Profilbild von schnaeppchenjaegerin

schnaeppchenjaegerin

Lesejury Star
online

schnaeppchenjaegerin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit schnaeppchenjaegerin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.11.2019

Roman über die Bewältigung eines Traumas, die Suche nach den eigenen Wurzeln und zu sich selbst

Die Hüterin der verlorenen Dinge
0

Als Ivy zehn Jahre alt ist, verschwindet ihre Mutter Lila, eine Dichterin düsterer Werke, spurlos. Der Verlust nagt besonders hart an Ivy, da der letzte Wortwechseln der beiden ein Streit war - ausgelöst ...

Als Ivy zehn Jahre alt ist, verschwindet ihre Mutter Lila, eine Dichterin düsterer Werke, spurlos. Der Verlust nagt besonders hart an Ivy, da der letzte Wortwechseln der beiden ein Streit war - ausgelöst durch die empfundene Vernachlässigung und Gleichgültigkeit der Mutter. Trost findet Ivy ein wenig in verloren gegangenen Gegenständen, die sie auf den Straßen New Yorky sammelt und denen sie ein neues Zuhause gibt. Dabei lernt sie den Straßenkünstler Jack kennen, der ihr Interesse weckt, den sie jedoch ängstlich auf Distanz hält.

Als ihr Vater nach 13 Jahren seine Frau Lila für tot erklären möchte, um erneut heiraten zu können, ist es für Ivy ein Schock. Sie begibt sich fortan auf die Suche nach den Spuren ihrer Mutter, spricht mit deren Freunden und Bekannten, die sie durch ein Notizbuch ausfindig macht und trifft nach all den Jahren auch wieder auf ihre verbliebene Familie mütterlicherseits in Maine, wo sie zum ersten Mal wirklich spürt, wie es ist, eine Familie zu haben.

"Die Hüterin der verlorenen Dinge" ist ein Roman, der vom Verschwinden der amerikanischen "Wunderkind"-Schriftstellerin Barbara Newhall Follett inspiriert ist. Erzählt wird er aus der Perspektive der Mittzwanzigerin Ivy, in die man sich durch den einfühlsamen Schreibstil der Autorin sehr gut hineinversetzen kann. Ihre Einsamkeit, Ungewissheit über den Verbleib der Mutter und vor allem ihre Bindungsängste sind spür- und nachvollziehbar.
So wie Ivy als Charakter eher verschlossen und zurückhaltend ist, wird auch der Roman ruhig und besonnen erzählt. Die Geschichte wird jedoch zu keinem Zeitpunkt langweilig, da Ivy stets neuen Menschen begegnet, die ihr eine andere Seite von Lila aufzeigen. Ivy, der bisher nur ihre kindliche Sicht auf ihre Mutter bewusst war, lernt sie auf diese Weise anders kennen. Spannend bleibt, ob Ivy ihre Mutter finden wird oder nur eine Vorstellung davon, wer diese wirklich war.

Der Roman, der die pulsierende Atmosphäre New Yorks, aber auch die ruhigen Ecken Central Parks für alle die schon einmal da waren mit einem hohen Wiedererkennungswert schildert und dabei auch den Gegensatz zu dem ruralen Leben von Ivys Familie an der Küste Maines anschaulich einfängt, ist nicht nur eine Suche nach einem verschwunden Familienmitglied. Es geht auch um die Bewältigung eines Traumas, wenn eine der wichtigsten Bezugspersonen von einem Tag auf den anderen nicht mehr da ist. Ivys Leben ist vom Verschwinden ihrer Mutter geprägt, ließ sie bindungsunfähig werden und die Menschen auf Distanz halten. Während eines Sommers stellt sich Ivy sowohl ihren Ängsten als auch ihrer Neugier und findet auf der Suche nach ihrer Mutter zu ihren Wurzeln und zu sich selbst.

Der ruhige und einfühlsame Schreibstil der Autorin passt dabei perfekt zu Ivy und der Geschichte aus dem Künstlermilieu und hat eine ganz besondere atmosphärische Stimmung.

