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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.07.2019

Ein poetischer ernster Roman

Auf Erden sind wir kurz grandios
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Ocean Vuong erster Roman „Auf Erden sind wir kurz grandios“ ist ein Brief des Protagonisten an seine vietnamesische Mutter.
Sie ist die Tochter eines amerikanischen Soldaten und einer vietnamesischen ...


Ocean Vuong erster Roman „Auf Erden sind wir kurz grandios“ ist ein Brief des Protagonisten an seine vietnamesische Mutter.
Sie ist die Tochter eines amerikanischen Soldaten und einer vietnamesischen Bauerntochter. Es gibt zahlreiche Mischlinkskinder aus der Zeit des Vietnamkrieges, die von keiner Seite anerkannt wurden.
Der Autor ist in Vietnam geboren und kam mit zwei Jahren nach Amerika. Der Roman scheint viel tatsächlich Begebenheiten zu zeigen.

In dem Brief Little Dogs an seine Mutter geht es in die Vergangenheit, es wird viel von der Mutter Rosa und der Großmutter und seinem Leben erzählt. Man erfährt von den Ängsten und Wünschen der Familie. Es gibt einige dramatische Szenen.
Der Leser begleitet das groß werden eines kleinen Jungen bis zu einem Erwachsenen.

Der Roman verlangt Aufmerksamkeit beim Lesen. Es ist eine ernste, aber spannende , offene, direkte und berührende Geschichte.
Der Autor hat einen besonderen Schreibstil. Den Roman kann ich empfehlen.

Veröffentlicht am 16.07.2019

Ein Highlight

Die geheime Mission des Kardinals
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Rafik Schami ist seit vielen Jahren mein Lieblingsautor. Mit seinem neuen Roman „Die geheime Mission des Kardinals“ hat er ein wirklich gutes Werk geschaffen. Er schreibt über sein Heimatland Syrien mit ...


Rafik Schami ist seit vielen Jahren mein Lieblingsautor. Mit seinem neuen Roman „Die geheime Mission des Kardinals“ hat er ein wirklich gutes Werk geschaffen. Er schreibt über sein Heimatland Syrien mit Ernst und einem gewissen Humor.

Es ist im Jahre 2010, vor dem Krieg. Das Leben ist da schon nicht so leicht, wer etwas gegen den Präsidenten sagt, ist schnell tot.

In der italienischen Botschaft in
Damaskus wird ein Kardinal aus de, Vatikan in einem Fass mit Olivenöl gefunden.

Kommissar Barudi soll ermitteln. Er ist kurz vor seiner Rente, es soll sein letzter Fall werden. Barudi ist manchmal etwas aufbrausend. Sein Arzt und Freund rät ihm, Traue niemand, auch mir nicht, denn unter Folter rede ich. Darum soll er Tagebuch schreiben, aber es gut verstecken, das macht er dann auch.
Aus Italien wird ihm sein Kollege Kommissar Mancini zur Seite gestellt. Die beiden müssen gefährliche Situationen bestehen. So werden sie von Auf ständigen gefangen genommen.

Der Autor lässt uns die Atmosphäre seines Landes lebendig werden. Da ist einmal der Glaube und der Aberglaube des Volkes und es kommt zu Verrat und Mord.
Der Roman hat mich gefesselt, ich habe mit den Kommissaren ermittelt.

Wie immer hat mich Rafik Schami mit seiner Geschichte berührt. Diesen Roman empfand ich als den Besten seit langer Zeit.


Veröffentlicht am 12.07.2019

Berufswunsch Hebamme

Aufbruch in ein neues Leben
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Die Autorin Linda Winterberg beschreibt in ihrem Roman „Aufbruch in ein neues Leben“ den Werdegang dreier jungen Frauen, Edith, Margot und Luise, die die Hebammenschule in Berlin Neukölln besuchen.
Die ...


