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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.07.2019

Wohlfühlen garantiert!

Mein Herz gehört dir
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MEINE MEINUNG:
Nachdem mich Band 2 nicht mehr ganz so mitreißen und begeistern konnte, wollte ich ursprünglich erst einmal eine kurze Pause einlegen bei der Green Mountain Serie. Doch irgendwie siegte ...

MEINE MEINUNG:
Nachdem mich Band 2 nicht mehr ganz so mitreißen und begeistern konnte, wollte ich ursprünglich erst einmal eine kurze Pause einlegen bei der Green Mountain Serie. Doch irgendwie siegte dann doch die Neugier und ich entschied mich dafür, gleich im Anschluss an Band 2 den dritten Teil hinterher zu schieben. Vielleicht wollte ich auch einfach nicht wahrhaben, dass es nun bergab geht mit der Geschichte rund um die Abbotts. Ob es nun so war oder ob mich Band 3 wieder mehr überzeugen konnte, erzähle ich euch jetzt. Viel Spaß ♥

Die Atmosphäre, die in den Büchern rund um die Abbotts herrscht, ist einfach einzigartig. Bisher hat es noch kein Autor geschafft, dieses gediegene Dorfleben so authentisch und einnehmend mit den ganz großen Gefühlen zu verbinden wie Marie Force. Sie fängt die Stimmung sehr gut ein und gibt sie ungefiltert an den Leser weiter, sodass es einem keineswegs schwer fällt, sich fallen zu lassen und wohl zu fühlen. Der Stil ist nichts besonderes, und trotzdem liest er sich lockerleicht und flüssig und ich kam sehr zügig voran. Die erotischen Szenen, von denen es nicht zu wenige gab, waren prickelnd und realistisch und weder zu kurz, noch unnötig in die Länge gezogen. Sprachlich betrachtet empfand ich die heißen Phasen aber doch als etwas „derb“ beschrieben. Im Vergleich zu den romantischen anderen Momenten und der Idylle, die permanent herrscht, war das meines Erachtens nach vielleicht eine Spur zu viel des Guten. Nichts desto trotz störte mich das im Groben und Ganzen aber nicht genug, um es wirklich an Kritikpunkt zu sehen – es ist mir lediglich aufgefallen.
Christiane Marx liest auch hier wieder wahnsinnig gut. Ich empfinde als die perfekte Wahl für die Lost in Love, denn ich bin der festen Überzeugung, dass keine Stimmfarbe so gut zu diesen Geschichten passen kann, als die ihre. Authentisch und echt, klar und deutlich und trotzdem stimmungsvoll. Ihre Betonungen und die verschiedenen Stimmlagen setzt sie wunderbar passend ein und verleihen dem Geschehen noch mehr Leben, als es ohnhin schon zwischen den Seiten zu finden ist.

Der dritte Abbott-Sprössling, den wir nun begleiten dürfen, ist Colton. Ich muss gestehen, dass ich mir in den Vorgänger-Bänden eigentlich nie richtig aufgefallen ist und sich allgemein nur hat selten blicken lassen in den Geschichten von seinen Geschwistern Hannah und Will. Doch nun verschafft uns die Autorin ein klareres Bild von ihm und schnell wurde auch klar, warum er sich in Band 1 und 2 eher rar gemacht hat. Colton lebt nämlich nicht wie die restliche Familie in Butler, sondern in einer Hütte auf dem Berg, wo er sich um die Produktion des Ahornsirups kümmert und einfach sein Ding macht. Ohne fliessendes Wasser, ohne Strom und nur mit dem nötigsten genießt er sein Leben in der Abgeschiedenheit in vollen Zügen. Kein Wunder also, dass der Rest der Abbott’s erst einmal an eine Verwechslung glaubt, als Gerüchte über Colton, er solle sich seit geraumer Zeit mit einer Frau treffen, kursieren. Colton ist wirklich ein wenig eigen, gerade weil er bei mir schnell das Bild des Almöhi wachrief und so schnell auch nicht mehr loswurde. Ich tat mir etwas schwer damit, eben besagtes Bild mit dem in Einklang zu bringen, wie er beschrieben wurde – das widersprach sich einfach in meiner Vorstellung komplett. Trotzdem war mir Colton enorm sympathisch und sein Humor war einfach wunderbar unterhaltsam und sorgte für einige Schmunzler bei mir. Er wirkt älter, ist unheimlich verantwortungsbewusst und reif und hat trotzdem ein so großes Herz, dass es manchmal richtig wehtat. Colton war definitiv eine Steigerung zu Nolan, den wir ja im vorherigen Teil begleiten durften – zwar durchaus auch etwas triebgesteuert, aber auf eine viel realistischere Art und Weise.
Lucy wurde von der Autorin ebenfalls gut getroffen. Das zierliche, kleine, graue Mäuschen, das ständig rot wird und parallel dazu eine so taffe Karrierefrau abgibt, bereicherte die Geschichte enorm. Zu erleben, wie sie immer mehr auftaut und aus sich herauskommt, hat mir riesigen Spaß bereitet und ich konnte immerzu problemlos mit ihr mitfühlen.
Allgemein waren sie und Colton für mich das bisherige Highlight der Reihe. Kein Pärchen, konnte mich so von sich überzeugen; und das sage ich, nachdem ich schon Cameron und Will sehr gefeiert hatte. Mir gefiel einfach die Harmonie hier zwischen diesen beiden mehr; der Funke sprang ganz anders auf mich über und ergriff mich viel mehr, sodass ich mitfiebern und mitfühlen konnte, und das bedingungslos.
Zu den Randfiguren, wie beispielsweise Colton’s Familie oder andere Bewohner von Butler, brauche ich nun nichts mehr sagen – ich würde nur wieder ins Schwärmen geraten. Wie kann man nur eine solch tolle, herzliche, offene und harmonische Familie erschaffen, ohne dass es unglaubwürdig wirkt? Großes Kompliment an dieser Stelle.

