Profilbild von 3Katzenmama

3Katzenmama

Lesejury Star
offline

3Katzenmama ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit 3Katzenmama über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.08.2019

Sehr wichtiges Buch

Klartext: Impfen! - Ein Aufklärungsbuch zum Schutz unserer Gesundheit
0

In dieser schönen neuen, modernen Welt, in der ein jeder ach so aufgeklärt und ach so klug sein will und darüber hinaus stolz darüber zu sein scheint, eigene Entscheidungen treffen zu können, finde ich ...

In dieser schönen neuen, modernen Welt, in der ein jeder ach so aufgeklärt und ach so klug sein will und darüber hinaus stolz darüber zu sein scheint, eigene Entscheidungen treffen zu können, finde ich es umso trauriger, dass in einem Buch wie diesem ein Mediziner für den medizinischen Schutz durch Impfungen plädieren muss.

Zusammen mit Sven Siebert stellt Dr. med. Thomas Schmitz den Nutzen von medizinischen Errungenschaften, speziell dem Impfen, heraus. Weiterhin widerlegen die beiden gefährliche grassierende Vorurteile und stellen Fakten ins rechte Licht.
Medizinische Begrifflichkeiten werden in für Laien gut verständlich erklärt. Darüber hinaus ist der Schreibstil einfach brillant: Wissen wird hier so geschickt verpackt, dass sich die Seiten absolut locker-flockig lesen lassen.

Ich für meinen Teil habe den Impfschutz zu keiner Zeit meines Lebens infrage gestellt. Wir Kinder haben stets alle Impfungen verabreicht bekommen. Ich finde die Behauptungen, Kinder bekämen durch Impfungen zb Autismus; oder Kinder müssen zur Persönlichkeitsentwicklung die Kinderkrankheiten durchmachen, absolut haarsträubend. Impfen ist für mich alternativlos. Ich würde mir wünschen, dass es eine Impfpflicht gäbe - so habe ich bereits vor der Lektüre dieses Buches gedacht, und so denke ich jetzt nach der Lektüre auch noch - dieses Buch hat meine Haltung Pro Impfen noch verstärkt.
Durch solch beschränkte Denke wie die so manche Impfgegner an den Tag legen, nicht mal weiter zu denken und die Medizin richtiggehend zu verteufeln, kann ich für meinen Teil einfach nicht verstehen, finde ich weiterhin absolut unverantwortlich. Ich achte auf vollständigen Impfschutz - in meiner Familie wie auch bei meinen Haustieren - und da gibt es keine Alternative - Punkt.

In "Klartext Impfen!" ist der Buchtitel Programm. Ein so wichtiges Buch, das hoffentlich von einer breiten Masse gelesen wird, um der uneinsichtigen Masse der Impfgegner mit fundierten Wissenden Wind aus den Segeln nimmt und damit endlich mal einiges an hanebüchenem, gefährlichem Halbwissen zu heilen, das in den Köpfen herum wabert.

Veröffentlicht am 30.07.2019

Facettenreich, erschütternd&wundervoll zugleich

Der Gesang der Flusskrebse
0

"Der Gesang der Flusskrebse" ist das Debüt der ehemaligen Zoologin Delia Owens.

In dieser Kriminalgeschichte fällt es nicht schwer, dass man die Protagonistin, das Mädchen Kya, das mit ihrer Familie ...

"Der Gesang der Flusskrebse" ist das Debüt der ehemaligen Zoologin Delia Owens.

In dieser Kriminalgeschichte fällt es nicht schwer, dass man die Protagonistin, das Mädchen Kya, das mit ihrer Familie in einer Hütte im Marschland lebt, vom ersten Augenblick fest ins Herz schließt. Kyas Leben ist alles andere als leicht, sie muss mehr ertragen als ein Mädchen ertragen sollten müsste.

Was Kya alles geschieht, und wie sie trotzdem damit umgeht und auch aus diesen ihr widerfahrenden Dingen hervorgeht, ist mehr als beeindruckend. Beeindruckend sind weiterhin Owens Beschreibungen des Marschlands und der Küstenlandschaft - echt atemberaubend. Auch der Schreibstil hat mich vollkommen überzeugt. Auch richtigen Feinsinn für Poesie bietet Owens in dieser Geschichte um das Marschmädchen - bis dahin, das die ein oder andere Träne beim Lesen kullert oder dass ich mich dabei ertappe, atemlos vor Spannung Zeile um Zeile zu verschlingen.

