Profilbild von Leserattenmama

Leserattenmama

Lesejury Star
offline

Leserattenmama ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Leserattenmama über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.10.2019

Familien- und Liebesgeschichte im Weingut in Süditalien

Das Erbe von La Florentina
0

Southport, England, 2008: Laura van Dyck, 28 Jahre alt, angestellte Köchin mit dem Traum, sich eines Tages mit ihrer besten Freundin Fiona selbstständig zu machen, verliert ihre Tante Harriet, die ihr ...

Southport, England, 2008: Laura van Dyck, 28 Jahre alt, angestellte Köchin mit dem Traum, sich eines Tages mit ihrer besten Freundin Fiona selbstständig zu machen, verliert ihre Tante Harriet, die ihr viel näher stand als ihre eigene Mutter. Wegen der ihr zufallenden Erbschaft reist sie nach Italien und taucht dort in die Familienvergangenheit ein...

La Florentina, Italien, 1947: die junge Amalia van Dyck vertraut sich ihrem Tagebuch an...

So weit, so bewährt der Aufbau der Geschichte mit ihren zwei Zeitebenen. Auch Gefühle kommen nicht zu kurz und die romantischen Stellen sind so beschrieben, dass das Kopfkino genaue Bilder vor Augen hat. („Ein Schauer rieselte durch sie hindurch, das Gefühl der Sehnsucht, welches seit ihrer Ankunft in Italien ihr ständiger Begleiter war, regte sich, wachte auf und streckte sich verlangend.“) Doch nun zum Aber: ich fand die Entwicklung der Liebesgeschichte unpassend - für mich nicht nachvollziehbar. Außerdem fehlt mir die Geschichte aus Carls Vergangenheit, die Auswirkungen auf den weiteren Verlauf von La Florentina hat. Als die Geschichte bei 81% des eBooks vorbei war und danach detaillierte Rezepte sowie eine andere Leseprobe folgten, war ich sehr erstaunt - ich hätte erwartet, dass diese Seiten die offenen Punkte klären und die Geschichte damit abrunden.
Von daher von mir nur eine eingeschränkte Leseempfehlung: ja, die Geschichte ist mit den zwei Zeitebenen und dem angenehmen Schreibstil gut erzählt; aber es fehlte mir eben leider etwas.

Veröffentlicht am 28.08.2019

Ermittlungen im Alltag einer psychosomatischen Klinik

Wattsterben
0

Piet und Hauke ermitteln verdeckt auf der winzigen Insel Kollerssand, die lediglich mit einen Leuchtturm und der psychosomatische Klinik bebaut ist - nachdem aus letzterer drei Patienten innerhalb weniger ...

Piet und Hauke ermitteln verdeckt auf der winzigen Insel Kollerssand, die lediglich mit einen Leuchtturm und der psychosomatische Klinik bebaut ist - nachdem aus letzterer drei Patienten innerhalb weniger Wochen verschwanden und von einem Leichenteile gefunden wurde, ist die Nordsee-Idylle getrübt...
Der Klinikalltag mit all den Bewegungs-, Gesprächs- und Kunsttherapien wird detailliert dargestellt und vor allem seine Auswirkungen auf die Ermittler und ihren mentalen Zustand, da sie wie normale Patienten behandelt werden. Ob man so objektiv ermitteln kann, wenn man sich zwangsläufig intensiv mit den eigenen Baustellen beschäftigen muss?!

Bis „Bewegung“ in den Krimi kommt, dauert es sehr lange... die oben beschriebenen Inhalte machen einen Großteil des Buches aus. Täter + Motiv waren mir ewig lange schleierhaft... wer gern lange im Nebel tappt und sich über schöne Naturbeschreibungen an der Nordsee wiederfinden will (bspw. „Die Dunkelheit wich nur zögerlich einem trüben grauen Tageslicht.“), hat hiermit Lesestoff gefunden; ich bin wohl doch eher der Typ für einen vordergründigen Spannungsbogen.

Veröffentlicht am 28.08.2019

Unvorhersehbarer Thriller, actiongeladenes Wochenende auf dem Zeltplatz!

Der Leichenkiller
0

Vorweg: ich frage mich die ganze Zeit, ob in meine kritische Betrachtung die Kenntnis darüber Einfluss genommen hat, dass der Autor erst 13 Jahre alt ist... in dem Alter hatte ich vieles im Kopf, aber ...

Vorweg: ich frage mich die ganze Zeit, ob in meine kritische Betrachtung die Kenntnis darüber Einfluss genommen hat, dass der Autor erst 13 Jahre alt ist... in dem Alter hatte ich vieles im Kopf, aber nicht das Schreiben eines Thrillers :) und fähig wäre ich dazu wohl auch heute, über 20 Jahre später, noch nicht!!

