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Veröffentlicht am 24.07.2019

Eindrucksvoller Auftakt der Hebammen-Saga

Aufbruch in ein neues Leben
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Aufbruch in ein neues Leben beginnt im Sommer 1917, der Krieg bestimmt schon seit Jahren das Leben der Menschen und sie sind das Kriegsgeschehen und seine negativen Auswirkungen auf ihr persönliches Leben ...

Aufbruch in ein neues Leben beginnt im Sommer 1917, der Krieg bestimmt schon seit Jahren das Leben der Menschen und sie sind das Kriegsgeschehen und seine negativen Auswirkungen auf ihr persönliches Leben überdrüssig. Unverblümt und eindringlich schildert Linda Winterberg die Zustände zur Zeit des Ersten Weltkrieges, den allgegenwärtigen Tod, die Armut, den Hunger, das alltägliche Leid der einfachen Menschen und den Wunsch nach Frieden. Trotz vieler negativer Aspekte, lässt sich die Geschichte dank des leichten und flüssigen Schreibstils der Autorin angenehm und recht flott lesen.
Neben einigen Rückschlägen erleben die drei Hauptcharaktere Luise, Edith und Margot auch viele positive Momente. Sie finden einander und gewinnen die Freundschaft, erfahren darüber hinaus auch pure Lebensfreude, Glück und Liebe.

Geburten, die immer Augenblicke purer Glückseligkeit sind, kommen oft vor und sind kurz geschildert, aber bis auf das Geschlecht des Neugeborenen ändert sich kaum etwas. Hier hätte ich mir mehr Variation gewünscht und dass etwas mehr auf den Stand der damaligen Medizin eingegangen wäre. Über den Ablauf der Ausbildung zur Hebamme hätte ich mir ebenfalls mehr Details gewünscht. Welches Wissen wurde z. B. in den Vorlesungen vermittelt?

Die drei symmpathischen, immer netten und hilfsbereiten Protagonisten Luise, Edith und Margot kommen aus sehr verschiedenen Lebensumständen, sind mir aber im Charakter etwas zu ähnlich. Zudem haben sie keine Schwächen, Ecken oder Kanten, die ihren Charaktern mehr Tiefe verliehen hätte.

Fazit

Trotz kleiner Schwächen, habe ich das Buch gerne gelesen und gespannt Luises, Ediths und Margots Leben verfolgt. Die erschreckenden Lebensumstände aufgrund des Krieges hat die Autorin gut in die Handlung eingebaut und auf anschauliche und einfühlsame Weise dargestellt. Ich freue mich schon auf die weiteren Bände (Jahre der Veränderung & Schicksalhafte Zeiten) der Hebammen-Saga.

Veröffentlicht am 06.07.2019

Komplexer Fall

R.I.P.
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„R.I.P.“ ist nach „DNA“ und „SOG“ der dritte Fall für Kommissar Huldar und Psychologin Freyja. Bereits auf der ersten Seite ist es spannend und sorgt für Gänsehaut, da man hautnah mitbekommt, wie der Täter ...

„R.I.P.“ ist nach „DNA“ und „SOG“ der dritte Fall für Kommissar Huldar und Psychologin Freyja. Bereits auf der ersten Seite ist es spannend und sorgt für Gänsehaut, da man hautnah mitbekommt, wie der Täter die Jugendliche auf brutale Weise tötet. Die Ermittlungen bauen sich nur langsam auf. Vor allem zu Beginn gibt es kaum Spuren. Man hat recht früh eine Ahnung, wohin es geht, aber das ganze Ausmaß wird erst zum Schluss deutlich. Der Fall ist komplex und die einzelnen Hinweise fügen sich am Ende zu einem verständlichen Bild zusammen. Das Buch zeigt, wie schrecklich und wie schön das Leben sein kann und wie eine Entscheidung ein Leben komplett verändern kann.

