe klappt es noch nicht so ganz. Die Besitzungen in England sind bedroht, der König hat falsche Berater und dann geht es sogar wieder ins Heilige Land.

Der fünfte und letzte Band der Reihe um Robin Hood bringt den Protagonisten und auch den Leser wieder an bekannte Stätten, Robin ist nun bereits in recht hohem Alter, aber er ist noch gut wiederzuerkennen, manche Eigenschaft legt man eben nie ab. Manch Schicksalsschlag hat er bereits hinter sich, sein größter steht ihm aber noch bevor, und auch der Leser muss sich hier verabschieden von liebgewonnenen Charakteren.

Ich muss leider sagen, dass mir das gar nicht so schwer fiel, denn ich hatte hier oft ein Déjà-vu-Gefühl, so dass ich den Roman sogar eine Zeit lang auf Seite gelegt habe, und leider gab es auch einige Seiten, bei denen ich mich ein bisschen gelangweilt habe. Robins Geschichte ist auserzählt, und hier ist das schon sehr zu merken. Immerhin bekommt Fulke, der ja auch den Titel bestimmt, ein paar mehr Szenen, aber so wirklich näher als bisher schon ist er mir nicht gekommen. Ich hatte hier sowieso immer wieder das Gefühl, dass die Protagonisten, anders als in den Vorgängerbänden, weniger stark an den Geschichten beteiligt waren, es wurde mehr über das historische Geschehen erzählt, und weniger über das Beteiligtsein der Charaktere. Das finde ich schade, weil gerade das Miteinanderverwobensein der historischen und der persönlichen Geschichten gute historische Romane ausmacht. Am Ende wurde es dann doch sehr emotional, und ich habe mehr als eine Träne vergessen.

Wie schon bei den Vorgängern überzeugt das Bonusmaterial: Karte, Personenregister (mit gekennzeichneten historischen Persönlichkeiten), Zeichnung Huntingdons, um eine Belagerungssituation zu veranschaulichen, historische Anmerkungen des Autors, Glossar, Zeittafel und Bibliografie.

Es ist schade, dass mich gerade den letzten Band der Reihe nicht packen konnte, aber zu vieles kam mir wie schon einmal gelesen vor. Insgesamt kann ich die Robin-Hood-Reihe aber empfehlen, man erfährt viel über jene Zeit, begleitet die Charaktere an historische Schauplätze und kann sie eine lange Zeit begleiten. Für den fünften Band gibt es von mir aber leider nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 02.06.2019

Etwas verwirrend und nicht sehr spannend

Doctor Who - Zeitreisen 5: Eine Handvoll Sternenstaub
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Der sechste Doktor und Peri landen zunächst bei Doktor Dee im Jahr 1572 und dann im Sternbild Kassiopeia, wo auch ein alter Feind des Doktors sein Unwesen treibt.

Den fünften Band der Zeitreisen-Reihe ...

Der sechste Doktor und Peri landen zunächst bei Doktor Dee im Jahr 1572 und dann im Sternbild Kassiopeia, wo auch ein alter Feind des Doktors sein Unwesen treibt.

Den fünften Band der Zeitreisen-Reihe fand ich leider etwas verwirrend und eher langweilig. Einziger Pluspunkt für mich ist die Begegnung mit John Dee und seinem Schüler und die Bedeutung des Titels der Geschichte.

Dieses Mal gibt es leider nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 26.05.2019

Leider oft zu langatmig

Gold und Schatten
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Seit ihrem 16. Geburtstag kann Livia plötzlich mit Pflanzen kommunizieren – oder bildet sie sich das bloß ein? Dann lernt die Diplomatentochter, die gerade nach Paris gezogen ist, den geheimnisvollen Maél ...

Seit ihrem 16. Geburtstag kann Livia plötzlich mit Pflanzen kommunizieren – oder bildet sie sich das bloß ein? Dann lernt die Diplomatentochter, die gerade nach Paris gezogen ist, den geheimnisvollen Maél kennen und scheint plötzlich mitten in der griechischen Mythologie gelandet.

Mythologie jeglicher Art interessiert mich bereits seit meiner Kindheit, und ich war sehr gespannt, Wesen der griechischen in einem Roman, der in der heutigen Zeit spielt, zu treffen. Maél lernte ich bereits im Prequel „Träume & Hoffnung“ kennen, er schien ein interessanter Charakter, ich freute mich darauf, ihn wiederzutreffen.

Zunächst trifft der Leser aber Livia, die Protagonistin, und kann sich gleich ein Bild davon machen, wie sie mit Pflanzen kommuniziert. Dieses „Talent“, das sie zunächst nicht als ein solches akzeptiert, soll ihr im späteren Verlauf noch weiterhelfen, insgesamt kommt es aber ein bisschen zu kurz. So ganz warm wurde ich leider nicht mit Livia, sie ist mir zu übertrieben „weiblicher Teenie“, wird aber sicher für manches Teenagermädchen Identifikationsmöglichkeiten bieten. Leider scheint sie auch nicht sehr empathisch zu sein, gerade Maél gegenüber, und handelt daher öfter mehr oder weniger ungeschickt, weil sie einfach nicht nachdenkt bzw. sein Handeln nicht versteht (das kann der Leser besser …), und leider auch hin und wieder unlogisch. Sie ist mir insgesamt zu zickig, nervte mich oft und kapierte wenig. Interessant ist natürlich ihr mythologischer Hintergrund, über den man hoffentlich im zweiten Teil der Dilogie noch mehr erfährt.

Maél dagegen mochte ich gleich. Sicher, er ist ein eher düsterer Charakter, was sich aber aus seinem mythologischen Hintergrund ergibt. Das macht ihn aber auch interessant, und, obwohl sein Handeln auch nicht immer das beste ist, sympathisch. Das einzige, was ich nicht so ganz nachvollziehen kann, sind seine Gefühle für Livia, aber die braucht es wahrscheinlich einfach in einem Jugendroman …

Weitere Charaktere haben mir gut gefallen, vor allem jene aus der griechischen Mythologie, mir hat gefallen, wie die Autorin sie an die heutige Zeit angepasst hat. Aber auch z. B. Livias Freundinnen mochte ich recht gern. Schade, dass ausgerechnet Livia, die Protagonistin und Ich-Erzählerin mir wenig nahe kam.

544 Seiten sind sehr viel, und leider für diese Geschichte zu viel. Mir hat der Humor gefallen, der immer wieder aufblitzt, aber es gibt einfach viel zu viele Seiten, die so langatmig sind, dass ich mich wirklich langweilte, und auch den Roman zwischendurch aus der Hand legten musste. Es gibt aber auch immer wieder Szenen, die spannend sind, lustig, ans Herz gehen, so dass ich zwischendurch auch Freude am Lesen hatte, vor allem eben immer dann, wenn mythologische Wesen beteiligt waren. Ich weiß noch nicht, ob ich Band 2 lesen möchte, aber hier wird wahrscheinlich meine Neugierde siegen.

Auch wenn der Roman so seine Momente hat, und ich vor allem Maél sehr interessant finde, bleibt doch auch ein ungutes Gefühl von Langatmigkeit und Langeweile zurück. Mehr als 3 Sterne kann ich daher nicht vergeben. Wer sich für griechische Mythologie interessiert, kann einen Blick riskieren.