Die Handlung unterschied sich doch grundlegend vom vorherigen, zweiten Band. Besonders der Umstand, dass hier nicht alles von Anfang an schon in trockenen Tüchern war, beeindruckte mich. Hier konnte ich endlich wieder richtig mitfiebern, hoffen und bangen und es blieb von der ersten bis zur letzten Seite spannend und driftete nicht derart ins kitschige ab. Colton und Lucy sehen sich einigen Hindernissen gegenüber und ob sie es gemeinsam schaffen können, steht sehr lange in den Sternen. Obwohl die heimelige Atmosphäre und der Wohlfühl-Faktor wieder gegeben war, gab es eben auch eine gute Portion Drama, das weder aufgesetzt noch zu überspitzt wirkte. Ebenso gefielen mir die Kulissen-Wechsel, von denen es einige gab. Wir sind hier nicht nur in Butler direkt, sondern machen auch Abstecher in ganz fremde Welten (zumindest im Vergleich zu dem süßen kleinen Dörfchen), nämlich nach New York, und eben auf Colton Berg. Schon alleine diese beiden Settings könnten unterschiedlicher nicht gewesen sein, wodurch jede Menge Abwechslung aufkam und es nie langweilig oder gar eintönig wurde.
Doch trotz aller Abwechslung gab es eben auch wieder Momente des „nach Hause kommens“. So erfahren wir natürlich wieder, wie es den anderen beiden Pärchen aktuell geht und wie sich ihre Beziehungen entwickeln; was genau so schön eingewoben wurde und wieder genug, aber nicht zu viel Platz einnahm, wie ich es schon in Band 2 gelobt habe. Marie Force versteht es einfach, die ganz großen Gefühle beim Leser zu wecken und ihn neugierig darauf zu machen, was nun aus der Zukunft der „alten“ Pärchen wird. Deshalb tue ich mir auch immer ein wenig schwer zu bestätigen, dass jeder Band für sich abgeschlossen ist. Die Liebesgeschichte eines jeden Paares, vielleicht, doch gibt es auch genügend Spoiler auf vorhergegangene Bände. Außerdem gehen die Geschichten in den Nachfolgern immer noch ein wenig weiter, sodass „abgeschlossen“ für mich eigentlich der falsche Begriff ist.
Nichts desto trotz – oder gerade deswegen – gefiel mir das Ende hier auch besonders gut. Es gibt nicht nur Happy End; es bleiben doch einige offene Fragen und obwohl alles in allem total emotional und gefühlvoll insziniert ist, ist für mich die Sache mit Colton und Lucy noch nicht zu Ende. Ich bin gespannt, wie sie mit all den Problemen umgehen werden und das erfahre ich wohl nur, wenn ich Band 4 umgehend lese.

FAZIT:
„Mein Herz gehört dir“ von Marie Force ist für mich der bisher stärkste Band der Reihe. Authentische Gefühle, ein realistischer Ablauf und nichts überstürzt. Colton und Lucy sind zwei unsagbar sympathische Figuren, deren Glück mir persönlich am Herzen lag und denen ich einfach in all den Stunden stets das Beste wünschte. Ob es das gab oder nicht, das erfahrt ihr nur, wenn ihr selbst einen Blick in das Buch werft. Ich kann es euch jedenfalls nur wärmstens ans Herz legen. Wunderbar romantisch, heimelig und so humorvoll. Für das absolute Highlight fehlte mir natürlich noch eine Brise, aber doch gibts von mir verdiente 4.5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 15.07.2019

So emotional, überraschend, inspirierend, toll ..

Writers in New York
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MEINE MEINUNG:
Gaby gehört bereits seit einigen Jahren zu meinen liebsten Youtuberinnen. Ich liebe nicht nur ihre Art, sondern auch ihren Lesegeschmack. Umso größer war die Freude, als ich erfahren habe, ...

MEINE MEINUNG:
Gaby gehört bereits seit einigen Jahren zu meinen liebsten Youtuberinnen. Ich liebe nicht nur ihre Art, sondern auch ihren Lesegeschmack. Umso größer war die Freude, als ich erfahren habe, dass sie den Schreibwettbewerb von Sweek tatsächlich gewonnen hat und ihr Roman „Writers in New York“ bei Piper ein Zuhause findet. Also habe ich nicht lang gezögert und mich direkt auf die Reise in die Stadt, die niemals schläft, begeben. Heute kann ich euch meine Meinung zu diesem Debüt liefern. Viel Spaß ♥

Dem Leser werden die beiden Hauptfiguren in erster Linie durch die Gliederung, in Form von zwei Sichten, näher gebracht. Die Autorin entschied sich also dafür, beiden Charakteren eine Plattform zu geben, um sich auszudrücken. So wurden, meiner Meinung, nach Gefühle, Gedanken und Handlungen noch lebhafter und glaubwürdiger, während sowohl Alec als auch India noch eine gute Portion Tiefgang erhielten. Mir gefiel aber nicht nur die Aufteilung der regelmäßig wechselnden Perspektiven, sondern auch der Schreibstil ganz allgemein. G.S.Lima schreibt einerseits sehr emotional und authentisch, andererseits aber auch anspruchsvoller, als man es aus dem Genre kennt. Ihre Worte sind stellenweise fast poetisch, unglaublich schön und so mitreißend. Außerdem sind auch die erotischen Momente sehr prickelnd und „on point“, wie ich es so gern nenne. Ich kann immer noch nicht so recht benennen, was mich so faszinierte am Stil der Autorin; aber Fakt ist: es war ein Genuss in die Welt der Writers einzutauchen und die Liebe der Autorin zum Schreiben in jeder Silbe so deutlich zu spüren. Selten habe ich mich so inspiriert und animiert gefühlt, selbst einmal was zu schreiben.

