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Veröffentlicht am 03.03.2018

Auch der Abschlussband der „Bourbon Kings“ Reihe, ist eher ein Lesetipp für Fans von Daily Soaps

Bourbon Lies
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Noch immer sitzt Edward im Gefängnis, doch als neue Beweise auftauchen, begreift Lane schnell, dass Edward wohl doch nicht der Mörder ihres Vaters sein kann. Doch wen deckt Edward? Die Ermittlungen gestalten ...

Noch immer sitzt Edward im Gefängnis, doch als neue Beweise auftauchen, begreift Lane schnell, dass Edward wohl doch nicht der Mörder ihres Vaters sein kann. Doch wen deckt Edward? Die Ermittlungen gestalten sich äußerst gemächlich, denn die Polizei glaubt immer noch, dass Edward der Schuldige ist.
Und auch der finanzielle Ruin der Firma, wird wohl kaum noch aufzuhalten sein. Lane und seine Geschwister müssen alle Register ziehen.

Währenddessen gerät Gins Ehe immer mehr in die Schieflage. Ihr Gatte ist äußerst gewalttätig. Bislang glaubte Gin, sie könne dessen Verhalten einigermaßen händeln, doch nachdem ihm brisante Photos zugestellt wurden, wird er zu einer echten Gefahr für Gin und auch das Unternehmen ihrer Familie.
Gins einziger Fels in der Brandung, ist Samuel T., die wahre Liebe ihres Lebens. Doch nachdem sie ihm ein Geheimnis offenbart hat, rückt auch er, wütend und enttäuscht, von Gin ab.
Die Sorgen innerhalb der Familie, scheinen nicht abzunehmen, denn Miss Auroras Behandlung, zeigte nicht der erwünschten Erfolg und nun liegt die alte Dame im Sterben. Lane und seine Geschwister sind untröstlich. Aber zumindest hat sich Nachwuchs bei den Bradfords angekündigt…

Nachdem ich vor ein paar Monaten den ersten Band der Reihe gelesen hatte, der für mich eine ziemliche Leseenttäuschung barg, wollte ich mir eigentlich keinen weiteren Teil mehr zu Gemüte führen. Andererseits war ich aber neugierig und wollte zumindest erfahren, wer denn nun den Patriarchen ermordet hat. Und so entschied ich mich, der Autorin noch eine Chance zu geben. „Bourbon Lies“, verknüpft alle noch losen Fäden der Vorgängerbände; das ist zumindest ein positiver Aspekt. Doch die Art und Weise, wie die Autorin ihren Abschlussband gestaltete, konnte mich leider wieder nicht überzeugen.

Zwar prasselten auf die Akteure Dramatik und Tragödie pur hernieder; so dass es zu keinem Punkt langweilig wurde, doch dabei dermaßen geballt, dass man schnell das Gefühl entwickelte, (zumindest mir ging es so) hier wären von der Thematik her, lediglich altbekannte TV Serien wie „Dallas“, „Denver Clan“ und „Falcon Crest“, zu einem nur mäßig interessanten Lesebrei verquirlt worden.

Die Akteure blieben, auch im dritten Teil, seltsam schablonenhaft und blass gezeichnet und den Zugang zu ihnen und ihrer Gefühls- und Gedankenwelt, konnte ich leider zu keinem Zeitpunkt finden. Vielleicht lag es auch daran, dass sie, abgesehen von Lane und Lizzie auch nicht übermäßig sympathisch wirkten. Gin etwa, ist eine dermaßen unausstehliche Figur, für die ich leider keinerlei Mitgefühl aufbringen konnte.