Auch wenn der Fall im Vordergrund steht, nimmt sie die Autorin Zeit, auf das Leben von Huldar und Freyja einzugehen. Die Psychologin hat private Probleme, die ihr sehr zu schaffen machen. So ganz habe ich nicht verstanden, wieso sie nach etwas Anderem strebt, obwohl sie schon das tut, was sie glücklich macht. Huldar hat mit seiner Vorgesetzten zu kämpfen, die nicht gut auf ihn zu sprechen ist. Da dies der dritte Band der beiden Ermittler ist, haben die zwei eine Vorgeschichte. Man muss diese nicht kennen, da einige Dinge kurz und knapp angesprochen werden. Die Andeutungen haben Lust auf mehr gemacht, weshalb ich die beiden Vorgänger lesen möchte. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass in diesem Krimi nur Figuren vorkommen, die auf der Schattenseite des Lebens stehen, große Schwierigkeiten und kaum etwas Positives in ihrem Leben haben.

Fazit
Der Thriller zeichnet sich durch ein düsteres Setting, Charaktere mit großen Problemen, einer sich langsam aufbauenden aber komplexen Ermittlung und einem guten Ende aus.

Veröffentlicht am 03.07.2019

Leben unter der Glaskuppel

Die Terranauten
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Inhalt
T.C. Boyles Buch Die Terranauten basiert auf einer wahren Geschichte. In Arizona wollen Wissenschaftler das Leben in einem geschlossenen Ökosystem nachbilden. Vier Männer und vier Frauen werden ...

Inhalt
T.C. Boyles Buch Die Terranauten basiert auf einer wahren Geschichte. In Arizona wollen Wissenschaftler das Leben in einem geschlossenen Ökosystem nachbilden. Vier Männer und vier Frauen werden für zwei Jahre unter einer Glaskuppel eingesperrt, denn in dieser Zeit darf nichts hinein- aber auch nichts hinausgelangen, sonst wäre das Experiment gescheitert.

Meine Meinung
Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven Dawn Chapmans, Ramsay Roothoorps und Linda Ryus im Stil eines Berichtes erzählt. Da Dawn und Ramsay unter der Glaskuppel leben und Linda außerhalb bleibt, aber am Projekt weiterarbeitet, erfährt der Leser zum einen was unter der Kuppel vorgeht und zum anderen, was außerhalb der Glaskuppel passiert. Man erfährt einige interessante Details zur autarken Versorgung der acht Terranauten, trotzdem liegt der Fokus der Geschichte auf dem Leben und den Beziehungen der acht und von Linda. Letztere ist mir unsympathisch, da sie über fast alles meckert und jammert und sich und Dawn als Freunde bezeichnet, sie aber immer eifersüchtig und neidisch auf sie ist, da Dawn unter der Glaskuppel ist und sie nicht. Dabei hat Linda die Chance, nach den zwei Jahren als Terranautin drinnen zu leben.

Das Buch stellt eine Situation unter der Kuppel dar, aus der die Terranauten nicht fliehen können und beschreibt ein kompliziertes Beziehungsgeflecht zwischen den Terranauten untereinander sowie mit den Verantwortlichen außerhalb. Das und die Ungewissheit, ob die acht die zwei Jahre überstehen, ohne die Schleuse zur Außenwelt öffnen zu müssen, macht das Buch sehr spannend und lässt einen auch dank dem sehr angenehm und schnell zu lesenden Schreibstil von Boyle hindurchfliegen.

Das große Aber kommt zum Ende, denn es gibt keines! Das Buch hört sehr abrupt auf.

Fazit
Sehr schönes Buch über die Beziehungen zwischen den Menschen, das leider viel zu schnell vorbei war und bedauerlicherweise einen sehr abrupten Schluss hat.

Veröffentlicht am 03.07.2019

Toller Neuseelandroman

Der rote Mond von Kaikoura
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Inhalt
1887: Lilian macht sich mit ihrem Großvater Georg auf die Reise nach Neuseeland, denn sie wollen eine Sternwarte errichten. Doch dort haben die beiden auch mit Schwierigkeiten zu kämpfen, denn nicht ...

Inhalt
1887: Lilian macht sich mit ihrem Großvater Georg auf die Reise nach Neuseeland, denn sie wollen eine Sternwarte errichten. Doch dort haben die beiden auch mit Schwierigkeiten zu kämpfen, denn nicht jeder ist der Sternwarte gegenüber positiv eingestellt und eine ehrgeizige und eigenstände junge Frau ist in Neuseeland die Seltenheit.