Die Handlung dieses Romans ist, genau so wie der Stil, einfach außergewöhnlich und wirklich überraschend. Der Einstieg wurde so gewählt, dass der Leser zusammen mit der Protagonistin in New York eintrifft und wir bekommen ein paar wenige Seiten Zeit, sowohl die Stadt Lebensumstände von India kennen zu lernen, als auch sie als Person. Als sie dort dann auf Alec trifft und sich immer mehr mit ihm anfreundet, kommt kurzzeitig der Gedanke auf, dass der Ablauf der Handlung doch etwas klischeehaft sein könnte. Besonders in den ersten Kapitel kristallisierte sich noch nicht heraus, was so besonders daran ist und ich fühlte mich eigentlich wie in jedem anderen New Adult Buch auch. Doch nach und nach wird dann doch offensichtlich, dass es gerade die Stimmung zwischen unseren Protagonisten ist, die sich abhebt. Alec und India sind nicht wie all die anderen Charaktere, denen ich im Laufe meiner Lese-Karriere begegnet bin. Die Atmosphäre zwischen ihnen ist einzigartig, und trotzdem so realistisch und greifbar. Sie gehen ganz unterschiedlich mit ihren Problemen um, was auch durch die zwei verschiedenen Sichten erkennbar wird; und zu sehen, wie sie sich annähern und anfreunden; wie ihre Leben sich immer mehr miteinander verbinden und ineinander fließen, macht unheimlich großen Spaß. Selbst die Freundschaft zwischen Alec und India ist was Besonderes – denn sie verbindet vor allen Dingen ihr Studium und somit die Liebe zum Schreiben.
G.S.Lima bedient hier in „Writers in New York“ wirklich kein einziges Klischee und schafft so eine gänzlich erfrischende und neuartige Story rund um zwei Personen, die Schriftsteller werden wollen. Ein klar strukturierter roter Faden zieht sich durch die komplette Geschichte und die Plots sind wunderbar glaubhaft ins Geschehen eingewoben. Hier liegen Freude und Trauer, Liebe und Hass, Misstrauen und Vertrauen so nah beinander dass es einem nicht weiter schwer fällt, mitzufühlen. Während all den 480 Seiten kam für mich niemals auch nur annähernd so etwas wie Langeweile auf und als dann der große Knall kam, war es dann vollends um mich geschehen und ich inhalierte die restlichen Seiten nahezu am Stück. Wow! Was für ein grandioser Twist, der all das gelesene noch einmal komplett in Frage stellt und alles auf dem Kopf stellt, woran man stets glaubte. Für mich war das der Punkt, an dem mir klar wurde, dass dieses Buch wirklich als „einzigartig“ bezeichnet werden sollte.
Das Ende stimmte mich dann auch restlos zufrieden und schloss diese wundervolle Geschichte dann perfekt ab. Ein großes, nein (!) riesengroßes Kompliment an diese Idee; an die Kreativität und den Mut, mal was anderes zu versuchen – das hat sich gelohnt!

Jetzt kommen wir allerdings noch eben schnell zu den Charakteren an sich. Mein einziger Kritikpunkt an dem Buch:
India ist eine sehr interessante Persönlichkeit und verkörpert eine Mischung aus Selbstsicherheit und Unsicherheit. Ich bewundere diese junge Frau, die alles hinter sich lässt um nach New York zu ziehen um dort ihren Traum zu leben. Doch immer wieder brökelt die freiheitsliebende Fassade und das Mädchen, das ihre Heimat vermisst und sich manchmal ganz schön verloren fühlt in dieser riesigen Stadt, kommt zum Vorschein. India war glaubhaft und greifbar, sie war mutig und ängstlich zugleich und sie trug ihr Herz definitiv am rechten Fleck. Es wundert mich keineswegs, dass es ihr nicht weiter schwer fiel, Anschluss zu finden und auch die aufkeimende Freundschaft zu Alec war lebendig und echt und keineswegs zu schnell oder gar zu überstürzt. Selbst ihre Emotionen konnte ich problemlos nachvollziehen und waren allesamt rund herum glaubhaft. Insbesondere die Entwicklung, die India an den Tag legt, gefiel mir – denn stellt die beiden Indias von Anfang und vom Ende mal nebeneinander, wäre keiner auf die Idee gekommen, dass es sich dabei um die selbe Person handelt.
Anders war mein Verhältnis zu Alec. Ich konnte mich anstrengen wie ich wollte: dieser Mann war für mich ein einziges Rätsel. Seine Handlungen und Gedankengänge waren streckenweise echt anstrengend und mit so manch einer Aktion trieb er mich in den Wahnsinn. Ich verstand ihn nicht – auch wenn es erklärt wurde – es war für mich nicht nachzuvollziehen, wie er auf so dumme Ideen kommen konnte. Alec beschwert sich über dieses und jenes und macht keine zehn Seiten später genau das, wofür er den anderen verurteilte. Er gesteht sich vieles nicht ein, obwohl es offensichtlich ist. Er ist feige, obwohl es ein leichtes für ihn gewesen wäre, als Held aus dem Ganzen herauszugehen.
Dafür unterhielten mich die Randfiguren wieder umso mehr. In der Clique gab es mehrere, wunderbare Persönlichkeiten, denen man ihr Glück bedingungslos gönnte. Besonders gut gefiel mir hier, dass wirklich ein jeder sein Ende bekam und auch in der Hinsicht auf die Wege, der Nebenfiguren keine Fragen offen blieben.

