Platzhalter für Profilbild

Buchverrueggt

Lesejury Star
offline

Buchverrueggt ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Buchverrueggt über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.07.2019

Wahre Liebe in Zeiten der Bad Bachelor-App

Bad Billionaire (New York Bachelors 3)
0

Die Dating-App „Bad Bachelor“ sorgt auch im dritten und letzten Teil der Reihe wieder für Aufregung. In diesem Band trifft es die Erfinderin der App selbst. Annie hatte diese entwickelt, nachdem sie von ...

Die Dating-App „Bad Bachelor“ sorgt auch im dritten und letzten Teil der Reihe wieder für Aufregung. In diesem Band trifft es die Erfinderin der App selbst. Annie hatte diese entwickelt, nachdem sie von ihrem Verlobten sitzengelassen wurde, weil ihm seine Karriere wichtiger war, als sie und ihre an Krebs erkrankte Mutter. Von der Ferne beobachtete sie sein Treiben in Singapur bis er sich eines Tages verlobte – und Annie stinksauer war. Doch nun, drei Jahre später, steht er ihr unverhofft in NYC gegenüber. Joseph möchte eine zweite Chance bekommen, die Annie ihm aber nicht geben möchte. Während dessen treibt ein Hacker sein Unwesen. Er findet heraus, wer hinter der App steckt und droht damit, Annie auffliegen zu lassen. Sie hat sich nicht nur Freunde mit der App gemacht…
Der Abschluß der „Bad Bachelor“-Reihe ist gut gelungen, wenn auch nicht mein Lieblingsband. Dafür war mir der Plot zu vorhersehbar und nichtssagend und hat mich deshalb auch nicht so berührt, wie die Teile vorher. Die Charaktere sind mir nach wie vor äußert sympathisch, wobei ich besonders Annies Familie nennen muss. Ihr Stiefvater ist ein Goldstück und die Familie typisch italienisch. Auch der Schreibstil konnte mich wieder überzeugen. Das Buch liest sich flüssig und ohne große Schwierigkeiten. Mal abgesehen von dem ein oder anderen IT-Begriff im Zusammenhang mit der App oder dem Internet im Allgemeinen gibt es keine Fremdwörter. Und die IT-Fachbegriffe werden gut erklärt, so dass man der Story auch als Laie ohne Technik-Affinität folgen kann. Dazu ist jeder Band in sich abgeschlossen und kann unabhängig von den Vorgängern bzw. Nachfolgern gelesen werden.

Fazit:
Eine solide Liebesgeschichte für ein paar gemütliche Stunden auf dem Sofa.

Veröffentlicht am 17.07.2019

Geheimnisvoll und spannend

Niemand soll uns trennen
0

Der Text auf dem Buchrücken lässt nicht wirklich viel erahnen und so war ich positiv überrascht, als ich bereits auf den ersten Seiten in eine düstere, mysteriöse Atmosphäre eintauchen konnte.
Es beginnt ...

