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Veröffentlicht am 26.08.2019

Das Geheimnis der Fjordinsel - einfach schön

Das Geheimnis der Fjordinsel
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Das Geheimnis der Fjordinsel, von Christine Kabus

Cover:
Traumhaft schön, weckt sofort Fernweh.

Inhalt:
Ostfriesland, 1980, die junge Rike erfährt nach dem Tod ihres geliebten Großvaters, dass ihre Großmutter ...

Das Geheimnis der Fjordinsel, von Christine Kabus

Cover:
Traumhaft schön, weckt sofort Fernweh.

Inhalt:
Ostfriesland, 1980, die junge Rike erfährt nach dem Tod ihres geliebten Großvaters, dass ihre Großmutter vor langer Zeit die Familie verlassen hat und nicht wie sie denkt tot ist. Rike macht sich auf die Suche nach ihr, lebt sie noch?
Ihr Weg führt sie nach Norwegen, auf eine kleine Insel.

Norwegen, 1926, die dreiundzwanzigjährige Johanne, sieht sich nach dem mysteriösen Tod ihres Vaters, plötzlich im realen Leben und alleine mit der großen Verantwortung. Nichts ist mehr wie es war.
Der undurchsichtige Gravdal setzt ihr schwer zu.
Dann tritt der Abenteurer Leif in ihr Leben und gemeinsam schmieden sie abenteuerliche Pläne.

Meine Meinung:
Wieder ein wunderschöner Norwegenroman der Autorin Chrisine Kabus. Ich kenne und liebe die anderen auch schon und auch dieser hier hat mich wieder überzeugt und begeistert.

Die Autorin versteht es einzigartig, die Vergangenheit mit der Gegenwart zu verknüpfen. Genauso brillant schafft sie es auch den speziellen Charakter der Personen und der Landschaft einzufangen und durch geschickt eingeflochtenen Dialekt, das ganze äußerst authentisch wirken zu lassen, ohne dabei den Lesefluss zu unterbrechen, weil man eben nicht laufend hin und her blättern muss.

Mit dem Einstig ist man sofort in der Geschichte drin und dann steigt die Spannung kontinuierlich an.
Beide Erzählstränge, sowohl Vergangenheit als auch Gegenwart, werden abwechselnd erzählt, so dass ich mir immer wieder neue Fragen stelle, aber auch Schritt für Schritt dem Geheimnis und den Fragen auf die Spur komme.
Dabei ist alles klar gegliedert, so dass ich immer sofort weiß wo ich mich befinde.

Alles ist sehr flüssig, die Charaktere, die Handlung, die Natur, die Details, alles wunderbar beschrieben, nichts zu viel und nichts zu wenig, keine langweiligen oder langatmigen Passagen.


Autorin:
Christine Kabus, 1964 in Würzburg geboren, arbeitet nach ihrem Studium der Germanistik und Geschichte bei verschiedenen Film und Theaterproduktionen, bevor sie sich 2003 als Drehbuchautorin selbständig machte.
Schon als Kind zog sie der hohe Norden in seinen Bann. Vor allem die ursprüngliche, mythische Landschaft Norwegens beflügelte ihre Fantasie.

Mein Fazit:
Wieder eine wunderbare Lebensgeschichte, so spannend, voller Emotionen und Geheimnisse. Mit einer Liebe wie sie größer bzw. selbstloser nicht sein kann und einem Happy End das traurig schient, aber hier einfach genial passt.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Atmosphäre
  • Figuren
  • Geschichte
Veröffentlicht am 22.08.2019

Das Wäldchen

Das Wäldchen
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Das Wäldchen, von Karin Büchel


Cover:
Passend zur Geschichte

Inhalt:
Knochenfunde, die mindestens 20 Jahre alt sind, geben der Beueler Polizei große Rätsel auf.
Die Spuren führen zurück zu vermissten ...

