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Veröffentlicht am 25.09.2019

Psychologisch beklemmender Thriller

Offline - Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle.
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Offline von Arno Strobel
erschienen bei Fischer

Zum Inhalt

Fünf Tage ohne Internet. Raus aus dem digitalen Stress, einfach nicht erreichbar sein. Digital Detox. So das Vorhaben einer Gruppe junger Leute, ...

Offline von Arno Strobel
erschienen bei Fischer

Zum Inhalt

Fünf Tage ohne Internet. Raus aus dem digitalen Stress, einfach nicht erreichbar sein. Digital Detox. So das Vorhaben einer Gruppe junger Leute, die dazu in ein ehemaliges Bergsteigerhotel auf den Watzmann in 2000 Metern Höhe reist.

Aber am zweiten Tag verschwindet einer von ihnen und wird kurz darauf schwer misshandelt gefunden. Jetzt beginnt für alle ein Horrortrip ohne Ausweg. Denn sie sind offline, und niemand wird kommen, um ihnen zu helfen ...
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Die Aufmachung des Buches finde ich absolut klasse, ein richtiger Hingucker. Die Geschichte wird in der dritten Person geschildert und spielt in den Bergen – schöner hätte das Setting für mich nicht sein können!

Gestartet wird mit einem recht unheimlichen Prolog, zu dem im weiteren Story-Verlauf wieder ein Bogen geschlagen wird.
Die Personen werde ich nicht im Einzelnen vorstellen, da es mit elf Leuten (drei Reiseleiter, acht „Urlauber“) eine doch recht unüberschaubare Gruppe ist und ich mir zwischendurch immer wieder ins Gedächtnis rufen musste, wer eigentlich wer ist. Dieser Kritikpunkt führte aber nicht zum Punktabzug. Denn, was mich an Story in diesem Buch erwartete, war einfach nur spannend, unheimlich, nervenaufreibend und schonungslos grausam. Die Idee, mal einige Tage dieses Experiment zu wagen, offline von sämtlichen Medien zu sein, sich quasi auf eine digitale Entgiftung zu begeben, fand ich klasse. Noch besser fand ich, dass Arno Strobel selbst mit einer Gruppe diesen Trip unternommen und für diese Zeit ebenfalls offline war. Natürlich waren es keine fünf Tage, aber immerhin. Auf Grund seiner Erfahrung wirkten auch die Schauplätze absolut authentisch. Ich kenne die Gegend rund um den Königssee und die Ostwand des Watzmanns selbst sehr gut und machte gerade die Überfahrt nach St. Bartholomä in Gedanken schrittweise mit. Ein ganz tolles Gefühl!
Einzig das genannte Hotel gibt es meines Wissens nach nicht, aber das tat meinem Lesevergnügen keinen Abbruch. Das Hotel befindet sich in der Renovierung und ist daher noch verlassen. Die Gruppe besitzt eine Sondergenehmigung und trifft vor Ort nur noch auf zwei Hausmeister. Die ganze Atmosphäre im Hotel fand ich von Anfang an bedrohlich und mir lief beim Lesen stellenweise ein kalter Schauer über den Rücken … Zudem ist es noch Ende Februar und es schneit unaufhörlich – die perfekte Kulisse für grausame Verbrechen.
Eine lange Zeit über stellt man sich als Leser natürlich die Frage: Wer ist der Täter? Er ist mitten unter ihnen – ist es einer aus ihrer Gruppe oder hält sich noch jemand in dem Hotel auf? Ist es wirklich die Figur, auf die alles offensichtlich hinweist oder eher ein unscheinbarer Charakter? Es werden untereinander jede Menge Verdächtigungen angestellt und Anfeindungen finden ihren Raum. Einige der Charaktere tragen ein Geheimnis mit sich herum, was natürlich mit der Zeit ans Licht kommt und für weitere Spekulationen sorgt. Ein Katz-und-Maus-Spiel beginnt …

