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Veröffentlicht am 22.08.2020

Toller Auftakt um das Modehaus Lichtenstein

Das Lichtenstein - Modehaus der Träume
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Mit dem ersten Band der Lichtenstein-Saga begeben wir uns nach Berlin ins Jahr 1913. Im Viertel rund um den Hausvogteiplatz entstand damals Mode, die weltweit verkauft wurde. Das Modekaufhaus Lichtenstein ...

Mit dem ersten Band der Lichtenstein-Saga begeben wir uns nach Berlin ins Jahr 1913. Im Viertel rund um den Hausvogteiplatz entstand damals Mode, die weltweit verkauft wurde. Das Modekaufhaus Lichtenstein wurde von Friedrich Lichtenstein aufgebaut. Einen Teil der Leitung hat er an seine Söhne Jacob und den jüngeren Ludwig abgegeben. Um mit der Konkurrenz mitzuhalten, plant Jacob Veränderungen, doch Ludwig und Friedrich sperren sich dagegen. Neben den Inhabern lernt mein einige Beschäftigte kennen. Da wäre Hedi, die als Ladenmädchen beginnt, um die Haushaltskasse aufzubessern, da ihr Vater früh verstorben ist. Sie freundet sich mit der Näherin Thea Stübner an, die hofft einen Mann zu finden, um eine Familie zu gründen. Der neu eingestellte Konfektionär Hannes Hallberg möchte Pariser Flair in die Damenbekleidung einfließen lassen und ein Modetee wird geplant. Doch dann brennt es im Modekaufhaus Lichtenstein. Ist das Haus noch zu retten, sonst würden viele Menschen ihre Existenz verlieren und auf der Straße stehen?

Der Schreibstil ist flüssig und liest sich mit seiner ruhigen Art sehr angenehm. Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Ich mag diese Erzählweise, da man direkten Zugang zu den Gedanken und Gefühlen der Protagonisten bekommt. Die Charaktere sind lebendig in Szene gesetzt und machen es dem Leser leicht, ihnen zu folgen. Es ist erstaunlich, mit welchen unterschiedlichen Vorstellungen und Wünschen die Menschen im Modehaus aufeinander treffen.

Ein Verzeichnis der handelnden Personen am Anfang sowie ein Glossar und ein Verzeichnis realer Personen und Institutionen am Ende des Buches runden die Geschichte ab.

Dies ist der erste Band einer Trilogie, der wie es meist bei mehrbändigen Reihen ist, ziemlich offen endet, so dass man auf jeden Fall neugierig auf die Fortsetzung vom Modehaus Lichtenstein und deren Beschäftigten ist.

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Veröffentlicht am 05.03.2020

Kurzweiliger Ostfriesenkrimi

Ostfriesenhölle
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Sabine Schnelle macht mit ihrem 15jährigen Sohn Cosmo Urlaub auf Langeoog. Bei einem Fahrradausflug klappt Cosmo zusammen und stirbt in den Armen seiner Mutter. Sabine Schnelle verdächtigt Marvin, auch ...

Sabine Schnelle macht mit ihrem 15jährigen Sohn Cosmo Urlaub auf Langeoog. Bei einem Fahrradausflug klappt Cosmo zusammen und stirbt in den Armen seiner Mutter. Sabine Schnelle verdächtigt Marvin, auch ein Youtube-Star und bester Freund ihres Sohnes, diesen vergiftet zu haben. Kurz entschlossen entführt sie Marvin. Eine großangelegte Suchaktion zeigt kein Ergebnis, doch dann wird die Leiche einer Frau gefunden. Ann Kathrin Klaasen und ihr Team stellen sich die Frage: Ist Marvin Täter oder Opfer?

Mit Spannung habe ich auf den 14. Band der Reihe um die ostfriesische Kommissarin Ann Kathrin Klaasen gewartet. Beim Lesen bin ich schnell mitten im Geschehen, treffe alte Bekannte wieder und fühle mich dazu gehörig. Meine Wünsche auf eine spannende Handlung gewürzt mit einer Prise Humor wurden erfüllt. Bei vielen Passagen des Krimis wird mein Kopfkino aktiviert und entlockt mir nicht nur ein Schmunzeln.

