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Veröffentlicht am 18.01.2019

Eher enttäuschend...

In ewiger Schuld
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Allgemeines

Titel: In ewiger Schuld
Autor/in: Harlan Coben
ISBN: 978-3-442-20519-6
Verlag: Goldmann
Genre: Thriller
Seitenzahl: 416
Preis: 14,99€


Klappentext

Maya – Pilotin und nach einem umstrittenen ...

Allgemeines



Titel: In ewiger Schuld
Autor/in: Harlan Coben
ISBN: 978-3-442-20519-6
Verlag: Goldmann
Genre: Thriller
Seitenzahl: 416
Preis: 14,99€


Klappentext



Maya – Pilotin und nach einem umstrittenen Einsatz aus dem Militär entlassen – blickt fassungslos auf die Filmaufnahmen ihrer Nanny-Cam: Dort spielt ihre kleine Tochter seelenruhig mit Mayas Ehemann Joe. Doch Joe wurde zwei Wochen zuvor brutal ermordet – und Maya hat tränenblind an seinem Grab gestanden. Kann Maya ihren Augen trauen? Wer würde sie so grausam täuschen? Und was geschah wirklich in der Nacht, in der Joe ermordet wurde? Um Antworten auf all ihre Fragen zu finden, muss Maya sich den düsteren Geheimnissen nicht nur ihrer eigenen Geschichte stellen. Sie muss auch tief in die Vergangenheit von Joes reicher Familie eintauchen. Doch dort ist sie plötzlich nicht mehr willkommen…


Meine Gedanken zum Buch



Maya hat nicht gerade das beste Los gezogen: Sie war als Pilotin für ihr Land im Krieg und hat seitdem eine posttraumatische Belastungsstörung, die sie jede Nacht heimsucht. Zudem wurde vor einigen Monaten ihre geliebte Schwester ermordet und nun auch noch ihr Mann. Sie scheint vom Tod verfolgt zu werden… doch ist alles wirklich so, wie es scheint oder ist sie gar nicht die trauernde Frau, die vorgibt zu sein?

Ihr Lieben, ich hatte wirklich hohe Erwartungen an diesen Thriller, da ja so viele von Harlan Coben schwärmen. Ich hatte mir ein Erlebnis, wie bei Simon Beckett erhofft, doch ich wurde leider etwas enttäuscht. Im folgenden will ich euch erklären, was genau mich an diesem Triller gestört hat.

Kommen wir zunächst zu dem Schreibstil. Dieser ist schnell und flüssig zu lesen. Jedoch war dieser teilweise zu detailliert, worunter die Spannung gelitten hat. Die etwas längeren Kapitel haben auch dazu beigetragen, dass die Spannung nicht wirklich aufkommt.

Zu den Protagonisten muss ich sagen, vor alle zu Maya, dass sie durchweg sehr unnahbar waren. Ich habe mich die ganze Zeit über gefragt, warum Maya nicht um ihren Mann trauert. Lag es daran, dass sie im Krieg war? Oder ist sie einfach von Natur aus so gefühlskalt? Die Auflösung für dieses Verhalten bekommt der Leser erst zum Schluss, denn
!VORSICHT! SPOILER!
Maya war selbst die Mörderin ihres Mannes. Sie hat herausbekommen, dass ihre Schwester von ihrem Mann ermordet wurde, da ihre Schwester etwas furchtbares über Joe herausgefunden hat, was seine Jugend betrifft. Maya sinnte nach Rache und hat den Mord ihres Mannes herbeigeführt. Dadurch machte diese Unnahbarkeit am Ende der Geschichte allerdings wieder Sinn.

Die Handlung drehte sich darum, was Mayas Schwester über Joe bzw. dessen Familie herausgefunden hat. Maya wollte herausfinden, was dies war. Es war definitiv ein gelungenes Verwirrspiel, das vor allem unvorhersehbar war, dennoch hatte es seine Längen und die Spannung bzw. der Thrill hat einfach gefehlt. An manchen Stellen hatte ich zudem das Gefühl, dass das Rätsel zu langgezogen war und schneller gelöst hätte werden können.