Die Autorin hat sich keinen Gefallen damit getan, zuviel zu wollen. Als Familiesaga angelegt, hätten die einzelnen Personen meiner Meinung nach viel mehr Raum zur Entfaltung benötigt, doch stattdessen stellt J.R. Ward, Drama und tragische Ereignisse in den Fokus- auf Kosten ihrer Akteure, was ich als sehr schade empfand. Ich hätte mir weniger Knall auf Fall Drama gewünscht, dafür mehr Tiefgang, Liebe und aussagekräftigere Dialoge. Befremdlich fand ich dazu die Ausdrucksweise mancher Akteure, die zum Teil recht gossenjargonmäßig wirkte, was nicht so wirklich zu deren angeblicher Vita passte
.
Die Enttarnung des Mörders barg für mich ebenfalls keine große Überraschung, leider und das Motiv, wirkte ein wenig an den Haaren herbeigezogen, für meinen Geschmack. Die Verknüpfung der vielen losen Enden, gegen Ende des Romans, gestaltete sich dann so dermaßen lieblos dahingeschrieben, dass ich auch diesen Teil nicht höher bewerten kann. Zugegeben, weniger kritische Leser werden sich sicherlich nicht langweilen beim Lesen. J.R. Wards Schreibstil ist solide, allerdings kann ich ehrlich nicht nachvollziehen, wieso so ein dermaßen großer Hype um die Bücher der Autorin besteht.

Kurz gefasst: Auch der Abschlussband der „Bourbon Kings“ Reihe, ist eher ein Lesetipp für Fans von Daily Soaps. Solide geschrieben, allerdings viel zu viel Drama und es fehlt an allen Ecken und Kanten Tiefgang.

Veröffentlicht am 23.11.2017

Leider nicht mein Fall...

Der Graf und die Diebin
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Als der jungen Bäuerin Jeanne von ihren lüsternen Stiefvater nachgestellt wird, zieht ihre Mutter die Konsequenz daraus und setzt ihre Tochter vor die Tür. Allein auf sich gestellt, gerät sie sogleich ...

Als der jungen Bäuerin Jeanne von ihren lüsternen Stiefvater nachgestellt wird, zieht ihre Mutter die Konsequenz daraus und setzt ihre Tochter vor die Tür. Allein auf sich gestellt, gerät sie sogleich in Schwierigkeiten, als ihr ein Bauer, bei dem sie gearbeitet hat, keinen Lohn zahlen will und sie sich dafür eines seiner Hühner nimmt.
Der Bauer gerät in Rage und allein der Hilfe eines vorbeifahrenden Edelmannes ist es zu verdanken, dass Jeanne nichts Schlimmeres geschieht. Dieser junge Edelmann, genannt Christian de Saumurant, hält sich zusammen mit seinen zwei Freunden Rene und Claude zur Zeit auf dem Land auf, da er bei Hofe in Ungnade gefallen ist.

Christian ist sogleich bezaubert von der jungen rassigen Frau und nimmt sie kurzerhand mit auf sein Anwesen. Hat er zunächst nur eine leidenschaftliche Liebesnacht geplant, muss er jedoch bald umdenken, als er Jeanne besser kennen lernt. Ihre Lebensfreude und Lernbegierde faszinieren ihn über alle Maßen und da Jeanne noch jungfräulich ist, will er sie behutsam in die Liebe einführen.

Doch Jeanne und Christian ist zunächst kein Glück beschienen. Nur kurze Zeit später besucht die ehemalige Mätresse seines Vaters, Marguerite, Christian und es gelingt ihr, Jeanne durch eine List davon zu überzeugen, sie nach Paris zu begleiten, nachdem sich das frischgebackene Liebespaar das erste Mal gestritten hat.

Marguerite will endgültig einen Keil zwischen die beiden treiben, in dem sie Jeanne an den perversen Chevalier de Boudard weiterreichen will. Wird Christian seine große Liebe rechtzeitig erreichen und den Streit beenden?

Ich hatte in der Vergangenheit zwei historische Liebesromane der Autorin, geschrieben unter dem Pseudonym Hilke Sellnick gelesen und war nun neugierig geworden auf ihre erotischen historischen Liebesromane. Da der Club diverse erotische Romane unterschiedlicher Autoren neu aufgelegt und als gebundene Ausgaben herausgegeben hat, kam ich so nun auch an "Der Graf und die Diebin", der auch schon unter dem Titel "Waffen der Leidenschaft" bei Plaisir d‘Amour erschienen ist.

Ich habe ein Faible für historische Romane die in Frankreich und besonders in dieser Epoche spielen, doch leider konnte mich dieser Roman nicht richtig begeistern.
Zwar sind die erotischen Liebeszenen relativ ansprechend und auch abwechslungsreich geschildert, wobei sie sich im Rahmen des soften, romantischen Bereichs einpendeln; (es gibt auch zwei, allerdings recht harmlos beschriebene S/M Aktionen darin, die vielleicht nicht jedermanns Sache sind; so ging es mir jedenfalls, aber das ist ja auch Geschmackssache) dennoch hat der Roman einige Schwächen.