Das Wäldchen, von Karin Büchel


Cover:
Passend zur Geschichte

Inhalt:
Knochenfunde, die mindestens 20 Jahre alt sind, geben der Beueler Polizei große Rätsel auf.
Die Spuren führen zurück zu vermissten Kindern.
Kommissar Willi Wipperfürth will nicht aufgeben.
Und dann schließt sich ein Kreis und sein Privatleben hat plötzlich mit dem Fall zu tun.

Meine Meinung:
Ein Krimi sehr mir total gut gefallen hat.
Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen (Sogwirkung), so spannend und ineinander verflochten ist alles geschrieben.
Es gibt immer wieder Rückblicke die mir einzelne Puzzelteile an den richtigen Ort verschieben und ich beginne immer mehr zu ahnen und eine Übersicht zu gewinnen.

Die Tat ist alleine schon unglaublich und unfassbar.
Aber was ich hier besonders gut finde, wir erleben wie es den Angehörigen danach geht. Wie ihr Leben zwar weitergeht, aber auf immer beeinträchtigt ist und wie die Angehörigen ein Leben lang leiden.
Die Charaktere sind sehr gut geschildert, allen voran Kommissar Willi Wipperfürth der einen sehr menschlichen Eindruck macht, kein übernatürlicher Ermittlungsheld. Er schaut auch mal nach rechts oder links und über seinen Tellerrand hinaus. Die Frage nach dem Sinn des Lebens ist für ihn auch irgendwie immer präsent.
Auch Jenny wird für mich sehr authentisch geschildert. Sie gibt sich selbst jahrelang eine Schuld, und damit zu leben ist bestimmt am schwersten.
Der Schreibstil ist sehr flüssig, authentisch (das Leben geht seltsame Wege) und an den passenden Stellen sehr emotional. Der Spannungsbogen wird gekonnt aufgebaut und kontinuierlich gehalten.
Autorin:
Karin Büchel ist in Gelsenkirchen geboren, in Hennef aufgewachsen und hat in Augsburg und Bonn studiert. Sie lebt sie mit ihrer Familie in Bonn/Beuel, und schreibt neben schwarzhumorigen Kurzgeschichten seit einigen Jahren Kriminalromane, die in Bonn und Umgebung spielen.

Mein Fazit:
Ein wirklich spannender Krimi, bei dem auch das Leiden der Angehörigen nach einer Tat sehr gut beleuchtet wird.
Von mir eine klare Leseempfehlung und volle 5 Sterne.

Veröffentlicht am 14.08.2019

Mordshass

Mordshass
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Mordshass, von Simone Dorra und Ingrid Zellner

Cover:
Passt!

Inhalt:
In Waiblingen wird eine indische Studentin vergewaltigt und ermordet. Nur wenig später wird auch der mutmaßliche Täter tot aufgefunden ...

Mordshass, von Simone Dorra und Ingrid Zellner

Cover:
Passt!

Inhalt:
In Waiblingen wird eine indische Studentin vergewaltigt und ermordet. Nur wenig später wird auch der mutmaßliche Täter tot aufgefunden – und zwar von einem Kommissar indischer Abstammung, der den mutmaßlichen Täter vor Jahren ins Gefängnis gebracht hat und jetzt selber eine Dienstaufsichtsbeschwerde am Hals hat.

Meine Meinung:
Ein Krim der es in sich hat. Die zwei Toten stellen das Ermittlerduo Malte und Melanie vor viele Rätsel.
Augenscheinlich ist der indische Kommissar der Hauptverdächtige, gibt es doch etliche Gründe die dafür sprechen. Malte stürzt sich auch voll auf ihn, doch Melanie vertraut ihrem Bauchgefühl und hält ihn für unschuldig.
Das wiederum schafft Probleme (die bis zur Entgleisung führen) in der zwischenmenschlichen Beziehung von Malt und Melanie.

Das besondere hier an diesem Buch sind meiner Meinung nach die vielen Wendungen die die Geschichte nimmt. Immer wieder stellen sich neue Fragen. So wird es immer spannender, als Leser rätsle ich und denke mir eine Lösung aus, um dann doch wieder alles über den Haufen werfen zu müssen.
Es gibt auch einen filmreifen Show-Down!