FAZIT:
„Writers in New York – Jedes Wort ist für dich“ von G.S.Lima ist für mich eins der besten Debüts, die ich jemals gelesen habe. Angefangen mit einem großartigen, inspirierenden Schreibstil, über eine fabelhafte Handlung [mit einigen aussagekräftigen Messages] und unzähligen überraschenden Wendungen bishin zu den ganz großen Gefühlen. Außerdem legt die Autorin nicht nur wert auf Freundschaft, Liebe, Glück und Happiness; sondern auch auf Verlust, Schmerz, Fehler und andere Hindernisse des alltäglichen Lebens. Leider aber war es gerade der männliche Protagonist, der meinem inneren Hype für das Buch einen leichten Dämpfer verpasst. Trotzdem gibt’s von mir nicht nur eine Lese-Empfehlung, sondern einen regelrechten Lese-Befehl! Ich fands unglaublich gut und vergebe deshalb starke 4.5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 15.07.2019

Spannend, innovativ, humorvoll - kurz um: fast perfekt!

Black Forest High
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MEINE MEINUNG:
Zugegeben: „Dämonentage“ hat mir nicht ganz so gut gefallen; und trotzdem freue ich mich jedes Mal wie ein kleines Kind, wenn Nina MacKay wieder ein neues Werk auf den Markt bringt. So war ...

MEINE MEINUNG:
Zugegeben: „Dämonentage“ hat mir nicht ganz so gut gefallen; und trotzdem freue ich mich jedes Mal wie ein kleines Kind, wenn Nina MacKay wieder ein neues Werk auf den Markt bringt. So war es auch bei „Black Forest High“; denn schon allein das Cover machte mich irrsinnig neugierig und als ich dann den Klappentext gelesen hatte, war es restlos um mich geschehen – ich MUSSTE es haben. Vielen Dank an dieser Stelle für die Bereitstellung, lieber ivi-Verlag. Jedenfalls trudelte es kurz nach Erscheinen bei mir ein und heute habe ich dann auch endlich meine Rezension dazu für euch mitgebracht. Viel Spaß dabei, meine Lieben ?

Nina MacKay ist bekannt für ihre kreativen, einfallsreichen und teilweise fast schon skurrilen Geschichten. Neben den Banshees hat sie auch schon Voodoo-Hexen thematisiert und Dämonen, die die Erde überfallen. Begibt man sich in eins ihrer Bücher, kann man ich jedenfalls sicher sein, dass man eine außergewöhnliche Story vorfindet – und das ist es auch, was ich so an ihr liebe. In „Black Forest High“ war es nämlich wieder genau so – es war anders, es war neu, es war erfrischend, es war unglaublich unterhaltsam und es war spannend. Schon der Einstieg in die Geschichte ist ein Genuss – denn neben unserer Protagonistin Seven lernen wir auch direkt ihren besten Freund kennen – Remi – ein Geist. Nur wenige Seiten später treffen wir als Leser dann auch schon zusammen mit den Akteuren in der Geistbegabten-Schule, der Black Forest High ein und ab da nimmt nicht nur das Tempo zu; auch die Handlung wird zunehmend interessanter und packender. Allein durch die vielen verschiedenen Elemente und Einflüsse wird es zu keiner Sekunde langweilig, im Gegenteil, als Leser erfährt man immer wieder Neues und wird vor viele Rätsel gestellt, über die man sich mehr als genügend Gedanken machen kann. Allein diese Idee mit den guten und den bösen Geistern gefiel mir unsagbar gut und hob sich, meiner Meinung nach, vom Einheitsbrei ein. In diesem Buch herrscht eine wohl durchdachte Kombination aus spannender Action, gruseligen Passagen und witziger Unterhaltung. Nina MacKay schafft es hier unzählige Male, die Stimmung aufzulockern, ohne dass das „gefesselt sein“ unterbrochen wurde. Anders als man es vielleicht kennt, ist hier in „Black Forest High“ nicht nur das Finale ein Spektakel, sondern mehrere Szenen, die gleichmäßig auf die 400 Seiten verteilt wurden. Die dezente Dreiecks-Beziehung, die für mich hätte schnell zum Minuspunkt werden können, sorgte in diesem Fall für zusätzliche Spannung, denn kaum dass ich mir meinen Favoriten ausgesucht hatte, wurde alles wieder über den Haufen geworfen und ich stand, genau wie Seven, aufs Neue zwischen den Stühlen.
Besagtes Ende, das ich ja schon als Spektakel bezeichnet habe, gefiel mir daher enorm gut! Die finale Szene war ein kleines Feuerwerk und stand mit seiner Action; aber auch mit den schockierenden Antworten auf offene Fragen, der restlichen Geschichte in nichts nach. Doch trotz einigen „Aha-Momenten“ gibt es immer noch genügend Fragezeichen, sodass ich jetzt mit kribbelnden Fingern und einer inneren Unruhe auf Band 2 hinfiebern kann.