Das Ende holt mit dem oben bereits beschriebenen Spoiler alles heraus. Für mich war das ein absolut unvorhersehbarer und extremer Pageturner, der mir sehr gut gefallen hat. Das Rätsel wird aufgelöst und das Ende an sich ist einfach bittersüß.

Alles in allem war dies ein Thriller, wo die Spannung einfach nicht aufkommen wollte, aber mit einem sehr guten Rätsel und einem grandiosen Pageturner am Ende. Deshalb würde ich diesem Thriller 3,5 Sterne geben. In näherer Zukunft möchte ich persönlich aber erstmal nichts mehr von Harlan Coben lesen.

Veröffentlicht am 15.08.2019

Tiffany und Blake

Broken Darkness: So verlockend
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Allgemeines

Titel: Broken Darkness: So verlockend
Autor/in: M. O’Keefe
ISBN: 978-3-499-27541-8
Verlag: endlichkyss/ Rowohlt
Genre: Erotik
Seitenzahl: 400
Preis: 12,99€


Klappentext

Tiffany will nur ...

Allgemeines



Titel: Broken Darkness: So verlockend
Autor/in: M. O’Keefe
ISBN: 978-3-499-27541-8
Verlag: endlichkyss/ Rowohlt
Genre: Erotik
Seitenzahl: 400
Preis: 12,99€


Klappentext



Tiffany will nur eins: ein sicheres Zuhause für sich und ihre Kinder. Viel zu lange hat sie zugelassen, dass ihr Mann sie misshandelte, viel zu lange hat sie die Angst in den Augen ihrer Kinder ertragen. Vor einem Jahr hat sie ihn endlich verlassen. Doch er findet sie immer wieder, taucht betrunken, brüllend, randalierend vor ihrer Wohnung auf. Ausgerechnet sein Bruder Blake bietet Tiffany Hilfe an. Und so steht Tiffany plötzlich ein Mann zur Seite, der ebenso gutaussehend wie skrupellos ist. Ein Mann, dem sie nicht vertrauen kann. Und der ihr dummes, dummes Herz schneller schlagen lässt…


Meine Gedanken zum Buch



Tiffany und ihre Kinder kennen wir bereits aus den vorherigen Bänden. Sie hat, genauso wie Annie, ebenfalls im Trailerpark gelebt. Und ebenso, wie Annie, musste sie häusliche Gewalt erfahren.. Ihr Mann hat ihr stets gesagt, dass er keine Familie mehr hat, doch durch einen dummen Zufall findet Tiffany heraus, dass Dylans, der Protagonist aus den ersten Bänden, Geschäftspartner Blake der Bruder von Tiffanys Mann ist. Auch Blake erfährt von Tiffany und ihren Kindern und will seine Mutter davor schützen, dass sein Bruder sie wieder mal verletzt. Außerdem glaubt er Tiffany nicht und hält sie für eine Betrügerin. Blake bietet ihr Geld, damit sie aus dem Leben seiner Mutter verschwindet, Tiffany nimmt dieses an – sie sieht darin eine Chance für ihre Kinder und sich ein normales Leben anzufangen. So tut sie dies aus, doch ihr gewalttätiger Mann findet und bedroht sie. Blake erfährt davon und will ihr helfen. Doch Tiffany misstraut ihm, aber ihr Herz sagt etwas anderes und so kommen sie sich langsam näher…

Wie ich ja nun bereits angedeutet habe, ist dieser Band der schwächste für mich. Das beginnt hier leider schon bei dem Schreibstil. In den anderen Bänden habe ich ihn immer als sehr flüssig und leicht empfunden, ja sogar dynamisch – doch hier ist es anders. In diesem letzten Band ist er schleppender als sonst und die etwas längeren Kapitel sind ziemlich aufgefallen, was mich beim lesen sehr gestört hat.