Die Autorin Linda Winterberg beschreibt in ihrem Roman „Aufbruch in ein neues Leben“ den Werdegang dreier jungen Frauen, Edith, Margot und Luise, die die Hebammenschule in Berlin Neukölln besuchen.
Die Geschichte beginnt 1917. Die Männer sind im Krieg und die Frauen müssen ihre Kinder ernähren. Ediths Vater besitzt ein Kaufhaus und sie muss für ihren Berufswunsch kämpfen. Margot hat einen Freiplatz in der Schule bekommen, sie kommt aus der ärmeren Bevölkerung. Luise stamm- aus Ostpreußen, sie halt schon Erfahrung als Hebamme, da sie ihre Großmutter begleitet hat. Die Drei werden gute Freundinnen.

Die Autorin hat die Atmosphäre der Zeit gut aufgegriffen. Die Ereignisse werden bis ins Detail gut erzählt. Man leidet mit den Frauen und ist oft entsetzt. Man kann sich gut in die Zeit hinein versetzen.

Der Roman fesselt und berührt. Er ist ein perfektes Stück Zeitgeschichte, mit guter Unterhaltung.

Veröffentlicht am 02.07.2019

Die neue Paula

Paulas erster Frühling
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Die Autorin Susanne Lieder hat einen ruhigen netten Schreibstil. In ihrem Roman „Paulas erster Frühling“ erzählt sie von dem Leben der 54jährigen Paula.
Sie lebt mit ihrem Mann Thilo in einem Einfamilienhaus ...


Die Autorin Susanne Lieder hat einen ruhigen netten Schreibstil. In ihrem Roman „Paulas erster Frühling“ erzählt sie von dem Leben der 54jährigen Paula.
Sie lebt mit ihrem Mann Thilo in einem Einfamilienhaus und arbeitet in ihrer Apotheke. Ihr Leben ist ohne Höhen und Tiefen. Sie und ihr Mann leben nebeneinander her. Die Stimmung ist so trist, das ihre Tochter lieber im Internat wohnt. Dann wird sie von Thilo verlassen.
Da wird Pauline aus ihrem Einerlei gerissen. Besonders schön ist das Zusammensein mit ihrer Schwester Iris, die am Downsyndrom leidet. Zu lesen. Iris bringt Schwung in den Roman. Iris ist 40 Jahre alt und die Autorin hat über diese Krankheit ein gutes Bild gezeichnet. Wegen der Schwester hat Paula einen sicheren Beruf erlernt, denn sie will für die Schwester da sein, wenn die Mutter mal nicht mehr ist. Der Roman endet mit einer neuen Zukunft und einer neuen Paula.

Der Roman ist ein schöner lesenswerter Frauen- und Liebesroman.

Veröffentlicht am 28.06.2019

Ein Alptraum

Überflieger
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Überflieger von Karin Ernst ist ein Roman über die Familie von Koppenstein. Die Eltern Niko und Claire sind Akademiker, die überzeugt sind das ihre Kinder hochbegabt sind. Das sieht auch so aus, Cordelia ...



Überflieger von Karin Ernst ist ein Roman über die Familie von Koppenstein. Die Eltern Niko und Claire sind Akademiker, die überzeugt sind das ihre Kinder hochbegabt sind. Das sieht auch so aus, Cordelia spielt gut Klavier und Raffi, der noch nicht zur Schule geht, kann schon lesen. Besonders Claire lässt gegenüber ihrer Freunde die Talente ihrer Kinder heraushängen.

Aber dann kommt Raffis erster Schultag. Von dem war ich entsetzt, der reinste Chaos. Ich bin bloß froh, das meine Kinder von ihren Lehrerinnen besser behandelt wurden. Raffi tat mir da sehr leid, er kann sich in die Schulordnung nicht einfügen und will nicht mehr zur Schule gehen.
Niko und Claire meinen er wäre unterfordert und soll eine Klasse überspringen. Der Versuch schlägt fehl. Es kommt so weit, das das Jugendamt ihnen Raffi weg nimmt. Das wird für Raffi besonders tragisch und die Eltern fühlen sich hilflos.
Am Ende habe ich die Hoffnung, das Claire und die Kinder es schaffen, Niko muss noch an sich arbeiten.

Die Autorin versteht es eine interessante lesenswerte Geschichte, die es so geben kann, zu schreiben. Ich bin von dem Roman beeindruckt.