Zum einen wirken Held und Heldin recht blass und eindimensional beschrieben. Christian ist ein hitzköpfiger, unreifer Aristokrat, der sich seines Standes wohlbewusst ist und Jeanne ständig dominieren will.
Da auch Jeanne, trotz ihrer bäuerlichen Herkunft mit einem starken Temperament gesegnet ist, reiht sich eine Auseinandersetzung der beiden an die nächste, was irgendwann nur noch nervtötend für mich zu lesen war.

Genauso konnte ich nicht nachvollziehen, wann und wieso sich beide plötzlich unsterblich ineinander verliebt haben. Außer der sexuellen Anziehungskraft gab es keinerlei Gemeinsamkeiten zwischen beiden.

Die abenteuerlich konzipierte Rahmenhandlung hätte durchaus für spannende Momente sorgen können, doch für meine Begriffe war sie zu lieblos und seicht geschrieben- sie konnte mich zu keiner Zeit fesseln, so dass ich nach der Hälfte bereits gelangweilt war.

Befremdlich fand ich außerdem diverse Ausdrücke und Beschreibungen. Zum Beispiel verteilt die Heldin in einer Szene "Küßchen" auf dem "besten Stück" des Helden. Nun ja, "Dirty Talk" ist so gar nicht mein Fall, doch bei "Fellatio" wirkt dieser Ausdruck eindeutig ein wenig deplaziert.

Unfreiwillig komisch beschrieben, da völlig übertrieben fand ich es, als die Heldin des Romans vor Wonne dermaßen zerfließt, dass ihre intimen Körpersäfte die Schenkel hinunterfließen.

Die holprige, oftmals auch sehr umgangssprachliche Schreibweise hat mir dann den Rest gegeben. Auch gibt es Dialoge von bäuerlichen Charakteren in dem Roman, die mit Dialekt sprechen, was sehr störend zu lesen war. Französische Adlige zur Zeiten des Sonnenkönigs oder etwas später haben sich mit Sicherheit ebenfalls einer anderen Ausdrucksweise bedient, wie es hier in dem Buch der Fall ist. Wörter wie "Freilich" werden dagegen nicht zum französischen Wortschatz dieser Epoche gehört haben, denn sie sind dann doch eher im bayrischen Raum zu finden.

Wer keine großen Ansprüche an eine geschliffene Ausdrucksweise oder eine mitreißende Rahmenhandlung stellt, dafür aber ein Faible für romantische erotische Liebeszenen hat, mag "Der Graf und die Diebin" gerne einmal ausprobieren.
Da dieses Buch allerdings eher in Richtung historischer Liebesroman geht, empfehle ich dann doch lieber Romances von Nicole Jordan oder Stephanie Laurens, die ebenfalls sehr sexy und prickelnd geschrieben sind, wobei die Handlungsstränge und Hauptfiguren einfach mehr ausgearbeitet sind.

Veröffentlicht am 16.05.2017

Enttäuschender „Fifty Shades of Grey“ Abklatsch ohne Handschellengerassel, in dem die Heldin sehr unlogisch agiert.

For 100 Days - Täuschung
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Die Malerin Avery, lebt in Manhattan und jobbt abends in einer Bar. Seit sie von ihrem Vermieter die Kündigung bekommen hat, ist sie hin und hergerissen. Denn sie möchte, ihrem neuen Leben keinesfalls ...

Die Malerin Avery, lebt in Manhattan und jobbt abends in einer Bar. Seit sie von ihrem Vermieter die Kündigung bekommen hat, ist sie hin und hergerissen. Denn sie möchte, ihrem neuen Leben keinesfalls so schnell wieder der Rücken kehren. In ihrer eigentlichen Heimat wartet nämlich keiner mehr auf sie. Lediglich ihre geliebte Mutter, doch die hat ganz andere Probleme. Averys Mutter sitzt wegen Mordes im Gefängnis und ein mögliches Berufungsverfahren steht in den Sternen. Avery, die noch sehr mit den Geschehnissen ihrer Vergangenheit zu kämpfen hat, ist ein sehr verschlossener Mensch, dem es schwer fällt, sich jemandem anzuvertrauen. Dennoch hat sie in Manhattan zwei Freundinnen gefunden. Eine von den beiden Frauen, Margot, ist zudem Leiterin einer gut gehenden Galerie, die Averys Bilder ausgestellt hat. Als Margot Avery eröffnet, dass der Besitzer der Galerie beschlossen hat Averys Bilder in Zukunft nicht mehr zu präsentieren, steht die junge Frau vor dem finanziellen Ruin. Zwar verdient sie nicht schlecht in ihrem Kellnerinnenjob, doch reicht ihr Lohn nicht aus, um eine neue Wohnung in Manhattan mieten zu können.