Besonders gelungen finde ich die Zeitsprünge der Kapitel, die jeweils durch die Überschriften jederzeit gut nachvollziehbar sind. Diese laden die Story total spannend bleiben.

Nach den 457 Seiten bin ich ehrlich gesagt schon etwas traurig, dass das Buch schon ausgelesen ist.
Defintiv eins der Highlights des Jahres 2019.

Veröffentlicht am 23.05.2019

"Lautlose Schreie", die sprachlos machen

Lautlose Schreie
7

Der neue Fall verlangt der Frankfurter Ermittlerin Mara Billinsky und ihrem Kollegen Rosen alles ab. Es geht um Kinder, allein das ist schon schlimm genug. Doch was sich darüber hinaus für Abgründe auftun, ...

Der neue Fall verlangt der Frankfurter Ermittlerin Mara Billinsky und ihrem Kollegen Rosen alles ab. Es geht um Kinder, allein das ist schon schlimm genug. Doch was sich darüber hinaus für Abgründe auftun, zieht mehr und mehr größere Kreise und schon bald wird klar, dass die Dimensionen weitaus größer sind als es die Ermittler anfangs noch in Erwägung gezogen hatten.

Das dunkle Cover samt roter Schrift und der Krähe wirkt unheilvoll und bedrohlich - für den geneigten Leser verspricht es Spannung. In der Buchhandlung würde es mich defintiv dazu bringen, es in die Hand zu nehmen.

Leo Borns zeichnet Frankfurt, den Ort der Handlung, in tristen Grautönen, was einen vorzüglichen Plot darstellt. Beim Lesen verzieht man sich so automatisch tiefer unter die kuschelige Decke, damit sich die gezeichnete Kälte aus dem Krimi nicht in einem breit macht.

Mara Billinsky mit ihren Tattoos und Piercings und ihrer Vorliebe für härtere musikalische Klänge mag zwar für äußerlich fixierte, oberflächlich orientierte - oder sagen wir für Leute-vorschnell-in-Schubladen-sortierende - Menschen schnell ihr Stigma tragen. Doch mir persönlich ist Mara sehr sympathisch, zeigt sie beispielsweise gegenüber Rafael und Shaqayeg ihre fürsorgliche Seite. Und auch ihr Verhältnis zu ihrem Vater ist ihr nicht einerlei.
Rosen stellt sich mehr und mehr als kompetenter Kollege von Mara heraus. Und das Verhältnis zu ihrem Chef Klimmt ändert sich im Laufe des Falls, was ich als gut empfinde.

Der Fall an sich - ich will hier allerdings nicht spoilern - ist wirklich schockierend und man kann sich unschwer vorstellen, dass es so etwas auch in Wirklichkeit gibt.
Einerseits empfinde ich es als unbefriedigend ( so wie es Mara wohl auch gehen mag), dass die Drahtzieher nicht dingfest gemacht werden konnten, allerdings macht dieser Fakt das Ganze auch nochmal einen Tick realistischer.
Leo Born hat mehr als nur ein Händchen dafür, in den Köpfen der Leser Spannung zu erzeugen, das Timing in der Story ist echt erstklassig. Die Figuren stellt er gut dar, dabei entwickelt er diese auch weiter - ganz so wie jeder von uns auch im echtem Leben nie auf der Stelle steht und sich im Laufe der Zeit weiter entwickelt.

Ich habe den Fall mit Spannung und Begeisterung gelesen und trage mich am Ende mit der Vorfreude auf einen weiteren Fall, dem Mara wohl zu lösen haben wird. Gerne mehr von Mara.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Spannung
  • Geschichte
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 08.05.2019

Eine moderne Tragödie

So schöne Lügen
0

Mit "So schöne Lügen" erzählt Tara Isabella Burton die Geschichte von Loiuse, die eine toxische Beziehung mit der überdrehten, in allen Belangen auf der Überholspur lebenden Lavinia eingeht und wo diese ...

Mit "So schöne Lügen" erzählt Tara Isabella Burton die Geschichte von Loiuse, die eine toxische Beziehung mit der überdrehten, in allen Belangen auf der Überholspur lebenden Lavinia eingeht und wo diese auf tragische Art und Weise ihr Ende findet.

