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Veröffentlicht am 04.08.2019

Anfangs gut, zieht sich die Geschichte schnell und endet recht unlogisch

Berühre mich. Nicht.
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Inhalt: Als Sage in Nevada ankommt, besitzt sie nichts – kein Geld, keine Wohnung, keine Freunde. Nichts außer dem eisernen Willen, neu zu beginnen und das, was zu Hause geschehen ist, zu vergessen. Das ...

Inhalt: Als Sage in Nevada ankommt, besitzt sie nichts – kein Geld, keine Wohnung, keine Freunde. Nichts außer dem eisernen Willen, neu zu beginnen und das, was zu Hause geschehen ist, zu vergessen. Das ist allerdings schwer, wenn einen die Erinnerungen auf jedem Schritt begleiten und die Angst immer wieder über einen hereinbricht. So auch, als Sage ihren Job in einer Bibliothek antritt und dort auf Luca trifft. Mit seinen stechend grauen Augen und seinen Tätowierungen steht er für alles, wovor Sage sich fürchtet. Doch Luca ist nicht der, der er auf den ersten Blick zu sein scheint. Und als es Sage gelingt, hinter seine Fassade zu blicken, lässt das ihr Herz gefährlich schneller schlagen ...

Cover: Das Cover finde ich wirklich hübsch. Ganz besonders mag ich die Farben und die Rosen. Die Unterbrechung des Hintergrundbilds macht das Cover dabei gleich viel interessanter.

Meine Meinung: "Berühre mich. Nicht." war nach "Someone New" mein zweites Buch von Laura Kneidl und ehrlich gesagt, war ich etwas skeptisch, da ich doch ein paar Kritikpunkte beim letzten Buch hatte. Anfangs schien dieses Geschichte aber deutlich besser zu werden, doch noch eine Weile stellten sich bei mir die gleichen Probleme ein wie beim vorherigen Laura-Kneidl-Buch.

Aber erstmal zu den Aspekten, die mir durchgehend gut gefallen haben. Da wäre zu einem der Schreibstil, der einen lockeren und angenehmen Lesefluss ermöglicht. Wenn man das Buch einmal in der Hand hatte, flog man regelrecht durch die Seiten. Außerdem werde die Gefühle extrem gut transportiert. Wenn Sage ihr Ängste verspürt, war es so, als würde auch ich sie fühlen.

Das war nicht immer angenehm, denn Sage hat eine wirklich schlimme Vergangenheit, ist sehr verschlossen und vertraut nur wenigen. Nur nach und nach wird ihr trauriges Geheimnis gelüftet. Luca als männlicher Gegenpart fiel ebenfalls in die Kategorie "sensibel mit schwieriger Vergangenheit". Dadurch wird kein großer Kontrast zu Sage gebildet, wie es in dem Genre oft üblich ist und das fand ich sehr erfrischend. Ganz im Gegenteil - Luca verhält sich sehr einfühlsam und drängt Sage niemals mehr Preis zu geben oder weiter zu gehen, als sie bereit ist.

Doch nach und nach hat genau das bei mir Problem verursacht. Natürlich verschwinden Sages Ängste nicht von heute auf morgen, aber ein bisschen mehr Handlung wäre schön gewesen. Stattdessen wird die Geschichte durch detailreiche und nicht unbedingt relevante Szenen, wie den Besuch von Sages bester Freundin, künstlich in die Länge gezogen. Ohne im Plot voranzukommen. Das gleiche Problem hatte ich bereits mit "Someone New". Vielleicht bin ich einfach nicht für Laura Kneidls Erzählstil gemacht.

Das Ende hat mich auch nicht vom Gegenteil überzeugen können. Ich konnte die Handlungen von Sage überhaupt nicht nachvollziehen, empfand ihre Aktionen als egoistisch und unlogisch. Mir hat das nur gezeigt, dass sie sich im Verlauf der Geschichte kein bisschen weiterentwickelt hat. Alles in allem habe ich wirklich mehr erwartet von diesem Buch.

Fazit: Zu Beginn hat mir "Berühre mich. Nicht" wirklich Spaß gemacht. Der Schreibstil war toll, die Emotionen wurden super transportiert und der Plot war interessant. Doch je weiter die Geschichte voranschritt, desto weniger passierte. Die Handlung kam nicht vorwärts, wurde stattdessen künstlich in die Länge gezogen und das Ende hat mir persönlich gar nicht gefallen. Schade, denn anfangs schien wirklich viel mehr Potenzial vorhanden.