Der Text auf dem Buchrücken lässt nicht wirklich viel erahnen und so war ich positiv überrascht, als ich bereits auf den ersten Seiten in eine düstere, mysteriöse Atmosphäre eintauchen konnte.
Es beginnt damit, dass Clara für eine Bewerbung an einer Kunsthochschule noch dringend geeignete Fotos benötigt. Ihre Freundin bringt sie auf den Gedanken, in einer alten, merkwürdigen Villa die gehofften „Lost Places“ und damit Fotos mit Magie zu finden und zu fotografieren. Kurzerhand wandert Clara zu diesem Anwesen und bricht ein. Statt einem verlassenen, heruntergekommenen Haus steht sie auf einem wunderschönen, gepflegten Grundstück, dass auch noch bewohnt wird. Die Zwillinge Beliar und Keren heißen sie willkommen und laden sie ein, ein paar Tage zu bleiben. Clara ahnt nicht, welche Ereignisse ihr Besuch in Gang setzt…..
Mal abgesehen von der gut durchdachten und interessanten Story ist der wirklich herausragende Schreibstil der Autorin hervorzuheben. Anika Beer hat ein gutes Auge fürs Detail, eine realistische Darstellung und kann das dann auch noch in passende Worte fassen. So kam mir beim lesen teilweise eine Gänsehaut und ich bin tief in der Handlung versunken. Nur das Ende war nicht für mich nicht 100 prozentig nachvollziehbar. Da ich das Buch im Rahmen einer Leserunde inhalieren durfte kann ich sagen, dass ich so, wie sich die Autorin das am Ende gedacht hat, nie drauf gekommen wäre. Aber das ist nur ein kleines Manko.
Die Charaktere sind alle gut gelungen und man merkt, dass sich Anika Gedanken über jeden einzelnen gemacht hat. Ab und zu hätten diese für mich noch etwas mehr hervorstechen können, mit ihren Eigenarten und besonderen Fähigkeiten. Besonders gut gelungen finde ich in diesem Zusammenhang die Haushälterin, die ich ins Herz geschlossen habe und Keren. Bei ihm war ich immer aufgrund seines Verhaltens am Rätseln, ob das jetzt sein ernst ist.

Fazit:
Ich wollte „Niemand soll uns trennen“ nicht mehr aus der Hand legen. Eine düster-mysteriöse Geschichte, geheimnisvoll und spannend – hervorragend geschrieben. Ein Jugendbuch für magische Lesestunden. Klare Kaufempfehlung!

Veröffentlicht am 07.07.2019

Mut zum Neuanfang

Neuanfang in Dolphin Bay
0

Die Protagonisten in „Neuanfang in Dolphin Bay“ von Helena Sanfort sind mal etwas anders als die üblichen Paare in Liebesromanen. Meist handelt es sich ja um jüngere Single-Personen. Nicht so in diesem ...

Die Protagonisten in „Neuanfang in Dolphin Bay“ von Helena Sanfort sind mal etwas anders als die üblichen Paare in Liebesromanen. Meist handelt es sich ja um jüngere Single-Personen. Nicht so in diesem Buch. Hier stehen die Protas in der Mitte ihres Lebens, haben eine Vergangenheit und die Ansprüche an die weitere Lebenszeit sind auch realistischer. Realistisch ist hier überhaupt ein passendes Wort, denn die Autorin ist mit der Story sehr nah am wirklichen Leben geblieben – mal abgesehen von ein, zwei Wendungen, die man unter „kreativer Freiheit“ verbuchen kann. Dadurch konnte ich mit Sarah und Nic mitfühlen. Anders wäre es für mich allerdings auch schwierig gewesen. Helena Sanfort schreibt in kurzen, knappen Sätzen. Das läßt sich prinzipiell gut lesen, für mich bleibt da nur manchmal etwas das Gefühl auf der Strecke und wirkt in Teilen eher recht nüchtern, eher wie die Aneinanderreihung von Geschehnissen. Die Handlung an sich schreitet auch relativ schnell fort. Wer also auf eher ausschweifende Beschreibungen steht ist bei dem Buch an der falschen Adresse.
Imponiert haben mir die Charaktere. Jeder war anders, aber alle fügten sich gut in die Geschichte ein. Connie und Finlay waren einfach zuckersüß zusammen, Claire ist eine sehr starke Frau, Nic ein Bilderbuch-Mann, Maureen eine Nummer für sich. Nur mit Sarah….ich bin durchaus mit ihr warm geworden, aber bei ihr fehlen mir noch etwas die Kanten. So im Rückblick ist das die Person, bei der ich überlegen muß, wie ich sie beschreiben würde.
Fazit:
Wer kurze Sätze und eine realistische Geschichte mit Protas im mittleren („fortgeschrittenen“> 45 Jahre) Alter mag, ist bei „Neuanfang in Dolphin Bay“ genau richtig. Ich habe das Buch in zwei Tagen durchgelesen und wurde bestens unterhalten. Von mir eine klare Empfehlung!

