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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.11.2019

Unaufgeregt und dennoch berührend

Kein Teil der Welt
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Die Zeugen Jehovas, in deren Gemeinschaft die Protagonistin in diesem Roman aufwächst, sind mir nur am Rande bekannt. Natürlich haben sie auch schon an meiner Haustür geklingelt und ich kenne ihre bunten ...

Die Zeugen Jehovas, in deren Gemeinschaft die Protagonistin in diesem Roman aufwächst, sind mir nur am Rande bekannt. Natürlich haben sie auch schon an meiner Haustür geklingelt und ich kenne ihre bunten Heftchen. Ich bin auch schon paar Mal an einem Königreichsaal in meiner Nachbarschaft vorbeigegangen. Aus meiner Sicht umgab die Zeugen immer etwas Geheimnisvolles, aber auch naives. Aber wirklich beschäftigt habe ich mich mit ihnen nie. Umso mehr hat mich dieser Roman interessiert.
Im Mittelpunkt des Romans steht eine Freundschaft zwischen zwei Mädchen. Die Geschichte wird aus Esthers Sicht erzählt. Etwas Schreckliches muss passiert sein, denn sie hat ihre beste Freundin Sulamith verloren. Was genau passiert ist, bleibt bis zum Schluss im trüben, dass erzeugt auch eine Grundspannung.
Unaufgeregt erzählt die Autorin den Alltag als Kind in der Gemeinschaft der Jehova. Für Esther, die als Jehova aufwächst ist es normal kein Geburtstag, Weihnachten, Ostern zu feiern. Als Kind hinterfragt sie es nicht, fühlt aber dennoch die Ausgeschlossenheit, sei es im Kindergarten oder in der Schule. Sie weiß, sie ist anders als die Mehrheit der Gesellschaft. Umso mehr klammert sie sich an Sulamith, die mit ihrer Mutter neu zu ihrer Gemeinschaft dazu kommt. Aber Sulamith zweifelt und hinterfragt, das trennt sie von der Gemeinschaft, aber auch von Esther.
Das Leben von Esther und Sulamith wird in Rückblicken erzählt, die Zeitebenen wechseln immer wieder. Aber ich bin gut zurechtgekommen. Esthers Gedanken und Gefühle sind gut, wenn auch nicht zu emotional beschrieben. Ich konnte mich in sie hineinversetzen und ihre Entscheidungen gut nachvollziehen. Der Schreibstil der Autorin gefiel mir sehr gut, ihre Nüchternheit und das sie nie abwertend geschrieben. Sie beschreibt ohne erhobenen Zeigefinger. Es ist in erster Linie eine Growing up Geschichte mit Hintergrund der Zeugen Jehovas. Ich habe dennoch viel über die religiöse Gemeinschaft gelernt, nicht so viel über den theologischen Hintergrund, sondern das praktische Leben mit diesem Glauben. Bewundernswert finde ich die starke Gemeinschaft dahinter, negativ die Intoleranz gegenüber Andersgläubigen.
Ein Roman der unaufgeregt das Leben eines Mädchens in der Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas erzählt. Mich hat der Roman sehr berührt und ich kann ihn uneingeschränkt weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 28.10.2019

Spannend und schön illustriert

Kiesel, die Elfe - Libellenreiten für Anfänger
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Ich kenne die Autorin bereits von einer Vielzahl von Jugendromanen, die ich sehr gerne lese. Nun freue ich mich sehr gemeinsam mit meiner 6 jährigen Tochter eine andere Seite der Autorin Nina Blazon kennenzulernen. ...

