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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.07.2019

Nette Story, aber der Vorgänger war besser

Kissed
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Alex Flinn - Kissed

Johnny, der in dem Schusterladen eines angesehenen Hotels arbeitet, muss für den Unterhalt sorgen. Sein Vater ist vor vielen, vielen Jahren verschwunden und seine Mutter glaubt noch ...

Alex Flinn - Kissed

Johnny, der in dem Schusterladen eines angesehenen Hotels arbeitet, muss für den Unterhalt sorgen. Sein Vater ist vor vielen, vielen Jahren verschwunden und seine Mutter glaubt noch immer, dass dieser irgendwann zurück kommt.
In seiner Freizeit entwirft Johnny Schuhe und träumt davon ein großer Designer zu werden. Er sieht sich fast am Ziel, als Prinzessin Victoriana mit einem kaputten Schuh in seiner Werkstatt steht. Leider ist dies nur ein Vorwand, denn Johnny soll ihren Bruder finden und retten, der von einer bösen Hexe in einen Frosch verwandelt wurde.
Nach einiger Überzeugungsarbeit macht er sich auf dem Weg, nur um festzustellen, dass es weit mehr als verwunschene Tiere, Riesen, giftige Skorpione und Hexen gibt.


Simon Jäger hat auch diesem Hörspiel von Alex Flinn seine Stimme geliehen. Rasant, action- und temporeich erzählt er die Geschichte von Johnny, der auf der Suche nach dem Prinzen Phillipe jede Menge Aufgaben erfüllen muss und sich einmal quer durch die bekannte Märchenwelt reist. Unterhaltsam, mit genau der richtigen Balance aus Spannung und Humor weiß der Synchronsprecher sein Publikum zu fesseln.
Er gibt den Charakteren das "gewisse Etwas" und lässt sie dadurch lebendiger und authentischer erscheinen.

Im Gegensatz zu "Beastley" hat mir dieses Hörspiel von der Story her nicht ganz so gut gefallen, da es zum einen rasanter ist, aber irgendwie auch oberflächlicher bleibt. Hier werden neben dem Froschkönig noch weitere Märchen in Angriff genommen.
Die Vielzahl der Figuren macht das Ganze etwas unübersichtlich, obwohl die Geschichte zu keiner Zeit langatmig ist. Story und Synchronsprecher machen einen guten Job, aber in vielen Dingen wird die Geschichte überspitzt und übertrieben dargestellt.
Schauplätze und Figuren sind anschaulich beschrieben. Facettenreich werden die unterschiedlichsten Charaktere ins Szene gesetzt, egal ob es ein goldener Singvogel, eine Hexe und deren Sohn, die etwas eigensinnige Prinzessin Victoriana ist, oder der Schusterjunge Johnny und seine beste Freundin Meg ist.
Meg mochte ich sehr gerne, bodenständig und hilfsbereit, mutig und vielleicht auch ein klein wenig dominant steht sie Johnny später zur Seite, damit er die Prüfungen bestehen kann.
Johnny hat es mir nicht immer leicht gemacht, seine Skepsis ist nachvollziehbar auf der einen Seite, auf der anderen Seite ist er der verträumte etwas verhuschte Junge, der nach Großem strebt.
Kurzum: Es ist eine nette Geschichte, doch der Übergang von Märchen zur Gegenwart ist hier nicht so gut geglückt wie in "Beastley", das mir deutlich besser gefallen hat.

Simon Jäger hat aber seinen Job hervorragend gemacht und die Synchronisierung erhält von mir 5 Punkte, die Story allerdings nur 3.

Das Cover passt zur Story und ist nett anzusehen.

Fazit: Nette Story, aber der Vorgänger war besser. 4 Sterne.

Veröffentlicht am 06.07.2019

Für einen Thriller hätte es durchaus spannender sein können

Something in the Water – Im Sog des Verbrechens
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Catherine Steadman - Something in the water

Erin liebt ihren Mann. Abgöttisch. Es gibt nichts wichtigeres für sie. Nicht mal ihren Job. Als Mark ihr endlich den langersehnten Heiratsantrag macht und die ...

