Cover-Bild Lacroix und die Toten vom Pont Neuf
Band 1 der Reihe "Ein Fall für Lacroix"
17,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Kampa Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 24.06.2019
  • ISBN: 9783311125006
Alex Lépic

Lacroix und die Toten vom Pont Neuf

Sein erster Fall
Kaum zurück aus dem Urlaub, erreicht Lacroix ein Anruf: Unter dem Pont Neuf wurde ein toter Clochard gefunden. Obwohl der Kommissar und seine Kollegen die folgenden Nächte am Ufer der Seine verbringen, können sie nicht verhindern, dass zwei weitere Männer ermordet werden. Drei Tote in drei Nächten, allen wurde brutal die Kehle durchgeschnitten. Keine Zeugen, keine Angehörigen, die Clochards sind die Vergessenen der Stadt. Ein gefundenes Fressen für die Presse, die überzeugt ist, dass ein Serienmörder sein Unwesen treibt. Vor dreißig Jahren gab es einen vergleichbaren Fall, und der Täter wurde nie gefasst. Lacroix treibt noch etwas anderes um: Alles fing an mit einem schlechten Scherz eines übermütigen Kollegen, der über Lacroix' altmodischen Kleidungsstil, seinen Hut und seinen Mantel gespottet hat. Und jetzt sieht sogar die Presse in Lacroix den »neuen Maigret«. Lacroix' Frau lächelt über das Unbehagen, das der Spitzname ihrem Mann bereitet. Und der Kommissar? Der steckt sich erst mal eine Pfeife an …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.08.2019

Ein gelungener Debütroman

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Das Buch ist mir mit seinem roten Cover und dem gleichfarbigen Buchschnitt sofort ins Auge gefallen - Paris ist immer eine (literarische) Reise wert und ein neuer Kommissar, der an Maigret erinnert, klang ...

Das Buch ist mir mit seinem roten Cover und dem gleichfarbigen Buchschnitt sofort ins Auge gefallen - Paris ist immer eine (literarische) Reise wert und ein neuer Kommissar, der an Maigret erinnert, klang auch spannend! Ich wurde dann von diesem Debütroman auch nicht enttäuscht: ein sehr geradliniger Krimi mit einem spannenden Fall, ohne viel Chichi dafür Parisflair ohne Ende (man merkt dass der Autor die große alte Stadt an der Seine nicht nur von Internetstraßenkarten kennt).
Auch die Balance zwischen Kommissargeschichte und Krimihandlung ist sehr ausgewogen, so dass nichts über- bzw. untererzählt wird.
Ein tolles Buch, ich freue mich auf den nächsten Fall (und bin gespannt ob die Coverfarbgestaltung dann wechselt oder so bleibt).
Ich finde übrigens Hardcover toll, die ohne Schutzumschlag auskommen, weil das Hardcover selbst mit der Titelei geprägt ist. Einzig ein Lesebändchen hätte ich bei dem Preis noch schön gefunden.

Veröffentlicht am 24.07.2019

Unter der Brücke Pont Neuf im Zentrum Paris'

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Einerseits wurden mit diesem Roman meine Erwartungen voll erfüllt, andererseits wurde ich sogar überrascht, weil sie weit übertroffen wurden. Als ich Kenntnis von diesem Buch erhielt und den Klappentext ...

Einerseits wurden mit diesem Roman meine Erwartungen voll erfüllt, andererseits wurde ich sogar überrascht, weil sie weit übertroffen wurden. Als ich Kenntnis von diesem Buch erhielt und den Klappentext gelesen hatte, hatte ich einen in Paris spielenden Kriminalroman erwartet und gehofft, dass ich neben der Spannung von einigen Straßenzügen lesen würde, die schon von meinen Füßen getreten wurden. Dass es weit mehr wurde, ist dem Kampa Verlag zu verdanken.

Unter der Brücke Pont Neuf im Zentrum Paris' wird ein Obdachloser tot aufgefunden. Arg zugerichtet war ihm die Kehle durchgeschnitten worden. Sofort werden Kommissar Lacroix und sein Team an einen Fall von vor 30 Jahren erinnert. Damals waren drei Obdachlose an drei Tagen hintereinander mit durchschnittener Kehle aufgefunden worden. Der Täter wurde nie gefasst. Doch beim ersten gegenwärtigen Opfer wird noch an einen Zusammenhang gezweifelt. Vierundzwanzig Stunden später sieht das schon ganz anders aus. Und am dritten Tag ist das Team fast überzeugt von einem Zusammenhang mit dem alten Fall.

Was macht diesen Roman nun so besonders? Zunächst ist er eine Hommage an die Romanfigur Maigret von Georges Simenon. Wie dieser trägt auch Lacroix Mantel, Hut und Pfeife. Er wird von seinen Kollegen als Maigret auf den Arm genommen - was ihn ärgert. Und er geht in dieselben Bistros wie Maigret - auch wenn sie heute anders heißen.

