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Veröffentlicht am 18.03.2017

anstrengende Protagonistin - nicht ganz so spannend wie Band 1

Gläsernes Schwert (Die Farben des Blutes 2)
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Achtung, zweiter Band der Reihe, inhaltliche Spoiler zum Vorgänger vorhanden

Während Mare sich voller Tatendrang in die Arbeit für die Scharlachrote Garde stürzt, bleibt Cal nach seiner Rettung kaum ...

Achtung, zweiter Band der Reihe, inhaltliche Spoiler zum Vorgänger vorhanden

Während Mare sich voller Tatendrang in die Arbeit für die Scharlachrote Garde stürzt, bleibt Cal nach seiner Rettung kaum eine andere Wahl, als der Gruppe erstmal zu helfen. Beide treibt das gleiche Ziel an: sich an dem neuen, skrupellosen König zu rächen. Dafür machen sie sich gemeinsam auf die Suche nach weiteren Neublütern, roten mit silbernen Fähigkeiten, die sie im Kampf unterstützen können…

Da ich den ersten Band gerade erst beendet hatte, war ich dankbar über die eher spärlichen Rückblicke, die sich sehr knapp auf die ersten Seiten beschränken. Vorkenntnisse sind daher aber auf jeden Fall notwendig.

Der Erzählstil wird fortgesetzt. Die Handlung setzt direkt an den Vorgängerband an und Mare schildet weiterhin die Erlebnisse aus ihrer Sicht – ausführliche Gedanken- und Gefühlsbeschreibungen eingeschlossen.
Mare, die ich im ersten Teil gern mochte, war mir in diesem Band leider in einigen Szenen sehr unsympathisch. Sie hält sie für etwas Besseres, agiert egoistisch und nimmt viele Tote für ihren eigenen Kampf in Kauf. So kommt es auch unter ihren Anhängen immer wieder zu Konflikten und der Frage, für wen die Gefahr in Kauf genommen wird – wer wird vielleicht gerettet, wer muss sterben…

Cal hingegen ist mir in diesem Band immer sympathischer geworden. Er hat keine leichte Rolle. Als einziger Silberner in der roten Gruppe schlägt ihm viel Hass und Misstrauen entgegen. Doch er geht sehr geduldig damit um, bleibt freundlich und verdient sich damit seinen Respekt.

Die Handlung des Buches wird von der Suche nach den Neublütern bestimmt. Im Kampf gegen Marvin sucht Mares Gruppe nach anderen, die so sind wie sie. Doch wer wird schneller sein – Marvin oder sie?
So ist die Geschichte zwar spannend, da jeder Einsatz ereignis- und actionreich ist und einige Gefahren birgt, aber die Handlung kommt irgendwie auch nicht so recht voran. Besonders mares Gedanken wiederholen sich oft.
Trotzdem gibt es wieder einige Überraschungen und unerwartete Wendungen. Manche Fragen werden geklärt und neue aufgeworfen.

In all den Kämpfen bleiben auch Verluste nicht aus. Leider kommen die Emotionen hierbei etwas zu kurz. Dies wird durch die Ich-Perspektive mitbedingt, denn auch Mare wirkt in vielen Situationen eher kalt.

Das Ende hatte es dann wieder in sich und lässt viele Fragen für ein hoffentlich dramatisches Finale offen.

Leider wirkt Mare in diesem Band oft unsympathisch – Cal kann dafür durchweg punkten. Trotz spannender, actionreicher Handlung zog es sich im Mittelteil für mich etwas. Das Ende überzeugt dafür komplett, auch wenn die Emotionen zwischen all den temporeichen Kämpfen etwas kurz kommen.

Veröffentlicht am 30.12.2016

spannende, bedrückende Vorgeschichte

Die Auserwählten - Phase Null
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Am Ende dieses Buches habe ich festgestellt, dass ich offensichtlich ein vorheriges Prequel verpasst habe. Zum Glück hatte ich aber nicht das Gefühl, dass mir entscheidendes Wissen fehlt – obwohl, irgendwie ...

Am Ende dieses Buches habe ich festgestellt, dass ich offensichtlich ein vorheriges Prequel verpasst habe. Zum Glück hatte ich aber nicht das Gefühl, dass mir entscheidendes Wissen fehlt – obwohl, irgendwie auch doch. Aber das lag eher daran, dass ich die Trilogie bereits vor einer ganzen Weile gelesen und danach noch den Film zum ersten Band geschaut habe, und nun nur noch lückenhafte, vermischte Erinnerungen habe.
So kam es mir so vor, als ob einige Ereignisse nicht mit der Hauptgeschichte übereinstimmen, was vermutlich eher an der Erinnerung zur abgewandelten Filmgeschichte liegt – müsste ich nochmal nachblättern.