Da kommt Avery, das Angebot eines reichen Gastes in der Bar, gerade recht. Die verzweifelte Frau benötigt eine Vertrauensperson, die in deren Abwesenheit als Housesitter fungiert. Avery ist glücklich darüber, zumindest für ein paar Monate keine Geldsorgen zu haben, denn sie wird auch noch fürstlich belohnt für ihren „Nebenjob“. Die Wohnung, in der Avery für die nächsten Monate leben wird, entpuppt sich als luxuriöses Apartment und ein weiterer Mieter der in dem Wohnkomplex lebt, weckt schnell ihre Neugier und ihr Interesse. Dominic Baine, ein steinreicher, aber etwas zugeknöpft wirkender Geschäftsmann, der Avery sogleich fasziniert. Doch ausgerechnet bei einer Vernissage trifft sie ihren neuen Nachbarn erneut und begibt sich mit ihm kurz darauf, auf ein für sie ungewohntes Terrain. Sie hat einen aufregenden One Night Stand mit ihm. Avery glaubt, dass es dabei bleiben wird, denn was will ein reicher Mann, der praktisch jede Frau haben kann, ausgerechnet mit ihr? Doch nur zwei Wochen später, direkt nach seiner letzten Geschäftsreise, steht er plötzlich wieder vor ihr und lässt keinen Zweifel an seinen Absichten…

Nachdem ich vor langer Zeit Lara Adrians Historical Romances las, die sie unter ihrem Pseudonym Tina St. John schrieb, hatte ich die Autorin eigentlich schon wieder ganz aus den Augen verloren, da ich mit Para-Romances so gar nichts anfangen kann. Als ich nun entdeckte, dass Lara Adrian mit „For 100 Days- Täuschung“, endlich mal wieder einen Roman geschrieben hat, in dem sich keinerlei Vampire oder andere Wesen tummeln, wurde ich sehr neugierig auf den ersten Teil ihrer neuen Serie.

Die Story ließ sich auf den ersten 100 Seiten zunächst auch gut an, doch ab dann wurde es leider immer unglaubwürdiger. Zugegeben, es ist hier anzumerken, dass man es mit rein „erotischer Lektüre“ zu tun hat, in der erwartungsgemäß, die Handlungsfäden meistens etwas dünner ausfallen. Damit hätte ich durchaus auch leben können, doch zumindest hätte mir das Heldenpaar für eine bessere Bewertung sympathischer sein müssen. Leider agiert Avery aber so völlig unlogisch und untätig in gewissen Situationen. (Wieso bleibt sie etwa passiv, als sie fürchten muss, ihre Wohnung zu verlieren? Wieso versucht sie nicht, andere Ateliers darum zu bitten, ihre Bilder auszustellen? Wieso hält sie sich von ihrer Mutter fern, die sie ja über alles liebt und versucht nicht alles, um diese aus dem Gefängnis zu bekommen? Wieso nimmt sie es in Kauf ihren Job zu verlieren, meldet sich für einen Tag spontan krank, nur um mit Nick einen Tag verbringen zu können? Wieso lässt sie sich so schnell auf einen ihr völlig fremden Mann ein, der sie dominieren will? Völlig unglaubwürdig, wenn man bedenkt, was sie vor vielen Jahren ertragen musste! Und vor allem, warum in aller Welt hat sie noch Nerven für einen spontanen Kurzurlaub, nachdem sie gekündigt hat? Jeder normal denkende Mensch in Geldnöten, hätte in dieser Situation doch zunächst alles dafür getan, sich einen neuen Job zu suchen.)