Meine Meinung
Die Atmosphäre in Der rote Mond von Kaikoura ist eher ruhig, die Geschichte ist aber trotzdem interessant und spannend. Lilian ist eine selbstbewusste Frau, obwohl zur damaligen Zeit Frauen nur Heirateten und Kinder bekommen haben. Dadurch hat sie es nicht immer leicht. Lilian ist bei ihrem Großvater Georg aufgewachsen, da ihre Eltern früh gestorben sind. Deshalb haben die beiden eine enge Beziehung zueinander. Mir sind die beiden Charaktere sympathisch. Man fiebert mit ihnen beim Bau der Sternwarte mit und hofft, dass alles reibungslos klappen wird. Einige Bewohner des Ortes stehen dem Bau sehr skeptisch gegenüber und halten Georg für einen Spinner. Zudem ist der Leser gespannt, was es mit dem Versprechen auf sich hat, das Georg vor langer Zeit abgegeben hat. Vor allem zum Ende des Buches gibt es einige überaschende Wendungen.

Durch Anne Laureens einfachen Schreibstil ist die Geschichte flüssig zu lesen. Nebenbei erfährt man einiges über das Leben zur damaligen Zeit in Neuseeland und über dessen Ureinwohner, die Maori.

Fazit
Eine interessante und kurzweilige Geschichte mit sympathischen Charakteren über die Astronomie und die Stellung der Frau Ende des neunzehnten Jahrhunderts in Neuseeland.

Veröffentlicht am 03.07.2019

Spannender Spionagethriller

Die Nadel
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Inhalt
Ein Spion, bekannt unter dem Namen „Die Nadel“, verschafft den Deutschen geheime Informationen aus England. Dabei ist er immer auf der Hut, um nicht entdeckt zu werden. 1944 macht der Spion Henry ...

Inhalt
Ein Spion, bekannt unter dem Namen „Die Nadel“, verschafft den Deutschen geheime Informationen aus England. Dabei ist er immer auf der Hut, um nicht entdeckt zu werden. 1944 macht der Spion Henry Faber eine wichtige Entdeckung: Im Süden Englands seht eine riesige Armee, die aus Pappe und Holz gebaut ist. Aus der Luft ist sie täuschend echt und führt die Deutschen in die Irre, da sie eine Landung der Alliierten in Calais anstatt wie geplant in der Normandie suggeriert. Henry Faber macht sich auf den gefährlichen Weg nach Deutschland, um seine Entdeckung Hitler mitzuteilen, da sie den Ausgang des Krieges beeinflussen kann.

Meine Meinung
Die Geschichte wird aus verschiedenen Sichtweisen erzählt. Zum einen natürlich aus der Sicht des Spions Henry Faber, bekannt als „Die Nadel“. Sehr schön erfährt man hier, wie das Leben eines Spiones ist. Henry Faber spielt immer eine Rolle, um nicht aufzufliegen. Dabei geht er sehr überlegt vor und ist sehr vorsichtig, weshalb er besser ist als andere deutsche Spione in England. Wird er entdeckt oder besteht auch nur der Verdacht, tötet er die betreffenden Personen.
Zum anderen gibt es auch die Sicht der zwei Agenten Godliman und Bloggs, die deutsche Spione in England aufdecken wollen. Sie kommen auf Henrys Spur und versuchen ihn zu fassen, bevor er die wichtige Information über die Täuschung der Engländer an Hitler weitergeben kann.

Zudem gibt es zu Beginn ein paar Kapitel aus Sicht einer Frau, Lucy, die aber erst später wieder eine Rolle spielen wird, und gegen Ende des Buches einige Kapitel, die Besprechungen Hitlers mit einigen Generälen erzählen, was für mich nicht hätte sein müssen. Ich fand es schwer, diese zu lesen.
Zu diesem Buch kann man nicht viel sagen, nur, dass es wahnsinnig spannend ist. Und das durchgehend. Man taucht zunächst in Henrys Welt mit seinen aufgebauten Identitäten ein. Als er das Täuschungsmanöver der Briten entdeckt, beginnt seine gefährliche Reise nach Deutschland. Diese ist an sich schon sehr spannend und es wird noch nervenaufreibender, weil man die beiden englischen Agenten dabei begleitet, wie sie Faber fangen wollen und den Stand ihrer Ermittlungen und Vermutungen erfährt. Am Ende des Buches steigt die Spannung noch weiter an, als es zum großen Schowdown kommt.

Fazit
Ein unglaublich spannender Thriller über den Spion „Die Nadel“ zur Zeit des zweiten Weltkrieges.