Catherine Steadman - Something in the water

Erin liebt ihren Mann. Abgöttisch. Es gibt nichts wichtigeres für sie. Nicht mal ihren Job. Als Mark ihr endlich den langersehnten Heiratsantrag macht und die Hochzeitsglocken klingen, könnte nichts perfekter sein. Doch Mark, der in einer Bank arbeitet, hat seinen Job verloren, die Hochzeit muss kleiner ausfallen aber die geplanten Flitterwochen in Bora Bora wollen sie dennoch antreten.
Als sie einen Ausflug machen um zu tauchen, finden sie eine geheimnisvolle Tasche. Noch können sie nicht ahnen, dass der Inhalt sie in Schwierigkeiten bringen wird. Ein USB-Stick, eine Pistole, ein Telefon, ein Haufen Bargeld und Diamanten könnten alle Probleme der frisch angetrauten Eheleute lösen... doch irgendjemanden gehört all dies und will es sicherlich zurück...

Diesen Thriller habe ich als Hörbuch von Osterwold audio Verlag auf 2 mp3 CD´s gehört. Die Gesamtdauer beträgt ca. 682 Minuten und wird von Tanja Fornaro eingesprochen.

Die Handlung beginnt fesselnd und spannend, verliert aber im Verlaufe der Zeit immer wieder die Spannung und wird eher langatmig und zäh, da Erin, aus deren Sicht die Geschichte in der ich-Perspektive erzählt, immer wieder abschweift. Ich bin froh, die Hörbuchversion gehört zu haben, denn ich bin mir sicher, dass ich das Buch öfter hätte zur Seite legen müssen.
An und für sich wird die Geschichte schon gut erzählt, zumindest der Teil, der in der Gegenwart spielt. Die Vergangenheit ist ein langsames „herantasten“ an die Charaktere. Erin erzählt viel von ihrem Mann Mark, den sie über alles liebt und wie sie sich kennen gelernt haben, dazu kommt, dass Mark scheinbar hoch in den Himmel gelobt wird, von allen und jedem. Ein richtiger Überflieger. Mir konnte er zu keiner Zeit sympathisch werden, ich will nicht sagen er blieb blass, aber wirklich lebendig erschien er mir auch nicht. Schnell wird dem aufmerksamen Leser/Hörer klar, dass er eigentlich ein absolut egoistischer Mensch ist, und die Liebe nicht auf gleiche Weise erwidert, wie Erin es sich wünscht. Distanziert und streckenweise gemein und manipulativ habe ich ihn von Anfang an erlebt.
Erin dagegen scheint oft einfach nur naiv. Sie ist ihm hörig, obwohl er die Fehler macht, entschuldigt sie sich dauernd, was nur eine Facette von ihr ist. Deswegen ist es auch so absolut unglaubhaft, dass sie plötzlich ein Verbrechergenie sein soll und alle Unwegbarkeiten aus dem Weg räumt. Klar, es ist ein fiktiver Roman, aber diese zwei Seiten, die Erin von sich zeigt, passen für mich einfach nicht zusammen.
Dazu kommt ihr Job als Dokumentarfilmerin, wo sie drei Inhaftierte für ihren Film interwievt. So wirklich scheint die Geschichte nicht hereinzupassen, aber im Großen und Ganzen werden alle Fragen im Verlaufe des Hörbuches geklärt.
Die Handlungsorte sind gut beschrieben, die konnte ich mir zu jeder Zeit vorstellen, auch wenn ich mir an anderen Stellen ebenfalls mehr Klarheit gewünscht hätte, denn einige Charaktere blieben einfach blass.
Ich denke, dass Hörbuch hätte man gut und gerne 200 Minuten kürzen und die Handlung damit straffen können, dann wäre sicherlich auch die Spannung erhalten geblieben und ich hätte nicht bereits am Ende vergessen, was eigentlich die ach so schlimme Katastrophe in ihrer Vergangenheit war, aber auch die schien jetzt nicht so wirklich wichtig für die Geschichte.
Vieles wirkte konstruiert, ein Großteil war vorhersehbar, natürlich werden auch hier wieder die gängigen Klischees erfüllt, vielleicht hätten es ein oder zwei weniger sein können, damit die Geschichte besser herüber kommt. Der Thriller hat nicht wirklich den typischen thrill-Flair, weil einfach so viel unspektakuläres passiert, was so gar nicht zur Handlung passen will.
Und das Finale? Ja... ohne zu viel zu verraten, aber so naiv kann Erin eigentlich nicht gewesen sein, und da ist der „Groschen wohl in Pfennige“ gefallen.