Arno Strobel hat mich mit seinem neuesten Psychothriller absolut mitgerissen. Das Buch war schneller ausgelesen als ich gucken konnte. Das Setting war für mich ein absolutes Highlight – besser hätte es nicht sein können. Natürlich bekommt man davon hauptsächlich am Anfang des Buches am meisten mit, dann rückt es doch in den Hintergrund und die Spielchen in dem verlassenen Hotel beginnen. Es tun sich wahre menschliche Abgründe auf und ich fühlte mich beim Lesen das ein oder andere Mal richtig unwohl und bekam eine Gänsehaut. Meine Gedanken schwenkten kurzfristig mal in die Richtung der Lösung, aber aus verschiedenen Gründen verwarf ich sie dann wieder und wurde am Ende richtig überrascht. Arno Strobel hat eine sehr dichte Atmosphäre erschaffen, die mir stellenweise selbst Angst machte. Hier habe ich den Unterschied zwischen einem Thriller und einen Psychothriller deutlich spüren können. Der Autor versetzt den Leser stellenweise in den Kopf und die Gedanken einer bestimmten Figur hinein, was einen an seine Grenzen kommen lässt … So toll die Idee mit der digitalen Entgiftung auch ist – hier bekommt das Wort Offline noch einmal eine ganz andere Bedeutung. Obwohl mir die Gruppe ein wenig zu groß war und ich am Ende noch eine winzige Kleinigkeit bemängeln könnte, war dieses Buch ein absolutes Leseerlebnis. Ein psychologisch beklemmender Thriller mit einem wunderschönen und zugleich unheimlichen Setting, den ich euch nur empfehlen kann!



Zum Autor

Arno Strobel liebt Grenzerfahrungen und teilt sie gern mit seinen Lesern. Deshalb sind seine Thriller wie spannende Entdeckungsreisen zu den dunklen Winkeln der menschlichen Seele und machen auch vor den größten Urängsten nicht Halt.

Seine Themen spürt er dabei meist im Alltag auf und erst, wenn ihn eine Idee nicht mehr loslässt und er den Hintergründen sofort mit Hilfe seines Netzwerks aus Experten auf den Grund gehen will, weiß er, dass der Grundstein für seinen nächsten Roman gelegt ist. Alle seine bisherigen Thriller waren Bestseller.

Arno Strobel lebt als freier Autor in der Nähe von Trier


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

368 Seiten
ISBN 978-3-569-70394-4
Preis: 14,99 Euro
erschienen bei https://www.fischerverlage.de
Leseprobe https://www.fischerverlage.de/buch/arnostrobeloffline-duwolltestnichterreichbarseinjetztsitztduinderfalle/9783596703944

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!


Veröffentlicht am 03.09.2019

Ein Highlight der besonderen Art

Über die Grenze
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Über die Grenze von Maja Lunde
erschienen bei Urachhaus

Zum Inhalt

Norwegen unter deutscher Besatzung 1942. Zwei jüdische Kinder müssen über die Grenze nach Schweden, wo ihr Vater wartet. Doch die ...

Über die Grenze von Maja Lunde
erschienen bei Urachhaus

Zum Inhalt

Norwegen unter deutscher Besatzung 1942. Zwei jüdische Kinder müssen über die Grenze nach Schweden, wo ihr Vater wartet. Doch die erwachsenen Helfer werden verhaftet, und zwei norwegische Kinder springen ein …
Gerda ist zehn und hat gerade ›Die drei Musketiere‹ gelesen. Naiv, abenteuerlustig und ausgestattet mit einem hitzigen Temperament, beschließt sie, Sarah und Daniel auf ihrer Flucht zu helfen. Ihr ängstlicher Bruder Otto geht zögernd mit. Es wird für die vier Kinder ein Abenteuer auf Leben und Tod.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Die Geschichte spielt 1942 in Norwegen, zur Zeit des 2. Weltkrieges. Fand ich für ein Kinderbuch sehr interessant, aber auch ungewöhnlich. Die Story wird im personalen Erzählstil geschildert, aus der Sicht der 10-jährigen Gerda. Die Kapitel sind recht kurz, was mir sehr gut gefiel. Das Cover ist im Grunde recht düster gehalten: außer einem angedeuteten Wald und vier Kindern (mit der Rückseite) sieht der Leser nichts weiter. Nur der weiße Strahl wäre noch zu erwähnen – mir erschien er als Suchscheinwerfer …