Ich kenne die Autorin bereits von einer Vielzahl von Jugendromanen, die ich sehr gerne lese. Nun freue ich mich sehr gemeinsam mit meiner 6 jährigen Tochter eine andere Seite der Autorin Nina Blazon kennenzulernen.
Schon das Cover hat uns beide angesprochen mit den Blumenranken und den Protagonistinnen darauf. Auch der Innenband ist ähnlich farbenfroh. Zu sehen das Reich der Elfe Kiesel. Es ist bei Zeichnungen viel Liebe ins Detail gesteckt wurden, immer wieder entdeckten wir neue Dinge in der Zeichnung.
Auch wenn wir den ersten Band nicht kennen, sind die wir gut in die Geschichte hineingekommen. Nur an einer Stelle fragte meine Tochter etwas, was wohl im ersten Band geschehen ist. Kiesel ist eine sehr abenteuerlustige Elfe, das gefiel mir sehr. Die Geschichte um sie und die neuen Elfen ist wirklich spannend, auch ich fieberte mit. Dazu gibt es immer wieder schöne Illustrationen, die zum Teil die ganze Buchseite einnehmen.
Für mich ein rundum gelungenes Kinderbuch, bei dem alles stimmt: kindgerechter Schreibstil, tolle Illustrationen, eine sympathische Protagonistin und eine spannungsgeladene Geschichte. Das wird sicherlich nicht unser letztes Buch von Kiesel sein.

Veröffentlicht am 27.09.2019

Freche Ponys

Die Haferhorde - Vorlesegeschichten mit Schoko und Keks
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Dieses Buch habe ich gemeinsam mit meiner 6-jährigen Tochter gelesen, weshalb ihre Meinung hier auch einfließt. Es ist unser erstes Buch der Haferhordenreihe. Ich muss sagen, dass Cover hat mich erst einmal ...

Dieses Buch habe ich gemeinsam mit meiner 6-jährigen Tochter gelesen, weshalb ihre Meinung hier auch einfließt. Es ist unser erstes Buch der Haferhordenreihe. Ich muss sagen, dass Cover hat mich erst einmal nicht angesprochen, für mich ist es etwas chaotisch und der Zeichenstil erinnert mich eher an einen Comic. Meine Tochter dagegen war gleich begeistert und sie meinte sofort wie süß die Ponys sind. Und der Leuchtturm zeigt ihr, es spielt am Meer.
Das Buch ist in einzelne Geschichten aufgeteilt, die man gut unabhängig voneinander lesen kann. Auch wenn wie die verschiedenen Charaktere vorher noch nicht kannten, kamen wir gut rein. Das lag vor allem daran, dass nochmal alle gut vorgestellt werden. Im Mittelpunkt stehen natürlich die zwei Ponys Schoko und Keks. Die keine gewöhnlichen Ponys in meinen Augen sind, sondern besonders freche Ponys, die einiges anstellen. Dabei lernen sie aber auch, nicht immer mit dem Kopf durch die Wand ist der beste Weg und das wichtigste überhaupt sind Freunde, die einen zur Seite stehen.
Die Geschichten sind sehr locker erzählt, es gibt tolle neue Wortschöpfungen, über die meine Tochter und ich schmunzeln mussten. Es gibt immer Action, bei der Haferhorde wird es nicht langweilig. Meine Tochter ist ganz begeistert von Schoko und möchte jetzt weitere Bände haben. Die Zeichnungen sind sehr süß. Mir hat vor allem gefallen, dass es sich sehr abwechselt, manchmal großformatige Bilder, dann wieder nur kleine Details neben dem Text. Aber es gibt immer etwas zu sehen.
Uns hat das Buch beide begeistert und es eignet sich sehr gut, in die Welt der Haferhorde hinein zu schnuppern. Das ist sicher nicht unsere letzte Begegnung mit Schoko und seinen Freunden.

Veröffentlicht am 20.09.2019

Schönes Gute-Nacht Buch

Die kleine Spinne Widerlich sagt Gute Nacht (Pappbilderbuch)
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Dies ist mein erstes Buch, welches ich aus der Reihe der süßen Spinne gelesen habe und es wird auch nicht mein letztes sein.
Trotz des Namens ist die kleine Spinne Widerlich eine süße Kleine mit einer ...