Auf die Lösung wäre ich nie gekommen.

Sehr gut fand ich auch, dass das Umfeld, bzw. die familiären Probleme der Opfer mit beleuchtet werden, und die Opfer somit für mich Aufmerksamkeit bekommen. Denn leider ist selbst heut noch, Vergewaltigung nicht selten ein Tabu-Thema in den betroffenen Familien.

Noch ein großes Plus: der super eingebaute Dialekt und der feine Humor.

Autorinnen:
Simone Dorra ist in Wuppertal geboren, gelernte Buchhändlerin, hat auch schon Radio gemacht, hat geheiratet und hat drei Kinder. Sie lebt heute in Welzheim.

Ingrid Zellner, geboren 1962 in Dachau. Studium der Theaterwissenschaft, der deutschen Literatur und der Geschichte in München. Tätigkeiten u.a. als Übersetzerin (Schwedisch) sowie als Regisseurin und Autorin.

Mein Fazit:
Ein Krimi der mich echt in allem überzeugt und mitgerissen hat.
Lesevergnügen wie ich es mir wünsche.
Eine klare Leseempfehlung und volle 5 Sterne.

Veröffentlicht am 07.08.2019

Ziemlich wunderbares Leben

Ziemlich wunderbares Leben
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Ziemlich wunderbares Leben, von Katie Marsh

Cover:
Sehr verspiel. Die Farben, Blumen, Vögel und Schmetterlinge, sollen vermutlich auf das ziemlich wunderbare Leben hinweisen.

Inhalt:
Abi ist an Krebs ...

Ziemlich wunderbares Leben, von Katie Marsh

Cover:
Sehr verspiel. Die Farben, Blumen, Vögel und Schmetterlinge, sollen vermutlich auf das ziemlich wunderbare Leben hinweisen.

Inhalt:
Abi ist an Krebs erkrankt. Nach einem schlimmen Jahr hat sie die Erkrankung überwunden und den Kopf voller Pläne um in ein neues Leben durchzustarten.
Doch die Krankheit hat nicht nur sie verändert!
Auch ihre Familie hat eine Entwicklung durchgemacht.
Und so bemerkt Abi erst nach und nach, dass sie inmitten von einem Haufen von lauter Scherben steht.
Doch sie ist gewillt diesen Kampf mit dem Leben aufzunehmen.

Meine Meinung:
Eine unglaubliche Geschichte, wie aus dem Leben gegriffen.

Unglaublich berührend, zutiefst emotional und bewegend geschrieben.
So voller Wärme und voller Liebe, dabei mit einer unglaublichen Ehrlichkeit, die mich teilweise mit voller Wucht trifft.

Es wird nicht so sehr der Überlebenskampf während der Krankheit erzählt, sondern die Schwierigkeiten die danach auftreten. Wenn man denkt: Jetzt geht das Leben weiter oder los und dann bestürzt merkt, es hat sich alles verändert.

Dies ist der Autorin sehr gut gelungen, sehr sensibel und doch wieder entwaffnend direkt erzählt sie von Krankheit, Liebe, Hoffnung, Verzweiflung, Freundschaft und Vertrauen.

Ich habe in allen Phasen mit Abi gelitten, gebangt und gehofft.

Einzig das offene Ende gefällt mir hier nicht so gut, was ich diesmal aber nicht in die Bewertung mit einfließen lasse.

Autorin:
Katie Marsh lebt mit ihrer Familie in London, schreibt Bücher und ist im Gesundheitswesen tätig. Ihre Bücher sind inspiriert von der Tapferkeit der Menschen, die ihr bei ihrer Arbeit begegnet sind. Sie liebt es, mit ihrer Tochter im Park zu toben, ihrem Mann den Toast zu stehlen und Karaoke zu singen.