Veröffentlicht am 10.06.2019

Eine Schnapsidee und ihre ungeahnten Folgen

Stadtnomaden
0

Mieterhöhung. Wer kennt sie nicht? Als Christina, Felix und der kleinen Emma diese präsentiert wird muss die Familie umziehen. Wie viele andere können sie sich die Wohnung dann eigentlich nicht mehr leisten. ...

Mieterhöhung. Wer kennt sie nicht? Als Christina, Felix und der kleinen Emma diese präsentiert wird muss die Familie umziehen. Wie viele andere können sie sich die Wohnung dann eigentlich nicht mehr leisten. Doch das ist nicht so einfach, denn wir reden hier nicht von einer Kleinstadt, sondern von der Metropole New York City! Eine kleine Wohnung für 3500 Dollar im Monat ist hier normal. Und obwohl es sauteuer ist, ist es schwierig, eine dauerhafte, halbwegs bezahlbare Bleibe zu finden. Aus der Not wird also die Idee geboren: sie möchten ein Jahr lang jeden Monat ihre Wohnung wechseln und so alle Stadtviertel bereisen und besser kennen lernen. Dabei werden auch die monatlichen Neighborhood-Dinner beitragen, denn die Familie lädt quasi alle vier Wochen interessante Personen aus dem Stadtviertel in ihre jeweilige Wohnung ein und lässt sich so durch Insider-Wissen informieren.

Die verrückte Idee ist ein Mammut-Projekt. Jeden Monat neue Wohnungen suchen, eine Betreuung für Emma organisieren, sich auf neue Appartements und Sofa einstellen, die Umgebung auskundschaften..... und nebenbei noch arbeiten. Auch die Umzüge sind nicht einfach. Zwar wurde zu Anfang der Besitztum reduziert, aber trotzdem blieb viel übrig. „Brauchen wir das alles wirklich?“ war deshalb auch eine wiederkehrende Frage auf dieser ungewöhnlichen Reise.

Christina und Felix schildern ihre Probleme und schönen Moment abwechselnd. Durch ihre offene Art und einer gehörigen Portion Mut kommen sie in der Regel schnell mit den Einheimischen in Kontakt und können so den ein oder anderen Tipp abgreifen und auch Probleme lösen. Ihre Gäste bei den Dinnern sind Unikate mit interessanten Lebensgeschichten, die einen Einblick in das wahre NYC gewähren und für Abwechslung sorgen. Unterstützt wird das noch durch die abgedruckten Fotos. Jedes Kapitel = 1 Wohnung = ein anderes Sofa. Manche sehen nicht so bequem aus....Erstaunlich ist auch wie gut die kleine Emma sich anpasst. Hatte man vorab noch bedenken, ob das gut geht mit einem Kleinkind, so erkennt man schnell, dass Emma die flexibelste von allen ist und sich sehr schnell einlebt. Die Frage „Neue Hause?“ ist alles was für Emma wichtig ist...und ihre Spielkiste.

Fazit:
Christinas, Felix und Emmas Mut zur Veränderung, das eingehen eines Wagnisses und dabei die Komfortzone zu verlassen, steckt an. Es muss nicht gleich ein komplettes Jahr sein oder ein permanenter Wohnungswechsel, aber wie wärs mal mit den Nachbarn einladen oder eine anderes Café im Viertel ausprobieren, in das man schon die ganze Zeit mal wollte? Zur Nachahmung empfohlen! Mit Mehrwert Garantie!

Veröffentlicht am 27.05.2019

Ein Buch das nachhallt

Wo man im Meer nicht mehr stehen kann
0

S 57 „Um die Zukunft seines einzigen Sohnes zu retten tat mein Papa in jenem Sommer deshalb etwas was für ihn reinste Science Fiction war: er machte Urlaub“ Im Urlaub bringt er seinem Sohn das schwimmen ...