Der Klappentext gefiel mir gut, die Hörprobe gefiel mir gut, aber letztendlich konnte mich der Thriller einfach nicht so recht überzeugen. Aber es war auch nicht die schlechteste Story, die ich jemals gehört oder gelesen habe und eins muss man ganz klar sagen: Tanja Fornaro hat die Story halbwegs gerettet. Ich mag die Stimme der Synchronsprecherin. Sie hat die Geschichte lebendig gehalten, hat den Charakteren eine individuelle Note verpasst. Durch ihre temporeiche und stimmungsvolle Erzählung hat sich immer wieder, trotz der ausschweifenden Geschichte, Spannung aufgebaut und sie hat die Atmosphäre gut rüber bringen können. Aber dennoch konnte die Sprecherin auch nur mit dem Arbeiten, was ihr zur Verfügung stand.
Es ist schade, hier hätte ich mir einfach mehr gewünscht.

Das Cover ist ein netter Blickfang, aus der Sicht von einem Boot aufgenommen und man sieht das aufgewühlte Meer.

Fazit: Für einen Thriller hätte es durchaus spannender sein können, der Plot war gut gewählt, die Umsetzung leider nicht ganz so gut. Knappe 3 Sterne.

Veröffentlicht am 26.06.2019

solide Fortsetzung, die mich aber nicht komplett überzeugen konnte. Hier wäre “weniger mehr” gewesen.

Wild Souls - Mit dir für immer
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TM Frazier – Wild Souls, Mit dir für immer

Sawyer kann es immer noch nicht fassen: ihre totgeglaubte Mutter lebt und der verhasste Richard ist überhaupt nicht ihr Vater. Das sieht der jedoch anders und ...

TM Frazier – Wild Souls, Mit dir für immer

Sawyer kann es immer noch nicht fassen: ihre totgeglaubte Mutter lebt und der verhasste Richard ist überhaupt nicht ihr Vater. Das sieht der jedoch anders und nutzt seine Gemeinde und die Möglichkeit der Wanderkirche um einen Sommer in Outskirts zu predigen. Natürlich will er sich seine Tochter wiederholen, hat er doch andere Absichten mit ihr und was noch schlimmer ist, ihm ist jedes Mittel recht.
Unterdessen macht sich Sawyer Sorgen um ihre Mutter, die an einer posttraumatischen Belastungsstörung leidet und auch wenn ihr die wenigen klaren Momente helfen, einiges besser zu verstehen wünscht sie sich nichts mehr, als das ihre Mutter wieder gesund wird.
Finn steht ihr die ganze Zeit zur Seite und er weiß, dass er Sawyer nie wieder gehen lassen will.

„Wild Souls, Mit dir für immer“ fängt dort an, wo „Wild Hearts, Kein Blick zurück” aufhört. Von daher empfehle ich den Vorgänger gelesen zu haben, um besser in die Geschichte hineinzufinden.
Der Schreibstil ist angenehm locker und modern. Die Story lässt sich gut lesen und wird trotz diverser Kleinigkeiten schnell zu einem Pageturner. Im Großen und Ganzen finde ich die Fortsetzung deutlich schwächer als den Vorgänger, aber zumindest werden fast alle ausstehenden Fragen beantwortet.
Ich will gar nicht mal sagen, dass das Buch schlecht war, doch insgesamt blieb es mir zu oberflächlich und zu klischeehaft.
Die nachfolgende Rezension könnte ein paar Spoiler enthalten.