Mehr Rezensionen & Buchtipps findet ihr auf https://liebedeinbuch.blogspot.de/

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Veröffentlicht am 26.03.2019

Wichtige Themen - wenig Gefühlsintensität und Spannung

Someone New
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Inhalt: Als Micah auf ihren neuen Nachbarn trifft, kann sie es nicht glauben: Es ist ausgerechnet Julian, der wenige Wochen zuvor ihretwegen seinen Job verloren hat. Micah fühlt sich schrecklich, vor allem, ...

Inhalt: Als Micah auf ihren neuen Nachbarn trifft, kann sie es nicht glauben: Es ist ausgerechnet Julian, der wenige Wochen zuvor ihretwegen seinen Job verloren hat. Micah fühlt sich schrecklich, vor allem, weil Julian kühl und abweisend zu ihr ist und ihr nicht mal die Gelegenheit gibt, sich zu entschuldigen. Doch gleichzeitig fasziniert Micah seine undurchdringliche Art, und sie will ihn unbedingt näher kennenlernen. Dabei findet sie heraus, dass Julian nicht nur sie, sondern alle Menschen auf Abstand hält. Denn er hat ein Geheimnis, das die Art, wie sie ihn sieht, für immer verändern könnte …

Cover: Ich liebe das Cover. Das Zusammenspiel und die Harmonie der Farben, das Dreidimensionale. Es hat gleichzeitig etwas wunderschönes, aber auch aufwühlendes an sich.

Meine Meinung: "Someone New" ist eines dieses Bücher, für die das Wort Hype schon fast eine Untertreibung darstellt. Für mich hat sich da natürlich die Frage gestellt, ob dieser Hype gerechtfertigt ist. Das Thema ist es definitiv, aber die Umsetzung leider nicht ganz.

Ja, Laura Kneidl greift in ihrem neusten Buch absolut wichtige Themen auf. Sie vermittelt die Botschaft, dass wir alle einfach wir selbst seinen und unser Gegenüber für genau das akzeptieren und lieben sollen (Stichwort Toleranz). Es sind Themen, die immer noch nicht von allen Leuten in der Gesellschaft akzeptiert sind und deshalb finde ich es toll, dass sich eine beliebte deutsche Autorin diesen widmet.

Dennoch bleibt die Umsetzung ein überaus wichtiger Punkt. Und diese habe ich als nicht ganz rund empfunden. Das Buch behandelt viele unterschiedliche Themen und führt dementsprechend viele Charaktere gleichzeitig ein. Das Leben ist bunt und divers. Daher ist es prinzipiell nicht falsch so viele verschiedene und einzigartige Haupt- und Nebencharaktere einzuführen, allerdings fand ich, dass dadurch keine wirkliche Tiefe und Nähe aufgebaut werden konnte.

Es hat mir schlichtweg an Intensität und Tiefgang gefehlt. Die Geschichte von Micah und Julian ist eine ruhige und sanfte Liebesgeschichte mit interessanten, aber eben ruhigen Charakteren. Julian ist aufgrund seines Geheimnisses und seiner Vergangenheit sehr verschlossen und es war schwer einen richtigen Zugang zu ihm zu finden. Micah war aufgeschlossener, aber auch nicht wirklich vielschichtig und ihre ständigen Superhelden-Kommentare nerven irgendwann dann doch. Die tiefe Liebe zu ihrem Bruder und ihre rationale Art haben mir jedoch sehr gefallen. Sie ist nicht jedes Mal an die Decke gegangen, sondern hat ihre Handlungen überdacht.

Allerdings gibt es dadurch auch kein Drama oder Herzschmerzen und obwohl Julian ein großes Geheimnis verbirgt, wird man als Leserin nicht vorangetrieben, dieses Geheimnis unbedingt lüften zu wollen. Aus irgendeinem Grund konnte mich die Geschichte nicht fesseln. Vielleicht, weil das Buch mit über 500 Seiten zu sehr in die Länge gezogen wird oder doch, weil zu viel gleichzeitig thematisiert wird. Ich hätte mir gewünscht, dass der Fokus mehr auf dem Kern gelegen hätte. Schließlich bekommen Auri und Cassie in "Someone Else" ihre eigene Geschichte und hätten Micah und Julian durchaus mehr Raum lassen können. So wird mehr Potenzial verschenkt als genutzt.

