gefühlvolle Landei trifft Rocker Geschichte ohne die üblichen Klischees
In „Idol - Gib mir die Welt“ erzählt Kristen Callihan die Geschichte des Musikers Killian aus der Band Killing John und von Libby, die sich auf dem Land in North Carolina verkriecht. Dort begegnet sie ...
In „Idol - Gib mir die Welt“ erzählt Kristen Callihan die Geschichte des Musikers Killian aus der Band Killing John und von Libby, die sich auf dem Land in North Carolina verkriecht. Dort begegnet sie Killian, der im Suff sein Motorrad und ihren Garten zerstört hat. Wütend versucht sie ihn wegzujagen, was ihr nicht wirklich gelingt, da Killian, den sie nicht als den berühmten Rockstar erkennt, ihr neuer Nachbar ist. Langsam freunden sie sich an und schaffen es, sich mit der Musik gegenseitig aus ihren momentanen Löchern zu ziehen und den Schritt in eine neue Zukunft zu wagen, doch nicht alles, was glänzt, ist Gold…
Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen und vor allem die Dialoge sind wirklich toll und sehr häufig sprühen sie nur so vor Witz und auch mal Sarkasmus. Beschreibungen und Gefühle werden wunderbar ausformuliert und ich konnte die Liebe zur Musik förmlich durch die Seiten spüren. Das ganze Buch schien damit zu pulsieren und hat sogar in mir den Wunsch geweckt, mich mehr mit Musik zu beschäftigen, obwohl ich selbst völlig unmusikalisch bin. Man wird einfach mitgerissen, genau wie Libby, hinein in eine fremde Welt voller Trubel und Musik.
Unterstützt wird diese Empfindung auch dadurch, dass das Buch jeweils aus der Ich-Perspektive von Libby und Killian erzählt wird, sodass ich das Gefühl hatte, mitten im Geschehen dabei zu sein.
In dem Buch wird man auch, meiner Meinung nach, vergeblich nach den üblichen Klischees suchen. Ja, Killian ist ein Rockstar, ja, er hatte früher viele Frauen. Aber hier wird er nicht als der Bad Boy dargestellt, sondern beide Seiten beleuchtet, aufgezeigt, dass auch er nur von den Frauen benutzt worden ist. Ansonsten lernt man einen liebenswürdigen und gebrochenen Musiker kennen, der langsam wieder zu sich selbst und die Liebe findet.
Auch Libby ist nicht das typische Landei. Sie ist bodenständig, witzig und ehrlich. Ja, für sie ist das ganze Musikerleben neu und ja, sie war noch nie in Großstädten wie New York oder LA, aber sie macht kein Drama draus. Auch auf die üblichen Eifersuchts-Missverständnisse wartet man hier vergeblich, was mich sehr gefreut hat.
Die Nebencharaktere, sprich die drei anderen Bandmitglieder Jax, Whip und Rye, sowie der Manager Scottie und die Pressesprecherin Brenna, wurden ebenfalls gut herausgearbeitet, haben alle ihre eigenen Liebenswürdigkeiten und Ecken und Kanten. Kurz, ich habe sie alle ins Herz geschlossen und gerne von ihren Höhen und Tiefen gelesen. Daher bin ich auch schon gespannt auf die anderen Bücher dieser Serie.
Dieses Buch hat mir wunderbare Lesestunden verschafft, mich an einem regnerischen Tag sehr gut abgelenkt und in eine andere Welt entführt. Wer also gerne eine gefühlvolle Liebesgeschichte lesen möchte, bei der sich die Personen weiterentwickeln und gegenseitig unterstützen, der ist mit diesem Buch gut beraten.