Dies ist mein erstes Buch, welches ich aus der Reihe der süßen Spinne gelesen habe und es wird auch nicht mein letztes sein.
Trotz des Namens ist die kleine Spinne Widerlich eine süße Kleine mit einer interessanten Familie. Die kleine Spinne möchte bevor sie ins Bett geht, noch schnell schauen, was die einzelnen Mitglieder ihrer Familie machen. Sie besucht sie und sagt ihnen Gute Nacht. Am Ende wird sie dann selbst ins Bett gebracht.
Meinem 2-jährigen Sohn hat das Buch sehr gut gefallen, er wollte es mehrere Abende hintereinander immer wieder vorgelesen haben. Mir hat das Buch auch sehr gefallen. Besonders die lustigen Namen der Spinnen haben mich zum Schmunzeln gebracht. Dass die die kurzen Texte in Reimform sind, fand ich sehr praktisch zum Vorlesen und auch inhaltlich waren die kurzen Texte sehr schön. Die Illustrationen sind gelungen. Die Bilder sind übersichtlich, aber dennoch gibt es viel zu entdecken. Meinem Sohn gefiel vor allem, dass die Spinne ein kleines Hasenkuscheltier hat, was sie überall hin mitnimmt.
Ich möchte jetzt unbedingt noch weitere Pappbilderbücher der Reihe, denn uns hat das Buch auf ganzer Linie überzeugt.

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  • Spaß
Veröffentlicht am 25.07.2019

Überraschend und spannend

Der Blütenjäger: Thriller
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Dies ist nun der vierte Teil der Reihe um die Ermittlerin Laura Kern. Auch wenn es eine Reihe ist, sind die einzelnen Fälle abgeschlossen und man kann diese auch unabhängig voneinander lesen. Nur bei der ...

Dies ist nun der vierte Teil der Reihe um die Ermittlerin Laura Kern. Auch wenn es eine Reihe ist, sind die einzelnen Fälle abgeschlossen und man kann diese auch unabhängig voneinander lesen. Nur bei der Entwicklung des Privatlebens der Ermittlerin ist es sinnvoll, die Bücher nacheinander zu lesen.
Wie auch in den vorhergehenden Thrillern darf man gleich zu Beginn Zeuge eines Mordes sein und mit den Augen des Opfers den Tod erleben. Der Täter bringt junge Frauen nicht nur im abgeschiedenen Wald um, er jagt sie und genießt die Jagd. Laura Kern und ihr Team tappen im Dunkeln, obwohl die Zeit rennt, dass nächste Opfer kommt schon bald. Daneben gibt es einen Handlungsstrang, der in der Vergangenheit spielt. Ein Mädchen wurde getötet und ihr älterer Bruder, der einzige Zeuge, kann sich an nichts erinnern. Wie diese beiden Handlungsstränge nun zusammenhängen, erfährt man erst zum Schluss, nachdem man von den verschiedensten Wendungen überrascht wurde. Denn das ist eine große Stärke der Autorin: die Überraschung und Unversehrbarkeit der Handlung und auch der Charaktere.
Durch den Wechsel der Handlungsstränge, die gut aufeinander aufgebaut sind und straffe Handlung bleibt der Spannungsbogen konstant hoch. Besonders im letzten Drittel geht es Schlag auf Schlag und ich konnte das Buch kaum beiseitelegen. Die Protagonistin Laura ist nicht perfekt und hat ihre Kanten, was sie menschlich macht. Auch ihr Privatleben findet Raum, aber rückt nie in den Vordergrund, was mir persönlich sehr gefällt. Der Fall ist und bleibt der Mittelpunkt.
Der Thriller hat wieder alles was ein Thriller braucht. Einen interessanten Fall, überraschende Wendungen, eine realistische Ermittlerin und ein unvorhergesehenes Ende. Ich kann diesen Roman, wie auch die Vorgängerbände nur empfehlen, ich wurde sehr gut unterhalten.