Die Handlung ist auch hier emotional, voll knisternder Leidenschaft, ein wenig Humor und ein bisschen Crime. Die erotische Anziehung zwischen Sawyer und Finn steht hier im Fokus. Die erotischen Szenen wirken wenig detailliert und hier kommt auch schon der erste Kritikpunkt, Finn hält wohl so gar nichts von einem Vorspiel. Diese Inbesitznahme läuft fast immer nach dem gleichen Prinzip (Achtung Spoiler) sie ist feucht und willig, er kommt sofort zum Akt. Hier fehlte mir eindeutig die Zärtlichkeit oder das er Rücksicht auf ihre Vergangenheit nimmt. Ja, ich glaube schon, dass er sie liebt, dass er sie beschützen will, aber er benimmt sich wie ein Trottel. Netterweise gibt es ein Gespräch mit seinem Vater, der ihn ein wenig zurechtstutzt, was mir gut gefallen hat. Immerhin ist der Autorin aufgefallen, dass das jetzt alles nicht so ganz toll war. Und dann gibt es noch den “Dirty Talk” der eigentlich so gar keiner ist, und der überhaupt nicht zu Sawyer und Finn passt. Bei der anderen Reihe von TM Frazier (King) passte das ja, aber hier wirkt es teilweise echt fehl am Platz.
Sawyer ist immer noch liebenswert und auch wenn sie mir stellenweise echt zu naiv ist, mag ich sie sehr gerne. Sie versucht ihr neues Leben anzunehmen, macht sich Sorgen um ihre Mutter, hat (zu Recht) Angst vor Richard und sie liebt Finn. Sie entwickelt sich in den zwei Büchern, wird zu einer stärkeren jungen Frau und als es hart auf hart kommt, beschützt sie die, die sie liebt und entwickelt übermenschliche Kräfte.
Natürlich ist auch wieder Critter, Miller und Josh dabei, die der Geschichte den richtigen Schwung verleihen.
Allerdings wirkte die Geschichte ab der Hälfte deutlich inszenierter, ich weiß, es ist eine fiktive Story, aber mal ehrlich, hier wäre der Spruch “Weniger ist mehr” angebracht gewesen. Ein Klischee nach dem anderen erfüllt sich (ups nach drei Monaten wird dann mal die Frage nach der Verhütung gestellt) und hinterher hat Sawyer auch noch eine Geisterscheinung? Natürlich gibt es dann auch noch diverse von Richard geplante Anschläge und … lest einfach selbst. Meines Erachtens hätte das nicht sein müssen.
Auch das Finale war jetzt nicht wirklich atemberaubend, aber zumindest sind fast alle Fragen geklärt und die Autorin findet einen würdigen Abschluss. Ich bin mir nicht sicher, ob ich tatsächlich weitere Geschichten aus Outskirts lesen werde (obwohl Josh und Miller interessieren mich doch), aber ich habe mich trotz allem recht gut unterhalten gefühlt.
Die Handlungsorte sind gut beschrieben, sodass ich mir alles bildlich vorstellen und noch besser in die Geschichte hinein konnte.

Wie schon geschrieben, für mich persönlich schwächelt der zweite Teil, hätte man dem ersten Buch 150 Seiten mehr verpasst, die Story etwas gestrafft und das zweite Buch weggelassen, wäre es für mich auch okay gewesen. Aber es ist wie es ist, und von daher kann ich leider nicht mehr als drei Sterne geben. Es ist eine solide Fortsetzung und um einen Abschluss zu bekommen, empfehle ich auch dieses Buch, allerdings konnte es mich nicht restlos überzeugen.