Auch mit diesem Band hat es der Autor geschafft, wieder eine spannende und unterhaltsame Story zu schreiben.

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Veröffentlicht am 03.08.2019

Kurzweiliger Krimi

Nie zu alt für Heavy Metal. V.I.E.R. rocken Europa
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Nach fast vierzig Jahren hatten die V.I.E.R., dass sind Gero, Ina, Elli und Rüdiger, ihre alte Freundschaft wieder aufleben lassen. Ihren ersten Fall lösten sie auf einem Kreuzfahrtschiff und der zweite ...

Nach fast vierzig Jahren hatten die V.I.E.R., dass sind Gero, Ina, Elli und Rüdiger, ihre alte Freundschaft wieder aufleben lassen. Ihren ersten Fall lösten sie auf einem Kreuzfahrtschiff und der zweite Fall führt sie auf eine Reise durch Europa.

Ellis Mann Andreas und sein Kollege Professor Ledoux bitten die vier Freunde um Hilfe. Bei Ausgrabungen sind alte Manuskripte über den mittelalterlichen Heiltrank Theriak gefunden worden. Doch nun ist der Student Viktor Jenko mit den wertvollen Dokumenten verschwunden. Die Suche führt die V.I.E.R. von Celje nach Venedig über London bis es in Wacken beim Heavy Metal Festival zu einem effektvollen Höhepunkt kommt.

Mit Humor und Leichtigkeit schicken Elisabeth Frank und Christian Homma die Leser auf eine spannende Reise quer durch Europa. Die vier Protagonisten sind sehr unterschiedlich skizziert und haben ihre Ecken und Kanten, so dass alle authentisch wirken. Die Geschichte ist gut aufgebaut, teilweise nicht gleich zu durchschauen und lebt von den Handlungen sowie Eigenheiten der etwas anderen Ermittler. Es gibt interessante Ortsbeschreibungen, daneben spannende Actionszenen und ruhige Momente, in denen die Freunde nach München reisen, um nach neuen Anhaltspunkten zu suchen. Gleichzeitig freut man sich über die Prise Humor und fühlt sich auf die Reise mitgenommen.

Das Buch bietet raffinierte Unterhaltung und Spannung zum Mitraten, so dass ich mich schon auf eine Fortsetzung freue.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Zwei bewegende Frauenschicksale

Das Lied des Nordwinds
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In dem Buch reisen wir mit zwei unterschiedlichen Frauen aus verschiedenen Gesellschaftsschichten zurück in das Jahr 1905.

Wir begegnen der Norwegerin Liv, die schon früh als Dienstmädchen arbeiten muss, ...

In dem Buch reisen wir mit zwei unterschiedlichen Frauen aus verschiedenen Gesellschaftsschichten zurück in das Jahr 1905.

Wir begegnen der Norwegerin Liv, die schon früh als Dienstmädchen arbeiten muss, um ihre Mutter mit den vier Geschwistern finanziell zu unterstützen. Bei der Familie Treske leidet sie keine Not, hat genügend zu essen, sogar ein eigenes Zimmer, wenn nicht der strenge Oddvar Treske wäre, der seinen Sohn Elias grundlos drangsaliert. Liv ist erschüttert und versucht Elias heimlich zu helfen. Sie fühlt sich innerlich hin- und hergerissen, da sie ihren Dienstherrn hintergeht. Doch dann muss sie eine schwere Entscheidung treffen.

