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Veröffentlicht am 27.07.2019

Absolut super

Die One-Pot-Challenge
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Ich habe dieses Kochbuch für meinen Bruder gekauft, der ein absoluter Kochmuffel ist. Und wenn er begeistert ist, dann heißt das schon was.

Ich selbst konnte mir unter der One-Pot-Challenge gar nichts ...

Ich habe dieses Kochbuch für meinen Bruder gekauft, der ein absoluter Kochmuffel ist. Und wenn er begeistert ist, dann heißt das schon was.

Ich selbst konnte mir unter der One-Pot-Challenge gar nichts vorstellen. Drei Köchen, Sandra Schumann, Sarah Schocke und Martin Kintrup bekommen die Aufgabe ein neues Rezept zu kreieren, bei dem die Zutaten feststehen und jeder mit seinem „Pot“ entweder Topf, Pfanne und Blech loslegen kann. Aus 20 Zutaten werden hier 60 leckere Menüs. Wie ich finde grandios. Dass es dann einen Juror gibt, in diesem Fall Schauspieler, Moderator und Food-Tester Jumbo Schreiner, ist auch für ein Kochbuch aussergewöhnlich. Aber hier kann sich natürich jeder, der die Gerichte nachkocht, sein eigenes Urteil bilden.

Mich fasziniert, was man mit einfachen Zutaten und einem Schuss Kreativität alles Leckeres zaubern kann. Der Auberginen-Eintopf mit roten Linsen ist eine Schau und mein absolutes Lieblingsrezept. Aber auch den anderen wird sich mein Bruder widmen und ich bin eingeladen.

Ein interessanter Wettbewerb, der bei mir und bei meinem Bruder sehr gut angekommen ist. Ein mal etwas anderes Kochbuch mit einer hohen Kreativität, witzig aufgemacht. Die Fotos alleine machen schon Lust auf kochen und vor allem essen.

Nicht nur zum selber ausprobieren – auch als Geschenk etwas Besonderes.

Veröffentlicht am 23.07.2019

Sehr guter Auftakt für den KRAKEN

Die Stille des Todes
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2016 - Vitoria im Baskenland: Bei den Renovierungsarbeiten an der Kathedrale finden die Arbeiter zwei junge nackte Menschen auf dem Boden der Krypta liegend vor. So, wie sie arrangiert wurden, lässt die ...

2016 - Vitoria im Baskenland: Bei den Renovierungsarbeiten an der Kathedrale finden die Arbeiter zwei junge nackte Menschen auf dem Boden der Krypta liegend vor. So, wie sie arrangiert wurden, lässt die Zurschaustellung sofort an eine Mordserie von vor 20 Jahren denken. Aber der damals verurteilet angesehene Archäologe Tasio Ortiz de Zarate sitzt in Zaballa im Hochsicherheitstrakt und wartet nach 20 Jahren auf seinen baldigen Hafturlaub.
Inspector, Profilingexperte und Fallanalytiker Unai Lὁpez de Ayala genannt KRAKEN und seine Kollegin und beste Freundin Inspectora Estibaliz „Esti“ Gauna, spezialisiert auf die Analyse der Opfer, gehen beide gerne Wege neben der Legalität bzw. neben dem Gesetz. Sie suchen nach dem neuen Täter bzw. versuchen neue Morde zu verhindern. Kein leichtes Unterfangen.
In einem weiteren Handlungsstrang aus dem Jahr 1069 lerne ich Blanca Díaz de Antoñana und den Gynäkologen Álvaro Urbina kennen.


Durch die verschiedenen Handlungsstränge, bei denen ich erst zum Schluss dahinter komme, wie sie alle zusammen hängen, steigt die Spannung hoch und bleibt auch oben.
Nachdem ich mich an die spanischen Namen und Orte gewöhnt hatte, ging es mit dem Lesen leicht und flüssig vorwärts. Die intensive Beschäftigung mit dem Seelen- und Gefühlsleben von Unai lässt die Seiten nur so durch meine Finger gleiten. In der Mitte hat die Geschichte zwar ein paar Längen, was aber der Geschichte insgesamt nicht geschadet hat.
Eva Garcia Sáenz stellt mir auch die anderen Personen sehr menschlich und nahbar vor. Ich hatte schnell ein intensives Verhältnis mit einigen von ihnen. Dass ich die Inspectoren auch privat etwas näher kennenlerne gefällt mir sehr gut. Wobei Unais 94jähriger Opa sofort mein Herz erobert hat.

Ich erfahre so ganz nebenbei einiges über die Jahrhunderte alte Stadtgeschichte, über Bräuche und Feste in der Region. Immer wieder eingefügt spanische Worte oder Satzteile, sorgen bei dem Thriller noch mehr für das lokale Flair.

Die einzelnen Kapitel sind mit Orts- und Datumsangaben überschrieben, wodurch ich einen noch besseren Überblick über das Geschehen habe und alles besser gedanklich einsortieren kann.