Auf jeden Fall sollte man, obwohl es eine Vorgeschichte ist, zuerst die Maze Runner-Trilogie lesen, da ansonsten der Reiz der Reihe verloren geht – denn im Labyrinth müssen die Jugendlichen herausfinden, wie alles zusammenhängt, wobei es etliche Überraschungen und unerwartete Aufdeckungen gibt. Diese würden durch dieses Buch bereits vorweggenommen.
Ansonsten hatte ich allerdings nicht das Gefühl, dass man für Phase Null zwingend vorwissen benötigt. Aber man liest es schon allein ganz anders, wenn man die Figuren kennt und weiß, was später mit ihnen passieren wird.

Erzählt wird die Handlung aus der personalen Sicht von Thomas. Er verbringt viele Jahre bei ANGST, die in Auszügen geschildert werden. Mal gibt es nur kurze Einblicke in ein Jahr, andere Phasen seines Lebens werden ausführlicher behandelt. Dabei wird mal mehr mal weniger ausführlich auf seinen Tagesablauf, medizinische Untersuchungen und den Schulunterricht eingegangen. Da Thomas viel Zeit allein verbringen muss, gibt es auch intensive Einblicke in seine Gedanken. Am interessantesten fand ich allerdings die Interaktionen mit den anderen Kindern, besonders Teresa.

Obwohl ich das Gefühl hatte, ich hätte besser die Reihe auffrischen sollen, um alle Zusammenhänge mitzubekommen, habe ich das Buch gern gelesen.
Es war spannend, nochmal in diese Welt zurückzukehren und einige neue Informationen und Verknüpfungen der Ereignisse aus einer anderen Perspektive mitzuerleben. Zudem gibt es vielfältige Einblicke in die Vergangenheit der Kinder und Jugendlichen, die sich später im Labyrinth mit so vielen Gefahren herumschlagen müssen.

Es entwickelt sich eine Handlung mit viel Dramatik, Gefahr und jeder Menge Action- und Kampfszenen. Und obwohl bereits bekannt ist, worauf alles hinausläuft, nimmt die Spannung – trotz einiger langwieriger Passagen und vieler Zeitsprünge – immer weiter zu. Dabei spart Dashner auch hier nicht an blutigen und brutalen Beschreibungen, obwohl die Charaktere um einiges jünger sind. Manchmal war es vielleicht sogar etwas zu viel...

Spannende Vorgeschichte, die nochmal Zusammenhänge deutlicher macht und einen bedrückenden Einblick von der Kindheit der bekannten Charaktere liefert.
Es empfiehlt sich vermutlich, die komplette Reihe zügig nacheinander zu lesen, damit man auch wirklich alle Details nachvollziehen kann.

Veröffentlicht am 11.11.2016

überwiegend spannend und ereignisreich – aber zu viele Figuren

Forbidden Touch 3: Neun Seelen
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Teil 3 der Forbidden Touch-Reihe – man sollte die ersten zwei Teile auf jeden Fall gelesen haben, da all die losen Handlungsstränge aufgegriffen und weitergeführt werden. Ohne Vorkenntnisse ist die Geschichte ...

Teil 3 der Forbidden Touch-Reihe – man sollte die ersten zwei Teile auf jeden Fall gelesen haben, da all die losen Handlungsstränge aufgegriffen und weitergeführt werden. Ohne Vorkenntnisse ist die Geschichte nicht zu verstehen. Daher verzichte ich hier nun auch auf eine Inhaltsangabe.

Leider muss ich sagen, dass mir – und das klingt jetzt sicher komisch – die Reihe insgesamt zu lang geworden ist. Bereits der zweite Band hatte im Mittelteil für mich schon langwierige Passagen und so gab es nun auch in Neun Seelen Textabschnitte, die ich als recht zäh empfunden habe.
Dies liegt für mich hauptsächlich auch an der Vielzahl von Figuren ( Neun Seelen...), die größtenteils allein oder in kleinen Gruppen unterwegs sind und über die abwechselnd berichtet wird. Und leider haben mich einfach nicht alle Schicksale interessiert.
So habe ich mich auf die Passagen einiger Figuren, wie Asher und Crish, jedes mal gefreut, weil ich ihre Geschichte sehr spannend fand. Aber kaum hat man sich wieder richtig eingelesen und fiebert mit, erfolgte schon der nächste Wechsel. Und so springt die Geschichte munter zwischen all den Figuren hin und her, bis ganz zum Schluss wieder alle Handlungsstränge zusammenlaufen.