Fazit: Das "Someone New" absolut wichtige Themen aufgreift, ist eine Tatsache. Eine großartige. Aber die Umsetzung ist leider nicht zu 100 % geglückt. Auf über 500 Seiten wird die Geschichte gespickt von Fandom-Anspielungen in die Länge gezogen und das ohne große Gefühle aufkommen zu lassen. Da wäre definitiv mehr drin gewesen.

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Veröffentlicht am 27.12.2018

Düster und fantasievoll, doch konnte es mich nicht begeistern

ELFENKRONE
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Kurzbeschreibung: Jude ist sieben, als ihre Eltern ermordet werden und sie gemeinsam mit ihren Schwestern an den Hof des Elfenkönigs verschleppt wird. Zehn Jahre später hat Jude nur ein Ziel vor Augen: ...

Kurzbeschreibung: Jude ist sieben, als ihre Eltern ermordet werden und sie gemeinsam mit ihren Schwestern an den Hof des Elfenkönigs verschleppt wird. Zehn Jahre später hat Jude nur ein Ziel vor Augen: dazuzugehören, um jeden Preis. Doch die meisten Elfen verachten Sterbliche wie sie. Ihr erbittertster Widersacher: Prinz Cardan, der jüngste und unberechenbarste Sohn des Elfenkönigs. Doch gerade ihm muss Jude die Stirn bieten, wenn sie am Hof überleben will …

Cover: Das Cover gefällt mir persönlich nicht. Obwohl die Farben schön harmonieren, spricht es mich einfach nicht an - besonders der Käfer stört mich.

Meine Meinung: Auf Elfenkrone war ich sehr gespannt, da es sowohl mein erstes Buch von Holly Black, als auch mein erstes Buch über Elfen war.

Erst im Nachhinein habe ich erfahren, dass man Holly Blacks Schreibstil entweder liebt oder hasst. Ich stehe irgendwo dazwischen. Zwar fand ich, dass die Erzählweise sehr viel Nähe zur Protagonistin aufgebaut hat. Es kam mir wirklich wie ihre ganz persönliche Geschichte vor. Aber die Satzkonstruktion empfand ich oft als etwas verwirrend und musste Sätze dementsprechend mehrmals lesen.

Auch das Worldbuilding gestaltet zumindest den Einstieg schwierig. Denn es war mehr oder weniger nicht vorhanden. Man wird in die Welt von Elfenheim hineingeschmissen ohne Erklärungen. Die ganzen neuen Eindrücke, Wesen und Orten waren dann doch etwas zu viel auf einmal. Doch nach und nach fand ich mich immer mehr zurecht und hatte Spaß die Geschichte zu lesen.

Dennoch hatte ich, das ganze Bücher über, das Gefühl, dass mir etwas fehlt - das Mitreißende, das Fesselnde. Vielleicht eine intensive Liebesgeschichte oder eine tiefe loyale Freundschaft. Denn Gefühle sind im Elfenreich eher rar gesät. Jeder fällt jedem in den Rücken, niemandem kann man vertrauen. Elfenheim ist keine zauberhafte Märchenwelt. Nein, sie ist düster, brutal, skrupellos, machthungrig und es gab Szenen, die mich wirklich schockiert haben.

Vielleicht hat mir auch eine starke Protagonistin, mir der ich mich identifizieren kann, gefehlt. Jude ist zwar rebellisch, aber nicht auf eine imponierende Art. Sie sucht die Macht wie jeder andere im Elfenreich. Sie handelt dabei impulsiv beinah unberechenbar und in ihrem eigenen Sinne. Im Fokus steht immer ihr eigener Wunsch nach Anerkennung und Status.

Trotz allem konnte mich die Geschichte größtenteils unterhalten und ich bin ich schon sehr gespannt auf den zweiten Teil - und hoffe, dass mich dieser mehr mitreißen kann.

Fazit: Die Geschichte von Jude und ihrem Elfenheim war düster und fantasievoll. Dennoch hat mir stets etwas gefehlt, dass mich mitreißt - mich dazu bringt, das Buch nicht mehr aus der Hand legen zu wollen. Es hat größtenteils Spaß gemacht, aber Band 2 hat für mich noch ordentlich Luft nach oben.

Mehr Rezensionen & Buchtipps findet ihr auf https://liebedeinbuch.blogspot.de/

Veröffentlicht am 25.11.2018

Unterhaltend, aber nicht fesselnd

Siren
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Kurzbeschreibung: Kahlens Familie kommt bei einem Schiffsunglück ums Leben. Sie selbst wird als Einzige gerettet – von drei betörenden jungen Frauen: Sirenen. Wunderschön und unsterblich. Von nun an ist ...