Das Cover ist passt zum ersten Teil und gefällt mir gut.

Fazit: solide Fortsetzung, die mich aber nicht komplett überzeugen konnte. Hier wäre “weniger mehr” gewesen. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 15.06.2019

gefiel mir deutlich besser als der erste Band, allerdings nicht zu vergleichen mit anderen Büchern der Autorin.

Lotus House - Sanfte Hingabe (Die Lotus House-Serie 2)
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Audrey Carlan – Lotus House, 2, Sanfte Hingabe

Amber schwärmt seit zwei Jahren von Dash und jetzt bietet sich endlich die Gelegenheit ihn besser kennen zu lernen. Er leitet Tantra-Paar-Kurse im Lotus ...

Audrey Carlan – Lotus House, 2, Sanfte Hingabe

Amber schwärmt seit zwei Jahren von Dash und jetzt bietet sich endlich die Gelegenheit ihn besser kennen zu lernen. Er leitet Tantra-Paar-Kurse im Lotus House und um Amber mit ihrem Medizinstudium zu helfen, stellt er sie kurzerhand als seine Assistentin ein.
Doch da gibt es ein kleines Problem: Amber ist streng gläubig und will sich für die Ehe aufsparen. Dash hingegen weiß sehr schnell, dass Amber „die Eine“ ist und er sie unbedingt haben muss, allerdings hält er von der Ehe nichts, denn in seinem Umfeld hat er immer wieder Ehen zerbrechen sehen. Können die beiden sich näher kommen ohne Ambers Gelübde zu brechen?

„Sanfte Hingabe“ ist der zweite Teil der Lotus House Reihe von Audrey Carlan und kann, genau wie „Lustvolles Erwachen“ eigenständig gelesen werden. Im Fokus steht hier Yoga und natürlich Ambers Glaube. Mir hat der erste Band nicht sonderlich gut gefallen, aber da ich schon weitere Reihen der Autorin gelesen habe, habe ich mir gedacht, ich probiere es mit dem Folgeroman der Reihe, da es immer mal ein Buch gibt, was den persönlichen Geschmack nicht ganz trifft.
Ja, ich empfand ihn angenehmer als den Vorgänger aber hier ist immer noch Luft nach oben. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich die Reihe fortsetze, oder ob ich es mit dieser Reihe einfach sein lasse.
Tantra im allgemeinen hat mich fasziniert, zu jedem Anfang des Kapitels gibt es eine kleine Einleitung/Pose des Yogas. Dazu gibt es in jedem Kapitel jeweils die Sicht von Amber und Dash im Wechsel.
Der Erzählstil ist modern und locker, manche Wortwahl kommt etwas derb und vulgär herrüber, die Bezeichnungen für männliche oder weibliche Genitalien sind hin und wieder geschmacklos und die erotischen Abenteuer (ja, die gibt es, wenn auch nicht bis zur Vollendung) sind teilweise überzogen und etwas übertrieben dargestellt. Nun gut, es ist ein fiktiver Roman und deswegen lege ich auch fünf weibliche Orgasmen direkt hintereinander in wenigen Minuten nicht auf die Goldwaage. Sätze wie „Sie ritt mein Gesicht wie ein Jockey, der sein Pferd im rasenden Galpp der Ziellinie entgegen treibt“ haben mir ein wenig die Lust am Lesen geraubt, obwohl die Autorin auch in ihren anderen Büchern kein Blatt vor dem Mund nimmt.
Die Charaktere wirken lebendig ausgearbeitet. Obwohl ich Amber größtenteils sympathisch fand und jeder glauben soll, woran er glauben möchte, empfand ich sie als Heuchlerin. Einerseits tut sie so fromm, will sich aufsparen, andererseits ist sie bereits bei den ersten sexuellen Erkundungen der Profi im B.J. Für mich passten diese zwei Seiten überhaupt nicht zusammen, klar kann ich, während ich mit nem Mann bei der Sache bin, auch noch in jedem dritten Satz ein Gebet mit einbringen (okay, das ist vielleicht ein klein wenig übertrieben), aber macht das die Person glaubwürdiger? Ich würde sagen, dass soll jeder für sich selbst entscheiden. Die Geschichte um den Vater von Amber hätte etwas interessanter gestaltet werden können, hier war mir das einfach zu platt, so nach dem Motto „Hey hier bin ich, ich hatte ja keine Ahnung!“, trotzdem fand ich die Idee gut.
Dash war mir sympathisch, ist sehr erfahren was auf seine Tantra-Erfahrung zurück zu führen ist und weil er sich bereits ausgetobt hat. Im Bett ist er dominant, achtet aber auf seine Frau und wird schnell eifersüchtig. Seine Figur war facettenreich und ein angenehmer Charakter, weil er sagt was er denkt. Natürlich macht auch er Fehler, aber er versucht es auch gleich wieder gerade zu biegen.
Landon gefiel mir sehr gut. Der junge Mann hat Potenzial für ein eigenes Buch, ich würde mich freuen, recht bald wieder von ihm etwas zu lesen.
Die Schauplätze sind zumeist gut ausgearbeitet, insbesondere das Lotus House, sodass ich mir alles vorstellen konnte.
Mit „Calendar Girl“ oder „Dream Maker“ ist die neue Reihe nicht vergleichbar, doch wer die Kombination Yoga und Erotik mag, die etwas langsamere Gangart, das Spirituelle, der wird an der Lotus House-Reihe Freude haben. Mir persönlich gibt die Reihe nur wenig, obwohl ich die Autorin ansonsten toll finde.