Kommen wir zu den Protagonisten Tiffany und Blake, so sind diese zunächst extrem distanziert für den Leser. Das hat durchaus mit deren jeweiligen Vergangenheit und Erfahrungen zu tun, jedoch kann der Leser zunächst keine Bindung zu den beiden aufbauen. Außerdem erscheinen die Protagonisten zu Anfang etwas langweilig, teilweise farblos. Das ändert sich jedoch im Laufe des Buches, besonders zum Ende hin. Denn die Protagonisten gehen durch einen Prozess, wodurch sie greifbarer für den Lesenden werden. Man fängt richtig an sie zu mögen und sie auch gerne zu verfolgen. Dennoch muss ich betonen, dass ich manche Entscheidungen der beiden als sehr fragwürdig empfinde. So ist die Tatsache sehr merkwürdig, dass Tiffany Geld von Blake annimmt, damit er Zeit mit ihr verbringen und sehr intim mit ihr werden darf. Natürlich ist Tiffany in einer sehr schwierigen Situation und sie braucht das Geld, aber wie Tiffanys Schwester es schon gesagt hat: Es grenzt an Prostitution. Das Gute ist, dass das Blake und Tiffany auch sehr schnell klar wird und das ihre Beziehung auf dieser Basis eher schlecht begonnen hat. Insgesamt finde ich, dass die Beziehung der beiden sehr gewollt erscheint.

Zur Handlung kann ich sagen, dass sie mir sehr schleppend vorgekommen ist. Hier gab es leider keine spannende Anfangsszene, wie in Band 2 und 3. Dadurch kamen häufig ziemliche Längen auf. Es braucht viel Zeit, bis sich die Handlung entwickelt. Das liegt vermutlich daran, dass auch die Protagonisten viel Zeit benötigen, um sich zu entwickeln, den angesprochenen Prozess zu durchlaufen.

Zum Ende kann ich sagen, dass ich es sehr schön gefunden habe und es hat auch durchaus gut zu der Geschichte und den Protagonisten gepasst. Ich finde es vor allem gut, dass Tiffanys Kinder dort eine aktive Rolle gespielt haben. Alles in allem gebe ich diesem Buch 3/5 Sternen, da mich doch einiges gestört hat. Kann ich die gesamte Reihe empfehlen? Ich zögere da tatsächlich, weil mich kein Buch wirklich richtig von sich überzeugen konnte, was schade ist, da die Ideen durchaus sehr viel potential hatten.

Veröffentlicht am 03.08.2019

Nicht so stark wie Band 1

Fearless
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Allgemeines

Titel: Fearless
Autor/in: Winter Renshaw
ISBN: 978-3-7363-0842-8
Verlag: LYX
Genre: Liebesroman/ Erotik
Seitenzahl: 288
Preis: 12,90€


Klappentext

Nachdem ihr Ehemann sie monatelang hintergangen ...

Allgemeines



Titel: Fearless
Autor/in: Winter Renshaw
ISBN: 978-3-7363-0842-8
Verlag: LYX
Genre: Liebesroman/ Erotik
Seitenzahl: 288
Preis: 12,90€


Klappentext



Nachdem ihr Ehemann sie monatelang hintergangen hat, ist die Scheidung für Maren Greene nur noch eines: ein Grund zur Party! Aber noch während sie in einer Bar ihre Freiheit feiert, trifft sie ihn: Dante Amato. Den Mann, der ihr Leben auf den Kopf stellt. Denn Dante will sie – das zeigt er Maren deutlich. Die Leidenschaft und die Hingabe, mit der er sie umgarnt, wecken dabei Gefühle in Maren, die sie längst vergessen glaubte. Dante schafft es, ihre Mauern einzureißen. Doch in dem Moment, in dem Maren sich mit Haut und Haar hingibt, enthüllt Dante ein Geheimnis, das alles verändert…