Kurzbeschreibung: Kahlens Familie kommt bei einem Schiffsunglück ums Leben. Sie selbst wird als Einzige gerettet – von drei betörenden jungen Frauen: Sirenen. Wunderschön und unsterblich. Von nun an ist Kahlen eine von ihnen. Scheinbar ein ganz normales Mädchen, doch ihr Leben gehört dem Meer. Jeder Mensch, der ihre Stimme hört, muss sterben. Und so schweigt sie. Bis sie Akinli begegnet, einem jungen Studenten, der Kahlen auch völlig ohne Worte versteht. Nach nur wenigen Stunden haben nicht nur ihre Herzen, sondern auch ihre Seelen zu einander gefunden. Und als Akinli schwer erkrankt, droht auch der eigentlich unsterblichen Kahlen der Tod.

Cover: Wenn man dieses Cover anguckt spürt man förmlich den Wind und das Wasser im Gesicht. Man hört die Wellen rauschen. Man spürt die Verbindung zum Meer. Diese Wirkung ist genaus das, was ich mir bei einem Cover wünsche.

Meine Meinung: Meine Erwartungen an diese Geschichte waren sehr gemischt. Auf der einen Seite mein Selection-Fanherz, auf der anderen die vielen durchschnittlichen Reaktionen auf dieses Buch. Und auch ich muss mich dem Großteil anschließen. "Siren" ist unterhaltsam, aber nicht fesselnd.

Wären nicht die Sirenen, die ich als Fantasygeschöpfe überaus interessant finde, wäre meine Bewertung womöglich deutlich schlechter ausgefallen. Kahlen und ihre Schwestern, ihre Welt, ihre Fähigkeit und ihre Mutter die See haben meine Neugier stets hochgehalten. Das Worldbuilding würde ich dennoch als sehr unausgereift beschreiben. Man hätte viel mehr aus der Geschichte machen können, als Kiera Cass es schlussendlich getan hat. An vielen Stellen sind bei mir mehr Fragezeichen aufgetaucht, als Antworten gegeben wurden.

Der Fokus liegt eindeutig nicht auf dem Fantasyteil der Sirenenwelt, sondern auf der Romantik. Die Liebesgeschichte zwischen Kahlen und Akinli ist sanft. Also auch kein Aspekt der Spannung hervorruft. Dennoch unterhält auch sie.

Insgesamt wurde aus beiden Teilen der Romantasy zu wenig herausgeholt. Das ist einerseits traurig, da so viel daraus hätte werden können. Andererseits wird die Geschichte dadurch nicht schlecht. Zum Ausspannen an einem schönen Sommertag ist diese Lektüre bestens geeignet. Ich wurde gut unterhalten. Mehr sollte man aber nicht erwarten.

Fazit: "Siren" schöpft das Potenzial seiner Geschichte bei weitem nicht aus. Eine süße, sanfte Liebesgeschichte und die interessante, dennoch nicht ausgereifte Welt der Sirenen schaffen zwar keine Spannung, aber sie unterhalten einen. Alles in allem eine schöne Sommerlektüre!

Mehr Rezensionen & Buchtipps findet ihr auf https://liebedeinbuch.blogspot.de/

Veröffentlicht am 30.05.2018

Kann nicht mit Band 1 mithalten

Ricco
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Hier geht es zur Rezension auf meinem Blog: https://liebedeinbuch.blogspot.com/2018/05/rezension-shadows-ricco.html

Kurzbeschreibung: Der Milliardär und Playboy Ricco Ferraro kennt kein anderes Leben ...

Hier geht es zur Rezension auf meinem Blog: https://liebedeinbuch.blogspot.com/2018/05/rezension-shadows-ricco.html

Kurzbeschreibung: Der Milliardär und Playboy Ricco Ferraro kennt kein anderes Leben als das eines Schatten: Als mächtiges Mitglied des Ferraro-Clans kann er Licht und Dunkelheit seinem Willen unterwerfen. Doch als sein ungestümes Temperament und Geheimnisse aus der Vergangenheit nicht nur ihn, sondern seine Familie in Gefahr bringen, muss er handeln. Und die Frau finden, die ihn retten kann – sein Gegenstück. Die Suche scheint aussichtslos, bis eine mysteriöse Fremde in Chicago auftaucht. Nach Monaten in Furcht sehnt sie sich nach Schutz. Und findet ihn in Riccos Armen. Doch die Dunkelheit, die all die Jahre sein ergebener Diener war, droht plötzlich sein größter Feind zu werden ...