Mein Fazit:
Eine sehr gefühlvoll und emotional erzählte Geschichte.
Abi lässt sich nicht unterkriegen, ihre Botschaft:
Das Leben ist zu wunderbar um klein bei zugeben.
Von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.08.2019

Mord auf Portugiesisch

Mord auf Portugiesisch
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Mord auf Portugiesisch, von Heidi van Elderen

Cover:
Das Cover ist klasse.
Die Farben, das Meer, die Steilküste - einfach toll.
Und das i-Tüpfelchen ist das "Schwein

Inhalt:
Fernando Valente, ein liebenswerter ...

Mord auf Portugiesisch, von Heidi van Elderen

Cover:
Das Cover ist klasse.
Die Farben, das Meer, die Steilküste - einfach toll.
Und das i-Tüpfelchen ist das "Schwein

Inhalt:
Fernando Valente, ein liebenswerter Dorfpolizist, bringt es an Weihnachten nicht übers Herz, die routinemäßige Schlachtung des Hausschweines, durchzuführen.
Kurzerhand befördert er Raquel zum ersten Polizeischwein von Portugal.
Dass dies nicht ohne Widerstände und Häme von Statten geht dürfte klar sein.
Als kurz darauf eine Frau von den Klippen stürzt, stellt sich nun die Frage: Unfall oder Mord.
Fernando ergreift die Chance und beginnt zusammen mit Raquel zu ermitteln und deren Fähigkeiten bringen ihm einige Aufmerksamkeiten und Fortschritte.

Meine Meinung:
Hier treffen kriminalistisches Gespür, viel Tradition (Portugal), eine gehörige Portion Humor, liebenswert und außergewöhnliche Charaktere die man sofort ins Herz schließt (allen voran eine total pfiffige und rüstige Oma), gesellschaftskritische Anspielungen, und eine große Tierliebe aufeinander.

Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, die Geschichte ist so vielfältig, dass ich bestimmt irgendetwas vergesse zu erwähnen.

Eine tolle Schreibweise integriert alles was ich zu einem Krimi brauche, allerdings nicht bluttriefend und gänsehautaufstellend, aber durchaus spannend und interessant. Eine „Tat“ und dann ein Rätselraten und nach und nach tauchen viele Fragen und Motive auf.
Die Charaktere sind einfach klasse, gerne hätte ich so eine Oma, oder würde auch gerne die ein oder andere Person zu meinem Freundeskreis zählen.
Der Humor ist einfach herrlich. Nicht übertrieben und keine unnötigen „Schenkelklatscher“, sondern durchgängig witzig, liebenswert und warmherzig und mit irren Situationen zum einfach losprusten ☺.

Mich hat das Buch aufs Beste unterhalten und ich würde mich über weitere Fälle von Fernando und Raquel freuen.

Hier noch zwei Zitate die ich einfach brillant finde.
--Die Korkeichen standen im diffusen Licht wie graziöse Ballerinen, gerade so, als hätten sie die ganze Nacht getanzt und nur deshalb innegehalten, weil sie seinen Blick spürten.
--Etwas weniger Auffälliges kann ich immer noch im Sarg anziehen (Aussage von Oma).

Autorin:
Heidi van Elderen, 1980 am Niederrhein geboren, ist Weltenbummlerin und freiberufliche Journalistin, hat ihren Lebensunterhalt aber auch schon als Apfelpflückerin und Aushilfsköchin verdient. Sie lebte in Nordschweden, dann vier Jahre lang im portugiesischen Alentejo. Heute wohnt die Autorin mit ihrem Mann und den zwei Töchtern in Neuseeland.

Mein Fazit:
Ein toller „Regional“-Krimi!
Sehr individuelle, glaubwürdige und liebenswerte Charaktere.
Ein super Handlungsort.
Eine plausible und gut durchdachte Handlung (mit hervorragendem Schmunzelfaktor).
Ein geniales und dramatisches Ende, mit Showdown und einem (offenem) Happy End.
Von mir eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.