Aufklärend aber nicht spannend!
Ich hatte mich vor dem Kauf so gut wie gar nicht mit dem Inhalt des Buches beschäftigt. Das Buch habe ich ausschließlich wegen der Autorin und des Covers gekauft. Leider wurde ich enttäuscht.
Micah begegnet ...
Ich hatte mich vor dem Kauf so gut wie gar nicht mit dem Inhalt des Buches beschäftigt. Das Buch habe ich ausschließlich wegen der Autorin und des Covers gekauft. Leider wurde ich enttäuscht.
Micah begegnet Julian das erste Mal auf einer Feier ihrer Eltern. Dennoch war er keiner der reichen Gäste, sondern der Kellnern, der ihr den Tag rettete, indem er sie mit vegetarischem Essen versorgte. Als sie ihm als Dank Trinkgeld geben will, bekommt ihre Mutter es mit und kündigt ihn auf der Stelle. Und als könnte alles nicht noch schlimmer kommen, ist ausgerechnet Julian ihr Nachbar. Denn Micah hat gerade frisch ein Studium angefangen und ist in eine neue Wohnung gezogen. Es bleibt nicht aus, dass die beiden sich begegnen und Micah alles daran setzt, ihren Fehler wieder gut zu machen. Doch Julian ist nicht daran interessiert. Er will, dass Micah Abstand hält und sich nicht zwanghaft in sein Leben drängt.
Vom Klappentext her klingt die Geschichte ganz spannend, dennoch spiegelt dieser in meinen Augen nicht wieder, was wirklich passiert. Die Informationen, die genannt werden, sind nur nebensächlich und werden auf den ersten Seiten abgearbeitet. Hinter der Geschichte steckte viel mehr, was mich einerseits enttäuschte, weil es nicht in die vorgegebene Richtung ging, aber andererseits auch freute, da das Buch so spannend blieb. Anfangs wirkte das Buch so, als würde sich die Geschichte ständig wenden. Doch circa ab der Hälfte des Buches konnte man erahnen, welchen Weg es einschlagen würde.
Das vorherrschende Thema hat mich überhaupt nicht angesprochen. Prinzipiell finde ich es wichtig und interessant, dass darüber geschrieben wird. Dennoch fand ich die Umsetzung in diesem Buch überhaupt nicht gut. Vielmehr fand ich, dass dieses Thema sehr plakativ und überspitzt dargestellt wurde, wodurch es in meinen Augen überhaupt nicht authentisch war. Ich konnte mich nur selten mit den Inhalten identifizieren.
Häufig hatte ich auch das Gefühl, dass sie die Themen nur an der Oberfläche ankratzt. Ich hätte mir mehr Tiefe gewünscht. Im Laufe des Buches werden viele gesellschaftskritische Themen angesprochen, aber sie werden nur sehr oberflächlich behandelt.
Insgesamt habe ich das Buch die meiste Zeit nur gelesen, weil ich wissen wollte wie es endet. Ich konnte aber überhaupt keine Empathie entwicklen und mich nicht in die Personen, wie die Geschichte hineinversetzen.
Die Protagonistin hat mir überhaupt nicht zugesagt. Dadurch, dass das Buch aus ihrer Sicht geschrieben ist, hat man viel über die Gedanken und Gefühle erfahren, und dennoch kam es mir oberflächlich vor. Oftmals wurden Charaktereigenschaften mit klischeehaften Beispielen belegt. Die Nebencharaktere Julian, Auri, Cassie, Lilly und Aliza haben mir prinzipiell gut gefallen. Ich hätte gern mehr von ihnen erfahren. Dennoch ist Laura Kneidl auch hier sehr oberflächlich geblieben.
Auch die Entwicklung der Liebesgeschichte zwischen Julian und Micah war in meinen Augen nicht authentisch genug. Für mich war lange nicht nachvollziehbar, was sie aneinander gefunden haben und wie sich die Gefühle zueinander so schnell so intensiv entwickeln konnten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass mich dieses Buch emotional nicht erreicht hat. Das meiste war mir einfach zu oberflächlich und leider konnte ich oftmals keine Zusammenhänge erkenne. Ich fand das Thema spannend aber die Darstellung und Ausarbeitung hat mich einfach nicht überzeugt. Außerdem gab es während der gesamten Geschichte viele Wiederholungen, die mir das lesen erschwert und die Geschichte langweilig wirken lassen haben.