Cover: Das Cover sagt mir persönlich nicht zu. "Ricco" schaut so böse drein, da möchte ich das Buch gleich wieder aus der Hand legen. Sein Blick wirkt nicht anziehend, sonder abschreckend.

Meine Meinung: Im zweiten Teil der Shadow-Reihe begegnen wir dem zweiten Ferraro Bruder Ricco. Die Geschichte rund um seinen älteren Bruder Stefano hatte mir damals wirklich gut gefallen, allerdings hatte ich einige Kritikpunkte.
Diese Kritikpunkte wurden im zweiten Band leider nicht ausgemerzt, sondern eher verstärkt. Das größte Problem hatte ich mit dem Erzählstil. Mit der Er-Sie-Perspektive von Christine Feehan werde ich einfach nicht warm. Dazu kommt, dass die Wechsel zwischen den Erzählern in keiner Weise gekennzeichnet werden und ich beim Lesen oft ins Stocken geraten bin. Gerade am Anfang hat mir das Buch große Schwierigkeiten bereitet und ich habe mindestens hundert Seiten gebraucht um reinzukommen. Danach habe ich die Geschichte aber (an den meisten Stellen) sehr gerne gelesen.

Der Plot bietet eine gute Mischung aus Fantasy, Spannung und Erotik. Die Schattengleiter-Fähigkeit wird hier viel präsenter dargestellt und ich konnte sie mir endlich auch bildhaft vorstellen. Es werden außerdem einige interessante Hintergrundinformationen zur Ausbildung und Organisation der Schattengleiter geliefert, da diese eine sehr große Bedeutung für die charakterliche Entwicklung von Ricco und damit auch für die Geschichte hat.

Die Geheimnisse aus Riccos Vergangenheit/ Ausbildungszeit bringen die Spannung in die Geschichte. Ricco und seine Familie werden von Unbekannten angegriffen und das in sehr großem Stil. Die Suche nach den Auftraggebern lässt einen nicht miträtseln, aber sie hält das Spannungsniveau auf einem konstanten Level.

Die Angreifer attackieren nicht nur Riccos Familie, sie sind auch diejenigen die die junge Frau Mariko in sein Leben schleusen. Natürlich mit dem Auftrag Ricco zu töten. Mariko bewirbt sich bei einem Casting, bei dem Ricco ein Shibari-Model sucht. Shibari ist eine alte japanische Fesselkunst. Mariko will dabei nicht nur ihren Auftrag durchführen, sondern auch mehr über die Leidenschaft ihrer Mutter erfahren.
Bereits im ersten Moment, als sich Ricco und Mariko begegnen, spüren sie die starke Verbindung ihrer Schatten und die Anziehungskraft zwischen ihnen beiden. Ricco weiß sofort, dass Mariko die Eine ist. Natürlich geht die Entwicklung der Beziehung viel viel zu schnell. Allerdings konnte ich in diesem Fall darüber hinwegsehen, da die Schnelligkeit durch die überirdische Verbindung ihrer Schatten begründet wird.

Die beiden kommen sich besonders beim Shibari näher. Ihre Sitzungen hatten durchaus einen schönen erotischen Aspekt, allerdings ziehen sie sich teilweise bis zu 20 Seiten lang und dementsprechend in die Länge. Außerdem wurden bestimmte Phrasen immer wieder benutzt, die ich spätestens beim dritten Mal nicht mehr sehen konnte. Auch die Beschreibung der Gefühle und Empfindungen waren insgesamt zu dick aufgetragen.

Trotz oder gerade wegen der vielen und übertriebenen Gefühlsbekundungen konnte ich keine Beziehung zu den Hauptcharakteren aufbauen. Und obwohl beide wirklich tragische Vergangenheiten haben, konnte mich die Geschichte emotional nicht berühren. Manchmal ist weniger eben mehr.

Fazit: Der zweite Teil der Shadows-Reihe bietet Fantasy, Spannung und Erotik. Leider hat mir der Erzählstil von Christine Feehan noch weniger zugesagt, als im ersten Band. Ein durchgängiges flüssiges Lesen war für mich einfach nicht möglich. Von mir gibt es 3,5 Sterne für Ricco.