Neben der ausführlichen Danksagung werden mir im Anschluss an den Thriller viele der hier agierenden Personen vorgestellt. Im Glossar erfahre ich Ausführlicheres von Orten und Namen, denen ich in der Geschichte begegnet bin. Überhaupt hat es mir gut gefallen, dass ich viele Informationen rund um das Baskenland bekomme. Einem Landstrich, mit dem ich mich bisher nur sehr wenig bzw. garnicht beschäftigt habe. Hier aber bekomme ich richtig Lust, diese Gegend auf meine Reiseliste zu setzen. In allem lese ich auch die Liebe der Autorin zu ihrem Land.

Ich habe einen packenden Thriller gelesen, der mich mit einem etwas ungewöhnlichen Prolog und interessanten Personen sofort gefesselt hat. Dass ich dabei noch einiges über das Baskenland erfahren habe, ist ein interessanter Nebeneffekt.
Ein Buch, dem ich meine Leseempfehlung gebe!

Veröffentlicht am 22.07.2019

Spannendes Debüt mit interessanten Protagonisten

Dein ist die Schuld
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Elena Goldschmied, 17, liegt unter dem Kruzifix des katholischen Gymnasiums Sebastianum in Kufstein. Tot. Die Gerichtsmedizin stellt keine unnatürliche Todesfolge fest. Also Selbstmord? Daran wollen Inspektorin ...

Elena Goldschmied, 17, liegt unter dem Kruzifix des katholischen Gymnasiums Sebastianum in Kufstein. Tot. Die Gerichtsmedizin stellt keine unnatürliche Todesfolge fest. Also Selbstmord? Daran wollen Inspektorin Dorothea Keusch und ihr Kollege Chefinspektor Konstantin Schmitt von der Mordkommission nicht glauben. Vor allem, weil die Einstellung der Ermittlungen von ganz oben ziemlich schnell kommt. Allem Ärger zum Trotz macht sich Dorothea auf die Suche nach Zeugen und Spuren. Und wird immer wieder hart mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert.



Wow, was für ein Ende. Was für eine Auflösung.

Es geht um Freundschaft, Vertrauen, Liebe, Demütigungen, um Verstrickungen in die rechtsradikale Szene, um Mobbing, um den Missbrauch an Schülern, um Drogen, um Zukunft, Erinnerungen und Vergangenheit und um die Suche nach der Wahrheit, nicht nur in diesem Kriminalfall.

Obwohl es hier sehr viele Personen gibt, hatte ich durch die eindringlichen, eindrucksvollen Beschreibungen bei ihren Auftritten keine Probleme sie einzuordnen. Alle haben ihre Stärken und Schwächen, ihre Ecken und Kanten und kommen sehr menschlich und glaubwürdig rüber.
Besonders gut gefällt mir natürlich die Inspektorin Dorothea Keusch. Mit ihrer offenen, verletzlichen, zielstrebigen, sympathischen Art hat sie sich schnell in mein Herz geschlichen. Mir gefällt, wie sie Fragen stelle, jeder noch so kleinen Spur nachjagt und sich auch von Tiefschlägen nicht verunsichern lässt.
Genau so wie Chefinspektor Konstantin Schmitt, dem sie sich ganz langsam annähert. Ich kann mir vorstellen, dass die Beiden zusammen noch einige Fälle klären könnten.

Durch die eingängigen Beschreibungen der Örtlichkeiten in Kufstein habe ich mich sofort sehr wohl und hineingezogen gefühlt in einen Kriminalfall, der es in sich hat. Spannung baut sich langsam auf, drängt sich aber nicht in den Vordergrund, ist aber immer da. Dass es auch fast kein Blutvergießen und kaum harte Szenen gibt, kommt meinem Lesegeschmack sehr entgegen.

Ich bin gerne dabei, wenn Dorothea vielleicht doch noch eine Stelle in der Abteilung Leib und Leben bei der Kripo Innsbruck besetzen wird.
Maria Höfle – ein Name, den ich mir merken werde - hat mir einen gut durchdachten, gut nachvollziehbaren Krimi mit einer sympathischen Inspektorin vorgelegt, der mir einige spannende Lesestunden geschenkt hat.

Veröffentlicht am 20.07.2019

Schön, dass Max Raintaler wieder ermittelt

Monacomord
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München: Eine junge Frau soll in den Isarauen von ihrem Mann erschlagen worden sein. Oder war es doch ein tödlicher Unfall? Die Münchner Kripo ist gnadenlos unterbesetzt und so wird Exkommissar und heute ...

München: Eine junge Frau soll in den Isarauen von ihrem Mann erschlagen worden sein. Oder war es doch ein tödlicher Unfall? Die Münchner Kripo ist gnadenlos unterbesetzt und so wird Exkommissar und heute Privatermittler Max Raintaler von seinem ehemaligen Kollegen und Freund Franz Wurmdobler angeheuert, sich um diesen Fall zu kümmern. Doch kaum hat er den Fall übernommen, trifft die Familie ein Drama nach dem anderen. Aber auch Max gerät ins Visier eines rachsüchtigen Attentäters, der ihm, gerade aus dem Knast entlassen, nach dem Leben trachtet.