Auch hier gibt es wieder ein florales Cover, das hohen Wiedererkennungswert zu den Audrey Carlan-Büchern und insbesondere der Lotus House-Reihe hat.

Fazit: gefiel mir deutlich besser als der erste Band, allerdings nicht zu vergleichen mit anderen Büchern der Autorin. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 13.06.2019

solider Krimi, der mich bis auf ein paar Kleinigkeiten gut unterhalten konnte

Unbarmherzig (Ein Gina-Angelucci-Krimi 2)
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Inge Löhnig – Unbarmherzig

Eigentlich wollte Ella nur den Kopf frei bekommen, in dem der Verlust ihres Ehemannes und Geldsorgen schwirren, als sie zufällig bei einer Radtour über menschliche Knochen in ...

Inge Löhnig – Unbarmherzig

Eigentlich wollte Ella nur den Kopf frei bekommen, in dem der Verlust ihres Ehemannes und Geldsorgen schwirren, als sie zufällig bei einer Radtour über menschliche Knochen in einer Kiesgrube stolpert. Noch kann Ella nicht ahnen, dass sie damit eine Reihe Ereignisse in Gang setzt, die vor über 70 Jahren ihren Anfang nahmen.
Gina hat nach der Babypause wieder ihren ersten Tag in der Abteilung „Ungeklärte Altfälle“. Während sie viel lieber den Knochenfund in der Kiesgrube bearbeiten möchte, werden ihr andere Fälle zugeteilt. Als sich allerdings die Presse darauf einschiesst, dass keine Ermittlungen aufgenommen wurden, erhält Gina und ihr Kollege Holger den Fall doch noch. Allerdings werden ihr von höchster Stelle Steine in den Weg gelegt und die Puzzleteile müssen mühsam zusammen gesucht werden.
Während Gina sich um die Ermittlungsarbeit kümmert, kümmert sich ihr Ehemann Tino um die gemeinsame Tochter Chiara, denn nun ist er in der Elternzeit. Als ihnen auffällt, dass sie von einer Frau verfolgt werden, wendet sich Tino an seine Kollegen bei der Polizei. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den beiden Vorfällen?