Veröffentlicht am 14.09.2019

Spannende Mischung aus Familientragödie, Kriminalroman und unblutigem Psychothriller mit beklemmender Atmosphäre

Im Sog der Schuld
0

Vor 17 Jahren sind Ardens Zwillingsschwestern spurlos verschwunden, als sie auf die beiden aufgepasst hatte. Bis heute macht sich Arden schwere Vorwürfe, obwohl sie damals mit acht Jahren selbst noch ein ...

Vor 17 Jahren sind Ardens Zwillingsschwestern spurlos verschwunden, als sie auf die beiden aufgepasst hatte. Bis heute macht sich Arden schwere Vorwürfe, obwohl sie damals mit acht Jahren selbst noch ein Kind war und muss mit der Ungewissheit leben, was mit ihren damals 18 Monate alten Schwestern passiert ist.
Die Familie Arrowood ist nach diesem schrecklichen Ereignis aus Keokuk/ Iowa weggezogen und letztlich auseinandergebrochen.

Zehn Jahre nachdem Arden das letzte Mal im Sommer in Keokuk zu Besuch war, stirbt Ardens Vater und sie erbt das Anwesen Arrowood. Arden kehrt in ihren Heimatort zurück und mit ihr die Erinnerungen an das Jahr 1994, das dem Leben der Familie eine entscheidenden Wende gegeben hatte. Als Josh Kyle, der ein Buch über die Entführung der Zwillinge schreiben möchte, Arden auf die Vergangenheit anspricht, wird deutlich, dass ihre Erinnerungen an den Tag der Entführung zahlreiche Fragen aufwerfen und dass der mutmaßliche Täter womöglich nichts mit dem Verschwinden der Zwillinge zu tun hatte. Je intensiver sich Arden mit der Vergangenheit auseinander setzt, desto mehr Geheimnisse ihrer Familie aus der damaligen Zeit treten zutage, die ihr als Kind verborgen geblieben waren.

"Im Sog der Schuld" ist aus der Ich-Perspektive der 25-jährigen Arden geschrieben, die von den Ereignissen der Vergangenheit noch immer schwer gezeichnet ist. Sie verbietet sich glücklich zu sein und sich weiterzuentwickeln, während die Welt um sie herum sich weiter drehte. Sie wartet seit Jahren auf Zeichen, auf Antworten und lebt mit der Hoffnung, dass die Zwillinge noch leben könnten. Als sie nun nach all den Jahren in die marode Villa Arrowood zurückkehrt, lassen sie die Erinnerungen an ihre Kindheit nicht mehr los.

Der Schauplatz des Romans, das alte, lange unbewohnte und für eine einzelne Person viel zu große Haus wirkt beängstigend und gruselig. Knackende Geräusch, marode Leitungen und Fenster, die sich nicht öffnen lassen, jagen einen Schauder über den Rücken.

Das Buch ist eine Mischung aus Familientragödie, Kriminalroman und unblutigem Psychothriller, der durchweg spannend geschrieben ist. Als Leser möchte man wie Arden erfahren, was an dem Tag der Entführung wirklich passiert ist und wo die Zwillinge - tot oder lebendig - nun sind. Dabei begegnen Arden einige Bewohner von Keokuk, die wie Ardens trügerische Erinnerungen nur schwer einzuschätzen sind.

Die beklemmende Atmosphäre der alten Villa, die zunehmenden Zweifel an den eigenen Erinnerungen sowie die über Jahre gehegten Schuldgefühle sind durch den eingängigen Schreibstil spür- und nachvollziehbar. "Im Sog der Schuld" ist ein authentisch erzählter Cold Case, der unvorhersehbar und spannend beschrieben ist und mit all der Tragik in der Familie auch emotional bewegt.

Veröffentlicht am 16.08.2019

Subtiler Thriller, der die Epoche der 40er- und 60er-Jahre anschaulich einfängt und durch die unterschwellig bedrohliche Atmosphäre fesselt

Im Wald der Lügen
0

Angie Glass ist 21 Jahre alt, jung und glücklich verheiratet mit Paul sowie frisch gebackene Mutter eines kleinen Jungen. Sie führt ein unbeschwertes Leben in Wisconsin, bis die Nichte Ruby ihres Mannes ...