Schreibstil ist ruhig und bedächtig, es wird ermittelt und nicht actionreich durch die Straßen gejagt. Spannend bleibt der Krimi bis zum Schluss da man als Leser gedanklich jeder falschen Spur folgt wie Commissaire Lacroix. Sein Team besteht aus einer Polizistin und einem Polizisten. Er mag beide, trotz deren Ansichten, weil er auf ihre Loyalität, Zuverlässigkeit und Professionalität zählen kann. Ob der Roman von einem Mann oder einer Frau geschrieben wurde, ist schlecht zu beurteilen, denn der Name "Alex" gibt beides her. Ansonsten ist nichts bekannt. Höchstens, dass er oder sie ein ausgesprochener Kenner von Paris ist. Denkbar wäre natürlich, dass der Roman aus dem Verlag selbst kommt, denn dort sitzen die besten Maigret-Kenner. Und wer einen echten Maigret lesen möchte, sollte mal ins Programm des Verlages schauen.

Ich habe mich im Roman sehr heimisch gefühlt, das Lesen kam einem Besuch in Paris gleich. Deshalb ist er für Paris- und/oder Krimiliebhaber einfach ein Muss.


© Detlef Knut, Düsseldorf 2019

Veröffentlicht am 16.11.2019

Lacroix - ein würdiger Nachfolger von Kommissar Maigret

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REZENSION – „Maigret, Telefon für Sie.“ Gleich der erste Satz in dem kürzlich im Kampa-Verlag veröffentlichten Roman „Lacroix und die Toten vom Pont Neuf“, dem Krimidebüt eines geheimnisvollen, unter dem ...

REZENSION – „Maigret, Telefon für Sie.“ Gleich der erste Satz in dem kürzlich im Kampa-Verlag veröffentlichten Roman „Lacroix und die Toten vom Pont Neuf“, dem Krimidebüt eines geheimnisvollen, unter dem Pseudonym Alex Lépic schreibenden deutschen Schriftstellers (39), zeigt uns, womit wir es zu tun haben: Der augenzwinkernde Krimi ist eine Verbeugung vor Georges Simenon (1903-1989) und dessen Figur Kommissar Maigret. Held des aktuellen Romans ist Commissaire Lacroix, der „beste Kommissar von Paris“, doch in seinen altmodischen Marotten und seinem Äußeren dem literarischen Vorgänger zum Verwechseln ähnlich. Kein Wunder also, dass die Lehrerin einer Schulklasse vor dem ebenfalls im Kommissariat untergebrachten Polizeimuseum im fünften Arrondissement am linken Seineufer diesen Kommissar in Hut und Mantel und Pfeife im Mund anstarrt, als er mit seinem Mitarbeiter Paganelli das Gebäude verlässt. Paganelli, schlagfertig wie so oft, nutzt ihr Staunen: „Schauen Sie ruhig hin, das ist er. Direkt aus dem Museum: unser Commissaire Maigret. Wir müssen ihn uns kurz für eine Ermittlung ausleihen. Aber keine Sorge, wir bringen das wichtigste Exponat nachher wieder zurück.“ Jetzt wissen wir es: Lacroix ist der neue Maigret!
Gerade aus dem Urlaub zurück, wird Lacroix vom Vorgesetzten mit der Aufklärung eines Mordfalles beauftragt: „Ein toter Clochard. Und um das Klischee vollständig zu bedienen: Er liegt unter dem Pont Neuf.“ Autor Alex Lépic scheut sich also nicht, selbst von Klischees zu sprechen, von denen er in seinem Roman reichlich Gebrauch macht. Doch was in anderen Romanen stört, nimmt man hier in Erinnerung an die Maigret-Klassiker gern an. Es gibt sogar gleich drei Tote in drei Nächten, alle ermordet unter den Brücken der Seine. Schnell erinnert sich die Pariser Öffentlichkeit an eine vergleichbare Mordserie vor 30 Jahren. Lacroix versucht nun wie sein „Vorbild“ mit Intuition und Menschenkenntnis die Mordfälle aufzuklären, was ihm binnen weniger Tage natürlich gelingt.
Fast scheint es, als arbeite Lacroix nur selten im Kommissariat. Ständig begleiten wir ihn, wenn nicht direkt im Außeneinsatz, bei seinen Spaziergängen in der Altstadt auf den Boulevards, am Ufer der Seine oder bei seinen regelmäßigen Abstechern in Brasserien und Cafés, vor allem in sein Stammbistro „Chai de l’Abbaye“. Hier trifft sich Lacroix nicht nur täglich mit Freunden oder sogar zum Gespräch mit Zeugen. Hier nimmt er auch wichtige Anrufe entgegen oder telefoniert selbst. Denn Lacroix verabscheut Handys und die modernen Technologien. Kollegen, sogar sein Vorgesetzter und seine Ehefrau kennen seinen Tagesrhythmus und rufen, wenn sie ihm Wichtiges mitzuteilen haben, kurzerhand im „Chai“ an, weshalb sich dessen Wirtin Yvonne nicht selten und nur scheinbar widerwillig wie seine Sekretärin fühlt. Doch sie hilft ihm gern, ist sie doch seine Vertraute, akzeptiert seine schrulligen Gewohnheiten, weiß genau, wann Lacroix etwas zu essen wünscht oder seine Ruhe braucht, um über den aktuellen Fall zu grübeln.
Mit „Lacroix und die Toten vom Pont Neuf“ ist dem Kampa-Verlag ein lesenswerter Überraschungscoup gelungen, der nahtlos an jene Maigret-Klassiker anschließt, die vom Verlag gerade in neuer Übersetzung herausgegeben werden. Wir dürfen deshalb schon auf „Lacroix und der Bäcker von Saint-Germain“ gespannt sein, den zweiten Band der Lacroix-Reihe, der für März angekündigt ist.