Meine Gedanken zum Buch



Maren ist frisch geschieden von ihrem Ehemann, der sie monatelang betrogen hat. Nun will sie vor allem eins, ihr Leben und ihre neue Freiheit genießen! Sie hat die Nase voll von Männern, doch ihre beste Freundin Saige will, dass sie mal wieder richtig Spaß hat… mit Männern. Saige macht Maren darauf aufmerksam, dass sie, in dem Club in dem sie sich gerade befinden, die ganze Zeit von einem Mann beobachtet wird – von Dante Amato. Saige will, dass sie ihn anspricht, aber Maren traut sich nicht und verpasst dadurch ihre Chance, denn Dante ist kurz danach verschwunden. Als Maren dann in der Nacht nach Hause kommt, erhält sie eine Nachricht von einer unbekannten Nummer, von Dante, denn Saige hat ihm Marens Nummer eingesteckt. Ihr erstes Gespräch wird schnell intim und löst bei Maren unbekannte Gefühle aus. Schnell entwickelt sich das ganze zu mehr, doch ist Maren bereit dafür? Und was hat Dante zu verbergen?

Nachdem mich der erste Band der Amato-Brothers-Reihe so begeistern konnte, hatte ich das auch für diesen Band gehofft, doch er war deutlich schwächer, als sein Vorgänger. Aber fangen wir doch erstmal mit einem positiven Aspekt an und den sehe ich vor allem bei dem Schreibstil von Winter Renshaw. Denn dieser ist leicht, flüssig und sehr gut zu lesen. Durch die kürzeren Kapitel ist der Lesefluss nur noch mehr beschleunigt. Was ich aber anmerken muss, ist, dass der Schreibstil in diesem Band nicht mehr so detailverliebt ist, was aber nicht gestört hat – es ist mir nur aufgefallen.

Zu den Protagonisten kann ich sagen, dass Maren wirklich eine starke Frau und Mutter ist, sie als Protagonistin aber zu wenig Tiefe besaß, ebenso wie Dante. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass man nur an der Oberfläche bei den beiden gekratzt hat und noch viel mehr hätte erfahren können. Saige, Marens beste Freundin und offizielle Verkupplerin, hat mich extrem genervt. Für mich ist sie der Inbegriff von Oberflächlichkeit und einem reichen Schnösel. Dante wiederum war sehr liebevoll und charmant und hat mir, ebenso wie Maren, sehr gut gefallen. Wie gesagt, man blieb allerdings insgesamt zu oberflächlich.

Die Handlung ist sehr eindimensional.. denn man hat hier nur wenig Entwicklung und Rahmenhandlung. Die beiden lernen sich kennen, haben Sex, es gibt ein Geheimnis, dieses wird gelüftet, kurzes Drama, sie finden wieder zusammen und es gibt ein Happy End. Es ist sehr stringent, aber auch viel zu schnell und oberflächlich, wodurch die Beziehung zwischen den beiden gehetzt und teilweise unrealistisch wirkt. Kommen wir kurz zu dem großen Verrat, der bereits im Klappentext angesprochen wird und um ehrlich zu sein, war das wirklich nur eine Kleinigkeit, die schnell wieder abgetan wurde – ich habe mit etwas größerem, gravierenderem gerechnet, das ist aber nicht eingetreten.

Insgesamt kann ich sagen, dass mich die Story insgesamt schon unterhalten hat, aber es war halt dennoch nicht mehr als ein Erotikroman, da es teilweise ausschließlich um Sex ging. Dem Buch hätten ein paar mehr Seiten wirklich nicht geschadet, vor allem, was die bereits mehrfach angesprochene Oberflächlichkeit betrifft. Ich gebe diesem Buch 3/5 Sternen, bin aber dennoch auf den dritten Band „Breathless“ sehr gespannt, der am 31.07.2019 erschienen ist.

Veröffentlicht am 09.06.2019

Den Hype wert?