Angie Glass ist 21 Jahre alt, jung und glücklich verheiratet mit Paul sowie frisch gebackene Mutter eines kleinen Jungen. Sie führt ein unbeschwertes Leben in Wisconsin, bis die Nichte Ruby ihres Mannes berichtet, dass sie ihren Vater, Pauls Bruder, tot im Wald gefunden hat. Ihre Mutter Silja hatte die kleine Familie verlassen, was Henry vermeintlich zum Selbstmord bewegt hat.
Angie und Paul begeben sich daraufhin in die kleine Stadt Stonekill/ New York, um Ruby zur Seite zu stehen.


Das Paar zieht zu Ruby in das große luxuriöse Haus, wo Angie vorhatte, sich um eine trauernde Nichte zu kümmern. Ruby aber wirkt gefasst und unnahbar und macht keine Anstalten sich von der wenig älteren Tante trösten oder helfen zu lassen. Das Verhalten des Mädchens gibt Rätsel auf. Weiterhin wundert sich Angie über die Ehe, die Silja und Henry geführt haben, die offenbar nicht so harmonisch war wie ihre eigene. Doch auch Paul wirkt zunehmend abweisender, Geheimnisse treten zutage und nach und nach beginnt Angie auch ihre eigene Ehe in Frage zu stellen.

Der Roman handelt auf zwei Zeitebenen. Die Gegenwart 1960 wird aus der Ich-Perspektive von Angie beschrieben, die den damaligen Verhältnissen entsprechend häuslich-mütterlich und etwas naiv wirkt. In der Vergangenheit werden die Jahre von 1942 bis 1960 aus der Sicht von Silja erzählt, wodurch man Einblicke in ihre Ehe mit Henry und die Beziehung zu ihrer Tochter erhält.
Diese Rückblenden unterstützen Angies Wahrnehmung und ergeben ein Bild der Familie Glass, bei dem sich Abgründe auftun und Zweifel am Selbstmord von Henry aufkommen lassen.

Die Geschichte entwickelt sich gemächlich und gleicht einer Charakterstudie. Interessant ist, wie unterschiedlich die drei Frauen sind. Während Angie die typische Rolle der Frau passend zu den 1960er-Jahren einnimmt, musste Silja, ein Kind finnischer Einwanderer, während des Zweiten Weltkrieges und der Abwesenheit ihres Mannes Stärke beweisen und hat sich ihre Selbstständigkeit auch Jahre später bewahrt. Die Einzelgängerin Ruby lässt sich dagegen nur schwer einschätzen.

"Im Wald der Lügen" ist ein subtiler Thriller, der die Epoche der 1940er-Jahre, aber vor allem auch die Verhältnisse in den frühen 1960er-Jahren sehr anschaulich einfängt.
In der ersten Hälfte des Romans passiert nicht wirklich viel, aber durch den eingängigen Schreibstil kann man wunderbar in das Leben der Protagonisten eintauchen und ist durch die unterschwellig bedrohliche Atmosphäre dennoch gefesselt. Als Leser hat man das Gefühl, dass neben dem Tod von Henry und dem Verschwinden von Silja die eigentliche Katastrophe erst noch eintreten wird. Insbesondere Ruby scheint etwas zu verbergen zu haben. Diese mysteriöse Spannung und das Konglomerat aus Lügen und Geheimnissen, die innerhalb der Familie herrschen, packt ab der zweiten Hälfte und wird bis zum Schluss aufrecht erhalten.

Veröffentlicht am 09.08.2019

Unterhaltsamer Roman über die Liebe, über Freundschaft und die Leidenschaft für Bücher, der geistreich und lebendig erzählt ist.

Buchstäblich Liebe
0

Frankie Rose hatte als Schriftstellerin mit ihrem zweiten Roman keinen Erfolg mehr und wurde daraufhin auch noch von ihrem Freund verlassen. Seitdem arbeitet sie in der Buchhandlung ihrer besten Freundin ...

