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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.08.2019

Etwas zähflüssiger historischer Familienroman aus der Weimarer Republik

Als wir im Regen tanzten
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Berlin 1928-die Kriegsjahre sind vorüber und die Menschen wollen wieder Leben und Spaß haben! Die Filmbranche boomt und die erfolgreiche Schauspielerin Recha und ihr Mann der bekannte Regisseur Willi zur ...

Berlin 1928-die Kriegsjahre sind vorüber und die Menschen wollen wieder Leben und Spaß haben! Die Filmbranche boomt und die erfolgreiche Schauspielerin Recha und ihr Mann der bekannte Regisseur Willi zur Nieden genießen das Leben. Doch so langsam macht sich immer mehr nationalsozialistische Gesinnung breit, auch in der UFA. Die jüdischstämmige Recha spürt es als Erste. Doch Willi, der verzweifelt nach einem neuen Filmthema sucht, um an seinen einstigen Erfolg anzuknüpfen, merkt zunächst gar nicht, was rund um ihn geschieht und wie seine Frau angefeindet wird.
Willis Schwester Felice, die gekonnt zwischen Mutterrolle und taffer Anwältin hin und her wechselt, kann gar nicht fassen das auch ihre Welt ins Wanken gerät und fällt völlig aus der Rolle….

Der historische Roman „Als wir im Regen tanzten“ von Autorin Michaela Saalfeld, ist der Band zwei einer Serie. Thema in diesem Teil ist die Filmbranche in Berlin und die Entwicklung vom Stummfilm zum Tonfilm. Eine große Rolle spielt auch das politische Klima der Zeit und seine Auswirkungen auf die Menschen.
Die Handlung entwickelt sich dabei leider ein wenig zäh, die Protagonisten wirken dabei stark überzeichnet und ihre Aktionen sind für mich teilweise überzogen und recht unglaubwürdig dargestellt. Gerade mit den Hauptprotagonisten kam ich gar nicht zurecht, leider konnte ich ihre Emotionen nicht nachfühlen. Das Lesen der Geschichte gestaltete sich in einigen Abschnitten recht anstrengend, viele Rückblicke und Nebenschauplätze die den Lesefluss störten. Es wäre vielleicht besser gewesen den Vorgängerband zu kennen, um sich besser auf die Protagonisten einzustellen. Hatte mir auch mehr erhofft, was das Thema Film/Ufa anbelangt, das irgendwie am Rande hängen blieb.
Gelungen fand ich dagegen, wie die Gräuel des Krieges hervorgehoben wurden deren Auswirkung auf die Nachkriegszeit mit ihren Überlebenden. Auch die unheilvolle Stimmung der Zeit, die Anfeindungen und der aufkommende Antisemitismus wurden recht gut dargestellt.

Da ich eigentlich sehr gerne historische Romane aus dieser Zeit lese und gerade in letzter Zeit auch sehr viel Stoff im Bereich 20er Jahre, hat mich diese Geschichte jedoch nicht mitreißen können! Es war ziemlich zähe Kost und mir fehlte teils sogar die Lust zum Weiterlesen. Das Ende hat mich dann leider auch nicht mehr versöhnen können, obwohl ich die Auflösung eigentlich ganz in Ordnung fand.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Geschichte
  • Figuren
Veröffentlicht am 28.10.2018

Erschütterndes Mutter-Kind Drama

Das falsche Kind
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Das australische Ehepaar Sasha und Mark Moloney wünschen sich sehnlichst ein Kind. Als es endlich klappt mit dem Baby, erlebt Sasha eine traumatische Frühgeburt mit Notkaiserschnitt und ihr ersehntes Kind ...

Das australische Ehepaar Sasha und Mark Moloney wünschen sich sehnlichst ein Kind. Als es endlich klappt mit dem Baby, erlebt Sasha eine traumatische Frühgeburt mit Notkaiserschnitt und ihr ersehntes Kind ist nicht das erwartete Mädchen sondern ein Junge! Als sie ihr Baby endlich zu Gesicht bekommt spürt Sasha überhaupt keine Verbindung und keine Liebe. Noch dazu wird sie von ihrer Vergangenheit eingeholt! Verflucht, sie ist sich sicher, das ist nicht ihr Sohn….wurde ihr Kind etwa vertauscht!?