Gut gefallen haben mir die Rückblenden am Anfang. Neben dem aktuellen Geschehen gibt es kleine Rückblicke zum vorherigen Tag, der im Grunde noch im zweiten Band stattfand, dessen Ereignisse aber auch nicht vollständig erzählt wurden, sodass ich mich hierdurch leicht wieder an die vergangenen Ereignisse erinnern konnte.

Die Handlung ist insgesamt sehr ereignisreich. Auf dem Weg zurück in die Stadt erwarten die Protagonisten zahlreiche Hindernisse und Gefahren. Es gibt einige unerwartete Wendungen, die dafür gesorgt haben, dass weite Strecken der Geschichte sehr spannend sind. Neben dramatischen und actionreichen Szenen, gibt es auch wieder einige ruhigere, gefühlvolle Passagen.
Und es gibt traurige Momente. Denn all die Gefahren können – zum Glück, denn ansonsten wäre es einfach unrealistisch geworden – nicht alle überleben. Leider haben mich die Verluste aber nicht so richtig berühren können, obwohl mich die Geschichten der betroffenen Figuren eigentlich interessiert haben. Mir fehlte die Zeit zum Trauern, denn ein Ereignis jagt das nächste und schon erfolgt wieder ein Wechsel zu den nächsten Figuren.

Spannend war, nun nochmal etwas mehr über die Geschichte von Aura Eupa zu erfahren, die manche Geschehnisse in einem neuen Licht erscheinen lässt.

Letztlich werden alle offenen Fragen beantwortet und die begonnenen Handlungsstränge zuende geführt. Dennoch bleibt genug Raum für Spekulationen, wie das Leben der Überlebenden weitergehen könnte.

Ereignisreicher, abwechslungsreicher Abschlussband. Leider waren es mir am Ende insgesamt zu viele Figuren und zu viele Wechsel. Zwar haben mich die meisten Schicksale interessiert und die spannende Geschehnisse laden zum Mitfiebern ein, es gab aber auch Figuren, mit denen ich nicht so viel anfangen konnte, sodass ich deren Passagen recht zäh fand. Insgesamt trotzdem eine lesenswerte Dystopie mit faszinierend-erschreckendem Setting.

Veröffentlicht am 11.11.2016

leider etwas vorhersehbar

In der Seele ein Grauwolf (Heart against Soul 2)
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Achtung – Band 2 der Reihe, inhaltliche Spoiler zum Vorgänger vorhanden!

Die Erkenntnis, dass sie ein Gestaltwandler ist und ohne ihr Wissen nachts als Tier auf Beutezug geht, hat Emma schwer geschockt. ...

Achtung – Band 2 der Reihe, inhaltliche Spoiler zum Vorgänger vorhanden!

Die Erkenntnis, dass sie ein Gestaltwandler ist und ohne ihr Wissen nachts als Tier auf Beutezug geht, hat Emma schwer geschockt. Nun muss sie lernen, dass Tier in sich zu beherrschen, ohne dass jemand von ihrem Geheimnis erfährt. Aber das ist gar nicht so einfach, zumal ihre Gefühlswelt ohnehin Kopf steht...

Zu Beginn des Buches ist noch nicht klar, in welches Tier Emma sich verwandeln kann. Nun hatte ich an Band 1 bemängelt, dass mir der Titel etwas die Überraschung darüber genommen hat, worauf die Geschichte hinausläuft. Dies kann ich hier nur nochmal wiederholen. Nachdem das Geheimnis über Emmas Gestalt gelüftet ist, hatte ich direkt eine Vermutung, was es mit den einzelnen Titel der Reihe auf sich hat, sodass der weitere Verlauf leider vorhersehbar wurde.

Insgesamt hat mir die Geschichte gut gefallen. Ich-Erzählerin Emma führt den Leser durch ihre Geschichte und gibt dabei tiefe Einblicke in ihr Inneres. Sie hat einen lockeren, flüssigen Erzählstil, der es ermöglicht, die Geschichte zügig zu lesen. Einzig die häufige Wiederholung des Pronomens „er“ anstelle des jeweiligen Namens hat mich in manchen Passagen etwas gestört.
Emma und ihr aufgewühltes Gefühlsleben stehen im Vordergrund. Doch nicht nur das Tier in ihr stellt sie vor einige Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Da gibt es auch noch die Liebe, und die ist ja bekanntlich nie einfach...
Während ich Emmas Entwicklung bezüglich ihrer Fähigkeiten sehr spannend fand und die Eindrücke, die sie als Tier wahrnimmt, sehr anschaulich beschrieben sind, haben mich die Liebesangelegenheiten mit der Zeit leicht genervt. Emma ist unsicher, überglücklich, verwirrt, ausgelassen, überfordert, aufgedreht, unentschlossen... – sie wiederholt manche Gedanken bezüglich ihrer Gefühle, widerspricht sich dabei teilweise aber auch. Mehr lässt sich hierzu spoilerfrei leider nicht sagen.
Da es aber drumherum noch einige spannende und dramatische Ereignisse gibt – besonders das Ende sorgt für Aufregung und Dramatik, wobei leider auch hier die große Überraschung ausbleibt, da eine bestimmte Erkenntnis vorhersehbar war –, macht es trotzdem Spaß, die Geschichte zu lesen und ich bin auf jeden Fall gespannt, wie Emmas Weg enden wird.