Frankie Rose hatte als Schriftstellerin mit ihrem zweiten Roman keinen Erfolg mehr und wurde daraufhin auch noch von ihrem Freund verlassen. Seitdem arbeitet sie in der Buchhandlung ihrer besten Freundin Cat.
Sie sehnt sich nach einer Beziehung zu einem Mann, der allerdings auch ihren Buchgeschmack teilen sollte, weshalb sie zusammen mit Cat eine neue Strategie zum Kennenlernen eines adäquaten Partners entwickelt. Frankie verteilt sukzessive ihre Lieblingsbücher - von Jane Austen über Donna Tartt bis zu Liane Moriarty - in U-Bahnen und Zügen, wobei sie auf einer der letzten Seiten der Romane ihre Kontaktdaten hinterlässt. Auf diese Weise melden sich eine Reihe von Männern bei ihr, die sie datet. Ihre Erlebnisse beschreibt sie in ihrem Online-Blog.
Daneben trifft sie sich immer häufiger mit einem Kunden, von dem sie sich angezogen fühlt, den sie allerdings aufgrund seiner bevorzugten Lektüre bisher nicht ernsthaft als Freund in Betracht ziehen wollte.

"Buchstäblich Liebe" ist ein sehr unterhaltsamer Roman über das Suchen und Finden der Liebe, der herzerfrischend und humorvoll geschrieben und weit mehr als nur eine Aneinanderreihung von Blind Dates ist.

Frankie ist eine liebenswerte Protagonistin, die zwar auf der Suche, aber keinesfalls verzweifelt ist. Sie ist schlagfertig und beschreibt ihre Date Erlebnisse ironisch in ihrem Blog, der den Roman zusätzlich auflockert und für Abwechslung sorgt. Es ist schön zu lesen, wie Frankie durch den Erfolg ihres Blogs zu neuem Selbstbewusstsein findet und auch wieder Vertrauen zu einem Mann fassen kann. Bis es jedoch soweit ist, läuft Frankie Gefahr ihre neu gefundene Liebe zu verlieren und auch ihre Freundin Cat sorgt ihrerseits für Beziehungschaos.
Der Bezug zu bekannten Buchklassikern und Bestsellern der letzten Jahre ist nicht nur für Buchliebhaber reizvoll, da es sich um Romane handelt, die allen interessierten Lesern bekannt sein dürften, ohne dass man das Gefühl haben müsste, Anglistik oder Literaturwissenschaften studiert zu haben.

Es ist ein Buch über die Liebe, über Freundschaft und die Leidenschaft für Bücher, der geistreich und lebendig erzählt ist. Es ist eine charmante romantische Komödie, die durch einen erfrischenden, spritzigen Schreibstil begeistert und durch überraschende Entwicklungen auch ausreichend Spannung und eine gehörige Portion Drama beinhaltet.

Veröffentlicht am 07.08.2019

Bezaubernder Roman über Familie, Verlust, Versöhnung, die Kraft der Liebe und eines Neuanfangs vor dem Hintergrund der Symbolik der Blumen

Die verlorenen Blumen der Alice Hart
0

Mit neun Jahren wird Alice Hart nach einem Brand zur Vollwaise und von ihrer Großmutter June, die sie bisher nicht kannte auf ihrer Blumenfarm Thornfield aufgenommen. June macht sich Vorwürfe, dass sie ...