Someone New
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Allgemeines

Titel: Someone New
Autor/in: Laura Kneidl
ISBN: 978-3-7363-0829-9
Verlag: LYX
Genre: New Adult
Seitenzahl: 544
Preis: 12,90€


Klappentext

Ich mache mir ständig Gedanken darum, was andere ...

Allgemeines



Titel: Someone New
Autor/in: Laura Kneidl
ISBN: 978-3-7363-0829-9
Verlag: LYX
Genre: New Adult
Seitenzahl: 544
Preis: 12,90€


Klappentext



Ich mache mir ständig Gedanken darum, was andere Menschen von mir denken. Wen sie in mir sehen. Aber nicht bei dir. Bei dir kann ich ganz ich selbst sein. Als Micah auf ihren neuen Nachbarn trifft, kann sie es nicht glauben: Es ist ausgerechnet Julian, der wenige Wochen zuvor ihretwegen seinen Job verloren hat. Micah fühlt sich schrecklich, vor allem, weil Julian kühl und abweisend zu ihr ist und ihr nicht mal die Gelegenheit gibt, sich zu entschuldigen. Doch gleichzeitig fasziniert Micah seine undurchdringliche Art, und sie will ihn unbedingt näher kennenlernen. Dabei findet sie heraus, dass Julian nicht nur sie, sondern alle Menschen auf Abstand hält. Denn er hat ein Geheimnis, das die Art, wie sie ihn sieht, für immer verändern könnte…


Meine Gedanken zum Buch



So recht weiß ich nicht, wo ich anfangen soll. Aber ich denke ein guter Punkt, an dem ich ansetzen kann, sind die Charaktere. Nur habe ich persönlich auch ein Problem beim beurteilen dieser, da ich diese Geschichte irgendwie mit den Charakteren aus „Berühre mich. Nicht“ vergleiche. Zwar haben die Storys gemein, dass sie im New Adult angesiedelt sind, thematisch aber in unterschiedliche Richtungen gehen. Trotz dieser Differenzen mochte ich insgesamt gesehen die Charaktere aus „Berühre mich. Nicht“ lieber. Ich habe Sage lieb gewonnen, trotz ihrer zurückhaltenden Persönlichkeit und ihrer traurigen Vergangenheit. Und auch Luca fand ich größtenteils toll. Nun haben wir hier Micah und Julian. Und Micah ist so ziemlich das genaue Gegenteil zu Sage: sie ist extrovertiert, lebt einen alternativen Lebensstil, hat reiche Eltern und geht offen auf Personen zu. Trotzdem (oder gerade deshalb) fand ich sie stellenweise nervig, aufdringlich und penetrant. Zum Beispiel hat sie Auri und Cassie zu einen Date gezwungen, nur weil sie der Meinung ist, dass sie ein gutes Paar abgeben. Das fand ich übertrieben von ihr. Auch Julian ist mir nicht so stark in Erinnerung geblieben, wie es zum Beispiel Luca getan hat, und das, obwohl sich ja um Julian dieses eine GROßE Geheimnis rankt. Auch ist mir aufgefallen, dass häufig die Erwachsenen, bzw. die Eltern, als die „Bösen“ dargestellt werden. Ich empfand dies als relativ eindimensional und realitätsfern. Nicht alle Erwachsenen reagieren so und ich hatte eher das Gefühl, dass die Erwachsenen so dargestellt werden mussten, da ansonsten die Dramaturgie nicht so wirkungsvoll wäre.

Wo die Charaktere nicht glänzen konnten, kann es der Schreibstil, denn – und das muss ich immer wieder betonen – Laura Kneidl hat einen sehr eigenen Schreibstil. Sie schreibt sehr bildlich und die Szenen haben in manchen Momenten eine ganz besondere Magie inne. Auffällig ist auch, dass es viele popkulturelle Referenzen (wie DC-Comics oder Game of Thrones) gibt. Dies könnte unter anderem einer der Gründe sein, warum Laura Kneidls Bücher so beliebt bei jungen Erwachsenen sind, da die Generation Netflix (zu der ich mich auch zähle) sich mit diesen popkulturellen Referenzen und den Verhaltensweisen (z.B. die Dialoge, die Hobbies, die Sexualität und die alltäglichen Probleme) der Charaktere identifiziert.