S 57 „Um die Zukunft seines einzigen Sohnes zu retten tat mein Papa in jenem Sommer deshalb etwas was für ihn reinste Science Fiction war: er machte Urlaub“ Im Urlaub bringt er seinem Sohn das schwimmen bei. Eine Lektion, die sich als sehr wichtig herausstellt, wenn auch in anderer Art und Weise, als man als Leser denkt. Wieso und wie das ganze zusammenhängt müsst ihr selbst lesen. Das kann ich unmöglich in weniger als 400 Seiten erklären und auch nicht so gut wie der Autor. Fabio Genovesi beschreibt mit poetischen Worten eindrucksvoll, einfühlsam und mit Bedacht Fabios Erlebnisse mit der Familie und den Unwägbarkeiten des Erwachsen werden’s. Dabei wird die etwas schräge Mancini-Familie hervorragend getroffen. Lachen inklusive. Manchmal wusste ich nicht, ob ich Fabio zu seiner Sippe bemitleiden oder beglückwünschen sollte. Dabei dachte ich schon, ich hätte eine verrückte Familie... Gegen Mitte des Buches gab es meines Erachtens nach die ein oder andere Länge, die aber irgendwie auch für das weitere Geschehen benötigt wird. Die Ereignisse sind letzten Endes Bestandteil von Fabios Entwicklung vom Kind zum Teen und erklären, warum er so wurde wie er wurde. Das letzte Buchdrittel ist dann sehr tiefgründig und regt zum nachdenken an. Mir persönlich ging dieser Teil an die Nieren, weil er zwar fiktiv und doch so real und dem Leben entnommen ist. Die Charaktere sind alle einzigartig und bleiben bis zum Ende in ihrer jeweiligen Rolle. Fabio ist ein Alleingänger. Seine ungewöhnliche Familie und Interessen (z.B. Sachbücher über Regenwurmzucht lesen) machen ihn zum Aussenseiter, der im Großen und Ganzen gut damit zurecht kommt. Das ändert sich, als er in die Schule kommt und feststellt, dass es so profane Dinge wie „Himmel oder Hölle“ oder Seilspringen gibt. Er merkt das er anders ist. Das ist nicht einfach für ihn. Halt gibt ihm dabei sein Papa zu dem er aufschaut, denn Fabios Papa kann einfach alles! Er ist so mega stolz auf ihn.... Fabios Vater ist ein Mann weniger Worte. Als Installateur ist er handwerklich sehr geschickt. Er liebt seinen Job und wo er ist, dauert es nicht lange und alles ist repariert. Er hat Hummeln im Hintern und wird von der Gemeinde wegen seiner Hilfsbereitschaft respektiert und geschätzt. Die schrulligen Onkel/Opas sind Unikums. Sie mopsen sich aus dem Garten des anderen Gemüse, singen statt reden, weil dann das stottern aufhört oder stürmen auch mal in Fabios Klasse, um den Schülern die wirklich wichtigen Dinge des Lebens beizubringen. (Bei dieser Szene vermisse ich die Anleitung inklusive Skizze ;)) Leider verrät der Klappentext meines Erachtens nach zu viel und beim alleinigen lesen des Buchrückens habe ich mit mehr Schrulligkeit gerechnet, die dann mehr in Tiefgründigkeit endete. Kein „Fehler“, jedoch hat es mich etwas auf den Yirrweg geführt. Fazit: Ein wundervolles Buch über Toleranz, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt. Es lohnt sich bei einem Teller Pasta mit der Familie verschlungen zu werden, denn... S. 39 „...es ist ein Wunder, das einem besonderen Augenblick innewohnt, und du hattest das Glück, diesen Augenblick mitzuerleben...“