Das Buch „Das falsche Kind“ von Susi Fox, ist ein mäßig spannendes Psycho Drama, dessen Handlung in einem Krankenhaus in Australien spielt. Die Protagonistin Sasha wirkt in ihrer Situation sehr verunsichert, ist sie doch selbst Ärztin und Pathologin. In ihrer traumatischen Situation in die sie nach der Geburt gerät, wird ihr von Niemanden geglaubt. Alle Welt hält sie für psychisch krank, selbst ihr eigener Mann steht nicht zu ihr! Auch der Leser ist hin und hergerissen, wem er denn nun Glauben schenken soll. Diese Zweifel beim Leser zu wecken, das gelingt der Autorin recht gut, doch die Glaubwürdigkeit der Handlung weist des öfteren Schwächen auf und ist recht schwer nachvollziehbar, sehr oft unglaubwürdig. Eigentlich schade, denn die Grundidee für diesen Psycho-Thriller finde ich an sich sehr gelungen. Das Ende ist irgendwie unrealistisch und hat mich wirklich betroffen zurückgelassen!

Der Scheibstil ist flüssig und schnell gelesen. Teilweise plätschert die Geschichte dahin, zum Ende hin gibt es dann noch eine unerwartete und überraschende Wendung.

Der Spannungsbogen ehr mau, man sollte keinen allzu spannungsgeladenen Thrill erwarten. Von der Story meiner Meinung nach, mehr ein Psycho-Drama und kein Thriller. Das Buch ist ganz unterhaltsam, aber meine Erwartungen wurden leider nicht ganz erfüllt!

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  • Handlung
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  • Spannung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.04.2018

Ein ewiges Auf und Ab der Gefühle…

Beneath the Scars - Nie wieder ohne dich
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Die junge angehende Schriftstellerin Meagan Greene flieht aus Boston und verlässt ihren Freund und Arbeitgeber, der sie schwer verletzt und bestohlen hat. Sie zieht sich in die Einsamkeit und Abgeschiedenheit ...

Die junge angehende Schriftstellerin Meagan Greene flieht aus Boston und verlässt ihren Freund und Arbeitgeber, der sie schwer verletzt und bestohlen hat. Sie zieht sich in die Einsamkeit und Abgeschiedenheit an einen kleinen Strandabschnitt in Maine zurück, in das Sommerhaus ihrer guten Freundin Karen, um ihre Situation zu überdenken und zur Ruhe zu kommen.

Dort entdeckt sie in einer kleinen Galerie ein unglaublich faszinierendes Gemälde und läuft dabei dem griesgrämigen und unfreundlichen Maler Zachery Adams über den Weg. Dieser scheue Eigenbrötler wohnt zufällig im Nachbarhaus am Strand und trotz seiner abwehrenden Art fühlt sich Meagan unglaublich von ihm angezogen und würde zu gerne sein Geheimnis lüften…..



Die Geschichte von Meagan und Zachery in dem Lyx-Liebesroman „Beneath the scars- Nie wieder ohne dich“ aus der Feder der Kanadierin Melanie Moreland ist sehr gefühlvolle und intensiv geschrieben. Es geht um zwei in ihren Gefühlen sehr verletzliche und verletzte Persönlichkeiten, die sich von einem Missverständnis und einer Schwierigkeit zur nächsten hangeln. Die Handlung ist dadurch recht einseitig und ohne viel Abwechslung. Leider hat das Buch durch das ständige Auf und Ab der Gefühle und der Neurosen beider Protagonisten einige Längen und ich hatte wirklich Probleme am Ball zu bleiben, da mir die Story obendrein zu vorhersehbar gestrickt war.

Mein Fazit:

Eine ganz nette Love-Story, doch leider nicht ganz so fesselnd wie ich es mir erhofft hatte. Es hat mich einfach nicht richtig gepackt, trotz des tollen Covers und dem Bad-Boy Touch von Zachary.

Veröffentlicht am 19.03.2022

Ehr blass und blutleer, den Blutrausch suchte ich vergeblich

Viral. Blutrausch
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Privatermittler Bastian Decker und seine Partnerin werden zur Unterstützung in einem Mordfall hinzugezogen. Zwei völlig blutleere Opfer sorgen für große mediale Aufmerksamkeit und ordentlich Druck bei ...

Privatermittler Bastian Decker und seine Partnerin werden zur Unterstützung in einem Mordfall hinzugezogen. Zwei völlig blutleere Opfer sorgen für große mediale Aufmerksamkeit und ordentlich Druck bei den Mordinspektion. Seine ehemalige Dienststelle und die Ermittlungsarbeit sorgen bei Decker aber erst einmal für deprimierende Déjà-vus und kaum begonnen scheint der Fall auch schon geklärt.