Denke ich nun aber an die Story, dann ist es so, dass sich in den ersten 300 Seiten des Buches das Gefühl breit macht, dass nichts passiert. Die Geschichte plätschert so vor sich hin und baut kaum Spannung auf. Ab und zu ist man genervt von einigen Entscheidungen Micahs, aber das war es dann auch schon. Trotz dessen werden viele wichtige Themen angeschnitten, wie Rassismus, Intoleranz, Freundschaft und das „sich-zu-dick-fühlen“, usw. Das Problem was ich habe, ist nicht, dass diese Themen angesprochen worden, sondern, dass diese nur am Rande erwähnt wurden. Es wirkt wie eine Abharkliste, bei der möglichst viele aktuelle Themen abgeharkt wurden. Aber dadurch konnte man auch nicht in die Tiefe gehen. Auch eines der Kernthemen des Buches wurde relativ zum Schluss preisgegeben und so war auch kaum Platz für eine Auseinandersetzung mit diesem Thema. Lediglich das Nachwort bietet eine Aufarbeitung und Auseinandersetzung mit der Thematik, was ich aber schade finde, da ich das viel lieber in der Geschichte gelesen hätte.

Zum Schluss kann ich sagen, dass retrospektiv gesehen sich der Hype um das Buch nicht gelohnt hat. Ja, die Thematik ist wirklich wichtig und ja, die letzen 200 Seiten fand ich auch toll. Aber der Großteil der Geschichte ist nun mal sehr langwierig, die Charaktere haben mir nicht so gut gefallen, es werden zu viele wichtige Thematiken nur oberflächlich erwähnt und die „Hauptthematik“ wurde nicht befriedigend ausgearbeitet. Alles in allem wird das Buch seinen Hype nicht gerecht, trotzdem war es kein kompletter Reinfall, es gab auch einige positive Seiten, so dass ich das Buch im guten Mittelfeld einordnen würde.

Veröffentlicht am 12.07.2018

Der erste Fall für Sunday Night

Blutschatten
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Allgemeines

Titel: Blutschatten
Autor/in: Kathy Reichs
ISBN: 978-3-89667-621-4
Verlag: Blessing
Genre: Thriller
Seitenzahl: 400
Preis: 20,00€


Klappentext

Kann eine Frau mit einer gefährlichen Vergangenheit ...

Allgemeines



Titel: Blutschatten
Autor/in: Kathy Reichs
ISBN: 978-3-89667-621-4
Verlag: Blessing
Genre: Thriller
Seitenzahl: 400
Preis: 20,00€


Klappentext



Kann eine Frau mit einer gefährlichen Vergangenheit ein Mädchen ohne Zukunft retten? Sunday Night ist eine Frau mit körperlichen Narben, seelischen Wunden – und Killerinstinkt. Jahrelang lief sie vor ihrer Vergangenheit davon und suchte sich ein Leben, in dem sie niemanden brauchte und nichts spürte. Als ein Mädchen im Chaos einer Bombenexplosion verschwindet, bittet dessen Familie Sunday um Hilfe. Und Sundays Gerechtigkeitssinn und Rachedurst werden geweckt. Ist das Mädchen tot? Hat sie jemand entführt? Falls sie noch lebt, warum kann die Polizei sie nicht aufspüren? Wenn Sunday zurück ins Leben und das verschwundene Mädchen finden will, muss sie sich jetzt endlich ihren eigenen Dämonen stellen.