Dennoch eine persönliche Meinung, ohne Spoiler: obwohl es die typischen Elemente eines „Erwachsenen-Thrillers“ enthält, war es mir insgesamt etwas viel... auch wenn es ja eigentlich ein typischer Aufbau mit zwei Handlungssträngen ist, die nach einiger Zeit zusammenfinden. Cliffhanger wie „Bis jetzt haben wir fast nur gelacht. Lachen ist gesund. Doch das Lachen sollte bald vergehen.“, kurze, pointierte und spannungssteigernde Sätze wie „Er starrte in den Wald. Ins Leere. In die Finsternis.“ und auch moderne Alltagssprache wie „"OMG! Das riecht so gut"“ sind enthalten. Zusätzlich sogar tiefsinnige, moralische Gedanken wie „Wenn man etwas als "unnormal" bezeichnet, kann man es auch als "außergewöhnlich" bezeichnen. "Unnormal", finde ich, klingt ausgrenzend und abwertend. Menschen kann eine Ausgrenzung tief treffen.“
Die Reaktionen der Jugendlichen auf die Ereignisse konnte ich persönlich nicht nachvollziehen ; ebensowenig den letzten Satz... aber das mag an mir liegen!
Ich habe auf jeden Fall allergrößten Respekt vor dem Jungautor und bin gespannt auf die weiteren Werke, da mich die Entwicklung wirklich interessiert!

Veröffentlicht am 28.08.2019

Den eigenen Weg finden - mit verdammt viel Glück unterwegs

Egotrip
0

Jule, 27, hat gerade ihr Studium der Literatur & Germanistik in Berlin abgeschlossen - leider nur mittelmäßig; nicht zuletzt, da sie jobbte und einige Vorlesungen verpasste. Sie liebt Roman, aber der nur ...

Jule, 27, hat gerade ihr Studium der Literatur & Germanistik in Berlin abgeschlossen - leider nur mittelmäßig; nicht zuletzt, da sie jobbte und einige Vorlesungen verpasste. Sie liebt Roman, aber der nur den gemeinsamen Sex. „Freunde“ melden sich höchstens bei der viel zu gutmütigen Jule, um Gehör und Beistand zu finden, aber nicht, um sich nach ihrem Befinden zu erkundigen. Zeit, etwas zu ändern... und als Anlass kommt der Brief ihres Vermieters gerade recht!
Jule macht sich auf, ihre Träume zu verwirklichen. Sie tut, was ihr liegt und Spaß macht; trifft Menschen, die echte Freunde werden und findet auch die Liebe... kein sehr realitätsnaher Roman (Geld ist schließlich nicht die Basis für Lebensglück), aber unterhaltsam! Viele Dialoge, verschiedenste Charaktere (manche vielleicht überzeichnet - wie Carlos) und ganz viel Glück auf Jules Seite.
Für alle, die etwas positives lesen und sich nicht mit den negativen Seiten oder Rückschlägen herumschlagen wollen.

Veröffentlicht am 07.08.2019

Historie der USA - ohne Kenntnis des 1. Teils manchmal verwirrend

Eine Handvoll Senfkörner
0

Amerika, 1868: Der Bürgerkrieg in Amerika ist vorbei und die Sklaven eigentlich frei - eigentlich... in Oberlin, Ohio, gilt das Schulwesen für Kinder aller Hautfarben gleichermaßen; in Richmond, Virginia ...

Amerika, 1868: Der Bürgerkrieg in Amerika ist vorbei und die Sklaven eigentlich frei - eigentlich... in Oberlin, Ohio, gilt das Schulwesen für Kinder aller Hautfarben gleichermaßen; in Richmond, Virginia jedoch nicht. Und das ist nicht der einzige Unterschied... Elisabeth, genannt Lisbeth; und ihre beiden Kinder sowie Mattie, ihr ehemaliges Kindermädchen, treten unabhängig voneinander, aber zufällig gleichzeitig die Reise quer durch Amerika an. Es ist bedrückend zu lesen, was den ehemaligen Sklaven widerfuhr... und ähnlich unvorstellbar, dass nur Männer und nicht auch Frauen wählen durften... die geschichtlichen Aspekte fand ich sehr interessant und gut eingearbeitet (dass zB ein Kind in seiner naiven, unvoreingenommen Art Dinge hinterfragt), aber die Familiengeschichte um Lisbeth und Mattie hat mich leider nicht so gepackt. Vielleicht fehlte mir als Vorkenntnis der 1. Teil...