Selbst die Figuren, an denen ich anderen Büchern der Autorin gern mal was auszusetzen hatte, haben mir hier ausnahmslos gut gefallen. Seven ist eine wunderbare, sehr passende Protagonistin für die Geschichte, die ihr in vielerlei Hinsicht zusätzlich Leben einhaucht. Seven ist mutig und tapfer, gleichzeitig aber auch unsicher genug, um realistisch zu wirken. Sie stellt die richtigen Fragen, macht sich Gedanken und trifft nachvollziehbare und glaubhafte Entscheidungen. Ich habe dieses 17-jährige Mädchen binnen kürzester Zeit ganz tief ins Herz geschlossen und fieberte bedingungslos und zu jeder Zeit enorm mit ihr mit. Ich verstand ihre Emotionen, spürte sie zum Teil am eigenen Leib und ihr Humor traf meinen nahezu perfekt. Desweiteren fiel mir ihre Entwicklung positiv auf – denn während sie anfangs manchmal noch ein kleines bisschen naiv und trotzig wirkte, war sie am Ende deutlich erwachsener und verantwortungsvoller. Kurz um: Seven ist zu einer echten Freundin geworden, in deren Haut ich echt nicht stecken wollte.
Das Zwillingspärchen Crowe und Parker empfand ich ebenfalls als gut getroffen. Die Autorin hat zwar zwei sehr ähnliche Figuren kreiert, die sich aber in mancherlei Hinsicht grundlegend voneinander unterscheiden. Wahrscheinlich fiel es mir deshalb auch so schwer, mich für einen der beiden zu entscheiden ich mochte beide: Crowe für sein unermüdliches Selbstvertrauen und Parker für seine Bodenständigkeit – und beide für ihr attraktives Optisches. Ihr merkt schon: schwierig.
Auch die Randfiguren fand ich weitestgehend gut ausgearbeitet. Was mich meist etwas verwirrte und durcheinander brachte waren die ganzen Zwillinge und Drillinge; da verlor ich schnell mal den Überblick – ansonsten hab ich aber nichts zu kritisieren. Die Black Forest High hatte sowohl die beliebten Kids, die arroganten Schnepfen; die falschen Freunde als auch die undurchsichtigen Außenseiter – es war also alles vertreten, was eine Internatsgeschichte ausmacht.

Zum Stil von Nina MacKay habe ich bereits einige positive Worte auf meinem Blog verloren – deshalb halte ich mich hier kurz: Ich liebe die Art, mit welchem Charme die Autorin schreibt. Einerseits ist es atmosphärisch und einnehmend; gleichzeitig doch total locker und leicht verständlich. Ich hatte über all die 400 Seiten ein vollkommen klares Bild vor Augen und fühlte mich nicht als Leser, sondern als Teil des Geschehens. Auch den Schwarzwald, in dem ich ja quasi beheimatet bin, wurde gut getroffen und schön dargestellt. Für mich rund herum gelungen – auch die Aufteilung. Denn während wir anfangs nur aus Seven’s Sicht lesen, kommen nach und nach noch andere Perspektiven dazu, die für zusätzliche Spannung und einen noch tieferen Einblick in die Welt der Schüler sorgt.

FAZIT:
„Black Forest High – Ghostseer“ überzeugte mich quasi auf ganzer Linie. Nina Mac Kay hat hier bewiesen, welch wahnsinnig großes Talent in ihr wohnt und wie kreativ sie tatsächlich ist. Die Geschichte rund um die Schule ist spannend, interessant, unterhaltsam und humorvoll – doch auch der Grusel-Faktor und das Miträtseln kommt nicht zu kurz. Für mich das bisher beste Buch aus Nina’s Feder und ein grandioser Auftakt, den Fantasy-Liebhaber definitiv gelesen haben sollten. Actionreich und kurios, aber auch witzig und charmant – aber alles in allem einfach lesenswert. Für das absolute Highlight fehlte mir noch eine Winzigkeit, die hoffentlich dann im zweiten Band kommen wird.

Veröffentlicht am 14.07.2019

Unglaublich berührend und emotional

Wenn Donner und Licht sich berühren
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MEINE MEINUNG:
Brittainy C. Cherry ist vom deutschen Markt wohl nicht mehr wegzudenken; spielt glasklar in einer Liga mit Colleen Hoover, Laura Kneidl und Co. Kein Wunder also, dass auch ich ziemlich auf ...

MEINE MEINUNG:
Brittainy C. Cherry ist vom deutschen Markt wohl nicht mehr wegzudenken; spielt glasklar in einer Liga mit Colleen Hoover, Laura Kneidl und Co. Kein Wunder also, dass auch ich ziemlich auf ihr neues Werk hingefiebert habe. Dann kam die riesige Überraschung; denn der Lyx Verlag schickte mir ein handsigniertes Exemplar zu. Vielen, herzlichen Dank an dieser Stelle!! Ich kann nicht in Worte fassen, wie sehr ich mich gefreut habe. So kam es dann auch, dass ich mich quasi sofort in die Geschichte gestürzt habe. Wer mir auf Instagram folgt, der weiß allerdings schon, dass meine Gedanken und Empfindungen zu diesem Buch irgendwie zwiegespalten und chaotisch sind. Ich versuche nun mal, alles zu ordnen. Ich hoffe das gelingt mir einigermaßen. Viel Spaß und entschuldigt bitte, falls meine Rezension genau so chaotisch ausfällt, wie es in meinem Kopf aussieht.