Meine Gedanken zum Buch



Ein Bombenanschlag, ein vermisstes Mädchen und eine zerbrochene Frau, die die Einzige zu sein scheint, die das Mädchen retten kann... Sunday Night ist keine gewöhnliche Frau, sie wird von ihrer Vergangenheit verfolgt und versucht erfolglos davor zu fliehen. Als sie den Auftrag bekommt, die verschwundene Stella Bright zu suchen, zieht sie der Fall sofort an. Das liegt auch an den ähnlichen Lebensgeschichten der beiden, diese Lebensgeschichten sind mit einem Wort gut zu beschreiben: Fanatismus. Gelingt es Sunday ihre Dämonen zu bekämpfen? Kann sie Stella finden und retten?

Ihr Lieben, wie ihr schon am Klappentext oder an meiner Kurzbeschreibung sehen könnt, scheint das Buch zunächst eine absolute Spannungsbombe zu sein. Aber nicht nur deshalb hatte ich große Erwartungen an dieses Buch, sondern auch dadurch, dass Kathy Reichs die Autorin ist. Gerade durch ihre Temperance Brennan-Reihe ist sie weltbekannt geworden; wer ihre Buchreihe nicht kennt, wird aber vermutlich die Serie „Bones“ kennen, die auf den Büchern basiert. Ich bin ein riesiger Bones-Fan, deshalb hatte ich hohe Erwartungen an Kathy Reichs, die sie aber leider nicht erfüllen konnte. Wieso das so ist, werde ich euch nun im folgenden genauer erläutern.

Kommen wir zunächst zu der Geschichte an sich. Denn sie hatte prinzipiell viel potential gehabt, da ich einer solchen Geschichte in einem Thriller noch nicht begegnet bin. Ich möchte dazu eigentlich nicht viele Worte verlieren, denn das wäre ein zu großer Spoiler. Jedoch haben zwei Punkte besonders stark gestört, die die Story insgesamt beeinträchtigt haben. Zum einem ist es das Detailreichtum. Details sind gut, aber manchmal hatte man ellenlange Beschreibungen von stundenlangen Observierungen, Straßen, Restaurant und Mahlzeiten. Das hat die Spannung enorm herausgenommen. Zum anderen hat mich der Schreibstil gestört. Ich kann das gar nicht genau benennen, aber er war sehr nüchtern und ich musste Sätze häufiger zweimal lesen. Mir kam es so vor, als ob Kathy Reichs die Privatermittlungen von Sunday besonders real aussehen lassen wollte. Vielleicht liegt das auch an Reichs eigenen Erfahrungen mit Ermittlungen, aber dadurch hatte man nirgends wirklich Spannung oder überhaupt Thrillelemente. Es gab auch eher nur wenige Überraschungsmomente.

Auch mit der Protagonistin Sunday bin ich nicht wirklich warm geworden. Zu Beginn des Buches dachte ich, dass sie vielleicht ähnliche Charakterzüge hat, wie Smoky Barrett aus der gleichnamigen Reihe von Cody McFadyen, da auch sie von ihrer Vergangenheit gezeichnet ist. Doch im Gegensatz zu Smoky ist Sunday sehr stur, aggressiv und nicht willig sich in irgendeiner Weise helfen zu lassen. Durch dieses Verhalten wurde auch, meiner Meinung nach, der Leser von ihr weggestoßen.

Was mir aber sehr gut gefallen hat, ist, dass es eine zweite erzählende Perspektive gibt. Zunächst dachte ich, dass es sich dabei um Stella Bright handelt, das Mädchen, dass nach dem Bombenanschlag verschwunden ist. Doch es handelt sich nicht um sie und das war wirklich eine Überraschung für mich. Mehr möchte ich dazu aber auch nicht sagen, weil das ebenfalls zu viel Spoiler wäre. Das Ende der Geschichte hat sie zwar abgerundet, war aber ebenfalls keine wirkliche Überraschung für mich.

Alles in allem würde ich dem Buch drei Sterne geben. Drei, weil die Geschichte sehr originell ist, aber die Umsetzung leider gar nicht mein Fall war. Ich bin aber dennoch gespannt, wie und wann diese Reihe fortgesetzt wird und ob die nächsten Teile mich eher überraschen können.