Gerda und Otto sind Geschwister, ebenso Daniel und Sarah. Letztere sind Juden und auf der Flucht nach Schweden. Diese gestaltet sich auf Grund verschiedener Umstände sehr abenteuerlich.
Gerda ist wild, abenteuerlustig und voller Fantasie. Sie bleibt trotz des Krieges mit all seinen Entbehrungen ein fröhliches Kind.
Ihr zwölfjähriger Bruder Otto ist da etwas ernster und scheuer. Er ist eher der Typ Auf-Nummer-Sicher-Gehen. Ein guter Gegenpol zu Gerda, doch auch er kann durchaus über sich hinauswachsen.
Die kleinen Illustrationen am Anfang der einzelnen Kapitel sind in schwarz-weiß gehalten. Sie geben quasi eine kurze Zusammenfassung des folgenden Kapitels. Hat mir sehr gut gefallen. Einige Stellen in der Story waren recht düster oder auch traurig dargestellt. Obwohl die Autorin sehr viel Einfühlungsvermögen in ihren Schreibstil gelegt hat, finde ich die Altersempfehlung zu niedrig angesetzt. Krieg, die daraus resultierenden Verluste und gerade die Herrschaft von Adolf Hitler sind keine leichte Kost … Die vier Kinder müssen auf ihrer abenteuerlichen Flucht selbst entscheiden, wer Freund oder Feind ist – ist das überhaupt möglich im Alter zwischen 7 und 12 Jahren?

„Mutig sein bedeutet, Dinge zu tun, vor denen man große Angst hat.“
Seite 101

Maja Lunde hat ein eindrucksvolles Buch geschrieben. Sie behandelt ein ernstes Thema mit einer Menge Fingerspitzengefühl und zeigt ganz klar, was ein Krieg für schreckliche Konsequenzen nach sich zieht. In diesem Fall entzweit er Kinderfreundschaften, die Menschen leben auf Grund ihrer Religion in ständiger Angst und der Mangel an Lebensmitteln bereitet viele Sorgen. Dieses Buch versorgt den jungen Leser am Rande mit den Hauptinformationen über den 2. Weltkrieg, Hitler und die Judenverfolgung. Es wird nicht ins Detail gegangen, aber für etwas Zartbesaitete kann auch dies schon zu viel werden … Trotz der Tragik behalten die vier Kinder zeitweise ihr kindliches Vertrauen, ihre Unbeschwertheit und eine gewisse Unschuld, die ihrem Alter gerecht wird. Einfach mal nur Kind sein und spielen – egal, ob gerade Krieg herrscht oder nicht! Die Altersempfehlung würde ich allerdings ein wenig höher ansetzen. Dieses Buch bekommt von mir die Bestwertung, ist aber kein „typisches“ Highlight für mich. Es ist schwer zu erklären, aber dies ist nun mal kein Wohlfühlbuch im eigentlichen Sinne, sondern schon schwierige Kost. Trotzdem hat es mich in seinen Bann gezogen und ich habe es in kürzester Zeit durchgelesen.


Zum Autor

Maja Lunde, geboren 1975 in Oslo, ist der internationale Rising-Star der norwegischen Literaturszene. Ihr erster Roman ›Die Geschichte der Bienen‹ wurde mit dem Norwegischen Buchhändlerpreis ausgezeichnet und war der Spiegel-Bestseller des Jahres 2017. Nach dem Jugendroman ›Battle‹ erscheint nun im Verlag Urachhaus ein Kinderbuch, das der Autorin ganz besonders am Herzen liegt. Maja Lunde lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Oslo.