Doch am übelsten ist mir aufgestoßen, dass Avery einfach alles mit sich machen lässt. Sie mutiert, sobald Nick in ihre Nähe kommt, zum sabbernden, libidogesteuerten, hirnlosen Wesen, dass absolut kein Rückgrat besitzt, leider! Von Dominic erfährt man im ersten Teil der neuen Reihe noch recht wenig. Außer dass er steinreich, berechnend und dominant ist. Und all das machte ihn mir nicht sympathischer.

Ehrlich gesagt fand ich, dass man es hier lediglich mit einem neuen, mäßigen Versuch einer Autorin zu tun bekommt, die auf den momentan hippen Fifty Shades of Grey Zug aufsteigen möchte (wobei ich mit Fifty Shades of Grey genauso wenig anfangen konnte), so leid es mir für Lara Adrian und ihrem Roman auch tut. Die explizit ausformulierten Liebesszenen trugen ihr Übriges dazu bei. Allerdings wiederholten sich manche Beschreibungen des Aktes immer und immer wieder, so dass sie mich beim Lesen irgendwann nur noch langweilten und ich am liebsten schnell weitergeblättert hätte. Dabei kann die Autorin durchaus schreiben, doch fand ich, hat sie sich mit diesem SOG Abklatsch leider keinen Gefallen getan. Innovativ geht anders.

Veröffentlicht am 09.02.2017

Typische Category Romance in Überlänge- Reißerisch wirkende Familiensaga a la „Reich und Schön“, „Denver Clan“ oder „Dallas“

Bourbon Kings
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Tulane, „Lane“ Baldwine, ist Spross einer der reichsten und mächtigsten Familien im Land, denn seine Familie widmet sich seit Urzeiten sehr erfolg- und ertragreich der Gewinnung von Bourbon. Doch nicht ...

Tulane, „Lane“ Baldwine, ist Spross einer der reichsten und mächtigsten Familien im Land, denn seine Familie widmet sich seit Urzeiten sehr erfolg- und ertragreich der Gewinnung von Bourbon. Doch nicht nur das flüssige Gold hat die Bradford/Baldwines reich gemacht. Ein weiterer Spross der Familie, Edward, der Älteste, beschäftigt sich mit der Pferdezucht und bereits einige seiner Tiere, gehören zu den erfolgreichsten Rennpferden in Kentucky, mit denen eine Menge Geld zu verdienen ist. Edward, der bis vor seiner traumatischen Entführung zwei Jahre zuvor, noch der umschwärmte Mittelpunkt der High Society war, lebt nun sehr zurückgezogen, hat sich beinahe aufgegeben, denn er ist seit seiner Entführung auch körperlich versehrt. Dennoch kann er seine geheimen Sehnsüchte nach Sutton Smythe, Tochter des Konkurrenzunternehmens Sutton, nicht unterdrücken. Diese ahnt jedoch noch nicht einmal dass Edward sie bereits seit langer Zeit liebt.

Virgina, kurz Gin genannt, ist die einzige Tochter der Baldwine/Bradford Dynastie. Sie kostet das luxuriöse Leben in vollen Zügen aus, hat eine uneheliche Tochter, die jedoch fern des Familiensitzes Easterly aufwächst und ist dem getreuen Anwalt und Freund der Familie, Samuel T. in Liebe zugetan. Doch ihre On/Off Affäre ist äußerst schmerzhaft, denn beide sind Meister darin, dem anderen weh zu tun. Nun aber sollen Gins zahlreiche Affären ein Ende haben. Ihr Vater, William Baldwine hat bestimmt, dass sie einen reichen Geschäftsmann heiraten soll. Und dieser entpuppt sich als äußerst grausamer und brutaler Mann.