Ich war schon so oft dabei, wenn Exkommissar Max Raintaler der Kripo München ausgeholfen hat die Fälle zu klären, dass es auch in diesem Buch wie Besuch bei Freunden ist. Man kennt sich schon: Max mit seiner Monika, die eine kleine Kneipe führt; Franz und seine Sandra, die immer Dienstag und Donnerstag zum Yoga geht, Monikas Freundin Anneliese, die immer wieder gerne in der Kneipe aushilft und Josef Stirner, der schnauzbärtige Torwart vom FC Kneipenluft. Sie alle sind hier wieder mit von der Partie. Aber auch die Menschen, die ich noch nicht kenne, die mir hier begegnen hat Michael Gerwien so detailliert und farbig gezeichnet, dass ich sie mir gut vorstellen und schnell ein Bild im Kopf habe. Besonders gefällt mir der Ehemann der Toten Robert Hemmschuh. Aber nur weil er 60ger Fan ist, wie fast alle Giesinger.

Der Kriminalfall, der Max zu Beginn übernimmt, wächst sich zu mehreren Fällen aus, wobei ich lange nicht weiß, hängen die alle irgendwie zusammen oder muss ich jeden als individuellen Fall betrachten. Dadurch wird die Spannung, die von Anfang an da ist noch weiter angeschürt.

Ich fand es auch diesmal wieder toll, mit Max durch mein München zu ziehen – er mit dem Radl, ich lesenderweise ihm auf den Fersen. Die Beschreibungen der Örtlichkeiten und der Menschen, ihre Mentalität, das alles macht den Lokalkolorit aus.
Und jetzt, nachdem ich das Buch gelesen habe, weiß ich auch, warum das Buch „Monacomord“ heißt. Warum? Das findet ihr beim Lesen bitte selbst heraus.

Auch mit diesem Buch hat Michael Gerwien mich sehr gut unterhalten, mir die charakterlich verschiedensten Persönlichkeiten vorgestellt und einen Kriminalfall konstruiert, bei dem ich zum Schluss über die Auflösung erstaunt war. Sehr gut gemacht.

Veröffentlicht am 20.07.2019

Nichts ist wie es scheint

STILL ALIVE - Sie weiß, wo sie dich findet
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Elizabeth „Libby“ Hall und ihr Mann Jamie haben eine schwierige Zeit hinter sich. Da kommt der Flyer, der im Briefkasten steckt, als die Grundschullehrerin nachhause kommt, gerade recht. Da bietet ein ...

Elizabeth „Libby“ Hall und ihr Mann Jamie haben eine schwierige Zeit hinter sich. Da kommt der Flyer, der im Briefkasten steckt, als die Grundschullehrerin nachhause kommt, gerade recht. Da bietet ein Mann sein Anwesen „The Hideaway“ in Cornwall zum Tausch gegen ihre kleine schlichte Wohnung an. Da es ihnen Beiden bestimmt gut tun würde, mal aus Bath raus zukommen, nimmt Libby das Angebot an. An Cornwalls Küste angekommen gibt es plötzlich merkwürdige Dinge und Ereignisse, die die Beiden nicht einzuschätzen wissen. Passiert das alles wegen Jamie? Oder ist es eher Libbys Vergangenheit, die sie nun doch eingeholt hat?


Schon nach dem sehr kurzen Prolog weiß ich, dass hier nicht alles so sein kann, wie es mir vorgegaukelt wird. Aber ich komme auch nicht dahinter, wie das Alles wohl zusammenhängen mag. Das steigert die Spannung, die im ersten Teil noch recht flach ist, dann aber richtig Fahrt aufnimmt.

Libby mochte ich einerseits von Anfang an recht gern. Andererseits ist sie aber, wie ich finde, recht anstrengend und vor allem auch ängstlich, was ich aber im Lauf der Geschichte verstehen konnte. Da bewundere ich Jamie immer wieder, mit welch stoischer Ruhe und Gelassenheit er ihre Verdächtigungen oder Mutmaßungen über sich ergehen lässt. Mit seiner Lebensfreude und Begeisterungsfähigkeit zieht er seine Libs oder Libby, wie er Elisabeth nennt, immer wieder aus ihren düsteren Gedanken heraus.

Mir gefällt der Schreib- und Erzählstil von Claire Douglas sehr gut. Sie versteht es gekonnt, den Leser so in die Geschichte und das Leben von Libby und Jamie hinein zu ziehen, dass ich z.B. das Buch kaum mal weglegen konnte. Außerdem kommt es meinem Lesegeschmack sehr entgegen, dass es hier fast keine blutige oder grausame Szenen gibt, bei denen ich mein Kopfkino ausschalten musste.
Sowohl die Örtlichkeiten als auch die Personen finde ich sehr ausgiebig und gut vorstellbar beschrieben. So konnte ich es gut verstehen, dass Libby an dem luxuriösen Haus von Philip und Tara Heywood großen Gefallen gefunden hat.

Eine absolut spannende Geschichte mit unerwarteten Wendungen. Ich bin begeistert!