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ab 9 Jahren
192 Seiten
übersetzt von Antje Subey-Cramer
illustriert von Regina Kehn
ISBN 978-3-8251-5151-5
Preis: 16 Euro
erschienen bei https://www.urachhaus.de
Leseprobe https://www.urachhaus.de/Lesen-was-die-Welt-erzaehlt/Kinderbuch/Ueber-die-Grenze.html?listtype=search&searchparam=über%20die%20grenze

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und www.vorablesen.de für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

Veröffentlicht am 29.08.2019

Ein wahrer Lesespaß

Spukalarm in der Schokofabrik
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Spukalarm in der Schokofabrik von Mascha Matysiak
erschienen bei Hummelburg

Zum Inhalt

Umziehen ist doof, findet Klara. Selbst dann, wenn man in die Konfektallee und neben eine stillgelegte Schokoladenfabrik ...

Spukalarm in der Schokofabrik von Mascha Matysiak
erschienen bei Hummelburg

Zum Inhalt

Umziehen ist doof, findet Klara. Selbst dann, wenn man in die Konfektallee und neben eine stillgelegte Schokoladenfabrik zieht. Außerdem stimmt dort etwas nicht: Nachts sieht Klara ein merkwürdiges Licht hinter den Fenstern herumgeistern. Zusammen mit den Nachbarjungen Matti und Theo will Klara herauszufinden, ob es in der Fabrik tatsächlich spukt. Doch dann treffen sie in der alten Produktionshalle auf jemanden, mit dem sie überhaupt nicht gerechnet haben …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Auf den ersten Blick hat mein Sohn schon gesehen, dass es sich bei der Illustratorin um dieselbe handelt, die auch für Die (un)langweiligste Schule der Welt illustriert. Das war eindeutig ein Pluspunkt! Ansonsten fanden wir beide das Cover sehr schön mit einem Touch Grusel. Die Story wird in der dritten Person erzählt.

Klara hat uns gleich auf Anhieb gut gefallen. Ich konnte ihre Gefühle bezüglich des Umzugs sehr gut nachvollziehen, erging es mir als Kind doch genauso … Klara lässt sich trotzdem nicht unterkriegen und versucht, das Beste aus der neuen Situation zu machen.
Matti ist ebenfalls ein sympathischer Junge, der nicht auf den Mund gefallen ist. Mein Sohn und ich fanden es toll, dass die beiden Kinder auf den ersten Seiten etwas vorgestellt wurden und man somit schon einen Eindruck von ihnen bekam.
Sehr schnell stößt Klara durch Mattis Führung auf die geheimnisvolle Schokofabrik, was auch meinem Sohn gut gefiel – Schokolade geht schließlich immer! ;)

Mascha Matysiak hat eine wundervolle Geschichte rund um Geheimnisse und Schokolade erschaffen. Mein Jüngster und ich haben das Buch verschlungen und waren vom Schreibstil, den Figuren und den tollen Illustrationen begeistert. Diese sind nicht aufdringlich, sondern unterstreichen einige Situationen nur noch mehr. Die Kapitel sind relativ kurzgehalten, was für das entsprechende Alter genau richtig ist. Die Namen, die des Weiteren im Buch auftauchen, sind teilweise richtig lustig, aber passend zur Geschichte. Die Story ist spannend und lustig geschrieben. Gerade mein Sohn hatte seinen Spaß und fieberte auf das Ende hin. Ein toller Lesespaß, der nicht nur die kleinen Leser begeistern wird.


Zum Autor

Mascha Matysiak ist Germanistin und wuchs in Freiburg im Breisgau auf. Später zog es sie nach Berlin, wo sie seitdem Kinder- und Jugendbücher schreibt. Zusammen mit ihrem Mann und Sohn lebt die Autorin noch immer mitten im Großstadtdschungel. Den mag sie genauso wie Sand zwischen den Zehen, Schneegestöber, Tiere und unerwartete Entdeckungen. www.mascha-matysiak.com


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ab 8 Jahren
168 Seiten
ISBN 978-3-7478-0005-8
Preis: 12,99 Euro
Illustriert von Monika Parciak
erschienen bei https://www.ravensburger-gruppe.de/de/start/hummelburg-verlag/index.html
Leseprobe https://www.ravensburger.de/produkte/kinderbuecher/kinderliteratur/spukalarm-in-der-schokofabrik-6400005/index.html

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und www.vorablesen.de für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!