„Viral. Blutrausch“ ist der erste Kriminalroman des bekannten Fachbuchautors Mark Benecke. Auf den ersten Eindruck wirkte das toll gestaltete Buch-Cover auf mich verspielt wie ein Jugendroman aus dem Fantasy-Genre. Es ist durch seine spektakuläre Gestaltung wirklich sehr auffallend, im Inneren verbirgt sich aber schon ein Krimi für Erwachsene. Man vermutet im Buch wird es sicherlich aufregend und gruselig. Die zu Anfangs auch noch recht vielversprechenden Ermittlungen in der Real-Vampir-Szene, fielen dann aber schnell komplett unter den Tisch und der Krimi entwickelte sich in eine völlig andere Richtung. Die Story beschäftigte sich im Mittelteil hauptsächlich mit den Befindlichkeiten von Privatermittler Bastian Decker. Diese Entwicklung nahm dem Buch leider völlig die Spannung und ich musste mich überwinden, die Geschichte weiterzuverfolgen. Während der Lektüre, hatte man oft den Eindruck ganze Abschnitte würden fehlen, da sich die Handlung und Ermittlung sprunghaft weiter entwickelte und der Leser dabei nicht mitgenommen wurde. Auch der Schreibstil hat mich nicht abgeholt. Als es dann zum Ende hin noch mal spannend zu werden schien, war der finale Showdown aber auch schon wieder vorbei.

Mein Fazit:
Dieser Krimi entsprach so gar nicht meinen Erwartungen, deshalb bin ich auch sehr enttäuscht. Optik und Inhalt passen nicht zusammen, es war weder spannend, noch unterhaltsam. Von der Idee interessant, aber schlecht umgesetzt. Titel und Plot suggerieren leider eine völlig andere Richtung, schade.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.02.2018

OHE,IAM SATIS! (Auweia bin ich platt!)

Terra Divisa
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Im Buch geht es um eine langatmige Verschwörung, in der die Familie der Crassiden die Hauptrolle spielt. Das Oberhaupt Senator Licinus lässt vier Siegelringe anfertigen, die als Erkennungszeichen dienen, ...

Im Buch geht es um eine langatmige Verschwörung, in der die Familie der Crassiden die Hauptrolle spielt. Das Oberhaupt Senator Licinus lässt vier Siegelringe anfertigen, die als Erkennungszeichen dienen, und sitzt wie die Spinne im Netz, natürlich im Zentrum Roms.
Von dort aus versucht er alle Protagonisten wie Schachfiguren zu steuern, seine Familie, Freunde, die gallisch/germanischen Stämme und die römischen Heerführer. Besonderes Augenmerk ist auf seinen Enkel Arion, dessen Vater und seinen griechischen Freund Leander gerichtet.

Bei „Terra Divisa“ von Autor Simon Gerhol dachte ich eigentlich zuerst an einen spannenden und ereignisreichen historischen Roman, mit Intrigen und Machtspielchen.
Leider entpuppte sich die endlos lange Saga zunächst als eine Aneinanderreihung von Beschreibungen einzelner Handlungsstränge. Es gibt reichlich viele Personen und Aktionen, teilweise ziemlich diffus agierend, ohne zeitlichen Kontext, mit komplizierter Herkunft und Namen.
Sobald ab und an ein wenig Spannung aufkommt, wird diese durch nebensächliche Ausschmückung und Beschreibungen sofort wieder ausgebremst. Langatmige indirekte Dialoge haben des öfteren meinen Lesefluss zusätzlich gestört.
Viele modern anmutende Begriffe, die wohl der Auflockerung dienen sollen, stehen dabei im krassen Gegensatz zu all den lateinischen und griechischen Begriffen.
Meiner Ansicht nach wurde in das Buch einfach zu viel des Guten hineingepackt:
Die haargenaue Beschreibung des römisch/germanischen Lebens verliert sich des öfteren in Nebensächlichkeiten.
Zahlreiche Personen, die für die Handlung oft nebensächlich sind,
zu viele Hauptdarsteller,
zu viel philosophisch kluges Beiwerk.
Man fühlte sich einfach überfrachtet!
Ein hilfreiches Glossar folgt leider erst am Ende, müsste ev. gleich an den Anfang des Buches gesetzt werden, vielleicht würde das Studium desselben für ein wenig mehr Verständnis sorgen.
Am Ende wird die Verschwörung zwar aufgedröselt und es folgt im letzten(!) Kapitel sogar so etwas wie ein Show-Down, doch das konnte mich dann letztendlich auch nicht mehr versöhnen!

Da ich mit dem Buch, den Protagonisten und der ganzen Geschichte einfach nicht warm wurde, kann ich leider nicht mehr als einen Stern vergeben. Einen halben Stern hat der Autor sich aber noch für diese enorme Arbeitsleistung und seine bewundernswert umfangreiche Recherche verdient, davor ziehe ich meinen Hut.