Eigentlich hatte Lane nicht vor, jemals zurückzukehren nach Easterly, denn seine lasterhafte und lieblose Familie macht ihn krank. Besonders aber, seine Ehefrau Chantal, die er einst nur heiratete, weil sie mit einem Kind von Lane schwanger war. Kurz nach der Eheschließung ließ sie besagtes Kind abtreiben, was Lane schwer zu schaffen machte, da er allein wegen des Kindes seine große Liebe, die Gärtnerin von Easterley, Lizzie, aufgeben musste. Als er erfährt, dass die gute Seele von Easterly und die einzige Frau, die für William Baldwines Kinder, jemals Muttergefühle übrig hatte, Miss Aurora, schwer erkrankt ist, muss Lane zurückkehren. Und bereits kurz nach seiner Ankunft trifft er wieder einmal auf Lizzie, die mitten in den aufwendigen Vorbereitungen zur Party des Jahres steckt, die am Tag des Charlemont Derbys, auf Easterly stattfinden wird. Lizzie will nichts mehr von ihm wissen. Zu sehr hat er sie verletzt. Doch Lane ist nun klar, er will Lizzie und setzt alles auf eine Karte um sie zurück zu gewinnen. Doch Chantal ist alles andere als begeistert, als sie erfährt, dass Lane die Scheidung will. Und dann geschehen rätselhafte Todesfälle, die die ganze Familie in Atem halten, denn sie markieren erst den Anfang des möglichen Ruins und ein weiterer verlorener Sohn der Familie, Maxwell, ist nicht auffindbar…

Als nicht Para-Fan, sind die „Black Daggers“ spurlos an mir vorbeigegangen. Doch selbstverständlich habe ich den Hype um diese Buchreihe durchaus mitbekommen und so ist der erste Teil von J. R. Wards neuer Serie, bereits mein dritter (und nun eindeutig letzter) Versuch, mit den Contemporary-Werken der Autorin warm zu werden.

Im Fokus der neuen Reihe steht eine Familie, die unermesslich reich und mächtig ist. Das Geld und Macht, eine liebevolle Kindheit nicht aufwiegen können, müssen besonders die Kinder recht früh und auf die harte Tour lernen, denn ihr Vater William Baldwine ist ein tyrannischer Psychopath, der besonders Edward gegenüber sehr streng ist und nicht davor zurückschreckt, die Kinder blutig zu prügeln. Die Geschichte wird aus der Sicht aller Kinder vorangetrieben, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Es ist eine Mischung aus Familiensaga und Liebesroman- allerdings kam ich mit J. R. Wards plakativ wirkendem Schreibstil hier so gar nicht zurecht.

Die Story wirkt auf mich stellenweise so reißerisch geschrieben, wie ein Boulevardblättchen. Ein Skandal, ein Todesfall jagt den Nächsten- überhaupt geschieht innerhalb einer Woche so viel bei den Bradfords/Baldwines, dass es irgendwann nur noch unglaubwürdig wirkt. Und leider fehlte mir auch der Zugang zu den Hauptfiguren. Lane mag zwar stets seine Liebe zu Lizzie beteuern; doch seine Handlungsweisen, womit ich mich vor allem auf seine Geheimnistuerei beziehe, sprachen ein anders Bild. Vertrauen zu dem Menschen, den man liebt zu haben, sieht einfach anders aus. Auch Gin, das verwöhnte „Luder“, mag zwar sicherlich mehr Facetten aufweisen und in den weiteren Teilen erwachsen werden, dennoch erschien sie mir in Bourbon Kings so unsympathisch, dass mich ihr weiterer Werdegang so gar nicht interessiert. Der einzige, wirklich interessante Akteur in dieser neuen Reihe ist Edward, der vom Schicksal so schwer gebeutelt wurde. Ab etwa der Mitte des Romans entwickelt sich nebenher dann auch noch ein Crime-Plot, der der Story mehr Fahrt und Spannung verleiht und natürlich wartet am Ende des Romans auch ein gewaltiger Cliffhanger auf die Leser. Dennoch, ich möchte mich an dieser Stelle lieber ausklinken, weil ich einfach einsehen muss, dass J. R. Wards Romane scheinbar nichts für mich sind, so leid es mir auch tut, denn selbst die Liebesgeschichten in diesem Band konnten mich nicht berühren.

Fazit: Geschmäcker sind halt verschieden- Typische Category Romance in Überlänge- Reißerisch wirkende Familiensaga a la „Reich und Schön“, „Denver Clan“ oder „Dallas“. Wer ein Faible dafür hat, wird hier voll auf seine Kosten kommen und es wird durchaus auch zwischenzeitlich spannend. Ich hatte allerdings auf mehr Tiefgang gehofft.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Viel Lärm um Nichts- Intrigenreicher Roman, doch leider recht spannungsarm und zäh umgesetzt.