Veröffentlicht am 02.08.2019

Absolutes Herzensbuch

Auf der Suche nach dem Kolibri
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Auf der Suche nach dem Kolibri von Ava Dellaira
erschienen bei Magellan

Zum Inhalt

Marilyn zählt die Tage, bis sie aufs College gehen kann und endlich das richtige Leben beginnt. Doch dann lernt sie ...

Auf der Suche nach dem Kolibri von Ava Dellaira
erschienen bei Magellan

Zum Inhalt

Marilyn zählt die Tage, bis sie aufs College gehen kann und endlich das richtige Leben beginnt. Doch dann lernt sie James kennen, der ihr zeigt, dass es sich lohnt, im Hier und Jetzt zu leben. Bis ihnen das Schicksal dazwischenfunkt.
18 Jahre später: Angie ist auf der Suche nach Antworten. Ihren Vater hat sie nie kennengelernt, dabei hat sie von ihm nicht nur ihre dunkle Haut geerbt, sondern auch ihre unstillbare Neugier. Obwohl ihre Mutter Marilyn gleichzeitig auch ihre beste Freundin ist, gibt es doch ein Tabuthema zwischen ihnen: James, Marilyns große Liebe und Angies Vater, der bereits vor ihrer Geburt ums Leben kam. Als Angie Hinweise findet, dass der Bruder ihres Vaters noch lebt, zweifelt sie plötzlich an der Geschichte ihrer Mutter. Ist es möglich, dass Marilyn gelogen hat? Ist James noch am Leben?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches finde ich wunderschön. Die etwas dunstige Luft, die über der Stadt liegt, dazu noch die zwei Kolibris – einfach genial gemacht! Vor allem hat der Kolibri noch eine besondere Bedeutung, was perfekt zum deutschen Titel passt. Die Story wird in der dritten Person geschildert, abwechselnd in längeren Kapiteln aus der Sicht von Angie und ihrer Mutter Marilyn.

Die Story startet mit einem Prolog von Angie, der mich nach dem Lesen erst einmal verwirrt zurückließ. Es sind so viele Personen und Ereignisse darin verpackt, außerdem springt die Geschichte mit dem ersten Kapitel 18 Jahre zurück. Mutter und Tochter sind in ihren Abschnitten jeweils 17 Jahre alt und ähneln sich auf gewisse Art und Weise. Von der Hautfarbe zwar unterschiedlich, vom Charakter her doch so gleich. Manchmal musste ich mir regelrecht ins Gedächtnis rufen, über wen ich gerade lese.
Marilyns Leben ist geprägt von den hohen Erwartungen ihrer Mutter, die sie stets zu erfüllen versucht. Dabei hat Marilyn eine genaue Vorstellung von ihrer Zukunft – diese entspricht jedoch leider nicht der ihrer Mutter … Marilyn ist ein braver Teenager, der die Fotografie liebt, aber aus Kostengründen leider keine eigene Kamera besitzt. Dafür macht sie Gedankenfotos – eine richtig schöne Idee! Beim Lesen von Marilyns Leben hatte ich immer die Sechziger Jahre vor Augen, dabei spielt ihre Jugend Ende der Neunziger.
James ist ein sympathischer junger Mann, der sich nicht nur Marilyns Herz in kurzer Zeit erschlich. Er ist afroamerikanischer Abstammung mit einer Familie, die das junge Mädchen mit offenen Armen aufnimmt. Diese Wärme und Herzlichkeit fand ich einfach nur klasse!
Angie ist relativ verschlossen, kann gewisse Gefühle nicht zeigen oder richtig ausdrücken. Sie mochte ich aber genauso gerne wie die anderen Charaktere. Ich kann gut verstehen, dass sich Angie auf die Suche nach ihren Wurzeln macht. Möchte nicht jeder gerne wissen, woher er stammt? Für das junge Mädchen ist es auch eine Suche nach dem eigenen Ich – denn im Gegensatz zu ihrer Mutter weiß sie mit 17 Jahren noch nicht genau, wie ihre Zukunft aussehen soll.
Für Angie gab es immer nur sie und Marilyn. Ein Vater hat nie eine Rolle in ihrem Leben gespielt. Marilyn ist eine aufopfernde Mutter, die wirklich alles für ihre Kleine tut. Sie bringt sich im Kindergarten und der Schule ein, hält aber Abstand zu anderen Müttern. Wie konnte ich mich doch in diese Frau hineinversetzen …