Wir treffen in diesem Buch auf einige, sehr interessante Persönlichkeiten, die alleine schon für eine gehörige Portion Lebendigkeit und Echtheit in der Geschichte sorgten. So gab es beispielsweise Randfiguren, die mehr Emotionen in mir wecken konnten, als die Protagonisten. Wir haben hier eine riesige Bandbreite an unterschiedlichen Charakteren. Es gibt die, die einfach da sind; auf die man als Leser aber durchaus verzichten könnte – und dann gibt es die, die den Leser an den Rande des Wahnsinns treiben und einfach aufregten. Ich habe selten eine derartige Wut während des Lesens verspührt als in dieser Geschichte. Und wir haben die Figuren, die man einfach von der ersten Sekunde an liebt und dazu gehören nicht nur die Familienmitglieder und Freunde der Protagonisten, sondern auch die beiden selbst.
Eliott und Jasmine sind zwei großartige Akteure, die sich einerseits grundlegend unterscheiden; andererseits aber auch viele Gemeinsamkeiten hatten. Während Eliott eher stiller Natur ist, ist Katie wunderbar beliebt, selbstsicher und attraktiv. Dass die beiden aufeinander treffen, ist mehr oder weniger einem Zufall geschuldet und erst ab diesem Moment, nimmt die Story an Fahrt auf. Beide waren mir gleichermaßen sympathisch und wirkten auf mich auch beide sehr authentisch. Sowohl der männliche als auch der weibliche Part hatten schwere Schicksalsschläge zu verkraften und die Autorin schafft es, die zwei sehr echt und realistisch darauf reagieren zu lassen. Ich hoffe, ich drücke mich einigermaßen verständlich aus; ich kann es anders nicht benennen.
Jedenfalls kann ich bis zuletzt niemanden nennen, der mir „am besten“ gefallen hätte. Egal ob Eliott oder Jasmine, Ray oder Laura – sie alle überzeugten mich auf ganzer Linie und machten die Handlung nicht nur interessant und emotional, sondern auch spannend. Für mich persönlich rund herum gelungene Figuren, die ich alle tief ins Herz schließen konnte und vor allem, die alle eine sehr deutliche, glaubhafte Entwicklung durchlebten und deshalb noch greifbarer für mich waren.

Der aber wohl wichtigste Pluspunkt von Brittainy C. Cherry ist und bleibt ihr Schreibstil. Dieses Buch ist dermaßen wundervoll geschrieben, dass ich mich oftmals dabei ertappte, dass ich restlos zwischen den Zeilen versunken war und um mich herum wirklich nichts mehr mitbekam. Ihre Worte sind poetisch, die Geschichte voller Metaphern und die Emotionen so ungefiltert an den Leser transportiert worden, dass es mir überhaupt nicht möglich war, nicht mitzufühlen. Selbst die Kulisse, die eigentlich gar nichts besonderes ist, weckte Fernweh nach New Orleans in mir. Und trotz all diesen Punkten, ließ sich das Buch doch unheimlich schnell und einfach lesen. Es gab keinerlei Stolpersteine, alles was flüssig und auf den Punkt. Keine unnötigen Umschreibungen, nicht zu viele Details – einfach wunderbar ausbalanciert und ein richtiges Highlight!
Erzählt wird übrigens aus den Sichten beider Protagonisten, sodass die Einblicke in die jeweiligen Leben und Gefühlswelten noch tiefer und noch authentischer ausfallen. Dabei gibt es keine konsequente Regelmäßigkeit, wodurch die Spannung zusätzlich in die Höhe getrieben wurde. Sehr gut gelöst und perfekt umgesetzt.