Sympathische Figuren und angenehmer Erzählstil. Es macht Spaß, Emmas Entwicklung zu beobachten. Leider sind doch einige Ereignisse vorhersehbar, sodass die Spannung darunter leidet. Trotzdem schöne Fortsetzung.

Veröffentlicht am 08.11.2016

spannend bis zum Schluss

Flammen der Rache
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Lily Parr befindet sich auf der Flucht. Auf der Suche nach Hinweisen über ihre Verfolger sucht sie Bruno Ranieri auf, dessen Geschichte mit ihrer verwoben scheint, wobei er selbst noch nichts davon weiß. ...

Lily Parr befindet sich auf der Flucht. Auf der Suche nach Hinweisen über ihre Verfolger sucht sie Bruno Ranieri auf, dessen Geschichte mit ihrer verwoben scheint, wobei er selbst noch nichts davon weiß. Bruno erliegt Lilys Reizen ohne zu ahnen, dass ihre Verfolger auch bald ihm auf der Spur sein werden...

„Flammen der Rache“ ist der 8. Band von Shannon McKennas Reihe über die McCloud-Brüder. Um der Handlung der Geschichte zu folgen, ist es nicht notwendig, die vorherigen Bücher zu kennen. In diesem Band spielen die McClouds zunächst auch nur eine sehr untergeordnete Rolle. Die Geschichte um Bruno und Lily steht klar im Vordergrund. Trotzdem gibt es etliche Andeutungen darüber, dass viele Familienmitglieder und deren Angehörige bereits eine schlimme Geschichte hinter sich haben. Diese waren jeweils Inhalt eines Bandes und stellen natürlich die Grundlage für die Beziehungen untereinander dar, die teilweise recht angespannt sind, sodass sich nicht jeder Konflikt sofort nachvollziehen lässt. Größtenteils wird es durch kleine Rückblicke aber auch für den unwissenden Leser aufgeklärt.

Die Handlung ist interessant und vor allem mysteriös, weil lange unklar bleibt, was es mit den Verfolgern und Drahtziehern auf sich hat. Der Schlüssel führt zurück in die Kindheit von Bruno und Lily und zusammen mit den beiden Protagonisten kann sich der Leser auf Spurensuche begeben. Zwar ist dies durchaus spannend, teilweise wird die Handlung durch endlose Diskussionen und Umwege aber etwas langatmig.

Auch die Beziehung von Bruno und Lily hat das Lesen manchmal etwas erschwert. Die beiden fallen bereits in der ersten Nacht übereinander her und auch im weiteren Verlauf kommt es immer wieder in den unmöglichsten, gefährlichen oder dramatischen Situationen zu intimen Momenten, die die Spannung erst mal unterbrechen. Ein paar weniger dieser Szenen hätten auch gereicht, so ansprechend die Liebesszenen auch beschrieben sind. Demgegenüber stehen einige unnötige Streits und in die Länge gezogene Diskussionen, aber je besser man die beiden kennenlernt, desto sympathischer werden sie.

Das rasante, dramatische Ende entschädigt dann für die kleinen Kritikpunkte. Sämtliche offene Fragen werden aufgeklärt und es gibt noch die ein oder andere Überraschung.
Auch der Schreibstil kann überzeugen. Das Buch liest sich sehr flüssig, die Beschreibungen sind anschaulich und detailliert, aber nicht überladen.

Im Verlauf der Handlung kommt eine Vielzahl von Personen zusammen, die es zunächst schwer macht, alle Namen zu behalten und die Beziehungen zuzuordnen. Alle haben aber gemeinsam, dass sie sehr vielschichtig dargestellt sind, wobei natürlich besonders die McCloud-Brüder, die trotz ihrer Kampfkünste auch eine sehr weiche Seite zeigen, sofort Sympathien gewinnen.

Fazit:
Ein heißer Thriller, der am Anfang etwas mehr Tempo vertragen hätte. Aber zum Schluss hin wird das Buch immer spannender und die Auflösung ist sehr gelungen. Auch die Figuren können nach einer Aufwärmphase überzeugen, auch wenn ihr Kennenlernen etwas fragwürdig bleibt.