Und obwohl sie es noch nicht in Worte hätte fassen können, verstand Angie in diesem Moment, dass sie mit jedem Schritt in die Erwachsenenwelt dem Menschen, den sie am meisten liebte, Schmerzen zufügen würde.
Seite 86

Ava Dellaira hat eine herzerwärmende Geschichte geschrieben, die sich unauslöschlich in mein Herz gebrannt hat. Ich mochte die Figuren unheimlich gerne, die Geschichte/Bedeutung der Kolibris, die unterschiedliche und stellenweise doch gleiche Lebensweise von Mutter und Tochter und auch die Tragik in dieser Story. Ich fand es wunderschön, dass es zum Teil in einer Zeit spielte, wo man sich als Pärchen noch „traditionell“ kennenlernte und nicht online oder per Handynachricht. Eine wunderschöne Liebesgeschichte findet hier statt. Aber es gibt auch Schmerz, Vorurteile und Rassismus. Wichtige Themen, die die Autorin hervorragend in die Geschichte einfließen lässt und mein Herz berührte. Ich würde gerne noch weitererzählen und schwärmen, aber ich möchte natürlich auch, dass diese Geschichte von vielen Menschen gelesen und im besten Fall geliebt wird. Jeder soll sich sein eigenes Urteil bilden und sich auf die Suche nach dem Kolibri machen ;) Herzensbuch mit einer dicken Leseempfehlung!

Sie ist am Leben, an diesem Tag, in dieser Welt voller Gewalt und unvorstellbarem Schrecken, voller Grausamkeit und Güte, voller Wunder und voller Liebe.
Seite 389





Zum Autor

Ava Dellaira fing schon als Kind mit dem Schreiben an. Sie ist Absolventin des Iowa Writer’s Workshop und war Koproduzentin der Filmadaption von Stephen Chobskys Bestseller Vielleicht lieber morgen. Neben Drehbüchern schreibt sie nun auch Romane, ihr Debüt Love Letters to the Dead war ein internationaler Erfolg. Ava Dellaira stammt aus Albuquerque, New Mexiko, und lebt heute in Los Angeles.


WERBUNG
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ab 14 Jahren
400 Seiten
übersetzt von Jessika Komina und Sandra Knuffinke
ISBN 978-3-7348-5043-1
Preis: 18 Euro
erschienen bei https://www.magellanverlag.de
Leseprobe https://www.magellanverlag.de/feine-bücher/jugendbuch/

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!


Veröffentlicht am 28.07.2019

Super Sommerbuch

Wunder & so - Falls ich dich küsse
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Wunder & so – Falls ich dich küsse von Mara Andeck
erschienen bei Boje

Zum Inhalt

Vor der 15-jährigen Lou liegt eine Reise mit einem wahren Traumschiff. Die Galatea ist nämlich ähnlich eingerichtet wie ...

Wunder & so – Falls ich dich küsse von Mara Andeck
erschienen bei Boje

Zum Inhalt

Vor der 15-jährigen Lou liegt eine Reise mit einem wahren Traumschiff. Die Galatea ist nämlich ähnlich eingerichtet wie einst die Titanic. Hier gibt es noch glitzernde Kronleuchter, Seide und Samt. Bedient wird man von Butlern, und beim Dinner trägt man Abendkleid und Frack. Doch kaum an Bord, spürt Lou eine seltsame Verbindung zu einem geheimnisvollen Jungen. Er kommt ihr vertraut vor, obwohl sie ihn gar nicht kennt. Kann es sein, dass zwischen den beiden eine uralte Verbindung besteht?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches ist in Rot gehalten und enthält viele Details, die zur Story passen. Es ist wirklich sehr hübsch. Auch die Verzierungen neben den Seitenzahlen und den einzelnen Kapiteln runden dieses Bild noch ab. Die Geschichte wird im personalen Erzählstil aus der Sicht von Lou geschildert.