Ich kenne bereits ein paar Bücher der Autorin und war auf ihr neuestes Werk neugierig, da mir die Leseprobe gut gefallen hat.
Der Schreibstil ist modern, die Erzählart überwiegend flüssig aber oft sehr detailliert, die Kapitel sind angenehm kurz. Der Kriminalroman baut schnell die Spannung auf, die aber leider nicht durchgängig gehalten wird. Immer wieder gibt es kleinere Wiederholungen der Handlung oder Situationen (Es wurde sehr oft wiederholt, dass Ella ihren Mann liebt und vermisst, ebenso wurde immer wieder die Fehde der Familie Anger und Schattenhofer angesprochen, auch das Gina gegen Windmühlen kämpfen muss, weil ihr Steine bei den Ermittlungen in den Weg geworfen werden,...), oder ausschweifende, detaillierte Beschreibungen der Handlung, die dann leider meinen Lesefluss etwas gestört haben und die Spannung abfallen ließen. Ebenso werden einige Handlungsstränge eröffnet, die sich hinterher verlaufen, wahrscheinlich um den Leser auf eine falsche Fährte zu locken. Ebenso bleiben einige Fragen ungeklärt oder bereiten vielleicht schon auf den nächsten Roman vor.

Nicht falsch verstehen, „Unbarmherzig“ ist ein solider Krimi, der fesseln kann, aber mir persönlich war er streckenweise etwas zu langatmig, dazu kam die politische Seite, die zwar interessant ist, aber dennoch gefühlt in jedem dritten Krimi verarbeitet wird.
Es gab einige Überraschungen, es gab Irrwege und der Fokus liegt eigentlich auf einem Familiendrama, das noch bis heute andauert. Ein Hauptaugenmerk liegt auf das Jahr 1944, mitten in Kriegszeiten, wo die Zwangsarbeiterin Kairi lebt und arbeitet. Das auch hier natürlich das Augenmerk auf die politische Situation liegt, war zu erwarten. Auch in der Gegenwart wird die „rechte Gesinnung“ etwas vordergründig behandelt, was dazu führt, das Gina angefeindet oder sogar in ihren Ermittlungen behindert wird.
Die Charaktere wurden detailliert und facettenreich beschrieben. Ich konnte mir sämtliche Figuren gut vorstellen, aber bis auf Tino, den ich bereits aus anderen Büchern kenne und den ich immer noch sympathisch und authentisch finde, konnte mich nur noch Gina von sich überzeugen, die tough und klug an die Arbeit geht, aber ihrem Mann scheinbar nur wenig zu traut. Wirklich sympathisch ist sie mir nicht geworden, aber sie ist eine Frau mit Charakter und als Polizistin beweist sie Wille, Mut und Schlagfertigkeit.
Holger, der in diesem Buch kaum präsent war, ist zwar ein Sympathieträger, aber er kam meiner Meinung diesmal viel zu kurz.
Die Streitigkeiten zwischen der Familie Anger und Schattenhofer zieht sich über Jahrzehnte hinweg und machen einen Großteil des Buches aus, auch hier gibt es ständige Wiederholungen der Twistigkeiten und natürlich fing alles mal mit einem Mann an, was aber eher nebensächlich ist.

Die Handlungsorte sind gut beschrieben, wirken anschaulich und ich konnte mir Altbruck, die Tatorte und die Umgebung sehr gut vorstellen.

Es tut mir leid, keine positivere Rezension schreiben zu können, aber manchmal stimmt die Chemie zwischen Leser und Buch nicht so ganz. Das heißt aber nicht, dass das Buch schlecht ist, es hat einen guten Unterhaltungswert und wer Bücher mit Schwerpunkt auf historische Begebenheiten gut findet, wird auch diesen Krimi gerne lesen.

Das Cover ist genretypisch, der See hat jetzt nicht wirklich etwas mit dem Inhalt zu tun, ist aber ein Blickfang.

Fazit: solider Krimi, der mich bis auf ein paar Kleinigkeiten gut unterhalten konnte. 3 Sterne.