So und nun: let the chaos begin. Der Einstieg in diese Geschichte war enorm gut. Ich war von der ersten Seite an gefesselt und fieberte unnatürlich stark mit den beiden Protagonisten mit. Wir lernen beide erst einmal in ihren jeweiligen Umfelder kennen ehe sie dann schließlich aufeinander treffen und erste Worte miteinander wechseln. Brittainy C. Cherry hat hier Themen und Geschehnisse verbaut, die nicht nur hochbrisant und topaktuell (Stichwort: Mobbing) sind, sondern dem Leser auch definitiv an die Nieren gehen. Ich wurde von der Handlung immer wieder geschockt, konnte nicht glauben, wie weit die Autorin tatsächlich geht. Und das alles schon in der ersten Hälfte. Ich litt; ich spürte mein Herz zerbrechen, ich konnte mich kaum gegen die ständig aufsteigenden Tränen wehren. Diese erste Hälfte endete mit einem regelrechten Schock – einem Plot, der mutig war, mutig in Hinsicht auf die Autorin – schockierend in Hinsicht auf den Leser. Wow. Was war ich am Ende!! Ich kam wortwörtlich nicht darauf klar, was da geschah. Als wäre alles vorhergegangene nicht schon schlimm genug, nein! Die Autorin setzt noch eins drauf! Und dann, dann kam der Zeitsprung. Wir springen 6 Jahre nach in die Zukunft und ab da ging es für mich irgendwie bergab. – aber irgendwie auch nicht. Die ganze Handlung nahm so einen stereotypischen Charakter an und die Emotionen, die in der ersten Hälfte so überwältigend waren, ließen komplett nach. Alles, was geschah, wirke so 0-8-15 und so normal. Trotzdem, und das finde ich so widersprüchlich: ich fieberte trotzdem auf eine gewisse Art und Weise mit. Ich liebte Jasmine und Eliott einfach – sowohl einzeln als auch in Kombination; und das wird wohl auch der Grund sein, wieso ich trotzdem gefesselt blieb und immer noch kaum die Finger von dem Buch lassen konnte. Allein diese Liebe zur Musik, die verbaut ist, war für mich am eigenen Körper spürbar und obwohl ich weder mit der einen Musikrichtung noch mit der anderen etwas anfangen kann, hörte ich die imaginären Melodien in meinem Kopf klar und deutlich.
Das Ende war für mich dann auch um einiges zu viel. Es fühlte sich an, als müsse C. Cherry immer noch eins und noch eins oben drauf setzen, sodass am Ende eine gewisse Unglaubwürdigkeit zurück blieb. Manchmal würde ich mir einfach wünschen, dass das Drama bis zum Ende hin anhält und nicht irgendwann der große Wendepunkt kommt und plötzlich all das furchtbare vergessen ist.
Und jetzt nochmal kurz und knapp: eine abartig starke erste Hälfte, eine eher schwächere zweite Hälfte aber im Gesamten eine gelungene Storyline, die wunderbar emotionale Momente hatte und die rund herum stimmig war. Keine offenen Fragen, ein schönes, wenn auch übertriebenes Ende und jede Menge Gefühl.

FAZIT:
Das neue Werk von Brittainy C. Cherry bringt wundervolle, liebenswerte und authentische Charaktere mit und wird in einem Stil erzählt, der einfach verzaubert. Die erste Hälfte überzeugte mich auf einer Ebene, wie es noch nie ein Buch tun konnte und die schwächere zweite Hälfte war immer noch deutlich besser, als vieles, was ich bisher gelesen habe. Und nun der Punkt, warum ihr mich wohl endgültig für bescheuert haltet: trotz aller Kritik, trotz des Chaos in meinem Kopf vergebe ich immernoch fast die volle Punktzahl; weil das Buch, im Gesamtbild betrachtet, einfach was besonderes war und ich meine Emotionen nur schwerlich im Griff halten konnte während des Lesens. Ich sehe als nicht unbedingt über die Kritik hinweg; sondern erinnere ich mich einfach an die Lesestunden und mein Bauchgefühl schreit laut und deutlich: knapp am Highlight vorbei.

Veröffentlicht am 14.07.2019

Realistisch, gefühlvoll und einfach schön.

Up All Night
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MEINE MEINUNG:
Dieses Werk stand nicht zuletzt wegen des Covers auf meiner Wunschliste. Doch auch der Klappentext hatte mich enorm neugierig gemacht und nachdem einige kritischen Stimmen dazu laut wurden, ...

MEINE MEINUNG:
Dieses Werk stand nicht zuletzt wegen des Covers auf meiner Wunschliste. Doch auch der Klappentext hatte mich enorm neugierig gemacht und nachdem einige kritischen Stimmen dazu laut wurden, wollte ich dann unbedingt wissen, wie meine Meinung dazu ausfallen wird. Ich hatte dann Glück und konnte es relativ günstig bei Facebook schießen, und als es ankam, startete ich mit den ersten Seiten, so wie ich es häufig mache mit Neuzugängen. Aus dem Anlesen wurde dann prompt mehr und zack, war ich auch schon durch. Heute kann ich euch meine Meinung liefern und wünsche euch dabei nun viel Spaß ?

In „Up All Night“ treffen wir auf einen wunderbar leichten Schreibstil, der sich enorm schnell und einfach lesen ließ. Verständlich und authentisch erzählt April Dawson die Geschichte von Taylor und Daniel und setzt dabei nicht nur auf die großen Emotionen, sondern auch auf Glaubwürdigkeit in Bezug auf Dialoge. Beides erreichte mich problemlos und ich konnte nicht zuletzt dank der Art und Weise, wie die Autorin schreibt, leicht mitfiebern und mich mitreißen lassen. Ebenso gefiel mir die Atmosphäre, in der ich mich einfach wohl fühlte. Die Stimmung lud nicht nur dazu ein, seine Neugier stillen zu wollen, sondern auch, sich fallen zu lassen. Selbst die erotischen Szenen empfand ich als sehr gut getroffen und niveauvoll dargestellt. Keine plumpen Beschreibungen oder dergleichen, sondern einfach schön ausgearbeitet und mit ausreichend Details ausgestattet, um ein klares Bild vor meinem inneren Auge zu wecken. Einziger Kritikpunkt meinerseits an dieser Stelle: ich hätte mir vielleicht ein wenig mehr „New York Feeling“ gewünscht. Denn gerade diese Metropole durfte ich schon unzählige Male auf literarischem Weg bereisen und da fiel mir einfach auf, dass ich die Darstellung der Stadt schon besser gelesen habe. Dabei wird die Geschichte aus den Sichten beider Protagonisten erzählt, wodurch sie uns Lesern nochmal um Längen näher gebracht werden konnten. Sowohl Taylor’s, als auch Daniel’s Perspektive gefielen mir sehr gut. Ebenso positiv fiel mir die Unregelmäßigkeit auf, was bedeuten soll, dass nicht abwechselnd erzählt wird, sondern eher recht willkürlich, wodurch ein gutes Maß an Spannung erzeugt wurde.