Little Secrets - Lügen unter Freunden
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Die unterschiedlichsten Charaktere, treffen in einem idyllischen Strandhaus in Venice Beach zusammen, um dort für eine Weile zusammen zu wohnen. Streng genommen sind sie noch minderjährig, doch dank einer ...

Die unterschiedlichsten Charaktere, treffen in einem idyllischen Strandhaus in Venice Beach zusammen, um dort für eine Weile zusammen zu wohnen. Streng genommen sind sie noch minderjährig, doch dank einer Gesetzesklausel konnten sich Maya, Grace, Candace, Paolo, Lucy und John-Michael vor dem Gesetz für mündig erklären lassen und können nun allein für ihren Unterhalt aufkommen. Während Candace ihre Karriere als Schauspielerin vorantreiben möchte, ist Grace nur als Begleiterin ihrer Halbschwester mitgekommen. Doch ganz uneigennützig ist sie dabei nicht, denn so kann sie einen Häftling, der wegen Mordes im Todestrakt eines nicht mehr allzu weit entfernt liegenden Gefängnisses sitzt, regelmäßig besuchen, der ihr am Herzen liegt. Lucy, die eingefleischte Musikerin, soll hauptsächlich ihren schulischen Werdegang verfolgen, doch nachdem ihre Youtube Videos der Renner werden, gerät sie ins Grübeln, was ihr wirklich wichtig ist. Paolo ist ein guter Tennisspieler und gibt den Reichen und Schönen Unterricht. Dabei kommt es nicht allzu selten vor, dass sich ältere Frauen für ihn interessieren, doch Paolo hat nur Augen für Lucy und bemerkt nicht, dass Grace sich heimlich in ihn verliebt hat. John-Michael, ein guter Freund von Lucy und nun ebenfalls Mitbewohner in der Strand WG, hat dagegen kürzlich seinen Vater verloren. Eines Tages gerät er jedoch ins Visier der Ermittler, die plötzlich von einem Mord ausgehen und glauben, dass John Michael seinen Vater ermordet hat. Dieser beteuert aber seine Unschuld. Und fern von Venice Beach, streckt eine unbekannte Frau ihre Fühler aus, schleust sogar jemanden in die WG ein, der ihr Neuigkeiten über die Jungs und Mädchen berichten soll…

Ehrlich gesagt hatte ich geglaubt, dass hinter M.G. Reyes Young Adult „Little Secrets- Lügen unter Freunden“, ein spannender Krimi stecken würde, doch leider lag ich mit meiner Vermutung völlig falsch. Zwar haben sämtliche Protagonisten in diesem Roman durchaus ihre Geheimnisse und es gilt nebenher einen Mord aufzuklären, doch leider plätschert die Handlung nur langsam vor sich hin. Die Akteure werden zwar vorgestellt; zudem beleuchtet die Autorin dann auch was ihre Figuren antreibt, doch kratzt sie dabei nur an der Oberfläche und selbst die vielen Dialoge der Figuren miteinander, bleiben zumeist beim recht oberflächlich gehaltenen Small Talk, so dass ich mich ziemlich durch diesen Roman gequält habe. Mir fehlte einfach der rote Faden; irgendwie weiß man nicht, was die Autorin hier bezwecken wollte. Die Story bildet einen Intrigenreigen, wenn auch nicht ganz so boshaft gestrickt, wie man ihn aus 90er Jahre TV-Serien wie zum Beispiel „Melrose Place“ kennt, doch waren die Figuren für mich leider nicht facettenreich genug konzipiert, um mich ans Buch fesseln zu können. Zudem konnte ich mir das ein oder andere Geheimnis, dass der Protagonist/die Protagonistin, mit sich herum trägt, schon im Vorfeld zusammenreimen, so dass für mich leider keinerlei Spannung beim Lesen aufkam. Zugegeben, ich mag rein vom Alter her vielleicht nicht mehr zur Zielgruppe der Young Adult Leser gehören, doch glaube ich in diesem Fall, dass mein Alter keinen Einfluss auf meine Leseeindrücke hatte, da es der Geschichte meiner Meinung nach, einfach am gewissen Etwas fehlte. Durch das relativ offene Ende vermute ich zwar, dass es noch eine Fortsetzung geben wird, doch mein Interesse daran konnte dieser Roman leider nicht wecken, so leid es mir für die Autorin und ihren Roman auch tut.