Lou gefiel mir gleich auf Anhieb. Sie ist ein ganz normales Mädchen, das öfter mal Déjà-vus erlebt. Da ich selbst solche Erlebnisse kenne – warum und woher auch immer – finde ich dies sehr interessant. Eine logische Erklärung scheinen Wissenschaftler noch nicht gefunden zu haben …
Amy ist Lous beste Freundin und bei der Kreuzfahrt mit von der Partie. Auch sie schloss ich gleich in mein Herz, denn sie besitzt alle Eigenschaften, die man sich von einer Freundin wünscht.
In so einem Jugendbuch darf natürlich der etwas mysteriös angehauchte Typ, der natürlich unheimlich gutaussehend ist, nicht fehlen. Ebenso die arrogante Zicke. Oft stört mich dieses ganze Konstrukt, aber hier passten alle Charaktere perfekt in die Story und wirkten nicht klischeehaft. Die auftauchenden Drillinge fand ich ebenfalls sehr authentisch und interessant.

Jeder Mensch, den man im Leben trifft, ist angeblich ein Test, eine Strafe oder ein Geschenk.
Seite 53

Die Geschichte liest sich locker-leicht und war für mich die perfekte Lektüre für heiße Sommertage. Natürlich stellt man sich als Leser auch die ein oder andere Frage, aber die Gehirnzellen mussten sich nicht so anstrengen wie bei der Lektüre eines Thrillers.

Manchmal ist es gut, dass mich keiner denken hören kann.
Seite 63

Die Idee mit einer Art von Nachbildung der Titanic gefiel mir richtig gut. Das Schiff und auch die Kleidung wurde auf alt getrimmt, aber die heutige Technologie durfte natürlich nicht fehlen. Richtig cool! Den Butler fand ich ebenfalls klasse – damit erhielt der Titanic-Style noch mehr Authentizität.

Mara Andeck konnte mich mit ihrem Trilogie-Auftakt restlos begeistern. Sie hat wunderbare Charaktere erschaffen, die zwar jedes Klischee bedienten, aber auch sehr authentisch wirkten. Der Schreibstil ist sehr flüssig und leicht, eben ein perfektes Sommerbuch für zwischendurch. Die Idee mit der Titanic und dem dazu gehörigen Drum und Dran konnte mich begeistern. Figuren und Leser werden zu jeder Zeit an diesen Mythos erinnert. Eine Mischung aus alt und neu fand ich richtig genial. Dieses Buch besitzt einen einzigartigen Charme, dem ich vollkommen erlegen bin. Ich freue mich schon heute auf die Fortsetzung und kann jedem dieses Buch nur ans Herz legen.



Die Reihe

Wunder & so – Falls ich dich küsse
Band 2 erscheint voraussichtlich im Frühjahr 2020

Zum Autor

Mara Andeck wurde 1967 geboren. Sie hat Journalismus und Biologie studiert, volontierte beim WDR und arbeitet heute als Wissenschaftsjournalistin. Sie lebt mit ihrem Mann, zwei Töchtern und ihrem Hund in einem kleinen Dorf bei Stuttgart. Wen küss ich und wenn ja, wie viele? ist ihr erstes Jugendbuch, in dem sie die Erfahrungen mit ihren Teenagertöchtern, ihre Begeisterung für Biologie und ihren Spaß an guten und lustigen Geschichten zusammenbringt. Die Fortsetzung ist bereits in Vorbereitung.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

ab 12 Jahren
288 Seiten
ISBN 978-3-414-82548-3
Preis: 12,90 Euro
erschienen bei https://www.luebbe.de/boje
Leseprobe https://www.luebbe.de/boje/buecher/jugendbuecher/wunder-so-falls-ich-dich-kuesse/id_6955320

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und www.lovelybooks.de für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!