Das Cover sticht sofort ins Auge - im Vordergrund Gold- und Silberglitter, das Ganze vor einem schwarzen Hintergrund, der einen Abgrund darstellen könnte. In der Buchhandlung würde ich mich von diesem faszinierenden Cover sofort angezogen fühlen.
Von dem Schreibstil bin ich absolut begeistert. Das ist modern, das ist frisch, man fühlt sich wie mittendrin im Geschehen. Weiterhin kommt es mir bei den kurzen Einschüben, wenn Fr. Burton sich direkt an die Leser wendet, so vor, als wolle sie uns Leser auf Distanz zu der Story halten. Ich mag diesen Schreibstil sehr.

Zu der Story: Beide junge Frauen Louise und auch Lavinia, sind in New York, wo angeblich alles möglich ist - Louise tut mit diversen Jobs alles dafür, endlich erfolgreich zu werden, Lavinia hingegen lebt vom Geld ihrer Eltern von Party zu Party. Das Schicksal bringt die beidem zusammen, und Louise lernt das dekadente Leben von Lavinia kennen. Doch schon bald muss Louise auch die Erfahrung machen, dass dieses "Always shine & be happy" im "Big City Life" von Lavinia auch seine Schattenseiten hat. Leidvoll macht Louise die Erfahrung, dass in der Welt des Glamour eben nicht alles Gold ist, was glänzt.

Lange, lange Zeit fühlte ich mit Louise während der Geschichte mit, doch mit diesem Ende hätte ich dann nicht gerechnet, weil ich bis zum Ende geglaubt bzw gehofft hatte, dass Louise doch ein gutes Mädchen sei. Aber ich hätte es besser wissen müssen - eigentlich wie Louise.

Die Geschichte ist von ihrem Beginn bis zum Ende dominiert von Lügen, was diese in meinen Augen zu einer Tragödie macht, einer modernen Tragödie.

Fazit: Entgegen einiger bereits zuvor veröffentlichter Meinungen kann ich mich diesen absolut nicht anschließen. Dieses Buch ist eine moderne Tragödie. Sie erzählt von Glamour, vom Geltungsdrang - befeuert durch Social Media, bis hin zu den dunkelsten Abgründen, in die man sich hinab begibt, um glücklich zu werden.
Tara Isabella Burtons Werk zeigt einmal mehr, wie sehr sich manche nur durch (gefaketen) Internet-Fame definieren und dabei das Real Life nicht mehr von Fake unterscheiden können.
Für mich eins der Highlights 2019.

Veröffentlicht am 18.04.2019

Der Schatten der Vergangenheit

Lazarus
2

Den schwedischen Ermittler Joona Linna holt in "Lazarus" seine Vergangenheit ein.
Die Schatten der Vergangenheit, von denen jeder dachte, sie seien entgültig begraben, gefährden neben weiteren Opfern ...

Den schwedischen Ermittler Joona Linna holt in "Lazarus" seine Vergangenheit ein.
Die Schatten der Vergangenheit, von denen jeder dachte, sie seien entgültig begraben, gefährden neben weiteren Opfern auch alles, was Joona liebt.

Das Autoren-Ehepaar, das sich Lars Kepler nennt, hat mit "Lazarus" als Nachfolger zu "Hasenjagd" eine gewaltige Schippe drauf gelegt.

In Gegenwartsform verfasst, liest sich die Handlung flüssig und ist sehr packend. Die Rückblenden in Vergangenheitsform macht die Schreibweise rund.
Die Spannung baut sich sukzessive auf. Die Tatbeschreibungen sowie die Darstellung der Opfer haben es in sich, aber genau das ist es doch auch, was man von einem spannenden Thriller erwartet. Mir gefällt das richtig gut.

Joona ermittelt wieder mit der Hilfe von Saga Bauer und wie auch im Vorgänger fließt auch in "Lazarus" wieder jede Menge Blut, die Spannung reißt mich so dermaßen mit, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen kann. Ein Täter, der von allen als besiegt galt, schlägt wieder zu, und nun ist auch Joonas Familie in Gefahr.

Der Showdown kann spannender nicht sein, obwohl gegen Ende die Handlung ein klein wenig in die Länge gezogen erscheint.
Ohne teasern zu wollen, erfährt man am Ende, dass es wohl auch nach diesem atemlosen Fall zu einer Fortsetzung kommen wird. Sollte dies tatsächlich der Fall sein, würde ich mich darüber sehr freuen, denn dieser Thriller hat mich wirklich überzeugt und sehr begeistert.