In fast allen negativen Rezensionen, die ich bisher zu dem Buch gesehen habe, wurde über das „Queerbaiting“ geschimpft. Zu deutsch heißt das nichts anderes, als dass mit einer queeren Handlung gelockt wird, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt. Für mich eigentlich Quatsch in Bezug auf dieses Buch denn das Thema Homosexualität spielt sehr wohl eine Rolle. Außerdem verrät ja bereits der Klappentext, dass Daniel durchaus auch bisexuell sein könnte – oder gar hetero. Zumindest vermittelte mir das der letzte Satz: „[…] oder etwa doch?“. Mit gefiel die Handlung enorm gut; denn es gab von der ersten Seite an eine unterschwellige Spannung, die deutlich zu spüren war und mich an die Seiten fesselte. Zwar empfand ich den Einstieg als ein wenig unrealistisch und überspitzt, aber er erfüllte seinen Zweck. Kaum dass das große Drama rund um Taylor dann vorbei war, ging es recht ruhig weiter und ich konnte mich vom Geschehen treiben lassen, ohne dass Langeweile aufgekommen wäre. Der wohl größte Pluspunkt sammelt „Up All Night“ jedenfalls durch die Tatsache, dass alles sehr langsam geschieht; die Sache zwischen den Figuren nicht überstürzt wird und alles sehr glaubhaft und realistisch abläuft. Kein Kennenlernen, Kuss, Sex – sondern wirklich lebensnah. Ansonsten gab es zwar wenig besonderes, doch die Atmosphäre erreichte mich und ich fühlte mich in der WG von Daniel, Addy, Taylor und Grace absolut wohl und fühlte mit allen vieren problemlos mit. Auch die schlagfertigen Kabbeleien und Flirts trugen dazu bei, mich zu unterhalten. Das letzte, kleine Highlight war die Affinität von Taylor zu Mode – das war eine willkommene Abwechslung zu Musik und Co, was man ja bereits öfters angetroffen hat.
Alles in allem keine weltbewegende Geschichte, keine unerwarteten Plots – aber viel Spaß, Unterhaltung, Gefühle und Wohlfühl-Momente. Besonders gen Ende steigerte sich auch die Emotionalität nochmal, sodass bei mir sogar das ein oder andere Tränchen floss und ich jetzt wirklich gern auf die Geschichte zurückblicke und mich sehr auf Band 2, der im Epilog schon angeteasert wurde, freue.

Das Highlight in dieser Geschichte waren für mich allerdings die Protagonisten bzw. die Charaktere ganz allgemein. Die Harmonie, die hier zwischen allen herrscht war für mich einfach zum Dahinschmelzen und auch die Streitereien erreichten mich komplett, sodass ich stets hoffte, dass bald alles wieder im Lot sein würde. Die Kabbeleien udn Flirts, die ich zuvor schon erwähnt hatte, waren einfach herrlich und entlockten mir regelmäßig ein Schmunzeln. Besonders gut gefielen mir die Randfiguren wie Tick, Trick und Track oder Drake; die mein Herz schneller schlagen ließen. Was für eine wunderbar liebenswerte Clique, die April Dawson da her,- und zusammengestellt hat.
Dan und Taylor schenkten sich in meiner Werteskala auch rein gar nichts. Ich liebte Dan, weil er einfach unglaublich attraktiv war und ein so riesiges Herz in seiner breiten Brust trug. Ich litt so sehr mit ihm; empfand sein schlechtes Gewissen als perfekt getroffen und fühlte deshalb umso mehr mit ihm mit. Daniel war somit nicht nur Tae’s bester Freund, sondern auch meiner. Und zugebener maßen: er hatte schon die ein oder andere Eigenschaft, die ihn als homosexuell hätte durchgehen lassen können; immerhin habe ich noch keinen männlichen Protagonisten getroffen, mit dem man so intime, eingehende und tiefgründige Gesprächen führen konnte.
Taylor.. ja Taylor. Anfangs tat ich mir noch ein wenig schwer mit ihr; gerade während des Einstiegs, als das Drama rund um ihre Person einfach kein Ende nehmen wollte. Und auch ihre weinerliche Art, die sie zu der Zeit an den Tag legte, wollte mir nicht so recht gefallen. Doch ihre Entwicklung rettete sie einfach komplett. Kaum dass sie in die WG eingezogen war, fing ich an, sie immer mehr und mehr ins Herz zu schließen und gern zu haben. Sie brachte mich zum Lachen, zum Weinen, zum Fluchen und zum Aufseufzen und erreichte so alles, was ich mir von einer guten Protagonistin wünsche. Gott.. was hab ich dieser Frau ihr Glück gegönnt? Das lässt sich selbst jetzt noch schwer in Worte fassen.

FAZIT:
„Up All Night“ ist keine Neuheit, bietet keine innovativen Plots und ist von der Handlung her durchaus klischeehaft; aber es konnte mich von der ersten Minute an fesseln und auf emotionaler Ebene komplett erreichen. Ich habe mich in der Geschichte rund herum wohl gefühlt und verspüre jetzt rückblickend sogar schon Sehnsucht nach den ganzen Figuren. Dieses Buch überzeugte mich jedenfalls durch bloße Atmosphäre, durch die realistischen Emotionen und der lebensnahe Ablauf. Nicht perfekt – aber dafür wunderschön. Deshalb gibt’s von mir