Aber auch die junge Gräfin Karoline von Blankenburg-Marwitz steht in Schlesien an einem Wendepunkt in ihrem Leben. Sie hatte romantische Vorstellungen von der Ehe mit Moritz vom Blankenburg-Marwitz, wenn sie gewusst hätte, was sie erwartet, hätte sie ihm nicht ihr Ja-Wort gegeben. Sie merkt schnell, dass sie nur wegen des Geldes geheiratet wurde. Doch dann erkrankt Moritz schwer und Karoline hört, dass der Familienbesitz einem verhassten entfernten Verwandten zufällt, sollte ihr Mann ohne Stammhalter sterben. Als Karoline erfährt, dass Moritz vor ihrer Ehe ein Kind in Norwegen gezeugt hat, lässt sie sich auf eine abenteuerliche Reise ein.

Christine Kabus hat es wieder geschafft mich auf eine wunderschöne Reise nach Norwegen mitzunehmen. Die Geschichte ist sehr flüssig, detailreich und bildhaft geschrieben, so dass man sich gut in die Hauptprotagonisten hineinversetzen kann. Die beiden Handlungsstränge werden abwechselnd aus der Sicht von Liv und Karoline erzählt. Die einzelnen Kapitel sind nicht so lang, was mir gut gefällt. Durch die Kapitelüberschriften weiß man genau, wo man sich gerade befindet.

Interessant und spannend finde ich, dass der Zeitgeist und die gut recherchierten historischen Ereignisse wie die Unabhängigkeitsbewegung von Norwegen und die Frauenbewegung so gut in die Geschichte mit einfließen.

„Das Lied des Nordwinds“ ist ein angenehm zu lesender Norwegenroman. Abgerundet wird die Geschichte mit einem Personenregister und einer Karte, um die Orte geografisch einordnen zu können. Beim Lesen fühlte ich mich gut unterhalten und habe etwas Fernweh nach Norwegen bekommen.

Veröffentlicht am 06.04.2024

Ein neuer Fall für die angehenden Kriminalistinnen

Die Kriminalistinnen. Acht Schüsse im Schnee
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1969 haben die ersten sechs angehenden Kriminalistinnen gemeinsam mit den Männern ihre Ausbildung in Düsseldorf begonnen. Eine der eingestellten Frauen ist die Erzählerin Lucia Specht. Ihre Mutter war ...

1969 haben die ersten sechs angehenden Kriminalistinnen gemeinsam mit den Männern ihre Ausbildung in Düsseldorf begonnen. Eine der eingestellten Frauen ist die Erzählerin Lucia Specht. Ihre Mutter war ums Leben gekommen und als die Ermittlungen eingestellt wurden, hat sie sich geschworen den Täter eines Tages zu finden.

Im zweiten Band dieser Reihe begeben wir uns ins Jahr 1970. Die angehenden Kriminalwachtmeisterinnen durchlaufen alle Abteilungen bei der Polizei. Lucia Specht arbeitet gerade bei der Sitte und kontrolliert in einem Tanzlokal die Jugendlichen. Bei Michaela Ellerbeck gibt es Probleme mit ihrem Ausweis und so wird sie von Lucia ihrem Vater übergeben. Als der Unternehmer Theo Ellerbeck auf offener Straße erschossen wird, will seine Tochter Michaela nur mit Lucia sprechen, deshalb fordert der Leiter der Mord Arthur Menden Lucia an. Da der Fall absolute Priorität hat, wird eine Sonderkommission ausgerufen und Lucia wird Teil dieser Gruppe.

Die Geschichte lässt sich leicht und flüssig lesen. Alles ist sehr detailliert, bildhaft und manchmal mit einem Augenzwinkern geschrieben. Die damalige Zeit ist wunderbar eingefangen, nicht nur durch die eingestreuten Musiktitel, sondern auch die Handlungen, die dem Zeitgeist entsprechen. Die jungen Frauen sind gezwungen sich gegen die Macho-Sprüche der Männer durchzusetzen, werden nicht für voll genommen und müssen besser als ihre Kollegen sein. Zum Glück helfen sie sich untereinander und können gut neben ihren männlichen Kollegen bestehen.

Nicht nur der Kriminalfall, sondern auch die Zeitreise in das Jahr 1970 hat mir gefallen und ich hoffe, noch mehr über die ersten Kriminalistinnen zu erfahren.

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