Mit neun Jahren wird Alice Hart nach einem Brand zur Vollwaise und von ihrer Großmutter June, die sie bisher nicht kannte auf ihrer Blumenfarm Thornfield aufgenommen. June macht sich Vorwürfe, dass sie vor Jahren im Streit mit ihrem Sohn Clem auseinandergegangen ist, der sich daraufhin zu einem jähzornigen und gewalttätigen Ehemann und Vater entwickelt hat.
Die traumatisierte Alice wächst wohlbehütet bei June und ihren Blumenmädchen auf und lernt von ihrer Großmutter durch Blumen zu sprechen. Jede Blume hat eine eigene Bedeutung und kann bei der Kommunikation helfen, um Dinge auszudrücken, die zu schwer zu sagen sind. June möchte verhindern, dass Alice das selbe Schicksal erleidet wie ihre Schwiegertochter Agnes, weshalb sie Alice Wesentliches aus der Vergangenheit aus Fürsorgegründen verschweigt und Alices erste Liebe sabotiert. Diese fühlt sich verraten und verlässt Thornfield, um in die australische Wüste zu fliehen und neu als Ranger in einem Nationalpark zu beginnen. Doch der Fluch der Thornfield-Frauen scheint sie dort einzuholen.

Der Roman ist von Anbeginn packend, da das Schicksal der neunjährigen Alice, die in der permanenten Erwartung der Wutausbrüche ihres Vaters und mit der Angst um ihre Mutter isoliert aufwächst, sehr eindringlich und berührend beschrieben ist. Bei der Großmutter wächst sie anschließend überbehütet auf, so dass sie zunächst sprichwörtlich aufblüht, ihr aber unbewusst erneut eigene Entscheidungen verwehrt und somit Unabhängigkeit und Freiheit genommen werden.

Jedes Kapitel beginnt einleitend mit der Beschreibung einer Pflanze und ihrer Bedeutung, die zudem noch grafisch dargestellt wird, wodurch sich die Sprache der Blumen wie ein roter Faden durch den Roman zieht. Auf der Blumenfarm ist die Atmosphäre von Liebe und Geborgenheit spürbar, denn viele Frauen haben auf der Farm nicht nur Arbeit, sondern auch eine Zuflucht gefunden. In der zweiten Hälfte des Romans, die viel weiter im Westen Australiens, abseits vom Meer in der kargen Wüstenlandschaft handelt, empfand ich die Symbolik der Blumen vordergründiger und die Beschreibungen der Flora und Landschaft Australiens noch anschaulicher.

Alice ist ein kluges und starkes Mädchen, das sich zu einer sensiblen jungen Frau entwickelt. Sie erkennt, dass sie sich von ihrer Großmutter, die es zwar gut mit ihr meint, aber übermächtig ist, abnabeln muss, um ein eigenständiges Leben ohne Beeinflussung führen zu können. Die Intention von June, durch ihr beherztes, aber übergriffiges Eingreifen die Muster der Vergangenheit zu durchbrechen, um zu verhindern, dass ihre Enkelin im Gegensatz zu den vorangegangen Generationen von Frauen davon verschont bleibt, einem missbräuchlichen, gewalttätigen Mann zu verfallen, ist damit zum Scheitern verurteilt.
Es scheint tatsächlich ein Fluch auf den Frauen dieser Familie zu lasten, denn auch Alice scheint einem gefährlichen Mann zu verfallen.

"Die verlorenen Blumen der Alice Hart" ist ein bezaubernder Coming-of-Age-Roman über Familie, Verlust, Versöhnung und die Kraft der Liebe und eines Neuanfangs vor dem Hintergrund der Symbolik der Blumen, der metaphorisch erzählt wird. Die Schicksale der Frauen berühren und es ist spannend zu lesen, wie es Alice schaffen soll, den Bann zu durchbrechen, der vorangegangene Generationen in den Abgrund gezogen hat. Dabei zeigt sich eindringlich, welche Fehler Menschen begehen, um ihre Liebe und ihre Familie zu schützen und damit genau das Gegenteil erreichen.

Da der Roman nicht nur aus der Perspektive von Alice geschrieben ist, sondern zumindest auch abschnittsweise aus der Sicht der Frauen auf der Farm oder im Nationalpark, hätte ich mir auch mehr Hintergründe zu ihren Geschichten gewünscht. Für meinen Geschmack endete der Roman zu abrupt und hätte in Bezug auf mehrere Handlungsstränge noch Potential für weitere Seiten gehabt.
Es ist ein bildgewaltiger Roman, durch den man sehr viel über die Pflanzenwelt Australiens erfahren kann.